DE911495C - Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus Teeroelen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus Teeroelen

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DE911495C
DE911495C DEG2141D DEG0002141D DE911495C DE 911495 C DE911495 C DE 911495C DE G2141 D DEG2141 D DE G2141D DE G0002141 D DEG0002141 D DE G0002141D DE 911495 C DE911495 C DE 911495C
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DE
Germany
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phenols
alkali
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cresol
phenol
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DEG2141D
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English (en)
Inventor
Dr Phil Christian Seidler
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Gesellschaft fuer Teerverwertung mbH
Original Assignee
Gesellschaft fuer Teerverwertung mbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C37/00Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring
    • C07C37/005Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring by obtaining phenols from products, waste products or side-products of processes, not directed to the production of phenols, by conversion or working-up
    • C07C37/007Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring by obtaining phenols from products, waste products or side-products of processes, not directed to the production of phenols, by conversion or working-up from the tar industry

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus Teerölen Die Erfindung bezieht sich auf ein kontinuierlich oder diskontinuierlich arbeitendes Verfahren zur Extraktion der Phenole als Phenolate aus phenolhaltigen Teerölen durch Behandeln mit Alkalilauge.
  • Nach der Erfindung wird vorgeschlagen, die Auslaugung der Teeröle mit Alkalilauge in mehreren Stufen unter Verwendung von jeweils (bis auf die letzte Stufe) einem Unterschuß an Alkalilauge vorzunehmen, d. h. jeweils mit Mengen von Alkalilauge zu arbeiten, die nicht zur Überführung der gesamten vorhandenen Phenole in Phenolate hinreichen, in der letzten Stufe jedoch eine hinreichende Menge, zweckmäßig einen gewissen Überschuß anzuwenden.
  • Vorzugsweise wird das Verfahren nach der Erfindung in drei oder mehr Stufen durchgeführt.
  • Bei Vorliegen der üblichen sauren Steinkohlenteeröle, die z. B. etwa z5 °/o saure Anteile besitzen, wird nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung zunächst in der ersten Stufe mit etwas mehr als der Hälfte der zur Abbindung sämtlicher Phenole zu Phenolaten notwendigen Menge Alkali, z. B. mit etwa 55 bis 65 °/o, gewaschen. Es hat sich herausgestellt, daß bei Anwendung eines solchen Alkaliunterschusses in der ersten Stufe eine selektive Auswaschung des gesamten Phenols (Carbolsäure) und eines Teils der drei Kresole, und zwar im wesentlichen des o-Kresols und eines großen Teiles des m- und p-Kresols im bekannten Verhältnis erfolgt. In der zweiten Stufe befinden sich dann nur- noch Kresole und Xylenole im Gemisch.
  • Die Laugen der zweiten Stufe sind frei von Phenol (Carbolsäure), das also vollständig in der ersten Stufe gewonnen wird. Diese Möglichkeit des Sammelns der Carbolsäure in einer Fraktion hat außerordentliche Vorteile, da der Aufwand beim Fraktionieren erheblich vermindert werden kann.
  • Beim Destillieren der aus der Phenolatlauge der ersten Stufe erhaltenen Phenole wird zunächst fraktioniert, und zwar so lange, wie Fraktionen anfallen, die noch Carbolsäure enthalten. Ist in den anfallenden Fraktionen keine Carbolsäure mehr enthalten, so kann das Fraktionieren unterbleiben und das Kresoldestillat ohne jeden Rückfluß einfach abgetrieben werden, wobei ein Gemisch von m- und p-Kresol mit einem Gehalt von etwa 6o % m-Kresol anfällt.
  • Bei der Aufarbeitung der Phenole aus der Phenolatlauge der zweiten Stufe, die frei ist von Carbolsäure, ist ein Fraktionieren ebenfalls nicht notwendig, sondern es genügt ein Abtreiben, nm Kresole mit m-Kresolgehalten von 3o bis 40 0/0, also ein handelsübliches Kresol, zu erhalten.
  • In einer dritten Stufe kann nachgewaschen werden, und die Phenolatlauge der dritten Stufe kann mit der der zweiten Stufe vereinigt werden.
  • Bei anders zusammengesetzten phenolhaltigen Teerölen ist es leicht, durch entsprechende Vorversuche, wobei die für übliche Steinkohlenteeröle als optimal befundene Alkalimenge Anhaltspunkte gibt, die Alkalimenge für die erste Stufe festzustellen, die in jedem Fall nicht genügt, um die gesamten Phenole in Phenolate umzuwandeln, bei der aber die gesamte Carbolsäurein der erstenStufe gesammelt anfällt.Zweckmäßig wird die dafür gerade hinreichende Menge aus Sicherheitsgründen etwas überschritten. Die in der ersten Stufe zu verwendende Alkalimenge liegt b--i einem Verhältnis von Phenol zu Kresolen von i zu ungefähr 2 bei etwas mehr als 5o 0/0, z. B. etwa 6o 0/0, und steigt bzw. fällt mit steigendem bzw. fallendem Verhältnis von Phenol zu Kresolen und Xylenolen.
  • Die Gesamtmenge des nach der Erfindung angewendeten Alkalis ist zweckmäßig etwas größer als die theoretische Menge, z. B. um io 0/0. Es wird zweckmäßig in der ersten und auch in der zweiten Stufe mit frischer Alkalilauge gearbeitet. Es kann auch z. B. in der ersten Stufe die Alkalilauge durch noch Alkali enthaltende Phenolatlauge ganz oder teilweise ersetzt werden.
  • Bei dem bisherigen Verfahren war bei der Aufarbeitung des Phenols- aus den Gesamtphenolaten durchweg eine Fraktionierung notwendig, während nach der Erfindung ungefähr ein Drittel des Aufwandes an Gas, Dampf, Strom usw. eingespart wird unter Schonung der Apparaturen. Bei vorhandenen Apparaturen wird die Durchsatzmenge vergrößert bzw. können nach der Erfindung die Apparaturen kleiner gehalten werden. Diese Vorteile werden nicht etwa durch den Nachteil erkauft, daß ungünstig zusammengesetzte Kresolgemische anfallen, sondern es wird im Gegenteil zusätzlich der Vorteil erzielt, daß bei der Aufarbeitung der Phenole der ersten Stufe, im übrigen ohne Dephlegmierung, eine wertvolle Kresolqualität mit 6o 0/0 m-Kresolgehalt anfällt. Auch wird nicht etwa der Nachteil erzielt, der an sich zu erwarten gewesen wäre, daß bei dem erheblichen Unterschuß an Alkali in der ersten Stufe ein größerer Neutralölanteil in die Phenolatlauge gelangt. Es hat sich vielmehr überraschenderweise gezeigt, daß bei einer Alkalimenge von etwa 6o 0/0 oder auch 55 0/0 der aufgenommene Neutralölanteil in den normalen Grenzen bleibt. Auch bei der Regenerierung der Lauge wirkt sich das Verfahren der Erfindung vorteilhaft aus, da der Aufwand um etwa 5 % geringer wird, weil der Laugenumlauf nach der Erfindung kleiner gehalten werde kann, d. h. so klein, daß der gleiche Umlauf bei dem bekannten Verfahren nicht zur völligen Absättigung der Phenole führen würde.
  • Das folgende Vergleichsbeispiel der Entphenolung eines üblichen sauren Steinkohlenteeröls mit jeweils der gleichen Gesamtmenge Alkali, jedoch einmal nach dem bekannten Verfahren durch einmalige Waschung mit dem gesamten Alkali und das andere Mal nach der Erfindung unter Waschen in drei Stufen mit einem Unterschuß an Alkali in der ersten und zweiten Stufe, zeigt die durch die Erfindung gebrachten Vorteile, d. h. das Mehrausbringen an Phenol, Kresolen und Xylenolen bei wesentlich geringerer zu fraktionierender Menge, d. h. wesentlicher Ersparnis an Fraktioniermaßnahmen.
  • Bei dem vorgeschlagenen Verfahren werden 2500 t Phenol und iooo t Kresole (o-reich) durch Rektifizierung abgetrennt, da die 2ioo t m-reiche Kresole als Rückstand hinterbleiben und zur Reinigung einfach abgetrieben werden, während beim bisherigen Verfahren noch 2o5o t m-reiche Kresole mit rektifiziert werden müssen. Bei dem neuen Verfahren sind also
    Beispiel
    Vorgeschlagenes Verfahren Bisheriges Verfahren
    Stufe I Stufe II Stufe III
    Ausgän-gsöl..................... 36 ooo t 36 000 t
    Saure Öle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25% - - 25%
    Auslaugung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 0/0 8,5% 0150M 24 0/0 insgesamt
    Alkaliüberschuß ................ - io % io 0/0 -
    Phenölatlauge . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35500 t 25 000 t 500 t 61 ooo t
    Insgesamt = 61 ooo t
    Vorgeschlagenes Verfahren Bisheriges Verfahren
    Stufe I Stufe II und III
    Daraus Rohphenol . . . . . . . . . . . . . . 6000 t 3000 t 8600 t
    - Phenol ................. 2500 t - 2400 t
    # Kresole (o-reich) . . . . . . . . . . . . . iooo t - 950 t
    # Kresole (m-reich) . . . . . . . . . . . . 2100 t - 2050 t
    # Kresole (o-arm) . . . . . . . . . . . . . . - 1600 t 1550 t
    # Xylenole . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . - iioo t iooo t
    Rückstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . 400 t 300 t 650 t
    Zu fraktionierende Mengen ...... 3500 t - 5400 t
    In Prozent . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65% - i000/0
    Ersparnis an Fraktioniermaßnahmen 35% - -
    Überdruck ..................... 0 0 0
    Temperatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5o bis 6o° 5o bis 6o° 5o bis 6o°
    nur etwa 65 % der Menge des bisherigen Verfahrens zu rektifizieren.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus Teerölen durch Extrahieren mit Alkalilauge und Destillieren der aus den Phenolaten freigesetzten Phenole im kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Verfahrensgang, dadurch gekennzeichnet, daß das Auslaugen in mehreren Stufen mit jeweils (außer der letzten Stufe) einem Unterschuß an Alkalilauze erfolgt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Auslaugen in der ersten Stufe mit etwas mehr als der Hälfte, z. B. 55 bis 65 %, der theoretisch zur Neutralisierung der gesamten Phenole notwendigen Menge Alkalilauge erfolgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß beim Destillieren der aus der Phenolatlauge der ersten Stufe stammenden Phenole nur so lange fraktioniert wird, wie Carbolsäure übergeht, und anschließend ohne Dephlegmieren abgetrieben wird.
DEG2141D 1944-05-04 1944-05-04 Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus Teeroelen Expired DE911495C (de)

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