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Zusammenklappbares Tragwerk, insbesondere Leiter, mit Tragteilen in
Form von Nürnberger Scheren Die Erfindung betrifft ein zusammenklappbares Tragwerk,
insbesondere eine Leiter, mit Tragteilen, z. B. Holmen, in Form von Nürnberger Scheren,
bei denen die Gelenkstellen in mehr als drei Reihen übereinanderliegen. Solche für
fahrbare Rettungsaufzüge, -leitern, Beobachtungstürme, Brücken od. dgl. verwendete
Tragwerke, welche, in vielen Fällen zu erheblicher Länge ausziehbar sein müssen,
sind meist sehr schwer ausgebildet und nehmen auch in zusammengeklapptem Zustand
einen erheblichen. Raum ein, da die Scherenglieder nur so weit zusammengelegt werden
können, bis die Schmalflächen der Längsseiten aufeinander ruhen. Durch die Erfindung
soll nun ein Tragwerk, insbesondere eine Leiber, geschaffen werden., das gegenüber
solchen bekannten Tragwerken einen geringen Raumbedarf hat und z. B. in Kaminen
oder sonstigen engen Räumen angewendet werden kann. An eine solche Leiter wird vor
allem dieForderung gestellt, daß sie bei einer möglichst großen. Länge in ausgezogenem
Zustande in der zusammengeklappten Lage bei geringem Gewicht auch einen sehr kleinen
Raum einnimmt, um z. B. bei Kaminen durch enge Öffnungen gebracht werden, zu können.
Überdies soll eine solche Leiter oder eün Tragwerk auch im Feuerschutzddenst Verwendung
finden,
um z. B. kleinere Entfernungen im verbauten Raum rasch überbrücken zu können. Sie,
muß daher auch neben der Biegungsfestigkeit ass. Leiter bei schrägem Anlehnen gegen
einen Mauerteil auch eine entsprechende Tra:gfäliigkeit bei einer Lage in der Horizontalen
aufweisen.
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Die wesentlichen Merkmale des Trag%verkes nach der Erfindung, z. B.
einer Leiter, bei der die Holmeje aus einer Nürnberger Schere der genannten. Art
gebildet werden, bestehen demgemäß darin, daß die Einzelglieder der Scheren an ihrem
Längssch,malseiten derart mit auf ihre Länge durchgehenden. Ausnehmunge:n, z. B.
mit zueinander seitlich versetzten Längsfalzen, versehen sind, daß die in völlig
ausgezogenem Zustand der Leiter jeweils in einer Ebene liegenden Scherenglieder
mit ihren Längsausnehmungen und den. entsprechenden federartigen. Teilen ineinandergreifen.
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Durch dieses Ineinandergreifen der Scherenglieder in dem obigen Sinne
wird vor allem im ausgezogenen Zustand des Tragewerkes erreicht, daß eine besondere
Steifigkeit des. Verbandes der Scherenglieder gegen seitliches Ausbiegen erzielt
wird, wobei aber überdies noch eine größere Ausziehlänge gegenüber einer gleichen,
aus solchen Scherengliedern bestehenden Leiter erreicht wird, die keine Längsausnehmungen
der Scherenglieder aufweist.
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In der zusammengeklappten Lage der Scherenglieder hingegen liegen
die letzteren infolge der Längsausnehmungen bedeutend enger aneinander als solche
Scherenglieder, welche diese Ausnehmungen nicht aufweisen, so daß die Nürnberger
Scheren mindestens in der Höhe in der zusammengeklappten Lage ein geringeres Ausmaß
besitzen, was hinwiederum besonders günstig für den Transport in Kaminen oder im
Feuerschutzdienst ist.
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Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform des Gegenstandes
der Erfindung, und zwar stellt Fig. i den Seitenholm der Leiter in einer halb ausgezogenen
Stellung dar, während Fig. 2 eine Draufsicht veranschaulicht; Fi:g.3 zeigt die völlig
zusammengeschobene Schere der Leiter in der Transportlage und _ Fig. 4. die ausgezogene
Leiter im Schaubild und verkleinerten Maßstab; Fig. 5, 6 und 7 zeigen verschiedene:
Einzelheiten der Gelenke der Scherenglieder und die Vereinigung der letzteren mit
den Sprossen, und zwar jeweils im Schnitt nach den Linien V-V, VI-VI bzw. VII-VII
der Fig. i.
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Die beiden Seitenhalme des Tragwerkes, insbesondere der Leiter, sind
Nürnberger Scheren, deren Einzelglieder i jeweils mit fünf kreuzenden Einzelgliedern
gelenkig verbunden sind. Die z. B. aus Holz bestehenden Scherenglieder i sind an
den. Gelenkstellen 2 durch kurze Rohrnippel 3 ausgebüchst, wobei diese Rohrnippel
in der Breite eines Gliedes i außen aufgerauht sind, während. sie innen. zur Aufnahme
der Steckzapfen 5 glatt sind. An die, Stelle eines gewöhnlichen Steckzapfens und
Bolzens kann auch ein Gewindebolzen 6 treten, wobei Zapfen. und Bolzen je für sich
und je an einem Ende der aus Holz bestehenden Sprossen 7 eingeschraubt sind.
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Wie man ferner besonders aus den. Fig.5, 6 und 7 erkennen kann, sind
die Glieder i im Querschnitt an. den Längsseiten spiegelbildlich bei 8 und 9 mit
je einer Längsausnehmung versehen, welche dazu dient, die oben geschilderten Vorteile,
der Ouersteifigkeit in. der ausgezogenen Lage, die Verlängerung der Höhe des Tragwerkes
in dem letzteren Zustand und die Verminderung der Höhe in der zusammengeklappten
Lage durch Ineinandergreifen deT jeweils in einer Ebene liegenden Scherenglieder
zu erzielen. Es sei ferner noch erwähnt, daß zwischen den im Gelenk miteinander
verbundenen Einzelgliedern i an jeder Gelenkstelle 2 eine Beilagsscheibe vorgesehen
ist, die in der Zeichnung der Einfachheit halber weggelassen wurde. , Wie weiter
aus den Fig. 3 und 5 zu entnehmen ist, sind die Bolzen 6, die außen. das Gewinde-
tragen, mittels einer Mutter i i, die auch eine Flügelmutter sein kann, mit den,
Einzelgliedern i verhunden, wodurch die genannten Sprossen 7 mit den Nürnberger
Scheren der Leiter einen steifen Verband ergeben. und die Schere in der Auszugslage
festgestellt werden. kann. Beim Ausziehen der Nürnberger Scheren in eine andere,
Lage sind die Schrauben zu lockern., in der neuen Stellung der ersteren wieder anzuziehen.
Durch die Lösbarkeit der Verbindungen zwischen den Nürnberger Scheren, und den Sprossen
ergibt sich aber eine weitere Möglichkeit der Zusammen,legbarkeit auf den, allerkleinsten.
Raum und damit eine leichte Aufbewahrung bei Nichtgebrauch sowie ein leichter Transport
beim Versand.
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Obwohl das Tragwerk, insbesondere die Leiter, in der ganz ausgezogenen
Lage gemäß Fig. q. eine solche Sieifigkeit und Festigkeit aufweist, daß bei Gebrauch
ein unbeabsichtigtes Zusammenklappen. nicht auftreten kann, s.in:d zur Sicherung
dieser Lage sowie solcher Zwischenlagen, wie slic aus den Fig. i und 3 beispielsweise
hervorgehen, die aus zwei Laschen bestehenden, als Paar ausgebildeten Sicherungsglieder
13 vorgesehen, welche in bestimmten Abständen mit Bohrungen 12 versehen sind., durch
welche Schraubenbolzen 14 mit Flügelmuttern 15 gesteckt werden, womit die
vorgesehenen Lagen der Nürnberger Scheren. gesichert werden.
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Das beschriebene Tragwerk kann außer als I-e:iter auch noch zu anderen.
Zwecken, wie z. B. als Gerüst für eine Tragbahre, als kleine Brücke, als Traggerüst
allgemeiner Art unter entsprechender Verlängerung der Sprossen verwendet -,verden.