DE915822C - Multiplex-Pulsmodulations-Verfahren fuer Telegraphie - Google Patents
Multiplex-Pulsmodulations-Verfahren fuer TelegraphieInfo
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- DE915822C DE915822C DES31589A DES0031589A DE915822C DE 915822 C DE915822 C DE 915822C DE S31589 A DES31589 A DE S31589A DE S0031589 A DES0031589 A DE S0031589A DE 915822 C DE915822 C DE 915822C
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- H04L5/24—Arrangements affording multiple use of the transmission path using time-division multiplexing with start-stop synchronous converters
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Description
AUSGEGEBEN AM 29. JULI 1954
S 31589 VIII a/21 a1
ist als Erfinder genannt worden
Das Multiplexverfahren gestattet die Übertragung mehrerer telegraphischer Nachrichten über
eine Leitung bzw. einen Übertragungsweg. Die bekannten mechanischen Multiplexverteiler haben
den Nachteil, daß durch die Trägheit der bewegten Teile die Abtastgeschwindigkeit und damit die
übertragbare Nachrichtenmenge begrenzt ist. Bessere Ergebnisse erzielte man mit der heute
häufig angewendeten Wechselstromtelegraphie. Dieses Verfahren hat aber den Nachteil, daß das
zur Übertragung zur Verfügung stehende Frequenzband schlecht ausgenutzt wird, weil die zur Trennung
der einzelnen Kanäle notwendigen Frequenzlücken für die Nachrichtenübertragung verlorengehen.
Das aus der Telephonic bekannte Pulsmodulationsverfahren läßt sich zur Übertragung telegraphischer
Nachrichten ebenfalls verwenden, benötigt aber ein sehr breites Frequenzband und erfordert einen verhältnismäßig
großen Aufwand.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Multiplextelegraphierverfahren unter Benutzung
des Pulsmodulationsverfahrens zu schaffen, das bei geringem Aufwand ein Maximum an telegraphischen
Nachrichten zu übertragen gestattet.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, die Abtastspannungen des Multiplexverteilers in ihrer
zeitlichen Länge annähernd gleich der Periode des Kanalpulses, geteilt durch die Gesamtzahl der
Kanäle, zu bemessen.
Während bei den bekannten Multiplex-Pulsmodulations-Verfahren
die Impulsdauer klein gegenüber dem Impulsabstand zweier aufeinanderfolgender Impulse ist, folgen bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren die einzelnen Abtastimpulse praktisch ohne nennenswerten Zwischenraum aufeinander,
insbesondere ist die Impulsdauer nicht klein gegenüber dem Impulsabstand. Man kann
aber, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, ίο die Impulsdauer auch etwa gleich dem Impulsabstand
wählen.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wählt man den Kanalpuls zweckmäßig gleich der
Stromschrittdauer der zu übertragenden Telegraphierzeichen. Bei Fernschreib-(Springschreiber-)
Betrieb, der den weiteren Betrachtungen zugrunde gelegt wird, ist die Stromschrittdauer gleich 20 m/s.
Der Kanalpuls ist nach obigem also zu 50 Hz zu wählen, weil bei dieser Frequenz jeder Signalkanal
alle 20 m/s abgetastet wird; daraus folgt, daß die Abtastung jedes Stromschrittes jedes Signalkanals
einmal erfolgt. Um eine einwandfreie und eindeutige Abtastung der Stromschritte zu gewährleisten,
muß verhindert werden, daß während eines Abtastzeitraumes gerade ein Stromzustands wechsel
erfolgt. Dies wird gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung dadurch erreicht, daß durch einen
Phasenordner die Schritteinsätze der zu übertragenden Telegraphierzeichen in einen Zeitraster
eingeordnet werden, der durch die Einsatzzeitpunkte der Abtastspannungen bestimmt wird.
Theoretisch kann man den Abtastverteiler für eine verhältnismäßig große Anzahl gleichzeitig zu
übertragender Nachrichten ausbauen. Jedoch steigen mit wachsender Kanalzahl die Anforderungen
an die Genauigkeit, insbesondere der Abtasteinrichtungen, was eine starke Vergrößerung des Aufwandes
pro Kanal bedeutet. Andererseits ist zu beachten, daß, um in den Grenzen der zulässigen Verzerrungen
zu bleiben, zur Übertragung ein um so größeres Frequenzband benötigt wird, je größer die
Schrittgeschwindigkeit der Telegraphierzeichen gewählt wird.
Für die weiteren Betrachtungen ist zugrunde gelegt, daß das erfindungsgemäße Telegraphiersystem
auch über Telephoniekanäle üblicher Bandbreite betrieben werden soll. Somit steht zur Übertragung
ein Frequenzband von 3100 Hz Bandbreite zur Verfügung. Betrachtet man eine Schrittgeschwindigkeit
von 1950 Bd als zulässig, so können über einen Sprechkanal 39 Fernschreibnachrichten mit
je 5oBd Schrittgeschwindigkeit zeitlich ineinandergeschachtelt werden.
Je höher, wie bereits erwähnt, die Anzahl der Verteilerschritte ist, um so kürzer werden die einzelnen
Abtastzeiten und um so höher werden die Anforderungen, die an den Gleichlauf zwischen
Sende- und Empfangsverteiler bzw. an die genaue Einhaltung der Abtastzeitpunkte gestellt werden
müssen. Da ein Verteiler mit geringerer Schrittzahl außer geringeren Anforderungen an die Abtastgenauigkeit
noch weitere Vorteile bringt, ist es unter Umständen vorteilhafter, auf eine extreme
Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Frequenzbandes und auf eine große Stufenzahl des
Verteilersystems zu verzichten.
Gemäß einem weiteren Erfindungsgedanken wird vorgeschlagen, auf einem unterteilten Sprechkanal
mehrere Verteilersysteme geringerer Stufenzahl, insbesondere mehrere zwölfstufige Verteilersysteme
zu betreiben. Bei Zugrundelegung einer Schrittgeschwindigkeit von 50 Bd für die einzelne Nachricht
ergibt sich für einen solchen zwölfstufigen Verteiler eine Schrittgeschwindigkeit von 600 Bd;
somit beträgt die Abtastzeit pro Kanal maximal etwa 1,66 m/s. Zweckmäßigerweise betreibt man
drei dieser zwölfstufigen Verteilersysteme mittels verschiedener Trägerfrequenzen über einen unterteilten
Sprechkanal. Als Trägerfrequenzen eignen sich z.B. die Frequenzen 850, 1850 und 2850 Hz.
Für jedes Verteilersystem stehen dann etwa 850 bis 900 Hz Frequenzbandbreite zur Verfügung,
wenn man zwischen den einzelnen Verteilersystemen eine Frequenzbandlücke berücksichtigt,
und alle Frequenzen werden bis zum 1,4- bis 1,5-fachen
der Schrittfrequenz übertragen, was angesichts der entzerrenden Wirkung des empfangsseitigen
Abtastvorganges als ausreichend angesehen werden kann. Die Verwendung von drei zwölfstufigen
Verteilersystemen auf einem Sprachkanal hat den weiteren Vorteil, daß nur zwölf Abtastspannungen erzeugt zu werden brauchen, die für
alle drei Verteilerstufen gemeinsam verwendet werden können, was eine weitere Verminderung
des Aufwandes bedeutet.
Um größtmögliche Übertragungssicherheit zu gewährleisten und von Pegelschwankungen auf dem
Übertragungsweg möglichst unabhängig zu bleiben, verwendet man vorzugsweise ein Modulationsverfahren
mit Doppelstromeigenschaften. Man hat dabei die Wahl zwischen Frequenz- und Phasenmodulation.
Da der Nachteil der Phasenmodulation, nämlich die Polungsunsicherheit auf der Empfangsseite, im vorliegenden Fall leicht dadurch vermieden
werden kann, daß die zur Synchronisation von Sende- und Empfangsverteilern zu übertragenden
Gleichlaufzeichen zur Phasenüberwachung und im Falle eines Polungsfehlers zur selbsttätigen
Phasenkorrektur herangezogen werden können, ist als Modulationsverfahren das Phasensprungverfahren
mit i8o° Phasensprung besonders geeignet. Dieses überaus günstige Modulationsverfahren gewährleistet
vor allem den für den Gleichlauf erforderlichen exakten Schritteinsatz. Die Frequenzbandbegrenzung
hat lediglich eine Abflachung des Amplitudenanstieges zur Folge, während die Lage
des Phasensprunges unbeeinflußt bleibt.
An Hand der Beispiele der Fig. 1 bis 8 wird nachfolgend das erfindungsgemäße Verfahren näher
erläutert und eine unter Anwendung des Ver- iao fahrens aufgebaute Übertragungseinrichtung beschrieben.
Den der Erläuterung der Erfindung dienenden Ausführungsbeispielen wird ein zwölfstufiges
System zugrunde gelegt, auf dem die telegraphischen Nachrichten mittels Fernschreibern
(Springschreibern) übertragen werden sollen.
Fig. ι a bis ie zeigen den zeitlichen Ablauf des
Abtastvorganges sowie die Wirkung des Phasenordners. In Fig. ι a ist über der Zeitachse t die
Abtastzeit t^ für jeden der zwölf Signalkanäle aufgetragen,
wobei die Abtastzeiten den Kanälen entsprechend mit tt . . . t12 bezeichnet sind. Die Peri-.
odendauer des Kanalpulses ist mit tp bezeichnet. Da
erfindungsgemäß die Abtastzeit t^ annähernd gleich
der Periodendauer des Kanalpulses, geteilt durch
ίο die Kanalzahl, sein soll, folgt, daß die Abtastzeiten
für sämtliche Kanäle gleich sind und sich praktisch ohne nennenswerten Zwischenraum aneinander anschließen.
Im Beispiel der Fig. ι a ist die Abtastzeit genau gleich der Periodendauer des Kanalpulses,
geteilt durch die Kanalzahl, gewählt. Wie aus der Figur ersichtlich, werden die einzelnen
Kanäle nacheinander, jeder Kanal aber während eines bei jedem Abtastumlauf in seiner relativen
Lage gleichbleibenden Abtastzeitraumes abgetastet.
ao Die Abtastung erfolgt also unabhängig von der Phasenlage der Stromschritte der einzelnen Kanäle.
Um zu verhindern, daß während der Abtastung eines Kanals in diesem ein Stromschrittwechsel erfolgt,
müssen die Stromschrittwechsel der einzelnen Kanäle mittels eines Phasenordners in bezug
auf den Abtastraster so geordnet werden, daß die Stromschrittwechsel nur in den Zeitpunkten erfolgen
können, in denen keine Abtastung des jeweiligen Kanals erfolgt. Entsprechende Phasenraster
sind in den Fig. ib und 2 b und 2C aufgezeichnet,
ihre Wirkungsweise wird später erläutert.
Der Abtastvorgang ist an Hand beliebig gewählter Stromschritte der Signalkanäle K1 bis K3
in den Fig. ic bis ie für 1V2 Umläufe des Abtastverteilers
erläutert. Der Kanalpuls tp ist auch hier gleich der Stromschrittlänge ts gewählt. In Fig. 1 c
zeigt der Signalkanal K1 zunächst Trennstromzustand.
Dieser Stromzustand wird während der Abtastzeit tv der darauffolgende Zeichenstromschritt
während der Zeit f/ abgetastet. Dies hat zur Folge, daß bis zum Beginn der Abtastzeit J1' der
durch die Abtastung während der Zeit I1 festgestellte
Trennstromzustand bestehenbleibt. Erst durch die Abtastung während der Zeit i/ wird der
Zeichenstromzustand festgestellt. Dies bedeutet aber für die zu übertragende Nachricht lediglich
eine gleichmäßige zeitliche Verschiebung sämtlicher Stromschritte, wobei die Verschiebung höchstens
gleich der Periodendauer des Kanalpulses minus der Periodendauer des Kanalpulses, geteilt
durch die Anzahl der Kanäle sein kann. Fig. 1 d zeigt ein ähnliches Beispiel für den Kanal 2. Während
der Abtastzeit t2 wird auch hier der beliebig angenommene Trennstromzustand des Kanals K2
abgetastet. Der Wechsel von Trenn- zu Zeichenstromzustand fällt hier nicht in den durch den
Phasenordner vorgegebenen Raster. Er wird deshalb durch den Phasenordner um die Zeit tv verschoben.
Die Verschiebung erfolgt sowohl am Anfang als auch am Ende des Stromschrittes. Die Abtastung
des Zeichenstromschrittes erfolgt während der Abtastzeit t2, wodurch wiederum eine zeitliche Verschiebung der Zeichenfolge auch dieses
Kanals auftritt.
In den Beispielen der Fig. 1 c und 1 d würde eine
einwandfreie Abtastung der Stromschritte auch ohne Verwendung eines Phasenordners erfolgen, da
die Stromzustandswechsel nicht in die Abtastzeiträume eines dieser Kanäle fallen. Dagegen ist die
Verwendung eines Phasenordners für die Verhältnisse des im Beispiel der Fig. 1 e dargestellten
Signalkanals K3 unentbehrlich. Wie aus der Fig. 1 e
ersichtlich, fällt der Stromzustandswechsel hier in den Abtastintervall. Würde kein Phasenordner
verwendet, so würde während des Abtastzeitraumes t3 zunächst Trenn- und dann Zeichenstromzustand
abgetastet werden, während bei Verwendung eines Phasenordners im gesamten Abtastzeitraum
nur ein gleichbleibender Stromzustand abgetastet wird. Der Phasenordner verschiebt den
Stromzustandswechsel so, daß im Abtastzeitraum t3
Trennstrom- und im Abtastzeitraum t3 nur Zeichenstrom abgetastet wird. In entsprechender
Weise, wie für die Signalkanäle K1 bis K3 soeben
beschrieben, erfolgt auch die Abtastung der weiteren Signalkanäle.
Eine weitere, sehr vorteilhafte Ausbildung eines Phasenrasters zeigen die Fig. 2 a bis 2c. In Fig. 2 a
sind über der Zeitachse t die mit I1 bis t12 bezeichneten
Abtastzeiten der Signalkanäle aufgezeichnet. Das Phasenraster besteht hier aus zwei Teilen, von
denen der eine Teil (Fig. 2b) den ungeradzahligen Signalkanälen 1, 3, 5 usw., der andere (Fig. 2 c) den
geradzahligen Signalkanälen 2, 4, 6 usw. zugeordnet ist. Wie aus Fig. 2 b am Beispiel der Abtastung
des Signalkanals 5 ersichtlich, ist bei einer solchen Ausbildung des Phasenrasters beiderseits des Abtastzeitraumes
zwischen Beginn bzw. Ende des Abtastzeitraumes und den diesen Punkten am nachsten
gelegenen Rasten jeweils eine Zeitlücke von der halben Länge der Abtastdauer eines Signalkanals.
Infolgedessen können die Anforderungen an die Genauigkeit sowohl der relativen zeitlichen
Lage der Abtastspannungen und der Rasten als auch der Dauer der Abtastzeit verringert werden.
Für die geradzahligen Signalkanäle ist die Wirkungsweise des Phasenrasters am Beispiel des
Signalkanals 8 in Fig. 2 c dargestellt.
Werden die Phasenordner beispielsweise wie im nachfolgenden Ausführungsbeispiel mit einer
Wechselspannung der Frequenz 300 Hz synchronisiert, so lassen sich die beiden Raster in einfacher
Weise dadurch erzeugen, daß man die Phasenordner i, 3, 5, 7, 9 und 11 mit den einen, z. B. den
positiven Halbwellen der Synchronisierspannung, die Phasenordner 2, 4, 6, 8, 10 und 12 mit den umgepolten
anderen, also negativen Halbwellen synchronisiert.
Wählt man die Periode des Kanalpulses gleich der Stromschrittdauer, so benötigt man für einen
zwölfstufigen Verteiler zwölf Abtastspannungen, die in unmittelbarer Folge jeweils für den zwölften
Teil einer Stromschrittdauer wirksam werden und nacheinander an die zwölf Verteiler stuf en gelegt
werden müssen.
Die Erzeugung der Abtastspannungen für die einzelnen Kanäle kann an und für sich in beliebiger
Weise erfolgen; gemäß einem weiteren Erfindungsvorschlag kann man sie jedoch in einfacher Weise
durch Überlagerung zweier sinusförmiger Wechselspannungen verschiedener Frequenz gewinnen.
Aus den Fig. 3 a bis 3 c ist das Verfahren zur
Erzeugung der Abtastspannungen näher ersichtlich. Jeder Signalkanal ist pro Stromschritt einmal,
d. h. in Abständen von 20 m/s, also im Rhythmus von 50 Hz abzutasten. Wählt man die Frequenz
der einen Wechselspannung gleich dieser Frequenz von 50 Hz und überlagert man ihr eine Wechselspannung
mit der Frequenz 300 Hz in geeigneter Phasenlage, so erhält man die in Fig. 2 a gezeigte
resultierende Wechselspannung. Die Amplitude der resultierenden Spannung erreicht alle 20 m/s
bzw. bei den Maximen der 50-Hz-Wechselspannung jeweils ein Maximum. Durch geeignete Wahl
des Aussteuerbereiches A der Abtastschaltung kann aus dem jeweiligen Maximum der resultierenden
Spannung die Abtastspannung während der Abtastzeit t^ ausgeblendet werden. Die Amplitude
der 300-Hz-Wechselspannung wählt man zweckmäßig etwa halb so groß wie diejenige der 50-Hz-Wechselspannung.
Zur Gewinnung der Abtastspannungen der weiteren Signalkanäle braucht die 50-Hz-Wechselspannung
lediglich von Stufe zu Stufe in der Phase um 300 verschoben zu werden, während die
300-Hz-Wechselspannung, wie aus den Fig. 3 b und 3 c ersichtlich, jeweils die Polung ändert. In
den Fig. 3 a bis 3 c ist die Erzeugung der Abtastspannungen für drei Signalkanäle dargestellt. Die
weiter benötigten Abtastspannungen werden in entsprechender Weise gewonnen.
Wählt man eine andere Pulsfolgefrequenz, d. h. wählt man einen anderen Kanalpuls bzw. eine
andere Kanalzahl, so lassen sich auch hier die benötigten Abtastspannungen in der soeben beschriebenen
Weise erzeugen, wenn man zwei geeignete, aus der Pulsfolg«frequenz bzw. dem Kanalpuls zu
ermittelnde Wechselströme verschiedener Frequenz einander überlagert.
Die um 300 gegeneinander verschobenen Phasen
der 50-Hz-Spannung können in bekannter Weise entweder durch eine Kette von Laufzeitgliedern
oder durch Kombination von zwei um 900 in der Phase versetzten Sinusschwingungen geeigneter
Amplituden erzeugt werden. Auch die Kombination von zwei um 6o° in der Phase versetzte Sinusschwingungen
führt für den vorliegenden Zweck zum Ziel. Da die 300 Hz- und die 50-Hz-Frequenzen
synchron sein müssen, werden die 50 Hz zweckmäßig durch Frequenzteilung von einem frequenzstabilisierten
300-Hz-Generator abgeleitet, der gegebenenfalls auch gleichzeitig die Spannung zur
Synchronisierung der Phasenordner liefern kann. Die zur Synchronisation von Sende- und Empfangsverteiler
zu übertragenden Taktimpulse müssen empfangsseitig eindeutig von den übrigen
für die Nachrichtenübermittlung verwendeten Schritten unterschieden werden können. Man j
könnte zur sicheren Unterscheidung verschiedene Modulationsarten anwenden, z.B. jeweils den ersten
der zwölf Verteilerschritte als Pausenschritt und den zweiten stets als Trennstromschritt mit der
zur Phasenüberwachung notwendigen Bezugsphase übertragen; der Übergang vom ersten zum zweiten
Verteilerschritt würde z. B. den Taktimpuls liefern. Es müßte dann aber eine besondere Einfachtonempfangsschaltung
mit dem bekannt großen Aufwand für die Pegelregelung und den Nachteilen bezüglich
Störanfälligkeit vorgesehen werden. Eine andere Möglichkeit wäre, den Taktimpuls durch
Frequenzauslenkung des ersten Verteilerschrittes zu erzeugen. Auch dies hat erhebliche Nachteile
wegen der Notwendigkeit, auf Sende- und Empfangsseite besondere Einrichtungen für die Frequenzumtastung
bereitstellen zu müssen. In vielen Fällen ist es zweckmäßig, bei einer einheitlichen
Modulationsart zu bleiben. Die bekannte Methode, Taktimpulse durch unterschiedliche Impulsdauer
von den Nachrichtenimpulsen zu unterscheiden, ist hier nicht anwendbar, weil kein ausgesprochenes
Impulsverfahren vorliegt und die einzelnen Impulse praktisch ohne nennenswerten Zwischenraum
aufeinanderfolgen.
Die Phasenmodulation gibt durch Veränderung des Modulationsgrades ein bequemes Unterscheidungsmerkmal,
insbesondere kann der Taktimpuls mit der gleichen Sicherheit übertragen werden wie
die Nachrichtenimpulse durch die übrigen Verteilerschritte. Man kann z. B. dem ersten Verteilerschritt
die Phasenlage —90° und dem zweiten Verteilerschritt die Phasenlage + 900 zuordnen. Der zwischen
diesen liegende Phasensprung von i8o° dient empfangsseitig zur Ableitung des Taktimpulses
und gleichzeitig zur Phasenüberwachung des Demodulationsträgers. Die weiteren Verteilerschritte
wechseln entsprechend den Trenn- oder Zeichenstromschritten der einzelnen Nachrichten zwischen
den Phasenlagen ο und i8o°, wobei den Trennstromschritten zweckmäßig die Bezugsphase o° des
Trägerstromes zugeordnet wird.
Auch die Frequenzmodulation gibt ein bequemes Unterscheidungsmerkmal z. B. dadurch, daß für
die Tastung des Taktpulses ein gegenüber der Tastung der Nachrichtenkanäle unterscheidbarer
Frequenzhub gewählt wird.
Bei dem eben genannten Verfahren gehen von den zur Nachrichtenübertragung zur Verfügung
stehenden Verteilerschritten jeweils ein oder zwei Verteilerschritte, die zur Übertragung der Taktimpulse
benötigt werden, für die Nachrichtenübertragung verloren. Im folgenden wird ein weiteres
Verfahren beschrieben, das für die Übertragung der Synchronisierimpulse keinen Verteilerschritt
benötigt. Dieses Verfahren besteht darin, daß dem frequenz- oder phasenmodulierten Signalstrom eine
Synchronisierfrequenz unmittelbar amplitudenmäßig aufmoduliert wird. Die Periodendauer der
Synchronisierfrequenz entspricht einem Umlauf des Verteilers. Eür einen zwölfstufigen Verteiler
ergibt sich bei sinusförmiger Modulation eine Hüllkurve für den Signalstrom entsprechend Fig. 4.
Hierin ist über die Zeitachse t die Amplitude des
amplitudenmodulierten Signalstromes für zwölf Verteilerschritte t1 bis t12 bzw. i/ bis t12 aufgezeichnet.
Man kann auch, wie in Fig. 5 dargestellt, in einer Rechteckkurve modulieren, indem die
Sendespannung z. B. bei den Verteilerschritten 1 bis 6 größer als bei den Verteilerschritten 7 bis 12
gewählt wird.
Die empfangsseitige Abtastfrequenz wäre in den genannten Fällen durch Frequenzvervielfachung
aus der Modulationsfrequenz (50 Hz im vorliegenden Beispiel) zu erzeugen. Noch einfacher werden
die empfangsseitigen Einrichtungen, wenn man Synchronisierfrequenz (50 Hz) und Abtastfrequenz
1S (300 Hz) überlagert und den gesendeten Signalstrom
gleichzeitig mit beiden Frequenzen moduliert. Auf der Empfangsseite erhält man dann beide
Frequenzen unmittelbar aus dem gleichgerichteten Signalstrom und braucht sie nur durch Filter voneinander
zu trennen. Die sendeseitige Modulation kann dabei durch geeignet abgestufte Sendespannungen
der einzelnen Verteilerschritte erfolgen. Ein entsprechendes Ausführungsbeispiel zeigt die
Fig. 6.
Bei Betrieb mehrerer Verteilersysteme über einen gemeinsamen Übertragungsweg mittels verschiedener
Trägerfrequenzen ist es vorteilhaft, die den einzelnen Signalströmen amplitudenmäßig aufmodulierten
Synchronisier- und/oder Abtastfrequenzen in der Phase derart gegeneinander zu verschieben, daß eine Addition der Maxima vermieden
wird.
Auf Übertragungswegen mit hinreichend konstanten Laufzeiteigenschaften genügt die einmalige
Übertragung der Synchronisier- und Abtastfrequenzen für alle gleichzeitig betriebenen Verteilersysteme.
Die Fig. 7 und 8 zeigen Schaltungsanordnungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Als Modulationsart ist dabei das i8o°- Phasensprungverfahren verwendet. Die Übertragung
der Taktschritte erfolgt über die ersten beiden Stufen des zwölfstufigen Verteilersystems, indem
der erste Verteilerschritt die Phasenlage + 900, der zweite Verteilerschritt die Phasenlage -—900 erhält.
Fig. 7 zeigt die Schaltungsanordnung der Sendeseite. Der Sendeverteiler enthält der Anzahl der
Verteilerstufen entsprechend zwölf Taströhren, an deren Steuergittern die bereits erwähnten, aus
50 Hz, 300 Hz und Gleichspannung gebildeten Tastspannungen wirksam werden. Jede Röhre ist
nur während des entsprechenden Abtastintervalls für Anodenstrom bzw.' Schirmgitterstrom durchlässig.
Die Modulationsstufe enthält die beiden Modulatoren Ai1 und M2. Der Modulator M1 dient zur
Erzeugung und Modulation der Taktimpulse, der Modulator Ai2 zur Modulation der Nachrichtenimpulse.
Am Eingang des Modulators M2 liegt unmittelbar die Spannung des Trägergenerators TG,
am Eingang des Modulators M1 die durch den Phasendreher P um 900 in der Phase verschobene
Trägerspannung. Jeder Modulator enthält zwei Zweige. Bei gleichstrommäßiger Durchsteuerung
des einen Zweiges wird die Eingangsspannung mit unveränderter Phase dem Gitter der Verstärkerröhre
VR zugeführt. Bei Durchsteuerung des anderen Zweiges erscheint dieselbe Spannung in umgekehrter
Polung am Gitter dieser Röhre. Während die Taströhre T1 des ersten Verteilerschrittes
stets einen Anodenstrom zur Durchsteuerung des Modulators M1 liefert, der eine um — 900 gedrehte
Ausgangsspannung zur Folge hat, hat der Anodenstrom der Röhre Tn stets eine dagegen umgepolte,
insgesamt also um + 900 gedrehte Ausgangsspannung zur Folge.
Die zu übertragenden Nachrichten werden durch die Bremsgitter der weiteren Taströhren T111 bis
TXII, von denen nur die Röhren Tm bis Tv gezeichnet
sind, abgetastet, und je nach dem Zustand der einzelnen Nachricht (Trenn- oder Zeichenstromzustand,
d.h. + oder —60 V am Bremsgitter) fließt im Abtastzeitraum überwiegend Anodenstrom
oder überwiegend Schirmgitterstrom in der zügehörigen Taströhre. Da alle Anoden, ebenso wie alle
Schirmgitter, der Taströhren T111 bis TXII parallel
geschaltet an je einem Aussteuerungszweig des Modulators Ai2 angeschlossen sind, wird letzterer
entweder für die unveränderte Spannung (Phase o°) oder die umgepolte Spannung (Phase i8o°) durchlässig.
Am Ausgang der Verstärkerröhre VR erscheinen die zwölf Verteilerschritte in rhythmischer
Folge phasenmoduliert mit einer Schrittgeschwindigkeit von 600 Bd.
Die Ausgangs spannung kann über Sendefilter mit den Ausgangsspannungen von weiteren gleichartigen
Sendeeinrichtungen auf den Übertragungsweg gegeben werden.
Bei Verwendung eines in Fig. 7 nicht dargestellten Phasenordners hinreichender Leistung können
an Stelle der Taströhren T1 bis TXII auch röhrenlose
Tastschaltungen verwendet werden.
Fig. 8 zeigt die Schaltungsanordnung des Empfangsteiles. Die Empfangsspannung wird, erforderlichenfalls
nach Trennung der Verteilerwege verschiedener auf demselben Übertragungsweg eingesetzter
Systeme, dem Eingang E der Empfangsschaltung zugeführt. Zunächst wird die Amplitude
der Empfangsspannung im Begrenzer B begrenzt, wodurch alle Pegelschwankungen beseitigt und die
Hüllkurve der Zeichen der Rechteckform angenähert wird. Hierauf folgt die Demodulationseinrichtung,
deren Arbeitsprinzip im wesentlichen bekannt ist. Es beruht darauf, daß die zur Demodulation
von phasenmodulierten Signalen notwendige synchrone Hilfsträgerfrequenz mit konstanter
Bezugsphasenlage aus dem Signalstrom selbst durch Rückpolen der im Rhythmus der Tastung enthaltenen Phasensprünge gewonnen iao
wird. Der Rückpolvorgang wird dabei durch den zu Gleichstrom demodulierten Signalstrom selbst
ausgelöst.
Die als Beispiel gewählte Empfangseinrichtung in Fig. 8 enthält zwei Demodulationseinrichtungen,
von denen die eine mit dem Modulator Ai3 zur De-
modulation der Nachrichtenimpulse, die andere mit dem Modulator M4 zur Demodulation der Taktimpulse
dient.
Bekanntlich gibt ein Doppelgegentaktmodulator, z. B. ein Ringmodulator, an seinen Ausgangsklemmen
eine Gleichspannung ab, wenn seinen beiden Eingangsklemmenpaaren Wechselspannungen
gleicher Frequenz zugeführt werden. Größe und Richtung der abgegebenen Gleichspannung sind
ίο dabei dem Kosinus des zwischen der zugeführten Wechselspannung bestehenden Phasenwinkels proportional.
Die im Verstärker V1 verstärkte Signalspannung
wird einerseits unmittelbar an die Klemmen kt des
Modulators M3 gelegt; andererseits wird die
Signalspannung über einen Umpoler (Rückpolmodulator RM) und einen Filter mit im Verhältnis
zur Verteilerschrittdauer sehr großen Einschwingzeit (Verzögerungsfilter VF), verstärkt durch den
so Verstärker V2, über das Klemmenpaar k., ebenfalls
dem Modulator M3 zugeführt. Je nach der im ersten Augenblick des Einschaltens zufälligen Polung des
Umpolers RM ist der Phasenunterschied der Wechselspannungen an den Klemmenpaaren kt
as und kz des Modulators Af3 angenähert ο oder i8oc.
Der dadurch an den Klemmen ks von M2 entstehende
Gleichstrom, der dem Rückpolmodulator RM als Steuerstrom zugeführt wird, hält die
zunächst zufällig aufgetretene Polung aufrecht.
Die Spannung an den Klemmen ks von M2 wird,
wie später noch ausführlicher beschrieben wird, über die Umpolkontakte ert und er2 dem Empfangsverteiler zugeleitet. Jeder in der empfangenen
Signalspannung enthaltene Phasensprung von i8o° wird praktisch unverzögert an den Klemmen It1 des
Modulators M3 auftreten, während an den Klemmen k2 noch die zuvor vorhandene Phasenlage besteht.
Dadurch ändert sich der Phasenunterschied der Spannungen an kt und k2 um i8o° und somit
auch die Richtung des über ka austretenden Gleichstromes.
Letzterer veranlaßt im Rückpolmodulator RM eine Umpolung des durchgelassenen Wechselstromes
und macht dabei den Phasensprung praktisch im gleichen Augenblick rückgängig. Kleine zeitliche
Ungenauigkeiten bleiben unwirksam, weil das Verzögerungsfilter VF infolge seiner großen Einschwingzeit
kurzzeitigen Phasenabweichungen nicht zu folgen vermag. Somit ergibt sich am Ausgang
von VF eine Wechselspannung mit der Trägerfrequenz entsprechender, gleichmäßig fortschreitender
Phase ohne Phasensprünge, die, durch V2 verstärkt, dem Empfangsmodulator M3 als Demodulationsträger
dient. Auch die Verteilerschritte ι und 2, die um + 90° bzw. —900 von der
Bezugsphasenlage abweichen, können an der relativen Phasenstarrheit des empfangsseitig aus der
Signalspannung zurückgewonnenen Demodulationsträgers nichts Wesentliches ändern. Die an den
Klemmen k3 von M2 auftretende Gleichspannung
nimmt während der Verteilerschritte 1 und 2 den Wert Null an, da die Spannungen an kt und k2
während dieser kurzen Zeiten einen Phasenunterschied von ± 900 aufweisen.
Die Taktpulsschritte 1 und 2 des Verteilers werden empfangsseitig in einem besonderen Modulator
M4 demoduliert und dadurch auch von den Nachrichtenimpulsen getrennt. Der am Ausgang
des Filters VF vorhandene, relativ phasenstarre Demodulationsträger wird durch den Phasendreher
PD um 9Ö0 in der Phase gedreht und durch
den Verstärker V3 verstärkt über das Klemmenpaar
p2 dem Modulator M4 zugeführt; an den
Klemmen P1 des letzteren liegt aber die vom Verstärker
V1 kommende Empfangssignalspannung. Somit besteht an den beiden Eingangsklemmenpaaren
P1 und p2 während der Taktpulsschritte 1
und 2 des Sendeverteilers ein Phasenunterschied von ο bzw. l8o°, und an den Ausgangsklemmen p3
entsteht eine positive oder negative Gleichspannung. Während der Verteilerschritte 3 bis 12 ist der
Phasenunterschied von P1 und p2 —900 oder +90°,
und der Modulator M4 gibt über seine Ausgangsklemmen p3 keine Gleichspannung ab. Aus der Ausgangsspannung
von M4 wird nun die zur Steuerung des Empfangsverteilers notwendige Synchronisierfrequenz
von 50 Hz abgeleitet. Durch Frequenzvervielfachung erhält man daraus auch die Abtastfrequenz
von 300 Hz.
Da die Verteilerschritte 1 und 2 am Ausgang p3
des Modulators M4 je nach der zwar relativ starren,
aber um i8o°: unsicheren Phasenlage des Demodulationsträgers
entweder zuerst einen negativen und dann einen positiven Impuls oder Impulse mit umgekehrter
Reihenfolge der Polungen ergeben, würde bei unmittelbarer Ableitung der Synchronisierfrequenz
auch deren Phasenlage eine Unsicherheit aufweisen. Zweckmäßig wird deshalb die durch
einen Tiefpaß TP von höherfrequenten Modulationsprodukten
gut befreite Ausgangsspannung des Modulators M4 gleichgerichtet. Man kann bei der
Gleichrichtung auch einen Schwellenwert einführen, z. B. dadurch, daß man in Reihe zur Gleichrichteranordnung
G eine Gleichspannung U schaltet, die diese für kleine Spannungen undurchlässig macht.
Auf diese Weise werden kleine Ausgangsspannungen des Modulators M4, die z. B. durch Phasenfehler
in der Demodulationseinrichtung während der Verteilerschritte 3 bis 12 entstehen können,
unterdrückt. Nach der Gleichrichtung ergibt sich ein Doppelimpuls gleichbleibender Polung, in
dessen rhythmischer Folge die Synchronisierfrequenz von 50 Hz als Grundfrequenz enthalten
ist. Am Ausgang des Filters F tritt nunmehr die rein sinusförmige Synchronisierfrequenz auf, aus
der durch Phasendrehungen und Überlagerung mit 300 Hz und Gleichspannung die zwölf empfangsseitigen
Abtastspannungen wie auf der Sendeseite gebildet werden können.
Wie auf der Sendeseite werden auch empfangsseitig die Abtastspannungen den Steuergittern von iao
zwölf Verteilerröhren zugeführt. An den Bremsgittern der Verteilerröhren Rm bis Rxn (von denen
in Fig. 8 nur die Röhren Rm bis i?VI dargestellt
sind) liegt die vom Modulator M2 abgegebene Empfangsspannung. Im Anodenkreis und im
Schirmgitterkreis dieser Röhren liegt je eine Wick-
lung des dem betreffenden Signalkanal zugeordneten Empfangsrelais ER3 bis ERYi. Wird z. B. im
Kanal 3 abgetastet, wobei die empfangsseitige Abtastzeit zweckmäßig kurzer als die sendeseitige Abtastzeit
gewählt wird, so fließt, durch die Polung der Bremsgitterspannung in diesem Augenblick bestimmt,
überwiegend über die Anode oder vorwiegend über das Schirmgitter ein Stromimpuls,
der den Anker er3 des Empfangsrelais ER3 in die
entsprechende Lage bringt und im Ortskreis einen der sendeseitigen Tastung entsprechenden Stromzustand
zur Folge hat. Durch die Ruhekontaktkraft des Relaisankers bleibt dieser Stromzustand aufrechterhalten
so lange, bis eine der am Kanalpulsrhythmus aufeinanderfolgenden Abtastungen wieder
ein Umlegen des Ankers veranlaßt. Im Verlauf eines Verteilerumlaufs werden so nacheinander
auch die Röhren i?IV bis i?Xu durch die am Steuergitter
liegenden Abtastspannungen für einen Stromimpuls durchlässig und betätigen dabei die
zugehörigen Empfangsrelais.
Da, wie schon früher erwähnt, der gesamte Empfang falsch gepolt sein kann, sei es, daß sich beim
ersten Einschalten der Rückpolmodulator auf die falsche Polung eingestellt hatte oder daß die
Phasenzuordnung des Demodulationsträgers zur Signalspannung infolge einer Störung auf dem
Übertragungsweg verlorengegangen ist, ist eine Phasenüberwachungs- und Korrektionseinrichtung
notwendig. Die zur Übertragung der Synchronisierfrequenz dienenden Verteilerschritte 1 und 2 enthalten
gleichzeitig das Kriterium für falsche oder richtige Polung des Empfangs in allen übrigen
Kanälen. An den Bremsgittern der Empfangsverteilerröhren Ri und R1-J liegt deshalb die vom Modulator
M4 abgegebene Spannung, und die Kontakte erx und er2 der zugehörigen Relais ER1 und
ER2 sind als Umpoler für die Empfangsspannung der übrigen Kanäle 3 bis 12 geschaltet. Bei Empfang
in der einen Polung erhält nacheinander zuerst ER1 und dann ER2 während der Abtastzeit einen
Impuls, diese sind zwar, da inzwischen die Ausgangsspannung von M4 umgepolt hat, in den Relais
verschieden gerichtet, haben aber je zur Folge, daß die Kontakte ER1 und ER2 in der dargestellten
Lage verbleiben. Der Empfang für die übrigen Kanäle 3 bis 12 ist dann richtig gepolt. Bei z. B.
infolge einer kurzzeitigen Störung geänderten Polung des Empfangs legt zuerst erx und gleich
darauffolgend auch er2 um; der Empfang für die Kanäle 3 bis 12 ist also wieder richtig gepolt. Die
Kontakte erx und er2 verbleiben nun in der der
Darstellung in Fig. 8 entgegengesetzten Lage so lange, bis durch eine weitere Störung wieder eine
Falschpolung entstanden ist, die dann durch Zurücklegen der Kontakte erx und er2 wieder in kürzester
Frist korrigiert wird.
In vielen Fällen ist es vorteilhaft, an Stelle des einen Modulators M3 zwei Modulatoren M3 und
M3 vorzusehen, die mit ihren Eingangsklemmenpaaren
kx und kx bzw. k2 und k2 parallel oder in
Reihe an die Ausgänge der Verstärker Vx bzw. V2
geschaltet sind. Diese beiden Modulatoren sind zweckmäßig derart dimensioniert, daß der eine den
Strom in den Rückpolmodulator RM bei kleiner Spannung liefert, während der andere eine hohe
Spannung mit vernachlässigbar kleinem Strom zur Bremsgittersteuerung der Empfangsverteilerröhren
abgeben muß.
Wenn für die Synchronisierfrequenzübertragung bzw. die Phasenüberwachung nur ein Verteilerschritt
aufgewendet wird, ist es sogar vorteilhaft, an Stelle des Modulators M2 drei Modulatoren zu
verwenden, und zwar einen für kleine Ausgangsspannung für den Rückpolmodulator und zwei
gleiche mit hoher Ausgangsspannung, deren Ausgänge gegenpolig so miteinander verbunden sind,
daß durch einen einzigen durch die Phasenüberwachung betätigten Umschaltekontakt die Nachrichtenverteilerröhren
jeweils an dem die richtige Polung aufweisenden Modulatorausgang liegen.
Claims (28)
- PATENTANSPRÜCHE:ι. Anwendung des Multiplex-Pulsmodulations-Verfahrens für Telegraphie, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtastspannungen des Multiplexverteilers in ihrer zeitlichen Länge annähernd gleich der Periode des Kanalpulses, geteilt durch die Gesamtanzahl der Kanäle, bemessen sind.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Periode des Kanalpulses gleich der Schrittdauer der zu übertragenden Telegraphierzeichenfolgen bemessen ist und die zeitliche Lage der Schritteinsätze gegenüber dem Abtastraster der Kanalpulse durch Phasenordner gesichert wird.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Phasenordner so bemessen ist, daß die Schritteinsätze der zu übertragenden Telegraphierzeichenfolgen in einen Zeitraster fallen, der durch die Einsatz-Zeitpunkte der Abtastspannungen bestimmt wird.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch den Phasenordner die Stromschritte der Eingangs- n0 zeichen zeitlich so verschoben werden, daß in die Abtastzeiträume keine Stromschritteinsätze fallen.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Sprachkanal von 3100 Hz Bandbreite neununddreißig zeitlich ineinandergeschachtelte Fernschreibnachrichten mit einer Schrittgeschwindigkeit von 1950 Bd übertragen werden. ,
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen zwölfstufigen Verteiler, dessen Abtastzeit pro Kanal, bei einer Schrittgeschwindigkeit der über diese Kanäle betriebenen Fernschreiber, von 50 Bd, höchstens 1,66 m/s beträgt.
- 7· Verfahren nach einem der Ansprüche ιbis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Verteiler, insbesondere mehrere zwölfstufige Verteiler nach Anspruch 6, gemeinsam in einem unterteilten Sprachkanal betrieben werden.
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche ι bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Sprachkanal (von 3100 Hz Bandbreite) drei zwölfstufige Verteilersysteme gleichzeitig betrieben werden, wobei durch jedes Verteilersystem eine Trägerfrequenz moduliert wird.
- 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägerfrequenzen die Frequenzen von etwa 850, 1850 und 2850 Hz verwendet werden.
- 10. Verfahren nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß für jedes Verteilersystem 850 bis 950 Hz Bandbreite verwendet werden.
- 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß durch die ineinandergeschachtelten Abtastergebnisse jedes Verteilersystems ein Trägerwechselstrom durch ein Modulationsverfahren mit Doppelstromeigenschaft moduliert wird.
- 12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß Phasenmodulation, insbesondere Phasenmodulation mit i8o° Phasensprung verwendet wird.
- 13. Verfahren nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch die Verwendung von Frequenzmodulation.
- 14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtastspannungen durch Überlagerung eines Wechselstromes mit der Frequenz 50 Hz und eines Wechselstromes mit der Frequenz 300 Hz erzeugt werden, wobei der So-Hz-Wechselstrom von Abtaststufe zu Abtaststufe um 30'°' in seiner Phase fortlaufend verschoben wird und der 300-Hz-Wechselstrom von Stufe zu Stufe seine Polung ändert und die Abtastspannungen aus dem Maxima der resultierenden Wechselspannung ausgeblendet werden.
- 15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Amplitude der Wechselspannung mit der Frequenz 300 Hz etwa halb so groß gewählt wird wie die Amplitude der Wechselspannung mit der Frequenz 50 Hz.
- 16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, gekennzeichnet durch Phasenordner mit geteiltem Phasenraster, von dem der eine Teil den geradzahligen Signalkanälen, der andere Teil den ungeradzahligen Signalkanälen zugeordnet und der Rasterabstand der Teilraster etwa gleich der doppelten Breite der Abtastimpulse ist.
- 17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilraster in bezug auf die Abtastimpulse so angeordnet sind, daß die Rasten des einen Rasterteiles in die Mitten der dem anderen Teilraster zugeordneten Abtastimpulsbereiche fallen.
- 18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß zur Synchronisation und/oder Phasenüberwachung der erste der Verteilerschritte als Zeichenstromschritt und der zweite der Verteilerschritte als Trennstromschritt mit der zur Phasenüberwachung notwendigen Bezugsphase übertragen wird.
- 19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß als Taktimpuls der in seiner Frequenz ausgelenkte erste Verteilerschritt verwendet wird.
- 20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß bei Phasenmodulation der Nachrichtenimpulse für die Taktimpulse ein von dem der Nachrichtenimpulse einwandfrei unterscheidbarer Modulationsgrad verwendet wird.
- 21. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß den Trenn- und Zeichenstromschritten der Nachrichtenimpulse die Phasenlagen ο und i8o°, dem Trennstromzustand vorzugsweise die Phasenlage o°, dem ersten Verteilerschritt die Phasenlage —900 und dem zweiten Verteilerschritt die Phasenlage + 90° oder umgekehrt zugeordnet ist.
- 22. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß bei frequenzmodulierten Nachrichtenimpulsen die Taktimpulse einen von den Nachrichtenimpulsen nach Größe oder Richtung sicher unterscheidbaren Frequenzhub aufweisen.
- 23. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß dem frequenz- oder phasenmodulierten Signalstrom eine oder mehrere Synchronisierfrequenzen unmittelbar amplitudenmäßig aufmoduliert sind.
- 24. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß für alle gleichzeitig auf demselben Übertragungsweg betriebenen Verteilersysteme die Synchronisierfrequenzen nur für ein Verteilersystem übertragen werden.
- 25. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfangseinrichtung zwei Modulationseinrichtungen enthält, von denen die eine (Modulator M3) zur Demodulation der Nachrichtenimpulse und die andere (Modulator M1) zur Demodulation der Taktimpulse dient.
- 26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Modulationseinrichtung für die Nachrichtenimpulse (Modulator M3) zwei Modulatoren enthält, die so dimensioniert sind, daß der eine bei kleiner Ausgangsspannung den Strom in den Rückpolmodulator (RM) liefert, der andere eine hohe Spannung iao bei verhältnismäßig kleinem Strom für die Bremsgittersteuerung der Empfangsverteilerröhren liefert.
- 27. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Demodulationseinrichtung für die Nachrichtenimpulse (Modula-tor M3) drei Modulatoren enthält, von denen einer eine kleine Ausgangsspannung für den Rückpolmodulator (RM) liefert, während die anderen zwei einander gleich sind, eine hohe Ausgangsspannung liefern und ihre Ausgänge gegenpolig so miteinander verbunden sind, daß durch einen durch die Phasenüberwachung betätigten Umschaltekontakt die Nachrichtenverteilerröhren jeweils an dem die richtige Polung aufweisenden Modulatorausgang liegen.
- 28. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachrichtenverteilerröhren über eine Umschaltung des Ausgangs der Modulationseinrichtung für die Nachrichtenimpulse ermöglichende Schalter an diese angeschlossen sind und die Schalter durch die Korrekturvorrichtung so umgelegt werden, daß die Nachrichtenverteilerröhren immer am richtig gepolten Ausgang der Modulationseinrichtung liegen.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen© 9532 7.54
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DES31589A DE915822C (de) | 1952-12-20 | 1952-12-21 | Multiplex-Pulsmodulations-Verfahren fuer Telegraphie |
Applications Claiming Priority (2)
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DE2966548X | 1952-12-20 | ||
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ID=25995057
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DES31589A Expired DE915822C (de) | 1952-12-20 | 1952-12-21 | Multiplex-Pulsmodulations-Verfahren fuer Telegraphie |
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DE (1) | DE915822C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1124402B (de) * | 1959-07-16 | 1962-02-22 | Siemens Ag | Einrichtung zur UEbertragung von Messwerten durch Code-Signale |
-
1952
- 1952-12-21 DE DES31589A patent/DE915822C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1124402B (de) * | 1959-07-16 | 1962-02-22 | Siemens Ag | Einrichtung zur UEbertragung von Messwerten durch Code-Signale |
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