DE91590C - - Google Patents
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Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F41—WEAPONS
- F41A—FUNCTIONAL FEATURES OR DETAILS COMMON TO BOTH SMALLARMS AND ORDNANCE, e.g. CANNONS; MOUNTINGS FOR SMALLARMS OR ORDNANCE
- F41A23/00—Gun mountings, e.g. on vehicles; Disposition of guns on vehicles
- F41A23/02—Mountings without wheels
- F41A23/16—Testing mounts
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Aiming, Guidance, Guns With A Light Source, Armor, Camouflage, And Targets (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Schiefsgestell für Gewehre und Geschützrohre,
welches unabhängig von der persönlichen Geschicklichkeit des Schützen ein sicheres Richten der Waffe ermöglichen und
der letzteren nach dem Abfeuern auch einen freien Rücklauf gestatten soll.
Im Wesentlichen besteht dieses Schiefsgestell aus einer in horizontaler Lage zu befestigenden
Gleitbahn mit concaver oder convexer Gleitfläche und einem auf dieser frei verschiebbaren
Schlitten, welcher die Schufswaffe trägt. An der Gleitbahn ist ein verstellbarer Anschlagv
vorgesehen, welcher der als bekannt vorausgesetzten Entfernung des Zieles entsprechend
in einer solchen Lage festgestellt wird, dafs, wenn der Schlitten mit der Schuiswaffe vor
dem Abfeuern nach vorn bis zur Anlage an diesen Anschlag vorgeschoben wird, die Waffe
dadurch ohne weiteres Zuthun die für die wirksame Beschiefsung des Zieles erforderliche
Erhöhung oder Senkung erhält. Nach dem Abfeuern kann die Waffe dann mitsammt dem
Schlitten auf der Gleitbahn frei zurücklaufen und vor dem nächstfolgenden Schufs von
Hand (oder bei Geschützen durch maschinelle Mittel) wieder bis zur Anlage an den Anschlag
vorgeschoben werden. Die Waffe nimmt dabei von selbst wieder die vorherige, zur Beschiefsung
jenes Zieles erforderliche Richtung an, ohne dafs der Schütze zu visiren braucht.
In der beiliegenden Zeichnung ist der Gegenstand dieser Erfindung in den Fig. 1 bis 6
dargestellt.
Die Fig. 1, 2 und 3 veranschaulichen eine Seitenansicht, einen Grundrifs und einen Querschnitt
eines Schiefsgestelles mit concaver Gleitbahn.
Fig. 4, 5 und 6 zeigen ein Schiefsgestell mit convexer Gleitbahn ebenfalls in Seitenansicht,
Grundrifs und Querschnitt.
Die Grundplatte des Schiefsgestelles besteht aus einer sectorähnlichen Scheibe S, welche
genau horizontal auf einer geeigneten Unterlage befestigt wird. Auf ersterer ist die Gleitbahn
α um einen Zapfen al drehbar angeordnet
und kann mittelst der Stellschraube a2 an der
Scala α3 in der gewünschten Horizontalrichtung festgestellt werden. Auf der Gleitfläche des
Körpers α ruht der Schlitten b, an welchem die Schufswaffe in irgend einer geeigneten
Weise befestigt ist.
Bei den gezeichneten Ausführungsbeispielen ist diese Befestigung durch zwei über den Lauf
der Schufswaffe hinweggreifende Metallbänder bl bl bewirkt, welche durch Schrauben fest
angezogen werden können. Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 bis 6 ist aufserdem
noch ein Riemen g vorgesehen, welcher mit seinen beiden Enden am hinteren Theile des
Schlittens befestigt und um den Schaft herumgelegt ist, um dadurch eine axiale Verschiebung
der Waffe gegenüber dem Schlitten sicherer zu verhindern. Der Schlitten b kann übrigens
auch mit Laufrollen versehen sein.
An der Gleitbahn α ist ferner eine Marke c vorgesehen, welche in der Längsrichtung der
letzteren in einer geeigneten, eine Scala tragen-
den Führung c1 verstellt werden kann, und an
dem Schlitten ist ein Anschlag d in einer solchen Weise angeordnet, dafs derselbe beim
Vorschieben des Gewehres zur Anlage an die Marke c kommt.
Das vorstehend beschriebene Schiefsgestell gewährt für den praktischen Gebrauch eine
ganze Reihe wesentlicher Vortheile, wie aus der nachfolgenden Zusammenstellung der hauptsächlichsten
Verwendungsweisen dieser Vorrichtung hervorgeht.
Bei der Belagerung fester Plätze können — von Seiten des Belagerten wie auch des Belagerers
— eine gröfsere Anzahl der beschriebenen Schiefsgestelle mit Schufswaffen an
solchen Orten aufgestellt werden, von welchen aus man strategisch besonders wichtige Punkte,
wie Brückenübergänge, Engpässe, Landstrafsen u. s. w., unter Feuer nehmen kann. Jedes der
Schiefsgestelle wird zu diesem Zweck in geeigneter Deckung, beispielsweise auf Balkenunterlagen,
unter Zuhülfenahme einer Wasserwaage genau horizontal eingestellt. Durch Drehung der Gleitbahn α und Anziehen der
Stellschraube a2 sichert man dann das Gestell
in der gewünschten Horizontalrichtung und stellt die Marke c in einer solchen Lage fest,
dafs, wenn der Anschlag d des Schlittens zur Anlage an diese Marke kommt, die Waffe dabei
ohne weiteres Zuthun diejenige Erhöhung oder Senkung erhält, bei welcher das Ziel — dessen
Entfernung · vorher ermittelt ist — wirksam beschossen werden kann. Soll nun die auf
diese Weise fertig aufgestellte Schufswaffe in Thätigkeit gesetzt werden, so hat der Schütze
weiter nichts zu thun, als die Waffe zu laden, den Schlitten nach vorn gegen die Marke c zu
schieben und dann zu feuern. Nach erfolgtem Rücklauf auf der Gleitbahn wird dann die
Waffe vor jedem weiteren Schufs immer wieder nach vorn bis zur Anlage an die Marke vorgeschoben
und nimmt somit von selbst wieder die richtige Lage ein, ohne dafs, wie schon erwähnt, ein besonderes Einvisiren erforderlich
ist. Feuergeschwindigkeit und Treffsicherheit sind bei dieser Art der Handhabung die denkbar
gröfsten, und letztere ist aufserdem unabhängig von der Uebung der Mannschaften.
Besonderen Werth erhält dieses Schiefsgestell dadurch, dafs man die Ziele, auf welche die
Schufswaffe einmal eingestellt ist, bei Nacht genau ebenso wirksam wie bei Tage unter
Feuer nehmen kann.
Aufser im Festungskriege kann dieses Gestell
selbstverständlich auch in der Feldschlacht Anwendung finden, um das Vordringen des Feindes
an besonders wichtigen Punkten zu verhindern.
Die Art der Montirung des. Gestelles und des Gebrauches der Schufswaffe ist hier dieselbe
wie die oben erwähnte. Zweckmä'fsiger ist es jedoch, die für den Gebrauch in der Feldschlacht
bestimmten Gestelle anstatt mit einer sectorartigen Grundplatte 5 mit einem zugeschärften
Stabe zu versehen, durch welche das Gestell auf dem ebenen Erdboden oder auf
einer Böschung befestigt werden kann.
Bei Anwendung des gezeichneten Gestelles ist es ferner möglich, bei Tage sowohl
wie bei Nacht verschieden weit entfernte und auch in der Horizontalrichtung verschieden
liegende Ziele zu beschiefsen, ohne dafs man die Unterlage S des Schiefsgestelles jedesmal
von neuem entsprechend zu montiren braucht. Es genügt vielmehr, die Horizontalrichtung und
die Entfernung der Ziele, welche von einer Stelle aus beschossen werden sollen, zu kennen
und den Mannschaften anzugeben, wie sie dementsprechend für jeden einzelnen Fall die
Gleitbahn α gegenüber der feststehenden Unterlage 5 und die Marke c gegenüber der Gleitbahn
zu verstellen haben.
Besondere Erwähnung verdient noch die Verwendbarkeit des neuen Schiefsgestelles auf
dem Schiefsplatz zum Einschiefsen der Gewehre, da man mit dieser Vorrichtung weit sicherer
als mit den sonst bekannten controliren kann, ob die Stellung des Visirs die richtige und die
Beschaffenheit des Laufes und der Munition eine fehlerfreie ist.
Aufser für Gewehre lassen sich die Schiefsgeslelle der vorbeschriebenen Art bei entsprechender
Dimensionirung, wie schon erwähnt, auch für Geschütze, sowie für alle anderen Arten von Schufswaffen, insbesondere
für Torpedo-Lancirrohre, Pistolen und Revolver und auch. für das Abschiefsen von Raketen
verwenden.
Bei der Anwendung der Geschütze empfiehlt es sich, die Kraft des Rückstofses in bekannter
Weise durch Anordnung von Bremsen zu dämpfen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Ein Schiefsgestell, gekennzeichnet durch einen an dem Gewehr oder Geschützrohr angeordneten, mit einem Anschlag versehenen Schlitten, welcher auf einer convexen oder concaven, mit einem verstellbaren Anschlag versehenen Bahn lose ruht, so dafs dem Gewehr oder Rohr eine bestimmte Höhenrichtung ertheilt ist, wenn beim Verschieben des Schlittens auf seiner Bahn sich die beiden Anschläge berühren.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE91590C true DE91590C (de) |
Family
ID=363202
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT91590D Active DE91590C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE91590C (de) |
-
0
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