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Verfahren zur Herstellung von durch Kautschuk geschützten Gegenständen
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Überziehen eiserner Gegenstände,
insbesondere von Behältern mit Schichten aus Kautschuk oder kautschukähnlichen Stoffen.
Für den Oberflächenschutz von Eisen- und/oder Stahlgegenständen gegen chemische
Einflüsse haben sich Schutzüberzüge aus Kautschuk gut bewährt. Derartige Überzüge
schützen einerseits das Eisen bzw. den Stahl gegen den Angriff von Atmospbärilien,
Chemikalien usw., während andererseits verhindert wird, daß die Eisenverbindungen
in Lösung gehen und den Inhalt der Behälter verunreinigen.
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Wenn man Kautschuk z. B. in Form von Kautschukmilch unmittelbar auf
Eisenoberflächen aufbringt, so erhält man Überzüge, die nur unzureichende Haftfestigkeit
besitzen. Zunächst hat man versucht, auf das Metall gut haftende Zwischenschichten
und auf diese die Deckschichten aus Kautschuk aufzubringen. Es hat sich aber gezeigt,
daß auf diesem Wege völlig befriedigende Ergebnisse bisher nicht erzielt werden
konnten.
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Erfindungsgemäß werden als Zwischenschichten Grundierungen, und zwar
sogenannter Haftgrund verwendet.
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Die Grundierungen können z. B. aus Gemischen von Pigmenten mit trocknenden
Ölen oder Harzen, die zweckmäßig noch Trocknungsmittel enthalten, bestehen. Zur
Herstellung der Grundierungen kann man z. B. Bleiverbindungen verwenden, wie Bleimennige,
Bleiglätte, basisches Bleichromat, basisches Sulfatbleiweiß, ferner Zinkchromat,
Zinkoxyd, Eisenoxyd oder Silikate. Die Pigmente können einzeln oder zu mehreren
zur Anwendung kommen. Grundierungen, welche Bleiverbindungen,
z.
B. Mennige, enthalten, haben sich im allgemeinen besonders bewährt. Als trocknende
Stoffe kommen z. B. in Betracht trocknende öle, wie Leinöl, trocknende Harze, z.
B. Alkydharze, Stoffgemische, z. B. aus Harzen und Olen oder aus Harzen und Lösungsmitteln,
welche sich wie Trockenstoffe verhalten. Als Trockenmittel können hierfür gebräuchliche
Stoffe, wie Kobalttrockner oder Mangantrockner, verwendet werden.
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Die Zusammensetzung der Grundierungen kann weitgehend der Verwendungsart
angepaßt werden. Eine Grundierung kann z. B. 48 Gewichtsprozent an Pigmenten und
52 Gewichtsprozent an flüssigen Anteilen enthalten. Der Pigmentanteil kann z. B.
aus etwa 44% Eisensesquioxyd, 15% Zinkoxyd, 1o% basischem Zinkchromat und 31% Silikaten
bestehen. Der flüssige Anteil kann z. B. aus etwa 37% eines Alkydgummiharzes, 58%
eines aliphatisghen Kohlenwasserstofflösungsmittels und 5'10 eines Trockners, z.
B. Kobalt- oder Mangantrockners, bestehen.
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Eine andere Grundierung kann z. B. aus etwa 46 Gewichtsprozent Pigmenten
und 54 Gewichtsprozent an flüssigem Anteil bestehen. Das Pigment kann dabei z. B.
etwa 35 % basisches Bleichrornat, etwa 130% Eisensesquioxyd, etwa 1o0% Zinkoxyd,
50% basisches Sulfatbleiweiß und 37% Silikate enthalten. Der flüssige Anteil kann
hierbei z. B. etwa aus 48% eines Leinöl-Alkyd-Gemisches, etwa 1o 0% eines Trockners
und 42 0% eines aliphatischen Kohlenwasserstofflösungsmittels bestehen.
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Mit Vorteil können auch gebräuchliche Bleimennigegrundierungen Verwendung
finden. Derartige Grundierungen können als Pigmente, Bleimennige für sich oder in
Vereinigung mit anderen Pigmenten im übrigen trocknende Stoffe; wie z. B. Leinöl,
und sonst übliche Trockner enthalten.
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Zur Aufbringung der Grundierungen kann man z. B. derart verfahren,
daß man die zu schützende Oberfläche des Eisengegenstandes z. B. mittels Sandstrahlgebläse
und/oder durch Beizen reinigt und alsdann die Grundierung durch Maßnahmen, wie Streichen,
Spritzen, Aufbürsten oder Tauchen, aufbringt. Zweckmäßig werden die Grundierungen
nicht zu dick aufgetragen, da alsdann Überzüge entstehen können, die feine Löcher
aufweisen. Gegebenenfalls kann man mehrere dünne Grundierungsüberzüge nacheinander
aufbringen. Hierzu verwendet man zweckmäßig Grundierungsgemische, die mit Hilfe
von Lösungsmitteln entsprechend verdünnt sind. Nach dem Auftragen wird der Überzug
an der Luft oder durch Wärmewirkung getrocknet, z. B. derart, daß der überzogene
Gegenstand etwa 25 Minuten auf 12o bis 15o° erhitzt wird oder erhitzte Luft über-
oder durchgeleitet wird. Bei Aufbringung mehrerer Zwischenlagen aus verdünnter Grundierungsmasse
wird vorteilhaft eine Trocknung nach jedem Auftrag vorgenommen.
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Auf die trockene Grundierungsschicht wird nunmehr ein Überzug. aus
Kautschuk aufgebracht. An Stelle oder neben Kautschuk kann man hierbei auch kautschukartige
oder -ähnliche Stoffe, wie Balata, Guttapercha oder künstlichen Kautschuk, verwenden
öder mitverwenden. Zur Erzielung des Überzuges verwendet man zweckmäßig wäßrige
Dispersionen, z. B. natürliche Kautschukmilchkonzentrate. Man kann z. B. Konzentrate
mit Kautschukgehalten von etwa 50 bis 700/0, zweckmäßig etwa 6o bis 65%, verwenden.
Bei Anwendung dünnerer Dispersionen, z. B. konzentrierter Kautschukmilch, wird man
zweckmäßig mehrere Aufträge nacheinander aufbringen. Das Auftragen der Dispersionen
kann nach üblichen Methoden, z. B. durch Spritzen, Streichen oder Tauchen, erfolgen.
Bei Behandlung von Hohlbehältern, z. B. Trommeln, kann man zweckmäßig so verfahren,
daß eine bestimmte Menge der Dispersion eingebracht, durch Umdrehung des Behälters
auf der Innenwandung gleichmäßig verteilt und der Überschuß abgelassen wird. Die
Verfestigung der Dispersion kann durch Tocknen an der Luft oder durch Erwärmen,
z. B. durch Überleiten oder Durchleiten erhitzter Luft, erfolgen. Die Überzüge können
auch vulkanisiert werden. In diesem Falle kann man Dispersionen verwenden, welche
übliche Zusatzstoffe, wie Vulkanisationsmittelund gegebenenfalls Vulkanisationsbeschleuniger
enthalten.
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Die erfindungsgemäß hergestellten Überzüge besitzen den Vorzug, daß
sie sehr fest haften und flüssigkeitsdurchlässig sind, also einerseits die metallischen
Flächen schützen, andererseits das Durchtreten und Inlösunggehen von Bestandteilen
des Metalls verhindern.
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Die Vornahme von Erneuerungen oder Reparaturen ist verhältnismäßig
sehr einfach. Man kann den Kautschuküberzug ganz oder zum Teil von der darunter
befindlichen Grundierung abziehen und eine neue Kautschukschicht auf die zweckmäßig
vorher gründlich gereinigte Grundierungsschicht aufbringen. Der Umstand, daß die
Kautschukschickt von der Grundierung abgezogen werden kann, bedeutet nicht, daß
ihr Haftvermögen gering wäre. Dies ist vielmehr in Wirklichkeit sehr gut. Erfindungsgemäß
geschützte Behälter bleiben lange Zeit benutzbar, ohne daß eine Lockerung oder Lösung
der Auskleidung erfolgt. Diese ist außerordentlich dauerhaft und auch widerstandsfähig
gegen mechanische Beanspruchungen, z. B. Anstoßen oder Verbeulen eiserner Wandungen.
Ein besonderer Vorzug besteht darin, daß die Überzüge auch bei längerer Gebrauchsdauer
der geschützten Behälter nicht porös werden. Die Billigkeit der Kautschukauskleidung,
das leichte Aufbringen der Überzüge und die leicht durchführbaren Erneuerungen und
Ausbesserungen machen das Verfahren besonders wertvoll. Die Behälter eignen sich
für die Aufbewahrung von Flüssigkeiten, insbesondere von flüssigen Chemikalien,