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Straßenkehrmaschine Die Erfindung betrifft Straßenreinigungsfahrzeuge,
bei welchen eine Straßenkehrbürste vorgesehen ist, welche sich quer durch das Fahrzeug
erstreckt und auf einer im wesentlichen waagerechten Ouerachse derart drehbar montiert
ist, daß die Unterseite der Bürste sich in bezug auf die Straßenoberfläche beim
Fahren des Fahrzeuges nach vorn bewegt, wobei mittels einer Berieselungsvorrichtung
eine Anfeuchtung des Kehrichts erfolgt, um das Kehren der Bürste zu fördern und
das Aufwirbeln von Staub zu verhindern.
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Bei derartigen Straßenkehrmaschinen wurde bisher das Wasser in kontinuierlichen
Wasserstrahlen vor der Bürste entleert, und zwar so, daß das Wasser auf den Kehricht
der Straßenoberfläche gespritzt wurde, bevor diese von der Bürste erfaßt wurde.
Dies hatte aber den Nachteil, daß der Kehricht nur ungleichmäßig angefeuchtet wurde,
so daß infolge des ungleichmäßig verteilten Wassers ein sauberes Kehren mit der
Bürste nicht gewährleistet werden konnte. Außerdem war das Wasser bestrebt, den
Kehricht nach der Seite aus dem Bereich der Kehrbürste zu verdrängen.
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Die Folge hiervon war, daß hinter dem Fahrzeug große Kehrichtstreifen
zurückgelassen wurden. Dies ist besonders nachteilig, wenn es sich um ein kombiniertes
Straßenkehr- und Kehrichtsammelfahrzeug handelt, bei welchem der Kehricht durch
die sich quer erstreckende Bürste nach vorn gefegt und den Fördermitteln zugeführt
werden muß, um ihn in den Kehrichtaufnahmebehälter innerhalb des Fahrzeuges zu fördern.
Ein
weiterer Nachteil bei der Entleerung des Wassers vor der Bürste besteht darin, daß
ein Teil des Wassers nach der Seite der Straße abfließt, so daß eine verhältnismäßig
große Menge Wasser verschwendet wird, was ein häufigeres Nachfüllen des Wasservorrates
zur Folge hat.
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Alle diese Nachteile werden mit der Erfindung dadurch behoben, daß
die Berieselungsvorrichtung mit Wasserstrahldüsen versehen ist, die nur nach vorn
und abwärts gerichtet sind, so daß das Wasser schräg nach vorn gegen die Unterseite
der Bürste in unmittelbarer Nähe der Straßenoberfläche über die ganze oder nahezu
ganze Länge der Bürste aufgegeben wird, derart, daß die die Kehrarbeit ausführende
Bürste ständig naß gehalten wird.
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Diese Ausführung gemäß der Erfindung hat den Vorteil, daß der Kehricht
genau in dem Augenblick getroffen -wird, in welchem er von der Kehrbürste erfaßt
wird, so daß seine ungleichmäßige Anfeuchtung und sein Bestreben, an der Bürste
haftenzubleiben oder von der Oberfläche der Bürste mitgenommen zu werden, um dann
an der Rückseite derselben abzufallen, vollständig vermieden werden. Infolgedessen
können keine Kehrichtstreifen auf der Straßenoberfläche zurückbleiben. Auch findet
keine Verdrängung des Kehrichts nach der Seite statt.
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Das Wasser wird also gemäß der Erfindung auf die Straßenoberfläche
beim Kehren so entleert, daß es in der am meisten wirksamen Weise ausgenutzt wird.
Das Wasser hat nicht genügend Zeit, nach der Seite der Straßenoberfläche abzufließen,
wo es verschwendet wird. Daher ermöglicht die Erfindung einen sehr sparsamen Wasserverbrauch
und eine Verlängerung der Lebensdauer der Bürste, wobei gleichzeitig ein wirksameres
Ergebnis beim Kehren der Straße erzielt wird.
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Das Wasser wird zweckmäßig sehr fein zerstäubt entleert. Bei einer
bevorzugten Ausführung wird es in einem schleierartigen, sehr fein zerstäubten Strom
in einer Vorwärts-, ünd> Abwärtsrichtung entleert, so daß es gegen die Straßenoberfläche
und die Unterseite der Bürste gerade an dem Punkt auftrifft, an dem der Umfang der
Bürste sich abwärts und vorwärts in Berührung mit der Straßenoberfläche bewegt.
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Hierbei wird auch in vorteilhafter Weise die Vorwärtsbewegung des
Fahrzeuges beim Kehren der Straße ausgenutzt, indem beim Verspritzen des Wassers
nach vorn auch der leichtere Kehricht erfaßt wird, welcher sonst durch die Bürste
hindurchgleitet. Der feinere Staub wird vom Wasser angefeuchtet, so daß er von der
Bürste erfaßt werden kann, anstatt nur aufgewirbelt zu werden.
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Dieser leichte Kehricht, welcher von der Bürste erfaßt wird, wird
durch die Bürste -nach vorn geworfen. während die Bürste selbst den schwereren Kehricht
auf der Straße vorwärts kehrt; dieser kann nunmehr mit dem leichteren Kehricht dem
Auffangende einer Fördervorrichtung zugeführt werden, von welcher er dann in den
Staubaufnahmebehälter des Fahrzeuges gelangt. Der Gegenstand der Erfindung ist in
den Zeichnungen beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine Seitenansicht
eines gemäß der Erfindung ausgebildeten kombinierten Straßenkehr-und Kehrichtsammelfahrzeuges,
Fig.2 eine Draufsicht auf den Gegenstand der Fig. i, welche die Inneneinrichtung
des Fahrzeuges erkennen läßt, und Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Teiles
der Erfindung.
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Wie die Zeichnungen erkennen lassen, ist das Fahrzeug mit einem Antriebsmotor
i i ausgerüstet, welcher die Hauptbürste 2¢ antreibt. Die Hauptbürste 24 ist an
einer Seite mit einer verstellbaren Bürste 66 versehen, um sich beim Kehren der
Straßenoberfläche anpassen zu können. Neben dieser verschwenkbaren Bürste 66 ist
noch eine zusätzliche Bürste 61 angeordnet, welche auf einer schräg zur Rotationsachse
der Hauptbürste 2¢ verlaufenden Achse montiert ist, derart, daß das vordere Ende
der Straßenrinnenbürste 61 näher an der Hauptbürste liegt als ihr rückwärtiges Ende,
wie in Fig. 3 gezeigt, um den Staub in den Weg der Hauptbürste zu fegen.
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Das Fahrzeug ist ferner mit einem Wassertank 46 ausgerüstet, aus welchem
das Wasser den einzelnen Strahldüsen zugeführt wird.
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Zu diesem Zweck ist das Fahrzeug mit einer Wässerpumpe iio ausgerüstet,
welche über eine Kupplung i i i vom Fahrzeugmotor i i angetrieben wird. Diese Wasserpumpe
dient sowohl zum Füllen des Tanks 46 als auch zur Erzeugung eines Druckes bei der
Entleerung des Wassers auf die Straßenoberfläche und die Bürsten. Das Füllen des
Tanks wird von der Pumpe über eine Fülleitung 1i2 bewirkt und durch Ventile i 13
gesteuert. Das Wasser wird dem Tank von der Pumpe durch eine Leitung 11:4 zugeführt
und aus dieser auf die Straßenoberfläche und die Bürsten 2q., 66 und 61 über eine
Rohrleitung 115 gespritzt, welche ebenfalls mit der Pumpe, wie in Fig. i gezeigt,
verbunden ist und sich nach hinten längs durch das Fahrzeug erstreckt.
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Wie in Fig. 3 gezeigt, teilt sich die Leitung i 15 in zwei Arme 116
und 117. Die Zuführung des Wassers zu diesen Rohrleitungen wird durch ein Ventil
118 gesteuert. Der Leitungsarm 116 ist an eine sich quer erstreckende Rohrleitung
zig angeschlossen, welche an einer Stelle etwas hinter der Hauptbürste 2d. angeordnet
ist und bis hinter die Straßenrinnenbürste 6i reicht; an dieser Stelle ist sie mit
mindestens einer Düse 121 versehen.
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Diese Düse i21 ist geeignet, einen divergierenden Wasserstrahl i23
nach vorn und abwärts an eine Stelle hinter der Straßenrinnenbürste 61 zu richten,
so daß das Wasser an der Unterseite der letzteren bei ihrer Vorwärtsbewegung in
Berührung mit der Straßenoberfläche und ebenso in den Raum zwischen der Straßenrinnenbürste
61 und dem Hauptbürstenabschnitt 66 kommt, die relativ zueinander geneigt sind.
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Der Leitungsarm 117 ist mit einem quer verlaufenden Rohr 12q. verbunden,
welches etwas vor
dem Querrohr i i9 angeordnet ist, aber im wesentlichen
zwischen dem letzteren und der Hauptbürste liegt. Dieses Rohr 124 ist mit einer
Mehrzahl, beispielsweise drei, quer angeordneter Düsen 125 versehen, welche geeignet
sind, einen schleierartigen Wasserstrahl 126 abwärts und vorwärts auf die Unterseite
der Hauptbürste 24 einschließlich des Bürstenabschnittes 66 zu richten, welcher
gerade die Straßenoberfläche berührt. Die schleierartige Entleerung aus den Düsen
125 gewährleistet, wie in Fig.3 gezeigt, daß das Wasser über die ganze Breite der
Hauptbürste 24 und des Abschnittes 66 ausgestrahlt wird. Es werden also die Teile
der Haupt- und der Straßenrinnenbürste, welche gerade am Kehren sind, dauernd feucht
gehalten; zugleich wird leichterer Kehricht, welcher sonst durch die Bürsten hindurchgeht,
nach vorn in den Weg der Bürsten geführt, während der schwerere Kehricht durch die
Bürsten nach vorn gefegt wird.
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Die Düsen 121 und 125 sind geeignet, Wasserstrahlen hauchfein oder
in Tropfen zu zerstäuben. Zu diesem Zweck sind sie von einer ähnlichen Form wie
die bekannten Gasbrenner, um, wie in Fig. 3 gezeigt, einen sich fächerförmig ausbreitenden
schleierartigen Strahl zu erzeugen, welcher sich in voller Breite über die Hauptbürste
24 einschließlich des Bürstenabschnittes 66 und die Zusatzbürste 61 erstreckt.
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Dabei werden die feinen Wassertröpfchen nach vorn und unten mit einer
relativ hohen Geschwindigkeit auf den Teil der Bürste 24 entleert werden, welcher
gerade im Eingriff mit der Straßenoberfläche steht, und, falls gewünscht, ebenso
unmittelbar auf den Straßenkehricht, der sich in der Nähe der Bürste während des
Kehrvorganges befindet.
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Durch das Entleeren des Wassers in hauchdünnem Zustand wird eine ungleichmäßige
Anfeuchtung des Kehrichts vermieden, so daß dieser keine schlammige oder zu nasse
Form annehmen kann, was das Kehren erschweren würde.
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Ferner besteht durch die erwähnte Zerstäubung des Wassers eine viel
geringere Wahrscheinlichkeit als sonst, daß der Kehricht durch das Wasser in die
Straßenrinne gefördert wird, wo er nur unvollständig von der Bürste erfaßt werden
kann, oder aber, wenn das Fahrzeug mit einer Straßenrinnenbürste versehen ist, eine
ungleichmäßige Kehrwirkung erzielt wird und ein unverhältnismäßig hoher Bürstenverschleiß
eintritt. Diese Nachteile werden vermieden, wenn das Wasser in hauchdünner Form
entleert wird.
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Ein weiterer Vorteil der Wasserentleerung in hauchdünner Form ist,
daß eine größere Ersparnis beim Wasserverbrauch erzielt wird im Vergleich zu den
Fällen, in welchen das Wasser in kontinuierlichen Strahlen abgegeben wird. Es hat
sich herausgestellt, daß mit einer Düsenausführung, wie oben beschrieben, und bei
besonderen Ausmaßen des Fahrzeuges genügend Wasser entleert wird, und zwar annähernd
151/21 pro Minute. Wenn das Fahrzeug mit einem Wassertank versehen ist, welcher
ein Fassungsvermögen von 5oo 1 aufweist, so ist eine Arbeitszeit des Fahrzeuges
zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Füllungen des Tanks von annähernd 30 Minuten
gewährleistet.
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Vorzugsweise ist das Ventil 118 angeordnet, um die Wasserspeisung
jederzeit zu den Düsen 121 und 125 zu regeln oder abzustellen, da die erforderliche
Wassermenge von der Menge des Kehrichts abhängig ist.
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Falls gewünscht, kann die Wasserpumpe i io so ausgeführt sein, daß
sie zum Abwaschen des Fahrzeuges mittels eines Schlauches verwendet werden kann.