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Selbsttätige und selbstdichtende Rohrkupplung, insbesondere für Einrichtungen
zum Betanken von Flugzeugen in der Luft Die Erfindung betrifft eine selbsttätige
und selbstdichtende Rohrkupplung, insbesondere für Einrichtungen zum Betanken von
Flugzeugen in der Luft. Derartige Rohrkupplungen bestehen vielfach aus einer Sockelhülse
mit geöffnetem Maul und sich verjüngendem Rachen, die zur Aufnahme einer das Kupplungsgegenstück
bildenden kegeligen Düse geeignet ist und federbelastete Riegel aufweist, die mit
einer Ringnut der Düse zusammenwirken, sobald die beiden Kupplungsteile miteinander
in Eingriff gelangt sind.
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Bei einer bekannten Kupplung dieser Art ist nur der düsenartige Kupplungsteil
mit einem Absperrventil für die durch die Rohrkupplung hindurchzuleitende Flüssigkeit
versehen. Dies hat den Nachteil, daß beim Lösen der Kupplung erhebliche Flüssigkeitsverluste
dadurch entstehen können, daß die beim Lösen der Kupplung innerhalb der Kupplungsorgane
zurückbleibende, nach dem Entkupplungsvorgang verlorengehende Flüssigkeitsmenge
notwendigerweise verhältnismäßig groß ist.
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Demgegenüber sind nach der Erfindung sowohl in der Sockelhülse als
auch in der Düse axial verstellbare Ventilglieder vorgesehen, die die Öffnungen
sowohl dieser Hülse als auch der Düse selbsttätig verschließen, sobald die Entkupplung
erfolgt. Dieser Entkupplungsvorgang wird dadurch eingeleitet, daß die beiden Kupplungsglieder
so kräftig auseinandergezogen werden, daß die Riegel aus er Düsennut herausspringen.
Bei der Anordnung nach der Erfindung werden nun Flüssigkeitsverluste weitgehend
dadurch
vermieden, daß die beiden erwähnten Ventile auf ihre Sitze gedrückt werden, bevor
die dichte Verbindung zwischen Düse und Sockelhülse gelöst ist. Außerdem ist Vorsorge
getroffen, daß der von der Flüssigkeit angefüllte Raum zwischen den Ventilen, aus
dem die Flüssigkeit beim Schließen der Ventile und Lösen der Kupplung heraustritt,
so klein wie möglich ist.
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Erfindungsgemäß weist die Sockelhülse im Innern ein axial verstellbares
Ventil auf, das von den Innenarmen an der Hülse schwenkbar gelagerter Hebel getragen
wird; außerdem ist eine Ringdichtung vorgesehen, die Sitze für den Rand der Mündungsöffnung
der Düse und für die Innenfläche des Ventilrandes bildet sowie auf einem hülsenartigen
Träger sitzt, der auf dem im Racheninnern liegenden Teil der Hülse verschiebbar
ist, mit den äußeren Armen der Hebel zusammenwirkt und unter der Wirkung von Federn
steht, die bestrebt sind, den Dichtungsträger nach außen und das Ventil nach innen
zu drücken, um es auf der Ringdichtung zum Aufsitzen zu bringen.
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Zweckmäßig erstreckt sich die Ringdichtung von der Sockelachse aus
nach außen und dichtet die Gleitverbindung zwischen dem Dichtungsträger und der
Hülse ab. In dem düsenartigen Kupplungsteil der neuen Rohrkupplung ist das axial
verstellbare Kolbenventil mit einem Dichtungsring versehen, der sich von dem Düsenmündungsrand
aus in Richtung auf die Düsenachse nach innen erstreckt und einen Sitz sowohl für
den Rand der Düsenmündung als auch für die Außenfläche des Ventils in der Sockelhülse
bildet.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht,
das in der Beschreibung näher erläutert wird.
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Fig. I zeigt in axialem Längsschnitt die eine Hälfte einer Kupplung
in der eingerückten Stellung bei geöffneten Ventilen; Fig. 2 entspricht im wesentlichen
der Fig. I, veranschaulicht jedoch die Kupplung mit abgehobener Düse, die jedoch
mit der ringförmigen Dichtung der Sockelhülse zusammenwirkt; beide Ventile sind
geschlossen; Fig. 3 ist ein Querschnitt nach der Linie 3-3 der Fig. I und 4; Fig.
4 ist ein nach der Linie 4-4 der Fig. 3 geführter Schnitt durch einen Teil der Anordnung.
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In der Beschreibung wird der Einfachheit halber der Sockelteil der
in der Zeichnung veranschaulichten Kupplungseinrichtung kurz als Kupplung und der
zapfenartige Teil der Kupplung kurz als Düse bezeichnet. Die Kupplung weist ein
Gehäuse 5 auf, dessen Innenwandung aus mehreren sich aneinanderreihenden Abschnitten
besteht, die von der Mündung aus nach innen mit 5a bis 5i bezeichnet sind, und zwar
handelt es sich um folgende Abschnitte: ein sich kegelförmig nach außen erweiterndes
Maul 5a, einen zur Achse parallelen Abschnitt 5b, einen sich schwach verjüngenden,
kegelförmigen Rachen 5c, eine kegelförmige Schulter 5d, einen achsparallelen Abschnitt
5e, einen weiteren achsparallelen Abschnitt 5f größeren Durchmessers, einen weiteren
achsparallelen Abschnitt 5g von noch größerem Durchmesser, eine Schulter 5h und
einen Abschnitt 5i mit Innengewinde. Die Kupplung weist ferner einen geschlitzten
Ringteil 6 mit Schlitzen 6a sowie eine Mutter 7 auf, die mit Außengewinde in das
Gewinde 5i des Gehäuses 5 eingreift. Der Ring 6 weist außen einen Flansch auf, der
mit der Schulter 5h des Gehäuses 5 zusammenwirkt; die Verbindung zwischen dem Ringflansch,
dem Gehäuse und der Mutter 7 ist mittels eines Dichtungsringes 8 abgedichtet. Die
Innenflächen des Ringteils 6 und der Mutter 7 sind kugelig ausgebildet und wirken
mit einem entsprechend kugelförmig ausgebildeten, hohlen Paßteil 9 zusammen, der
das Endstück eines auf der Zeichnung nicht veranschaulichten Schlauches od. dgl.
bildet. Der kugelige Teil 9 und die entsprechenden kugeligen Abschnitte des Ringteils
6 und der Mutter 7 bilden ein Kugelgelenk, mit dessen Hilfe die Kupplung mit dem
Schlauch verbunden ist. Dieses Kugelgelenk ist mittels Dichtungsringen Io abgedichtet,
die in Umfangsnuten an der Innenwandung der Mutter 7 untergebracht sind.
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Die Kupplung besitzt eine Reihe von Riegelvorrichtungen, mit deren
Hilfe die in die Kupplung eingeführte Düse gehalten und gesichert wird. Diese Riegelvorrichtungen
werden aus Hebeln II gebildet, die um Zapfen I2 außen am Gehäusemundstück 5a schwenkbar
sind und nahe ihren Enden Rollen I3 tragen. An den freien Hebelenden greifen um
Zapfen I5 des Gehäuses 5 schwenkbare Verbindungsglieder I4 an, die im wesentlichen
aus federbelasteten Kolben bestehen. Etwa dort, wo das Gehäusemundstück 5a in seinen
achsparallelen Teil 5b übergeht, ist das Kupplungsgehäuse mit Schlitzen versehen,
so daß die Riegelrollen I3 durch die Wandung der Kupplungshülse hindurch mit der
Düse in Eingriff kommen können, wenn diese in die Kupplung eingeführt wird. Diese
Riegelvorrichtung bildet nicht Gegenstand der Erfindung.
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Das Maul 5a der Kupplungshülse setzt sich in einem Blechkonus I6 fort,
der als Führung für die Düse dient, wenn diese in die Kupplung eindringt. Der Blechkonus
bildet, für den Fall, daß die Einrichtung zum Tanken in der Luft Verwendung findet,
eine Schleppbremse, mit deren Hilfe auf das Ende eines nachgeschleppten Schlauches
bzw. Rohres, an dem die Kupplung montiert ist, eine Zugkraft ausgeübt wird, so daß
der Schlauch etwa horizontal verläuft.
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In der Mitte des Kupplungsgehäuses ist ein Tellerventil I7 angeordnet,
an das drei um Zapfen I9 schwenkbare Hebel I8 (vgl. Fig. 3) angelenkt sind. Diese
Hebel wiederum sind in Schlitzen 6a des Ringteils 6 gelenkig gelagert und weisen
abgerundete Erweiterungen auf, mit deren Hilfe sie abroll- und gleitbar in den Bodenteilen
der Schlitze 6a und an der Deckplatte 2o gelagert sind. Die verschiedenen Deckplatten
20 sind mittels Bolzen 21 befestigt und verschließen die offenen Enden der Schlitze.
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Die parallelen Abschnitte 5f und 59 der Kupplungshülse 5 bilden Gleitlager
für einen hülsenartigen Dichtungsträger 22, an dem eine Ringdichtung 23 mittels
einer ringförmigen Halteplatte 24 befestigt ist. Der äußere Rand dieser Dichtung
23 dichtet die Gleitverbindung zwischen dem Dichtungsträger 22
und
dem parallelen Abschnitt 5 des Kupplungsgehäuses ab, während der innere Rand der
Dichtung 22 einen Sitz für die rückwärtige Fläche des Randes des Tellerventils I7
(Fig. 2) bildet. Außerdem bildet die Dichtung einen Sitz für die Düsenspitze (vgl.
Fig. I und 2), wie nachstehend noch beschrieben werden wird.
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In dem Dichtungsträger 22 ist am inneren Umfang eine Nut 25 vorgesehen,
in die die äußeren abgerundeten Enden der Hebel 18 eingreifen und in rollender bzw.
gleitender Berührung mit den Seitenwandungen der Nut 25 stehen. Mit Hilfe einiger
Federn 26, die in Aussparungen des geschlitzten Ringteils 6 gelagert sind und in
entsprechende Aussparungen des Dichtungsträgers 22 hineinragen (Fig. 4), wird der
Dichtungsträger in Richtung auf die Maulöffnung der Kupplungshülse zu, d. h. in
die in Fig. 2 veranschaulichte Stellung gedrängt.
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Die Düse besteht aus einem Düsengehäuse 27, dessen Umfang aus mehreren,
sich von der Düsenwurzel bis zur Düsenspitze aneinanderreihenden und mit 27a bis
27g bezeichneten Bereichen bzw. Abschnitten zusammengesetzt ist, und zwar aus einem
achsparallelen Abschnitt 27a, einer Ringnut 27b, deren Radius demjenigen der Riegelrollen
I3 entspricht, einem achsparallelen Abschnitt 27c, der gewissermaßen eine Fortsetzung
des parallelen Abschnittes 27a bildet, einem sich kegelförmig verjüngenden Abschnitt
27d, der denselben Kegelwinkel hat wie der kegelförmige Abschnitt 5o des Mauls der
Kupplungshülse, einer kegelförmigen Schulter 27e, entsprechend der Form der kegelförmigen
Schulter 5d der Kupplungshülse, einem achsparallelen Abschnitt 27f und schließlich
einer abgerundeten Nase 27g. Die achsparallelen Abschnitte 27a, 27c und 27f liegen
mit geringem Spiel in den entsprechenden achsparallelen Abschnitten 5b und 5e, der
Kupplungshülse 5 ; das Spiel wird hierbei durch die addierten Toleranzen in den
Abmessungen der verschiedenen Teile der Düse und der Kupplung bestimmt.
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In der Achsmitte liegt innerhalb des Düsengehäuses ein Düsenkolbenventil
28, das einen Dichtungsring 29 trägt. Dieser Dichtungsring legt sich gegen die Innenfläche
der Mündungsöffnung des Düsengehäuses 27 (Fig. 2) und bildet außerdem einen Sitz
für die äußere Randfläche des Tellerventils I7 der Kupplung (Fig. I und 2). Das
Düsenkolbenventil ist verschiebbar in einem Kreuzstück 3o gelagert, das aus folgenden,
aus einem Stück bestehenden Teilen gebildet wird: einer hohlen, z. B. als Gußstück
ausgebildeten Nabe 3oa, einer Hülse 3ob und radialen Rippen 3oc. Die Hülse 3ob liegt
einerseits in einer Aussparung des Düsengehäuses 27, wobei die Verbindung zwischen
beiden Teilen durch einen Dichtungsring 3I abgedichtet ist; während sie sich andererseits
gegen das Ende eines hohlen Düsentraggliedes 36 legt, mit dem das Düsengehäuse mittels
eines Gewindes 37 verbunden ist. Die Nabe 3oa hat eine Bohrung, in der der Kolben
28 des Düsenventils verschiebbar ist. Zwischen Nabe und Kolben liegen im Querschnitt
U-förmige Dichtungsringe 32. Eine Düsenventilfeder 33 liegt im Innern der Nabe 3oa
und stützt sich mit ihrem einen Ende an ihr ab, während ihr anderes Ende in das
Innere des hohlen Kolbenventils 28 ragt und dieses nach außen drückt, so daß es
sich gegen die Mündungsöffnung des Düsengehäuses legt, wie aus Fig. 2 zu erkennen
ist.
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Der Innenraum des Düsenkolbenventils und der Nabe steht über einen
Kanal 34, der durch eine der Rippen 3oc, die Hülse 3ob und das Düsengehäuse 27 hindurchgeführt
ist, mit der Außenluft in Verbindung. An seinem äußersten vorderen Ende weist das
Kolbenventil eine größere Öffnung 35 auf, die mit einer Gazescheibe abgedeckt ist,
so daß in das Innere des Kolbens kein Eis oder sonstige Fremdstoffe eindringen können.
Sitzt das Kolbenventil auf dem Rand des Kupplungsventils I7 auf, so verschließt
letzteres die Öffnung 35, wodurch diese Öffnung unwirksam gemacht wird, und die
Belüftung des Düsenventils und der Nabe erfolgt durch den hinteren Kanal 34. Die
Aufgaben bzw. Wirkungen des Kanals 34 und der Öffnung 35 werden weiter unten beschrieben.
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Wird die Düse in die Kupplung eingeführt, so wird sie, wenn sie nicht
ausgerichtet ist, dadurch zunächst annähernd zentriert, daß ihre Spitze mit dem
geöffneten Maul 5a der Kupplung in Eingriff kommt. Beim weiteren Vorrücken wird
die Düse schließlich zentriert und ausgerichtet, indem ihre achsparallelen Abschnitte
27c und 27f mit den entsprechenden achsparallelen Abschnitten 5b und 5e der Kupplungshülse
in Eingriff kommen. Beim Eindringen der Düse trifft ihr kegelförmiger Abschnitt
27d auf die Riegelrollen I3 und drückt die Riegel II nach außen. Hat die Düse die
Stellung nach Fig. 2 erreicht, so hat sich das vorderste Ende des Düsengehäuses
gegen den äußeren Teil der Ringdichtung 23 der Kupplung gelegt, und die Düsenventildichtung
29 legt sich gegen den äußeren Rand des Kupplungsventils 17. Bis diese Stellung
erreicht ist, sind sowohl das Kupplungsventil als auch das Düsenventil geschlossen.
Bewegt sich die Düse aus dieser Stellung noch weiter nach vorn, so drückt sie den
Dichtungsträger 22 entgegen der Wirkung der Federn 26 zurück und schwenkt hierbei
die Hebel I8, so daß das Kupplungsventil I7 in der Achsrichtung in Richtung auf
das Kupplungsmaul zu verstellt wird. Diese Bewegung des Kupplungsventils hat zur
Folge, daß es durch die Öffnung des Düsengehäuses hindurchtritt und das Düsenkolbenventi128,
29 von der Öffnung im Düsengehäuse abhebt, und zwar entgegen der Wirkung der Feder
33. Diese Bewegung setzt sich so lange fort, bis die Riegelrollen 13 mit der Nut
27b der Düse in Eingriff kommen (Fig. i).
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Wird die Düse mit einer solchen Kraft eingeführt, daß die Nut 27b
hinter die Rollen 13 gedrückt würde, so trifft der Schulteransatz 27e der Düse auf
die Schulter 5d der Kupplungshülse, noch bevor das Spiel zwischen dem Kegelabschnitt
27d der Düse und der Kegelfläche 5e der Kupplung vollständig überwunden ist. Auf
diese Weise wird verhindert, daß diese Kegelflächen ineinandergekeilt werden. Gleichzeitig
wird damit sichergestellt, daß die Ringdichtung 23 nicht beschädigt wird.
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Wird die Düse aus der Kupplung herausgezogen, indem eine hinreichend
große Zugkraft angewendet wird, um die Riegelrollen 13 aus der Ringnut 27b
herausspringen
zu lassen, so bewirken die Federn 26, daß der Dichtungsträger 22 der Düse auf ihrem
Rückzug folgt, wobei gleichzeitig mittels der Hebel 18 das Kupplungsventil 17 nach
innen gezogen wird. Die Düsenventilfeder 33 bewirkt, daß das Düsenkolbenventil 28
gleichfalls dieser Bewegung des Kupplungsventils I7 folgt. Die Abdichtung zwischen
dem Düsengehäuse und der Ringdichtung 23 sowie zwischen dem Düsenkolbenventil 28
und dem Kupplungsventil 17 werden daher so lange aufrechterhalten, bis das Düsenventil
I7 sich gegen die Ringdichtung 23 legt (Fig. 2). In dieser Lage sind sowohl das
Kupplungsventil als auch das Düsenventil geschlossen, und die einzige Flüssigkeitsmenge,
die verlorengehen kann, wenn die Düse weiter herausgezogen wird, ist jene kleine
Menge, die zwischen der Ringdichtung 23 und der Düsenventildichtung 29 in dem Spalt
zwischen den. Rändern der Düsengehäuseöffnung und des Kupplungsventils I7 eingeschlossen
ist. Ein gewisses Spiel muß zwischen dem Rand des Kupplungsventils I7 und der Öffnung
des Düsengehäuses 27 vorhanden sein, damit das Ventil I7 durch die Öffnung des Düsengehäuses
hindurchtreten kann. Außerdem haben die verschiedenen Fertigungstoleranzen zur Folge,
daß die vorgenannten Teile eine nicht ganz genaue Ausrichtung zueinander haben bzw.
exzentrisch zueinander liegen. Um trotzdem dem Ventil I7 die Möglichkeit zu geben,
leicht durch die Düsenöffnung hindurchzutreten, sind der Ventilrand und die Düsenöffnung
mit einander zugeordneten Abrundungen oder Abschrägungen I7a bzw. 27h versehen,
die notwendigerweise den Abstand zwischen diesen Teilen vergrößern, wenn sie sich
in der in Fig. 2 veranschaulichten Stellung befinden; dennoch ist der Spalt sehr
klein, und die Flüssigkeitsmenge, die in ihm eingeschlossen sein kann, ist praktisch
zu wernachlässigen.
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Befindet sich in der Kupplung eine unter Druck stehende Flüssigkeit,
so wird auf den Dichtungsträger 22 eine Kraft ausgeübt, die in gleicher Richtung
wirkt wie die Federn 26, und daher bestrebt ist, das Kupplungsventil zu schließen.
Diese Kraft entspricht dem Flüssigkeitsdruck multipliziert mit der rechtwinklig
auf die Kupplungsachse projizierten Fläche, die zwischen dem achsparallelen Abschnitt
5f der Kupplungshülse und der Berührungslinie zwischen der Ringdichtung und dem
Rand des Ventils I7 liegt. Zur gleichen Zeit wird auf das Ventil selbst eine Kraft
ausgeübt, die bestrebt ist, es zu öffnen und dem Flüssigkeitsdruck, multipliziert
mit der projizierten Fläche innerhalb der Berührungslinie zwischen dem Rand des
Ventils I7 und der Ringdichtung 23, entspricht. Die durch diese Kräfte ausgeübten
Wirkungen sind proportional ihren Hebelarmen um die Schwenkachsen der Hebel I8.
Die vorerwähnten Flächen, auf die der Flüssigkeitsdruck einwirkt, sind so bemessen,
daß die vom Flüssigkeitsdruck auf den Dichtungsträger ausgeübte Kraft, die das Ventil
zu schließen bestrebt ist, größer ist als die vom Flüssigkeitsdruck auf das Ventil
selbst ausgeübte Öffnungskraft. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der
innere, mit dem Ventil verbundene Arm des Hebels I8 doppelt so lang wie der äußere,
mit dem Dichtungsträger 22 zusammenwirkende Hebelarm; infolgedessen ist der wirksam
projizierte Flächenbereich des Ventils weniger als halb so groß wie der entsprechende
wirksame Flächenbereich des Dichtungsträgers. Die tatsächliche Wirkung des Flüssigkeitsdrucks
entlastet also die Federn 26, und je größer der Flüssigkeitsdruck ist, um so fester
wird das Kupplungsventil auf seinem Sitz gehalten, wenn die Düse sich nicht in der
Kupplung befindet.
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Wird die Düse in die Kupplung eingeführt, so hat der Flüssigkeitsdruck
das Bestreben, die Dichtung zwischen dem Dichtungsring 23 und der Spitze des Düsengehäuses
27 aufrechtzuerhalten und das Kupplungsventil I7 in seinem Bestreben zu unterstützen,
das Düsenkolbenventil 28 entgegen der Wirkung der Düsenventilfeder 33 von seinem
Sitz abzuheben. Sind die Ventile geöffnet und ist das Düsengehäuse mit der unter
Arbeitsdruck stehenden Flüssigkeit gefüllt, so unterstützt dieser Druck bis zu einem
gewissen Grade die Düsenventilfeder 33 dabei, den Düsenventildichtungsring 29 auf
den Rand des Kupplungsventils I7 zu drücken, vorausgesetzt, der Durchmesser des
Berührungskreises zwischen dem Düsenventildichtungsring 29 und dem Kupplungsventil
I7 ist größer als derjenige der verschiebbaren Dichtungen 32. Da das Innere des
Düsenkolbenventils und der Nabe 3oa über den Kanal 34 mit der Außenluft in Verbindung
steht, ist die die Federwirkung entlastende, auf dem Düsenkolbenventil ruhende Kraft
ebenso groß wie der Flüssigkeitsdruck, multipliziert mit der projizierten Fläche
innerhalb der Berührungslinie zwischen Kupplungsventil 17 und Düsenventildichtungsring
29, abzüglich der projizierten Fläche der Bohrung der Nabe 3oa, die mit den verschiebbaren
Dichtungen 32 in Berührung steht.
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Der Dichtungsdruck, der zwischen der Ringdichtung 23 und dem vorderen
Ende des Düsengehäuses 27 auftritt, hat das Bestreben, die Düse aus der Kupplung
herauszudrücken. Diese Kraft wird noch erhöht durch die von der Flüssigkeit auf
den Kolben 28 ausgeübte Kraft, welche das Bestreben hat, das Ventil 17 nach innen
zu drücken; entgegen jedoch wirkt die Kraft, die vom Flüssigkeitsdruck auf das Ventil
17 ausgeübt wird und das Bestreben hat, dieses Ventil nach außen zu drücken. Die
Resultierende der beiden letzterwähnten einander entgegenwirkenden Kräfte wirkt
unter Vermittlung der Hebel 18 auf den Dichtungs- i träger. Es ist daher erwünscht,
die Entlastungskraft so groß wie möglich zu machen und die verstärkende Kraft so
klein wie möglich zu halten.
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Die resultierende, vom Flüssigkeitsdruck auf das Düsengehäuse ausgeübte
Kraft, die bestrebt ist, die Düse aus der Kupplung herauszudrücken, beträgt
worin der Flüssigkeitsdruck, r das Verhältnis der inneren zu den äußeren Armen der
Hebel i$, D1 der Durchmesser des Abschnittes 5 , D der Abdichtungsdurchmesser der
Ringdichtung 23 am Düsengehäuse 27 und D3 der Durchmesser der Bohrung der Nabe 3o11
über den Dichtungsringen 32 ist. Da sowohl die Federn 26 als auch die Federn 33
das Bestreben
haben, die Düse aus der Kupplung herauszudrücken,
ist es zweckmäßig, die Durchmesser D1, D2, D3 so zu wählen, daß der Klammerinhalt
der obigen Gleichung unter Berücksichtigung aller sonstigen Anforderungen so klein
wie möglich wird.
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Bei der beschriebenen Einrichtung zum Tanken in der Luft wird die
Düse nach vorn gerichtet in einem Flugzeug angebracht. Der Teil des Düsenkolbenventils
28, der in der Mündung des Düsengehäuses 27 liegt (wenn die Düse nicht mit der Kupplung
zusammenwirkt), ist infolge der Vorwärtsbewegung des Flugzeuges dem Stoßdruck ausgesetzt,
der das Bestreben hat, das Kolbenventil gegen die Wirkung der Düsenventilfeder 33
von seinem Sitz abzuheben. Bei hohen Fluggeschwindigkeiten nimmt dieser Stoßdruck
sehr beträchtliche Werte an, die wiederum für die Bemessung der Düsenventilfeder
bestimmt sind. Um die Düsenventilfeder möglichst zu entlasten, ist die Öffnung 35
im vorderen Ende des Düsenkolbenventils vorgesehen. Wird diese Öffnung weniger eng
gemacht als der in die Außenluft führende Kanal 34, so kann der Druck in dem vom
Kolben 28 und der Nabe 3oa umschlossenen Hohlraum einen Wert erreichen, der etwa
dem Stoßdruck entspricht und auf das Düsenkolbenventil eine Kraft ausübt, welche
dem Stoßdruck entgegenwirkt und das Bestreben hat, das Kolbenventil auf seinen Sitz
zu drücken. Auf diese Weise wird der Kraftaufwand, den die Düsenventilfeder 33 aufbringen
muß, um das Kolbenventil 28 auf seinem Sitz zu halten, erheblich verringert.
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Der mit der Außenluft in Verbindung stehende Kanal 34 und die zur
Entlastung des Stoßdrucks dienende Öffnung 35 können auch dazu verwandt werden,
um warme Luft durch das Innere des vorerwähnten Hohlraumes zu Enteisungszwecken
bzw. zur Verhütung einer Vereisung an der Düse hindurchzuführen, wobei diese Luft
durch den Kanal 34 in den Hohlraum gedrückt wird und aus ihm durch die Öffnung 35
wieder nach außen tritt.
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Die beschriebene Einrichtung hat den Vorteil, daß die Kupplung rasch
und leicht von dem Schlauch od. dgl. getrennt werden kann, an dem sie vorgesehen
ist. Außerdem ist das Zerlegen der Kupplung in ihre Einzelteile erleichtert. Wird
die Mutter 7 abgeschraubt, so löst sich die Kupplung sofort von dem Kugelgelenk
9, und der geschlitzte Ringteil 6, die Hebel I8, der Dichtungsträger 22 und das
Kupplungsventil I7 können als eine Einheit aus der Kupplung herausgezogen werden,
ohne daß es erforderlich wäre, irgendwelche weiteren Befestigungsmittel zu lösen.