DE91394C

DE91394C -

Info

Publication number: DE91394C
Application number: DENDAT91394D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Fahrradantrieb mit Trethebeln.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Fahrradantrieb, bei welchem die von dem Radfahrer bethätigten Trethebel entweder in Zapfenlagern ruhen oder auf einer schwingenden Welle angeordnet sind, welche in dem Vereinigungspunkte der drei unteren Verbindungsstangen des Rahmens gelagert ist. An jedem Trethebel ist ein Daumen angebracht, welcher mit demselben aus einem Stück gefertigt oder auch verstellbar eingerichtet sein kann. Biegsame Stangen verbinden diese Daumen mit auf einer Achse befestigten Kurbeln, wodurch erstere in Drehung versetzt wird und ihre Bewegung auf das Triebrad der Maschine überträgt.

In der beiliegenden Zeichnung stellen:

Fig. ι und 2 Seitenansicht bezw. Grundrifs eines mit dem neuen Antrieb versehenen Fahrrades für Herren dar;

Fig. 3 und 4 zeigen dieselbe Anordnung bei einem Damenfahrrade;

Fig. 5, 6 und 7 sind schematische Ansichten, welche die arbeitenden Theile in ihren Hauptstellungen zeigen;

Fig. 8 und 9 zeigen Seitenansicht bezw. Grundrifs eines verstellbar angeordneten Hebedaumens.

Die Trethebel α und b des Fahrrades sind auf der Achse c, welche in dem Vereinigungspunkte der drei unteren Verbindungsstangen des Rahmens ruht, befestigt, so dafs sie auf den punktirten Bogen schwingen; die Hebedaumen a¹ und b¹ sind mit den Trethebeln α und b aus einem Stück gefertigt.

Das Kettenrad e wird von einem am Maschinenrahmen befindlichen Lager f getragen und ist mittelst einer gewöhnlichen Triebkettey¹ mit dem auf der Achse des Triebrades sitzen-' den Kettenrade g verbunden.

Auf den Enden der das Kettenrad e tragenden Achse sitzt je eine Kurbel h i. Dieselben sind gegen einander verstellt und an ihrem der Achse zugewendeten Ende mit Stangen kl gelenkig verbunden, welche ihrerseits durch ein biegsames Zwischenstück m η mit dem Umfange der Hebedaumen a¹ und b¹ in Verbindung stehen.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 und 4 fällt der Kettentrieb ff¹ weg und werden die Kurbeln h i unmittelbar mit der Achse e¹ drehbar verbunden.

Die Arbeitsweise des neuen Antriebes ist aus den Fig. 5, 6 und 7 ersichtlich. In Fig. 5 befindet sich die Kurbel h in ihrer höchsten Stellung, in welcher sie den todten Punkt ihrer Umdrehung erreicht, und hat auch der Hebel α den höchsten Punkt seines Hubes eingenommen. Das biegsame Ende m der Stange, k zieht jetzt am Ende des Daumens a¹, welcher somit den kürzeren Arm eines Hebels bildet, dessen anderer Arm der Hebel α ist.

Während des Ueberganges von der in Fig. 5 nach der in Fig. 6 wiedergegebenen Stellung, d. h. auf ^lj_i der Umdrehung, wird das biegsame Ende m der Stange k auf den Umfang des Daumens a¹ aufgewunden, so dafs die Kraft des Hebels α beständig abnimmt. Da das biegsame Ende der Stange k jetzt über

das Ende des Daumens a¹ hinausgeht, so ist die Wirkung während des Fortschrittes der Kurbel nach der in Fig. 7 gezeigten Stellung die gleiche, als wenn die Stange Ar am Ende eines Hebels befestigt wäre von der Länge des Daumens a.

Statt die Daumen a¹ b¹ mit den Hebeln α b aus einem Stück herzustellen, kann man dieselben auch, wie die Fig. 8 und 9 zeigen, getrennt ausführen und verstellbar mit einander verbinden.

Zu diesem Zwecke wird der Hebel a mit zwei bogenförmigen Ansätzen ρ versehen, zwischen welchen ein ähnlich geformter Ansatz r des Daumens a^l mittelst eines Schraubenbolzens t, welcher durch entsprechende Löcher der Vorsprünge ρ und durch einen Schlitz im Vorsprung r hindurchgeht, festgehalten wird.

Claims

Patent-Ansprüche:

Ein Fahrradantrieb mit Trethebeln, dadurch gekennzeichnet, dafs die Trethebel (a b) an ihrem der Trethebelachse zu liegenden Ende mit einem festen oder verstellbaren Daumen (a¹ b^l) ausgestattet sind, auf dessen gewölbten Umfang sich bei Bethätigung des Antriebes das biegsame Ende (m n) einer Stange (kl) aufwickelt, deren anderes Ende mit der Kurbel (h i) des Vorgeleges verbunden ist, welches die ihm übertragene Kraft an die Achse des Triebrades abgiebt. Eine Ausführungsform des unter Anspruch 1 gekennzeichneten Antriebes für Fahrräder, bei welchen die Kurbeln (h i) nicht auf der Achse eines Vorgeleges, sondern direct auf der Achse des Triebrades angeordnet sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.