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Zündeinrichtung, insbesondere für Brennkraftrammen Die altbekannte
Abreißzündung wird zur Zeit so gut wie nicht mehr angewandt. Auch bei Brennkraftrammen
wurde bis jetzt ausschließlich nur die moderne und auf allen Gebieten bestens bewährte
Hochspannungszündung verwendet. So gut diese Zündungsart an und für sich ist, gibt
sie bei dem harten, stoßartigen Betrieb von Brennkraftrammen zu häufigen Störungen
Anlaß.
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Diese sind: i. Verölen und Verschmutzen der Zündkerze, die bei Brennkraftrammen,
welche ja ohne Kompression vor der Zündung arbeiten und nur wenige Schläge in der
Minute machen, nie auf die erforderliche Selbstreinigungstemperatur kommen; a. Brüche
und Störungen in der aus sehr dünnem Draht gefertigten Hochspannungswicklung, Reißen
des Hochspannungskabels und Isolationsschwierigkeiten und endlich ein Schadhaftwerden
des Kondensators, der den Stößen nicht standhält. Diese Schwierigkeiten lassen sich
nun hei Verwendung einer zweckentsprechend gebauten Abreißzündung verhältnismäßig
leicht beheben. Die Zündkerze fällt dann weg, und der sie ersetzende z@breißhebel
ist gegen Verölen und Verschmutzen weit weniger empfindlich. Die Hochspannungswicklung
wird durch eine aus kräftigem Draht und weit weniger Windungen bestehende Niederspannungswicklung
ersetzt. Die kleine Spannung ist auch die Ursache, daß die Isolationsschwierigkeiten
bedeutungslos werden. Das Hochspannungskabel und der besonders störanfällige Kondensator
fallen ebenfalls weg. Versuchsarbeiten mit Abreißzündern haben die großen Vorteile
derselben voll bestätigt, besonders dann, wenn die Konstruktion den besonderen Bedingungen
des Rammbetriebes angepaßt wird und nicht durch ein kompliziertes Abreißgestänge,
das den Stößen beim Rammen
nicht standhält, zu neuen Störungen Anlaß
gegeben wird. Zweckmäßig wird dabei die Bewegungsübertragung von dem Bedienungshebel
bis zum Ab -reißhebel über durchweg parallele Wellen geleitet unter Vermeidung
besonderer Gestänge oder sonstiger Übertragungszwischenglieder.
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Hierbei arbeitet die Abreiß-Zündeinrichtung in der `'eise, daß der
Rotor des Magneten aus seiner Ruhelage heraus gegen die Wirkung einer Rückholfeder
gedreht wird. Nachdem der erforderliche Drehwinkel erreicht ist, wird dieser Rotor,
meist durch @uskli:nken, freigegeben und schwingt nun unter der Wirkung der gespannten
Rückholfeder sehr schnell zurück. Infolge :seiner lebendigen Kraft bewegt er sich
über seine Ruhelage hinaus und reißt den auf einem Kontaktstift aufliegenden Zündhebel
von diesem ab. Da vor dem Abreißen des Zündhebels die Induktionsspule kurzgeschlossen
ist, so wird in ihr ein starker Strom induziert, der beim Abreißen einen kräftigen
Abreißfunken gibt.
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Diese Betriebseinrichtung ist besonders leicht und einfach zu verwirklichen,
wenn der Antriebshebel mit einer Abschnappklinke od. dgl. unmittelbar auf den achsparallel
gelagerten beweglichen Teil des Zündmagneten einwirkt und dieser wieder auf den
ebenfalls gleichachsigen Abreißhebel.
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Bei solchen von Hand bedienten, an sich gut brauchbaren Abreißzündmagneten
hat sich nun wider Erwarten gezeigt, daß der Abreißfunken um so schwächer wird,
je schneller der Handhebel durchgedrückt wird. Nur bei langsamem Durchdrücken des
Handhebels entsteht ein kräftiger Funken. Diese Erscheinung war um so auffallender,
als ja die Geschwindigkeit des Rotors beim Zurückschnellen unter dem Einfluß der
Rückholfeder von der Geschwindigkeit des Handhebels völlig unabhängig ist.
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Eingehende Untersuchungen haben nun ergeben, daß bei raschem Durchdrücken
des Handhebels der .,1#breißfunke um so schwächer wird, je mehr Windungen die Induktionsspule
hat. Als Ursache für diese Erscheinung wurde weiterhin ein Induktionsstrom erkannt,
der während des Durchdrückens des Handhebels in der kurzgeschlossenen Induktionsspule
entsteht.
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Diese Erkenntnis zeigte weiter, daß jene sehr störende Erscheinung
dadurch beseitigt werden könnte, daß der Kontakt zwischen Zündhebel und Kontaktstift
nicht nur einmal beim Zurückschnellen des Rotors, sondern noch ein zweites Mal,
nämlich vor Ende des Durchdrehens des Ankers mit dem 1Iandhebel, unterbrochen wird.
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Gemäß der Erfindung ist der Abreißzündhebel mit dem beweglichen Teil
-des Zündmagneten derart gekoppelt, daß er schon vor Beginn des Zurückschnellens
jenes beweglichen Teiles kurz von seinem Gegenkontakt abgehoben wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung in vier Bewegungsphasen dargestellt.
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In allen Figuren ist i der Handhebel. 2 die Abschnappklinke, 3 ,der
auf der Rotorachseä sitzende Mitnehmer, 4. der Abreißzündhebel, 5 der Kontaktstift.
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Die Fig. i bis q. zeigen ganz schematisch vier Stellungen, welche
nacheinander eintreten.
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Fig. i zeigt den Rotor in seiner Ruhestellung, Fig. 2 den Rotor kurz
vor dem Zurückschnellen; Fig. 3 zeigt ihn beim Zurückschnellen, Fig. 4 seine Endstellung
nach dem Zurückschnellen; Die Fig. 5 bis 7 zeigen eine praktisch zu verwirklichende
Ausführungsform, und zwar Fig. 5 einen Axialschnitt entlang der Linie A-B der Fig.
6, Fig. 6 einen Schnitt nach Linie C-D der Fig. 5, Fig. 7 einen Schnitt in größerem
Maßstab nach Linie E-F-G der Fig. 6.
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Wird der Handhebel i aus der in Fig. i gezeigten Stellung in die Stellung
gemäß Fig. 2 bewegt, so veranlaßt er mittels des Nockens 7 und des Hebels .I das
Abheben des Zündhebels 9 vom Kontakt 5. Kurz darauf gibt die Klinke 2 den Mitnehmer
3 frei, so daß dieser beim Zurückschnellen (Fig.3 und 4) in Umkehrung seiner vorherigen
Bewegungsrichtung mit -dem Nocken 6 auf den mit dem Zündhebel 9 verbundenen Hebel
q. auftrifft und dadurch den Zündhebel rasch vom Gegenkontakt 5 abhebt.
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Die Wirkung der zweimaligen Unterbrechung zwischen Gegenkontakt 5
und Zündhebel 9 ist überraschend. Während ohne das Abheben des Zündhebels .I durch
den Nocken 7 bei raschem Durchdrücken der beim langsamen Durchdrücken auftretende,
sehr kräftige Abreißfunken fast völlig verschwindet, tritt, wenn,der Zündhebel.
in der Abschnappstellung (Fig. 2) ein wenig abgehoben wird, keinerlei Schwächung
des Abreißfunkens bei raschem Durchdrücken mehr ein.
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Während der Nocken 7 an einem verhältniomäßig langen Arm des Hebels
q. angreift, ist zweckmäßig der Nocken 6 höher und greift an einem kleineren Arm
des Hebels q. an, wodurch ein besonders schneller Abriß erfolgt.
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Bei allen Schlagwerkzeugen, Rammen od. dgl. kann eine schädliche Beanspruchung
der Abreiß-Zündeinrichtung vermieden werden, wenn die Achsen aller beweglichen Teile
der Zündeinrichtung parallel der Schlagrichtung sind. Dies läßt sich beim Erfindungsgegenstand
verhältnismäßig leicht erreichen, und dann wird die Zündeinrichtung, die sonst einen
sehr empfindlichen Teil darstellt, besonders unempfindlich gegen die beim Betrieb
auftretenden heftigen Stöße. Zugleich läßt sich auf diese Weise eine aus dem Ausführungsbeispiel
ersichtliche große Einfachheit und damit Betriebssicherheit der gesamten Konstruktion
erzielen.