DE914537C - Verfahren zum Verarbeiten von Briketts aus Abfallteeren, Druckhydrierungsrueckstaenden od. dgl. und teerfreien Brennstoffen, wie Multiklonstaub, Generatorasche u. dgl. - Google Patents

Verfahren zum Verarbeiten von Briketts aus Abfallteeren, Druckhydrierungsrueckstaenden od. dgl. und teerfreien Brennstoffen, wie Multiklonstaub, Generatorasche u. dgl.

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DE914537C
DE914537C DEB12297D DEB0012297D DE914537C DE 914537 C DE914537 C DE 914537C DE B12297 D DEB12297 D DE B12297D DE B0012297 D DEB0012297 D DE B0012297D DE 914537 C DE914537 C DE 914537C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10JPRODUCTION OF PRODUCER GAS, WATER-GAS, SYNTHESIS GAS FROM SOLID CARBONACEOUS MATERIAL, OR MIXTURES CONTAINING THESE GASES; CARBURETTING AIR OR OTHER GASES
    • C10J3/00Production of combustible gases containing carbon monoxide from solid carbonaceous fuels

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Industrial Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zum Verarbeiten von Briketts aus Abfallteeren, Druckhydrierungsrückständen od. dgl. und teerfreien Brennstoffen, wie Multiklonstaub, Generatorasche u. dgl. Es ist bekannt, daß die bei der Druckhydrierung von Kohlen, Teeren u. dgl. anfallenden Rückstände sowie Abfallteere, die stark durch Staub verunreinigt sind, nicht leicht in wertvolle Produkte überzuführen sind. Eine häufig untersuchte Möglichkeit zu ihrer Aufarbeitung besteht darin, diese Abfallstoffe zur Brikettierung von nicht backenden Brennstoffen zu benutzen und die Briketts zu verschwelen. Da die Hydrierrückstände und Abfallteere nur ein recht geringes Bindevermögen besitzen, ist auch dieser Weg nicht einfach durchzuführen; wird wenig Bindemittel benutzt, so haben die Briketts eine sehr geringe mechanische Festigkeit, so daß sie beim Transport und beim Einschütten in den Schweler sowie beim Abrutschen in diesem leicht zerfallen. Wird der Bindemittelzusatz reichlicher bemessen, so ist zwar die Festigkeit in der Kälte ausreichend, im Schweler tritt jedoch leicht Erweichen ein, so daß häufig Störungen durch Verkleben der Briketts untereinander und mit den Wänden eintreten. Zur Überwindung dieser Schwierigkeiten wird vorzugsweise die Spülgasschwelung angewendet, die am leichtesten regelbar ist, die Briketts und den Teer schont und auch eine als günstig erkannte große anfängliche Erhitzungsgeschwindigkeit ermöglicht. Ein wesentlicher Nachteil dieser Spülgasschwelverfahren besteht darin, daß der anfallende Koks wenig fest ist. Will man den Koks vergasen, so erweist sich diese geringe Festigkeit des Kokses natürlich als Nachteil, weil leicht Zerfall der Briketts und infolge davon Störungen des Generatorganges eintreten. Der größte Teil der Schwelrückstandsbriketts zerfällt meist schon beim Austrag aus dem Schweler oder bei dem Transport vom Schweler zum Vergaser, spätestens beim Einschütten in den Vergaser. Um diese Möglichkeiten des Zerfalls der lockeren Schwelrückstandsbriketts zu vermeiden, ist daran gedacht worden, die Briketts direkt anschließend an die Schwelung im sogenannten Schwelgenerator (Generator mit aufgesetztem Schwelaufsatz) zu vergasen, wo Schwelung und Vergasung in einem Apparat durchgeführt werden. Wegen der hohen Brennstoffsäule in solchen Schwelgeneratoren treten jedoch auch hier Brikettzerfall spätestens in den unteren Schichten, infolge davon Verstopfungen des Brennstoffbettes und schließlich Betriebsstörungen ein. Das Gas selbst (Generatorgas -+- Schwelgas) enthält gasförmige Kohlenwasserstoffe. Zur Wasserstoffgewinnung ist es wegen des hohen Stickstoffgehaltes natürlich vollkommen ungeeignet. Bei Fehlen des Stickstoffgehaltes würde der Gehalt an gasförmigen Kohlenwasserstoffen stören.
  • Die Erfindung löst nun die neue Aufgabe, die Verarbeitung der bei der Druckhydrierung von Kohlen, Teeren u. dgl. anfallenden Rückstände in den Rahmen des Hydrierbetriebes sinnvoll einzugliedern, d. h. die in den Rückstandsbriketts enthaltenen Öle für die Zwecke der Hydrierung wiederzugewinnen und den Schwelrückstand selbst so zu vergasen, daß aus dem erhaltenen Gas Wasserstoff für Hydrierzwecke gewonnen werden kann.
  • Es wurde überraschenderweise gefunden, daß man durch Vergasung von Briketts, die aus Abfall- (Staub-) Teeren, Druckhydrierüngsrückständen od. dgl. und teerfreien Brennstoffen, wie Multiklonstaub, Winklergeneratorrückständen usw., hergestellt sind, einen guten Teer und ein so gut wie kohlenwasserstofffreies, zur Verarbeitung auf Wasserstoff geeignetes Gas erhalten kann, wenn man die Briketts in einem Generator ohne Schwelaufsatz bei geringer Schütthöhe und hohen Gasabzugstemperaturen mit wasserdampfhaltigem Sauerstoff vergast. Obwohl das Vergasungsgas den Teer aus den Briketts austreibt und zu den Teerabscheidern führt, ist es doch praktisch frei von gasförmigen Kohlenwasserstoffen, die die übliche Weiterverarbeitung zu Wasserstoff verhindern würden. Da mit stickstofffreiem Sauerstoff vergast wird, ist das Gas auch frei von Stickstoff und ohne weiteres für die Wasserstoffgewinnung geeignet.
  • Es ist zwar selbstverständlich bekannt, feste Brennstoffe mit w asserdampfhaltigem Sauerstoff zu vergasen. Die bei diesen Verfahren gewonnenen Erfahrungen ließen jedoch nicht voraussehen, daß es möglich sein würde, aus Brennstoffen mit hohem Teergehalt neben dem größeren Teil des Teeres ein von gasförmigen Kohlenwasserstoffen praktisch freies Gas zu gewinnen. Bei der erfindungsgemäßen Vergasung mit Sauerstoff treten auch die durch die geringe Festigkeit der Briketts bedingten Schwierigkeiten nicht oder in nur geringem Umfang auf, so daß der Betrieb der Vergaser praktisch störungsfrei verläuft.
  • Die überraschenden Vorteile der Vergasung mit Sauerstoff lassen sich vielleicht dadurch erklären, daß die Vergasungszone sehr klein ist, so daß die gesamte Höhe der Brennstoffschicht nur etwa i bis 2 m beträgt. Dadurch werden die Briketts nur geringen mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt, denen sie gut standhalten. Innerhalb der kurzen Brennstoffschicht ist der Temperaturanstieg sehr steil, was offenbar sehr günstig wirkt, da einerseits die Briketts oberflächlich rasch durch Verkokung der nicht flüchtigen Teeranteile gehärtet werden, andererseits die flüchtigen Teerbestandteile nach kürzester Zeit aus der Zone hoher Temperatur herausgespült werden. Immerhin bleibt erstaunlich, daß die zweifellos eintretende Teerspaltung praktisch keine flüchtigen Kohlenwasserstoffe liefert. Die Vergasung mit Sauerstoff wird in an sich bekannter Weise durchgeführt, indem der Sauerstoff mit der notwendigen Wasserdampfmenge, versetzt durch zahlreiche Öffnungen mit großer Strömungsgeschwindigkeit (etwa 2o bis 30 m/s), in den Gaserzeuger eingeführt wird. Zur gleichmäßigen Verteilung des Sauerstoff-Wasserdampf-Gemisches über den Generatorquerschnitt ist es vorteilhaft, oberhalb der Einführungsdüsen eine etwa 2o bis 40 cm hohe Aschenschicht aufrechtzuerhalten. Das Gemisch kann in bekannter Weise überhitzt sein. Die Höhe der Brikettschicht wird so gewählt, daß die Temperaturen des abziehenden Gases oberhalb etwa 32o° liegen, vorteilhaft zwischen 350 und q.50°, z. B. bei 4000. Das Gas wird auf bekannte Weise zunächst trocken entstaubt und dann gekühlt, wobei sich der Teer vollständig abscheidet.
  • Die dem Verfahren zu unterwerfenden Briketts bestehen aus nicht bituminösen Brennstoffen, insbesondere Abfallbrennstoffen, wie dem Staub, der bei der trockenen Entstaubung von Gas aus mit Sauerstoff betriebenen, Grudekoks verarbeitenden Winklergeneratoren anfällt und der etwa 45 % C enthält, oder den Vergasungsrückständen dieser Gaserzeuger, die noch etwa 55 0/0 Verbrennliches enthalten. Dieser feinkörnige Brennstoff wird mit Abfallteeren, d. h. stark staubhaltigen, verhältnismäßig wenig leicht (unter 300°) siedende Bestandteile enthaltenden Teeren oder Druckhydrierungsrückständen vermischt und z. B. in Walzenpressen zu Eiformbriketts von etwa 5o - 42 - 3o mm Abmessungen bei 4o bis 50 g Gewicht verpreßt; doch sind auch größere Formate brauchbar. Der Gehalt an Bindemittel spielt für das Verfahren keine ausschlaggebende Rolle, da, wie gesagt, die mechanische Beanspruchung der Briketts sehr gering ist. Druckfestigkeiten von 15 bis 2o kg/em'= haben sich als völlig ausreichend herausgestellt. Je nachdem, ob mehr feste oder mehr flüssige Rückstände aufzuarbeiten sind, kann der Teergehalt bei Wahl des geeigneten Pressendruckes zwischen 15 und 35 0i0 schwanken; gute Ergebnisse wurden mit einem Teergehalt von 25 bis 26 0/0, bestimmt durch die Fischersche Schwelanalyse, erzielt.
  • Beispiel In einem Vergaser von 2,7m2 Querschnitt mit Drehrost zur Ascheaustragung und zentraler Einführung des Vergasungsmittels durch ein perforiertes Schamotterohr wurden stündlich 45o bis 55o kg/m2 Eiformbriketts aus Winklerasche und Rückstandsteer, die eine mittlere Druckfestigkeit von 18 kg/cm2 aufwiesen, mit etwa 0,3 Nm3 Sauerstoff pro Kilogramm Brikett vergast; der Sauerstoff war mit so viel Wasserdampf versetzt, daß der Taupunkt bei etwa 93 bis 96° lag. Die Temperatur des abziehenden Gases lag zwischen 350 und 400°. Es wurden 1,3 bis 1,65 Nm3 Gas pro Kilogramm Brikett erhalten. Je nach der Wasserdampfmenge wies das Gas in den einzelnen Versuchsabschnitten folgende Zusammensetzung auf
    0/0 I il III
    C02 ....................... 29,4 35,0 33,6
    CmH. ..................... 0,0 0,0 1,0
    C O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18,6 13,8 21,7
    HZ ........................ 49,6 47,1 38,9
    C H4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,4 2,2 3,6
    C2Hg ...................... 0,0 0,0 0,3
    H2 ........................ 1,0 i,9 o,9
    Die Teerausbeute lag zwischen 6o und 700/, des nach der Schwelanalyse bestimmten Gehalts; er wies folgende Eigenschaften auf:
    Dichte (2o°) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . i,o8o
    Stockpunkt ........................ 31,0°C
    Benzinunlösliches ................... 2,90/0
    Kreosotgehalt ...................... 1o,60/0
    Siedebeginn ........................ 215,o°
    Fraktion bis 18o° ................... 0,o0/0
    Fraktion 18o bis 32o° . . . . . . . . . . . . . . . 27,0%
    Fraktion 32o bis 35o° ............... 26,7"/o
    Rückstand . - ....................... 45,6%
    Verlust ............................ 0,7%
    Der Teer war ohne weiteres für die Hydrierung brauchbar; auch das Gas kann anstandslos für sich oder zusammen mit Winklergas auf Wasserstoff verarbeitet werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Verarbeiten von Briketts aus Abfallteeren, Druckhydrierungsrückständenod. dgl. und teerfreien Brennstoffen, wie Multiklonstaub, Generatorasche u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die Briketts in einem Generator ohne Schwelaufsatz bei geringer Schütthöhe und hohen Gasabzugstemperaturen mit wasserdampfhaltigem Sauerstoff vergast werden.
DEB12297D 1944-08-11 1944-08-11 Verfahren zum Verarbeiten von Briketts aus Abfallteeren, Druckhydrierungsrueckstaenden od. dgl. und teerfreien Brennstoffen, wie Multiklonstaub, Generatorasche u. dgl. Expired DE914537C (de)

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DEB12297D DE914537C (de) 1944-08-11 1944-08-11 Verfahren zum Verarbeiten von Briketts aus Abfallteeren, Druckhydrierungsrueckstaenden od. dgl. und teerfreien Brennstoffen, wie Multiklonstaub, Generatorasche u. dgl.

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2554419A1 (de) * 1974-12-05 1976-06-10 Shell Int Research Verfahren zur herstellung von synthesegas
EP0011887A1 (de) * 1978-11-28 1980-06-11 Metallgesellschaft Ag Verfahren zur Erzeugung von Formkörpern aus backender Kohle für die Vergasung
DE2908772A1 (de) * 1979-03-06 1980-09-11 Kraftwerk Union Ag Verfahren und einrichtung zur vergasung von kohle

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DE2554419A1 (de) * 1974-12-05 1976-06-10 Shell Int Research Verfahren zur herstellung von synthesegas
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