DE910192C - Elektrolytkondensator mit veraenderlicher Kapazitaet - Google Patents

Description

• Elektrolytkondensator mit veränderlicher Kapazität Bei der Herstellung von Elektrolytkondensatoren mit glatten Elektroden ist es im allgemeinen möglich, die Nennkapazität mit einer Genauigkeit von ± ioo/o einzuhalten. Handelt es sich jedoch um Kondensatoren mit künstlich aufgerauhten Elektroden, so sind die Kapazitätsschwankungen wesentlich größer, sie können sogar bis zu rooo/o des gewünschten Nennwertes betragen. Diese Kapazitätsstreuungen werden einerseits durch die physikalische und chemische Verschiedenheit des Aluminiums, andererseits durch die sich während des chemischen oder elektrochemischen Beizvorganges ergebende stetige Änderung der Beizlösung und der Beiztemperatur verursacht. Nun ist aber bei Elektrolytkondensatoren in vielen Fällen die Einhaltung einer bestimmten engen Kapazitätsgrenze erforderlich. Eine größere Genauigkeit des Kapazitätswertes erreicht man erfindungsgemäß durch eine Kondensatorkonstruktion, bei welcher eine der beiden Elektroden, besonders die Anode, in ihrer Stellung gegenüber der Kathode verändert werden kann.
• In der Zeichnung sind in den Abb. r und 2 zwei Ausführungsmöglichkeiten hierfür angegeben. Die Kathode ist in diesen Beispielen fest an den Isolierstoffbecher angenietet. An Stelle eines Isolierstoffbechers kann auch ein Metallbecher mit einer Isolierstoffauskleidung verwendet werden. Wichtig ist nun, daß die Kondensatorelektroden bei der Ausführung nach Abb. i, und zwar die Anode und die Kathode, keine geschlossenen, zylindrischen Körper bilden, sondern mindestens einmal längsseitig mehr oder weniger breit geschlitzt sind und sich gegeneinander verschieben lassen. Die Abb. 3 bis S zeigen Querschnitte durch Elektrolytkondensatoren mit erfindungsgemäßen Elektrodenanordnungen dieser Ausführungsform.
• Wird eine Konstruktionsform der Elektroden nach Abb. z gewählt, so müssen die einzelnen Elektrodenplatten mindestens einen segmentartigen Ausschnitt besitzen, wie er beispielsweise in den Abb. g und io dargestellt ist.
• Wie die Abb. 3 im Querschnitt zeigt, kann die Anode und die Kathode aus mehreren Einzelstreifen oder Teilen bestehen, die brückenartig miteinander verbunden sind. Es ergibt sich dabei eine lamellenartige Form.
• Abb. d. zeigt ebenfalls den .Schnitt durch einen Elektrolvtkondensator nach Abb. i. Die Anode ist in dieser Zeichnung vollständig zwischen die Kathodenbleche eingedreht dargestellt. Bei dieser Stellung der Elektroden wird die größtmögliche Kapazität erreicht.
• In Abb. 5 ist durch Drehen der Anode um go= die Stellung der Elektroden gezeigt, bei der die kleinste Kapazität erreicht wird. Erfindungsgemäß ist nun jede Zwischenstellung der Anode zwischen o und go°, und dadurch die genaue Einstellung einer gewünschten Kapazität, möglich.
• Abb. 6 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Anode und die Kathode aus mehreren hintereinanderstehenden lamellenartigen Teilen besteht.
• Ähnliche Ausführungsformen lassen sich auch auf die Kondensatorkonstruktion nach Abb.2 an-«-enden.
• Abb. g zeigt den Querschnitt durch einen Kondensator nach Abb.2. Anode und Kathode sind um gö° gegeneinander gedreht dargestellt. In Abb. io ist die Anode sowie die Kathode in vier Flügel unterteilt. Die Unterteilung kann in beliebiger Anzahl erfolgen.
• Kapazitätsmessungen haben ergeben, daß es mit Hilfe der erfindungsgemäßen Anordnung durch Drehen der Anode von der Stellung nach Abb. ,I in die Stellung nach Abb.5 möglich ist, einen Kapazitätsüberschuß von mehr als iooo/o abzugleichen.
• In einem Elektrolyt auf der Basis Glyzerin-Borsäure-Ammoniak wurde für die Stellung nach Abb. q, in der die Anode von den Kathoden eingeschlossen war, z. B. 25o,uF gemessen. Wurde die Anode alsdann, wie in Abb. 5 dargestellt, ganz aus den Kathodenlamellen herausgedreht, so wurden nur noch go/tF gemessen.
• Es wird nun in der Praxis nicht immer notwendig sein, daß eine so hohe Kapazitätsv erminderung erreicht werden muß. Beim Ausgleich kleinerer Kapazitätsschwankungen kann erfindungsgemäß die Konstruktion nach Abb. 7 oder 8 gewählt werden.
• Die Kapazitätsverminderung, die mit dieser Ausführung erreicht wird, richtet sich nach der Größe der Ausschnitte a1 bzw. a2. Ein Elektrolytkondensator nach Abb.7 bzw. 8 kann auch aus mehreren ineinandergehenden Ringen bestehen, ähnlich der Ausführung nach Abb. 6.
• Sämtliche Elektrodenausführungen lassen sich einfach und genau z. B. in Spritzguß herstellen. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau der Elektroden können Elektrolytkondensatoren mit flüssigem oder halbfestem Elektrolyt und aufgeätzten Elektroden serienmäßig mit genau einhaltbaren Kapazitätswerten hergestellt werden. Die große Sorgfalt und die Vorsichtsmaßnahmen. wie sie bisher notwendig waren, um eine einigermaßen gleichmäßige Elektrodenaufrauhung zu erhalten, brauchen infolge des durch die erfindungsgemäße Anordnung möglichen nachträglichen Kapazitätsausgleiches nicht mehr angewendet «-erden.
• Die Kondensatoren der erfindungsgemäßen Konstruktion tverden nach ihrer Fertigstellung durch Messen und Drehen der Anode auf einen bestimmten gewünschten Kapazitätswert eingestellt. Alsdann wird die Anode in der gefundenen Stellung durch eine Stellschraube S festgehalten.

Claims (1)

1. PATLNTANsrr,ÜcriL: i. Elektrolytkondensator mit flüssigem oder halbflüssigem Elektrolyt und zur Erhöhung der Kapazität aufgerauhten Elektroden, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Elektroden, vornehmlich die Anode, gegen die andere gedreht und in jeder Lage festgehalten werden kann. a. Elektrolytkondensator nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische Anoden- und Kathodenkörper längs des Zylindermantels mit einem oder mehreren mehr oder weniger breiten Schlitzen versehen ist (Abb. 3 bis 8). 3. Elektrolytkondensator nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der plattenförmige Anoden- und Kathodenkörper mindestens je einen kleineren oder größeren segmentartigen Ausschnitt besitzt (Abb. 9 und i o) .