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Verfahren zur Herstellung von Holzrahmen-Tischlerplatten Bekannt sind
Holzrahmen-Tischlerplatten, bei denen ein Holzrahmen mit einer Korksteinplatte,
Torf-, Korkfaserstoff, Wellpappe oder einem ähnlichen Füllstoff ausgefüllt ist und
diese Füllung und der Rahmen beiderseits durch aufgeleimte mehrlagige Sperrholzplatten
oder Pappe abgedeckt sind. Hierbei ist auch bekannt, die Füllungen dicker auszubilden
als die Rahmenleisten. Die Füllplatten werden durch ein Preßwerk bis auf die Dicke
der Rahmenplatte zusammengepreßt und in diesem zusammengepreßten Zustande verleimt.
Diese bekannten Tischlerplatten mußten als obere und untere Außenschicht ziemlich
starke Sperrholzlagen aufweisen, da es sonst nicht möglich war, die äußerste, aus
Edelholz bestehende Furnierlage ebenflächig zu erhalten. Das Durchdrücken des Füllstoffes
an den Innenkanten des Rahmens war dabei schwer zu verhüten. Wurden dünnere Sperrholzlagen
verwendet und die Tischlerplatte nach dem Pressen und Verleimen eben geschliffen,
so konnte es vorkommen, daß die äußerste Furnierschicht teilweise gänzlich abgeschliffen
wurde, weil die Sperrholzlagen, insbesondere in der Nähe der Innenkanten des Holzrahmens,
zu stark nach außen durchgebeult wurden.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Holzrahmen-Tischlerplatte dieser
Gattung. Das Verfahren gemäß der Erfindung zu ihrer Herstellung besteht darin, daß
Faserplatten von in Höhenrichtung von oben nach unten zunehmender Strukturdichte,
die
beispielsweise im Schwemm- oder Preßverfahren hergestellt sind,
verwendet werden. Diese werden mit ihrer dichter gelagerten Faserseite nach unten
auf ein mit einem seitlichen Holzrahmen versehenes Furnierblatt gelegt, nachdem
das Furnierblatt und der Rahmen, der dünner ist als die Preßplatte, auf den Innenseiten
mit Leim versehen sind. Danach wird das obere, ebenfalls mit Leim versehene Furnierblatt
aufgelegt und bis zur Höhe des Rahmens heruntergepreßt. Dies hat den Vorteil, daß
die vorher ungleichmäßige Struktur der Faserplatte durch das Pressen gleichförmig
wird, indem im wesentlichen nur die lockeren, oberen Schichten der Faserplatte durch
das Pressen verdichtet «-erden. Ferner wird die Faserplatte sich seitwärts dehnen
und dicht an die Innenseite des Rahmens anlegen und dort festgeleimt werden. Hierdurch
wird vermieden, daß sich im Furnier die Kanten zwischen Holzrahmen und Faserplatte
abzeichnen. Es können infolgedessen einfache dünnere Furniere von etwa
0,5 bis r mm Stärke zum Abdecken der Rahmenplatte verwendet werden. Die Platte
bleibt trotzdem auf beiden Seiten vollkommen eben.
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Mit Vorteil wird der Leim jeweils nur auf die Holzteile (Holzrahmen
und Furnierblätter) aufgetragen, nicht dagegen auf die Faserplatte, damit von Anfang
an möglichst wenig Feuchtigkeit in die Faserplatte dringen kann.
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Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung. Es zeigt Abb. r einen
Holzrahmen mit eingelegter Faserplatte und Abb. a einen Holzrahmen nebst unterem
Furnierblatt, teilweise aufgelegter Strohfaserplatte und teilweise aufgelegtem oberem
Furnierblatt.
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Nach Abb. r und a werden auf ein unteres Furnierblatt d Holzrahmenleisten
b aufgeleimt, und dabei wird auf das Furnierblatt d eine Strobfaserplatte
aus chemisch aufgeschlossenem gepreßtem Stroh aus irgendwelchen Halmen, z. B. Roggen,
Weizen, Rapsstroh u. dgl" aufgelegt, nachdem die Oberseite des Furnierblattes d
und die Innenkanten der Leisten b mit Leim (Schnellbinder) versehen sind. Die Strohfaserplatte
a wird etwas dicker gehalten (z. B. um 5 0lo) als die Leisten b.
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Die Strohfaserplatte ist zweckmäßig im Schwemmverfahren und durch
Pressen hergestellt, so daß die Platte eine in Höhenrichtung von oben nach unten
zunehmende Strukturdichte aufweist, wobei die groben Fasern oben und die feineren
Fasern unten geschichtet sind. Die dichtere Schichtseite wird auf die untere Furnierplatte
d gelegt, so daß die lockere Schichtseite über die Oberkanten der Leisten b etwas
vorstehen. Alsdann wird ein auf der Unterseite mit Leim versehenes Furnierblatt
d auf die Faserplatte a und die Leisten b gelegt und mittels einer Furnierpresse,
deren Preßstempel erhitzt sind, aufgepreßt. Hierbei werden die oberen, lockeren
Schichten der Faserplatte verdichtet, während die unteren, dichteren Schichten in
ihrer Dichte im wesentlichen unbeeinflußt bleiben, so daß die Struktur der Faserplatte
in ihrer ganzen Dicke annähernd gleichmäßig wird. Die so verdichtete Faserplatte
wird dabei sofort an ihren Seitenkanten mit den Leisten b und ferner auch mit den
Furnierblättern verleimt, wobei der Leim unter dem Einfluß der Hitze schnell erhärtet.
Infolge der Verwendung der dünnen einfachen Furnierblätter kann die Feuchtigkeit
aus dem Leim auch durch die Furnierblätter schnell nach außen entweichen, so daß
die Faserplatte keine Feuchtigkeit aufnimmt und ein späteres Verwerfen der ganzen
Platte um so sicherer verhütet ist. Die Verleimung der Holzrahmenleisten b mit dem
unteren Furnierblatt d kann auch gleichzeitig mit dem Verleimen der Faserplatte
a und des Furnierblattes d' in der Furnierpresse erfolgen.
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Beim Pressen wird die etwas stärker gehaltene Faserplatte d auch seitlich
an den Holzrahmen b an
die mit Leim versehene Fläche c angedrückt, so daß
auch hier eine gute Abbindung der Leimfläche erfolgt.
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Die Tischlerplatte nach der Erfindung schließt jede Wellenbildung
aus, da die Faserplatte vollkommen glatt und eben ist. Die Faserplatte ist zu diesem
Zweck auf eine bestimmte Stärke durch Schleifen sauber abgerichtet. Ein Verziehen
der neuen Tischlerplatte tritt ebenfalls nicht ein, da ja das Füllmaterial spannungs-
und feuchtigkeitsfrei ist und bei der Herstellung auch kaum Feuchtigkeit in die
Füllplatte eindringen kann bzw. da die Feuchtigkeit aus dem Leim durch die dünnen
Furnierblätter schnell entweichen kann. Die Markierung auf den Oberflächen der Furnierblätter
zwischen dem Rahmen und der Faserplatte wird durch die Verleimung wirksam verhütet.
Die Strohfaserplatten ersparen ferner die Verwendung von Holz und sind dabei auch
im Gewicht leichter als Holz.
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Durch die Verwendung von einfachen Furnierblättern wird ebenfalls
an wertvollem Holz gespart.