DE29520736U1 - Vorrichtung zum Vernebeln von Räumen - Google Patents
Vorrichtung zum Vernebeln von RäumenInfo
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Description
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Innovative Pyrotechnik GmbH
71032 Böblingen
71032 Böblingen
Vorrichtung zum Vernebeln von Räumen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Vernebeln von Räumen und soll insbesondere eingesetzt werden, um
Einbrecher in geschlossenen Räumen die Sicht zu nehmen und sie in Panik zu versetzen, so daß sie von Ihrem Vorsatz,
Gegenstände zu entwenden, abgebracht werden. Die Auslösung derartiger Vorrichtungen kann durch eine herkömmliche
Alarmanlage oder andere geeignete Mittel erfolgen. Mit der Auslösung der Vorrichtung können selbstverständlich noch
weitere Alarmanlagen in Betrieb gesetzt werden, so daß der Eigentümer oder gegebenenfalls die Polizei noch weitere
Abwehrmaßnahmen gegen den oder die Einbrecher vornehmen können.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-Al-43 28 697 bekannt.
Diese Anlage weist einen Verteiler auf, der sichtbehindernden Nebel explosionsartig verteilt. Als Basis für die Erzeugung des
Nebels können bekannte Komponenten verwendet werden, wie sie etwa bei Nebelgranaten eingesetzt werden. Vorausgesetzt wird
natürlich, daß diese Mittel nicht toxisch sind, so daß Gesundheitsschäden auscfeschlossen werden können.
Als eine kompakte Vorrichtung zum Vernebeln von Räumen ist es auch bekannt, in einem Behälter ein Gemisch aus Wasser und
Glykol aufzunehmen, das zum Vernebeln des Raumes von starken Heizröhren innerhalb von Sekunden auf mehrere hundert Grad
Celsius erhitzt wird. Dieser Vorgang erzeugt dichte Nebelschwaden, so daß ein Einbrecher in kürzester Zeit in einem
Raum die Orientierung völlig verliert. Zur Versorgung dieser Vorrichtung ist viel Energie nötig, die nur durch eine externe
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Spannungsquelle, üblicherweise das Netz, aufgebracht werden kann. Dies birgt natürlich das Risiko in sich, daß bei Ausfall
oder Abstellen der Spannungsquelle die Vernebelung nicht stattfindet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfach aufgebaute Vorrichtung zu schaffen, die mit nur geringem
Energieaufwand betrieben und somit unabhängig von einer externen Energiequelle, insbesondere dem Netz, gestaltet werden
kann. Ferner soll sie zur Auslösung z.B. einfach an eine vorhandene Alarmanlage angeschlossen werden können.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Der wesentliche Gedanke der Erfindung besteht demnach darin, die aktiven Teile der Vorrichtung, die für die Vernebelung
wesentlich sind, als pyrotechnische Sätze auszubilden, die ohne externe Energieversorgung funktionieren und einfach aktiviert
werden können. Sie benötigen lediglich eine kleine Zündpille, zu deren Abfeuerung eine kleine Batterie bzw. der Anschluß an
die Sensorik einer Alarmvorrichtung ausreichend ist. Als pyrotechnische Sätze werden ein Heizsatz und ggf. ein Drucksatz
verwendet.
Bei geeigneter Gestaltung des Heizsatzes kann der bei dem Aufheizen und Verdampfen des Gemisches zur Erzeugung des Nebels
entstehende Dampfdruck ausreichend sein, um den Nebel über eine Leitung mit einer Düse aus dem Behälter zu verströmen.
Eine weitere Möglichkeit ist, die beim Abbrennen des Heizssatzes entstehenden Gase zum Erhöhen des Innendruckes in
dem Behälter und somit zum Austreiben der Nebelschwaden zu nutzen.
Ferner ist es möglich, zusätzlich zu dem Heizsatz zum Austreiben der Nebelschwaden einen Drucksatz in dem Behälter
anzuordnen, der synchron mit dem oder später als der Heizsatz
aktiviert wird. Das aus dem Drucksatz entweichende Gas erhöht den Innendruck in dem Behälter. Der Drucksatz kann ebenfalls
ein pyrotechnischer Satz sein, der entweder in einem separaten Gehäuse oder in dem gleichen Gehäuse wie der Heizsatz
aufgenommen bzw. in den Heizsatz integriert ist.
Der Drucksatz muß jedoch kein pyrotechnischer Satz sein. Es kann z. B. eine Druckgaspatrone, etwa eine herkömmliche CO2-Patrone
verwendet werden, deren Absperrventil pyrotechnisch gesprengt wird.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den ünteransprüchen hervor. Die Erfindung ist in
Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser stellen dar:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung gemäß der Erfindung zum Vernebeln von Räumen, mit einem pyrotechnischen
Heizsatz und einem pyrotechnischen Drucksatz;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel mit einem pyrotechnischen Heizsatz und einem Drucksatz mit einer
Druckgaspatrone;
Fig. 3 einen Schnitt durch eine Vorrichtung mit mehreren pyrotechnischen Heizsätzen, die auch als Drucksätze verwendet
werden;
Fig. 4 einen Schnitt durch eine Vorrichtung mit einem pyrotechnischen Heiz- und einem pyrotechnischen Drucksatz in
einem gemeinsamen Gehäuse.
Eine Vorrichtung 1 zum Vernebeln von Räumen weist gemäß Fig. ein äußeres Gehäuse 2 auf, in dem ein Behälter 3 zur Aufnahme
eines Nebelfluids 4 gelegen ist. Das Nebelfluid 4 ist z.B. ein Gemisch aus Wasser und Glykol und füllt den Behälter in diesem
Falle etwa bis zur Hälfte. Aus dem fluidfreien Raum des Behälters führt eine Leitung 5 nach außen, die im Behälter
durch eine Berstscheibe 6 abgeschlossen ist. Diese Leitung durchdringt das Gehäuse 2 und mündet außerhalb des Gehäuses
in einer Düse 7.
Von der Seite des Behälters 3 ragt in das Nebelfluid 4 eine pyrotechnische Heizpatrone 8, die einen Heizsatz 9 und eine
pyrotechnische Zündpille 10 aufweist, die in einem festen gas- und druckdichten Mantel 11 aufgenommen sind. Die pyrotechnische
Zündpille 10 kann z.B. elektrisch über ein Kabel 12 gezündet werden, das von der Zündpille 10 zu einer Sensorik und
Energieversorgung 13 führt.
In den fluidfreien Raum des Behälters 3 ragt eine Druckpatrone 14 hinein, die einen pyrotechnische]! Drucksatz 15 sowie eine
Zündpille 16 aufweist, die in einem Behälter 17 aufgenommen sind. Die Zündpille 16 wird elektrisch über ein Kabel 18
gezündet, das von der Zündpille zu der Sensorik und Energieversorgung 13 führt.
Die Sensorik und Energieversorgung 13 enthält eine kleine elektrische Batterie und eine Funktionssteuerung, z. B. einen
Logikchip. Sie erhält ;:.B. von einer Alarmanlage ein Aktivierungssignal, wenn ein Einbruch festgestellt wurde. Die
Funktion ist dann folgende:
Aufgrund des Aktivierungssignales von der Alarmanlage wird ein elektrischer Impuls über das Kabel 12 an die Zündpille 10 der
pyrotechnischen Heizpatrone 8 gegeben, die hierdurch gezündet wird und ihrerseits den Heizsatz zündet, der relativ schnell
abbrennt. Über den Mantel 11 wird die beim Abbrand erzeugte Wärme an das Nebelfluid 4 abgegeben, das dadurch sehr schnell
erwärmt wird und verdampft. Gleichzeitig mit der pyrotechnischen Zündpille 10 oder verzögert - je nach der für
das Verdampfen des Nebelfluides 4 notwendigen Zeitspanne - wird die Zündpille 16 des pyrotechnischen Drucksatzes 15 gezündet.
Die Außenwand der Druckpatrone 14 wird bei der Zündung zerstört, so daß die bei dem Abbrand des Drucksatzes 15 frei
werdenden Gase in den Behälter 13 freigelassen werden und
dessen Innendruck erhöhen. Sobald der Innendruck in dem Behälter, das ist die Summe aus Dampfdruck des Nebelfluides und
Gasdruck des Drucksatzes, hoch genug ist, wird die Berstscheibe 6 zerstört, so daß die Nebelschwaden des verdampften
Nebelfluides über die Leitung 5 und die Düse 7 austreten und den zu schützenden Raum schnell vernebeln.
In Fig. 2 ist eine Variante der beschriebenen Vorrichtung gezeigt: Anstelle des pyrotechnische!! Drucksatzes wird eine
herkömmliche CC^-Patrone 14' verwendet, die auswechselbar in
einem Abteil 21 des Behälters 3 angeordnet ist. Ihre Mündung ragt in einen Ventilraum 22 hinein; eine Dichtung, z. B. ein 0-Ring
23, sorgt für eine Gasabdichtung zwischen Ventilraum 22 und Abteil 21. Der Ventilraum 22 ist gegenüber dem Innenraum
des Behälters 3 durch eine Berstscheibe 24 abgeschlossen. In dem Ventilraum ist eine Zündpille 16 mit einer kleinen Ladung
gelegen, die wie oben über ein Kabel 18 durch die Sensorik und Energieversorgung 13 gezündet werden kann. Bei der Zündung wird
durch den Gasdruck der Ladung die C02-Patrone geöffnet, indem
z. B. ein Dorn oder Bolzen in die Mündung der Patrone getrieben wird, und es wird die Berstscheibe 24 zerstört, so daß das CO2-Gas
in den Behälter strömen kann.
In Fig. 3 ist lediglich der Innenbehälter 3 mit der Leitung 5 und der Berstscheibe 6 einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung dargestellt. In dem Behälter 3 mit dem Nebelfluid 4 sind vier pyrotechnische Heizpatronen 8 mit Heizsätzen 9
angeordnet, von denen zwei an ihrem Außenumfang durch Berstfolien 31 abgedeckte Öffnungen 32 aufweisen, durch die
nach Zünden der Heizsätze 9 und Aufreißen der Berstfolien Gase in den Behälter 3 strömen, um das Austreiben der Nebelschwaden
zu unterstützen.
In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform einer Vorrichtung
zum Vernebeln von Räumen mit einer kombinierten Heiz- und Druckpatrone dargestellt, die in einem gemeinsamen Gehäuse 40
sowohl einen pyrotechnischen Heizsatz 9 als auch einen pyrotechnischen Drucksatz 15 aufnimmt. Der Mantel 11 der
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Heizpatrone 9 kann gekapselt sein, so daß beim Abbrand des Heizsatzes 9 keine Gase nach außen weichen, der Mantel 17 des
Drucksatzes 15 kann durch Berstfolien 41 verschlossene Öffnungen 42 aufweisen., Die beiden Sätze werden bevorzugt
nacheinander gezündet, wobei der Drucksatz 15 erst gezündet wird, wenn das Nebelfluid 4 bereits in Dampfform vorliegt.
Sobald der Innendruck in dem Behälter hoch genug ist, wird die Berstscheibe 6 am Ende der Leitung 5 zerstört, so daß die
Nebelschwaden aus dem Behälter 3 herausgedrückt werden.
Die Vorteile der beschriebenen Vorrichtungen gegenüber dem Stand der Technik sind unter anderem die nach der Auslösung
extrem schnelle Funktionsfähigkeit, wobei je nach Ausführung die Nebelschwaden in einem Zeitraum zwischen 3 und 20 Sekunden
freigegeben werden können. Es kann nicht gesundheitsschädliches und für die Einrichtung des zu schützenden Raumes
ungefährliches Nebelfluid verwendet werden, das z. B. auch bei Bühnenshows zum Einsatz kommt. Die Vorrichtung ist
kostengünstig herzustellen, da der Aufbau sehr einfach ist. Ein weiterer Vorteil ist, daß nach der Aktivierung der Vorrichtung
deren Funktion nicht mehr zu stoppen ist, d.h. es liegt eine autarke Arbeitsweise vor. Die Vorrichtung ist einfach an jede
Alarmanlage anschließbar. Außerdem ist sie wartungsfreundlich, da keine Verschleißteile eingebaut sind. Durch unkomplizierte
Technik wird eine zuverlässige Arbeitsweise garantiert. Die Vorrichtung ist selbst unter Extrembedingungen verwendbar, z.B.
in stark verschmutzten Räumen, und ist unempfindlich gegen Hitze und Kälte.
Claims (13)
1. Vorrichtung zum Vernebeln von Räumen mit einem Behälter zur Aufnahme eines Nebelfluids, das beim Verdampfen Nebel
erzeugt, mit einer Heizeinrichtung zum Aufheizen und Verdampfen des Mebelfluides und mit einer Öffnung in dem
Behälter, aus der der Nebel ins Freie austreten kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung einen
pyrotechnischen Heizsatz (9) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung eine in das Nebelfluid (4)
eintauchende pyrotechnische Heizpatrone (8) mit dem Heizsatz (9), einem pyrotechnischen Zündmittel (10) und
einem den Heizsatz und das Zündmittel umkapselnden Mantel (11) ist, über dessen Wand die beim Abbrand des
Heizsatzes erzeugte Wärme an das Nebelfluid (4) abgegeben wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel (11) der Heizpatrone (8) gas- und druckdicht
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Mantel (11) der Heizpatrone durch Berstfolien (31) verschlossene Öffnungen (32) aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der pyrotechnische Heizsatz (9) elektrisch anzündbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Heizsatz (9) zusätzlich
Treibgase zum Austreiben des Nebels aus dem Behälter (3) entwickelt.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Behälter (3) eine
Druckpatrone (14) zum Unterstützen des Austreibens des erzeugten Nebels vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckpatrone (14) einen pyrotechnischen Drucksatz
(15) enthält.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der pyrotechnische Drucksatz (14) elektrisch anzündbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der pyrotechnische Heizsatz
(9) und ein pyrotechnischer Drucksatz (14) in einem gemeinsamen Gehäuse (40) aufgenommen sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckpatrone eine Druckgaspatrone (14') ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Sensorik und
Energieversorguncf (13) zum Auslösen der Vorrichtung
vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensorik und Energieversorgung (13) mit einer
Alarmanlage gekoppelt ist.
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