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Verschlußklappe, insbesondere für gasgeschützte Belüftungsanlagen
Die bekannten gasgeschützten Belüftungsanlagen sind im allgemeinen mit Gasschutzfiltern,
sogenannten Raumfiltern, ausgerüstet. Derartige Filter bestehen im wesentlichen
aus einem Schwebstoffilterteil und aus einem Gasfilterteil. Das Schwebstofffilter,
das meist als großflächiges Plattenfilter ausgebildet ist, besteht fast durchweg
aus Zellstoff oder anderen faserigen, brennbaren Bestandteilen. Das Gasfilter wird
meist mit Aktivkohle beschickt, die ebenfalls brennbar ist.
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Es besteht nun die Gefahr, daß die Filter derart ausgebildeter, gasgeschützter
Belüftungsanlagen verbrennen bzw. zerstört werden, wenn in die Gasansaugleitung
erhitzte Gase, vornehmlich brennende Gase oder Flüssigkeiten, eintreten. Dieses
kann z. B. bei einem Flammenwerferangriff der Fall sein. Weiterhin ist es auch möglich,
_daß in die Raumfilter Giftgase bzw. Kampfstoffe hineingelangen, die eine Entzündung
der brennbaren Filtermassen verursachen und damit zu einer Verbrennung der Filter
führen oder auf irgendeine andere Art die Filtermassen schnell zerstören.
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Auch für den Fall, daß die Belüftungsanlagen nicht mit Raumfiltern
ausgerüstet bzw. daß diese aus dem BelüffiungssysItem ausgeschaltet sind, können
bei einem überraschenden Flammenwerferangriff heiße Gase unmittelbar in die Anlagen
gelangen.
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Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, die Belüftungsanlagen,
insbesondere deren Raumfilter, vor dem Eindringen übermäßig heißer Gase,
die
zu einer Verbrennung bzw. Zerstörung führen könnten, zu schützen.
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Die Erfindung betrifft eine Verschlußklappe, insbesondere für gasgeschützte
Belüftungsanlagen, und besteht darin, daß die in die Gaszuführungsleitung eingebaute
Verschlußklappe mit einer durch Wärmezufuhr zündbaren, zur Auslösung des Schließvorganges
dienenden Sprengpatrone ausgerüstet ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung bewirkt,
daß beim Auftreten heißer bzw. brennbarer Gase oder Flüssigkeiten diese die Sprengpatrone
zur Entzündung bringen und daß dabei die Verschlußklappe der Belüftungsanlage sofort
angeschlossen wird. Außerdem wird die Besatzung der gasgeschützten Räume durch die
leichte Detonation auf die Gefahr aufmerksam gemacht und kann entsprechende Maßnahmen
treffen.
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Die Erfindung sieht weiterhin für den Fall, daß in der einströmenden
Luft Giftgase enthalten sind, die zu einer Verbrennung bzw. Zerstörung der Filtermasse
führen könnten, vor, daß in unmittelbarer Nähe der Sprengpatrone oder in Verbindung
mit dieser ein Stoff angeordnet wird, der mit Giftgasen unter Wärmetönung reagiert.
Vorteilhaft wird hierfür ein Stoff gewählt, der mit Giftgasen schneller reagiert
als die Giftgase mit der Filtermasse. Gelangen mit der angesaugten Luft Giftgase
in die Anlage, die zu einer Verbrennung bzw. Zerstörung der Filtermasse führen könnten
und die mit den genannten Stoffen unter Wärmetönung reagieren, dann wird durch diese
Erwärmung die Sprengpatrone zur Entzündung gebracht und dabei die Anlage abgeschlossen.
Eine Zerstörung bzw. Ausbrennen der Raumfilter sind also sofort unterbunden.
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Als derartige Stoffe kommen z. B. Zündschnüre in Frage, die um die
Sprengpatrone herumgelegt oder in deren unmittelbarer Nähe angeordnet sein können.
Selbstverständlich können um die Patrone bzw. in deren Nähe auch die Stoffe angeordnet
werden, mit denen die Filter beschickt worden sind. Diesen können sauerstoffabgebende
Massen, wie Chlorate, zugesetzt werden, so daß sie nach anfänglich unter Erwärmung
verlaufender Umsetzung mit den in Frage kommenden Giftgasen besonders leicht verbrennen
und ihrerseits die Sprengpatrone zur Entzündung bringen.
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Eine besonders einfache Ausführungsform der Erfindung besteht darin,
daß die als Rückschlagklappe ausgebildete Verschlußklappe in Offenstellung durch
ein Gesperre gehalten wird und daß die Sprengpatrone am Auslösehebel des Gesperres
anliegt. Es ist zweckmäßig, die Sprengpatrone an einem leicht aus der Anlage herausnehmbaren
Bauteil anzuordnen.
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In den Abb. i und 2 ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dargestellt. Abb. i zeigt schematisch den Aufbau einer Belüftungsanlage,
Abb. 2 einen Schnitt durch eine als Rückschlagklappe ausgebildete Verschlußklappe.
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Durch die Mauer i des Schutzraumes ist der Gaszuführungsstutzen 2
geführt, in dem auf der Innenseite die von Hand zu betätigende Schnellschlußklappe
3 angebracht ist. An diese schließt sich das Gehäuse q, der erfindungsgemäß ausgestatteten
Verschlußklappe an, und an-diese wiederum das. Staubfilter 5. Von dem Staubfilter
führt eine Leitung zu dem Umschaltorgan 6, an das die zu dem Gasraumfilter 7 mit
vorgeschaltetem Trockenfilter 8 und die zu dem Schutzlüfter g führenden Leitungen
angeschlossen sind. In dem Gehäuse 4 der Verschlußklappe io ist diese auf der oberen
Seite drehbar um das Lager i i aufgehängt. Die Verschlußklappe wird in der Offenstellung
durch das Gesperre 12 gehalten, das in der Achse 13 gelagert ist und das
durch die Feder q. in Verschlußstellung gehalten wird. Auf der Unterseite ist das
Gehäuse mit einer Öffnung versehen, die durch einen leicht lösbaren Deckel 15 verschlossen
wird, an dem ein Ansatz 16 befestigt wird, der zur Aufnahme des Bolzens 17 dient.
In dessen Bohrung ist die durch Wärmezufuhr zündbare Sprengladung untergebracht.
Außerdem ist um den Bolzen 17 eine Zündschnur ig gelegt. Der Bolzen liegt an dem
Auslösehebel 2o des Gesperres 12 an. Wenn mit der Luft durch den Zuführungsstutzen
a heiße Gase oder Giftstoffe angesaugt werden, die finit der Zündschnur unter Wärmetönung
reagieren, dann wird die Sprengladung zur Explosion gebracht. Der auftretende Explosionsstoß
drückt den Bolzen in Richtung auf den Auslösehebel2o. Dadurch wird das Gesperre
ausgeschwenkt und die Klappe io freigegeben. Die Klappe legt sich in schräger Lage
auf den Sitz 21. Sie schließt dann nicht nur infolge ihres Eigengewichtes, sondern
auch durch den Lüftersog. Sofort nach Eintritt der genannten Gase wird also die
Belüftungsanlage von der Außenluft abgeschlossen.
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Durch die leichte Detonation wird außerdem .die Besatzung des gasgeschützten
Raumes auf die Gefahr und auf das Verschließen der Klappe aufmerksam gemacht. Nunmehr
kann die Schnellschlußklappe 3 geschlossen und daraufhin der Deckel 15 abgenommen
werden. Die Rückschlagklappe io wird in ihre Ausgangsstellung zurückgehoben und
der Bolzen mit einer neuen Sprengladung beschickt. Nach dem Einsetzen der Verschlußklappe
15 ist die Anlage wieder in Bereitschaft gesetzt. Nunmehr kann die Verschlußklappe
3 wieder geöffnet werden.