DE909872C - Kugelgelenk - Google Patents

Description

• Kugelgelenk Gegenstand der Erfindung ist ein Kugelgelenk. wie es beispielsweise bei den Lenkorganen von Kraftfahrzeugen Verwendung findet. Bei Ausführungen bekannter Art ist der an der Kugel befindliche Gelenkzapfen mittels eines Schraubengewindes an einer die beiden Lenkhebel verbindenden Spurstange befestigt. Neben großen Beanspruchungen und Abnutzungen, denen diese Bauteile während der Fahrt ausgesetzt sind, ist ihre sichere Anbringung ein unbedingtes Erfordernis, da beim Lösen einer Verbindung der Ausfall der Lenkung die unausbleibliche Folge ist. Die Kugelgelenke nach der Erfindung schließen außer der Erfüllung jener Forderungen ferner größte Verschleißfestigkeit ein; erreicht wird dies durchVergrößerung der kugeligen Anlageflächen, und zwar vorzugsweise dadurch, daß derartige Flächen an einer Lagerschale angebracht sind, die gleichmittig zur Kugel fest oder lose mit dem Gelenkzapfen verbunden und auf einer Lagerfläche formschlüssig geführt ist. Ferner gibt die Erfindung die Möglichkeit zweier Ausführungsformen, indem man die obenerwähnte Lagerschale einerseits auf dem Gelenkzapfen selbst und andererseits diesem gegenüberliegend auf einem Zapfen an der Kugel anordnen kann. Das Lagergehäuse der Kugel weist einen unter Federdruck stehenden nachgiebigen Teil auf, vorzugsweise dergestalt, daß eine Feder in der Ausnehmung einer Verschraubung liegt, mittels welcher der Anpreßdruck der Feder eingestellt werden kann. Um die eingangs erwähnten Verschleißbeanspruchungen möglichst gering zu halten, was bereits durch die Vergrößerung der Tragflächen einwandfrei erzielbar ist, kann man ferner die Lagerschale auf ihren beiden Oberflächen führen; außerdem kann das Lagergehäuse der Kugel in einem Außengehäuse untergebracht werden, dessen nach dem Gelenkzapfen zu liegender Teil zur Führung der Lagerschale dient.
• Der Erfindungsgegenstand ist an Hand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert, das in den Zeichnungen dargestellt ist.
• Fig. I zeigt ein Kugelgelenk nach der Erfindung im axialen Längsschnitt mit einer am Gelenkzapfen befindlichen Lagerschale, während Fig. 2 ebenfalls im axialen Längsschnitt ein Kugelgelenk mit entgegengesetzt zum Gelenkzapfen angeordneter Lagerschale darstellt; Fig. 3 bis 6 veranschaulichen den Herstellungsgang von Kugelgelenken nach der Erfindung in einer der nachstehend beschriebenen Ausführungsform.
• Eine mit einem Gelenkzapfen I versehene Kugel 2 ist in einem Lagergehäuse 3 gelagert. Das Lagergehäuse 3 besitzt eine zylindrische Bohrung von der Weite des Kugeldurchmessers, eine halbkugelförmige Lagerfläche I5, an der die Kugel 2 formschlüssig anliegt, und eine gleichmittig angeordnete Durchtrittsöffnung für den Gelenkzapfen I. Ein Außengehäuse 4 dient zur Aufnahme des Lagergehäuses 3 und ist hierfür mit einer Bohrung vom Durchmesser des Lagergehäuses 3 versehen. In dem unteren Teil dieser Bohrung ist ein Innengewinde zur Aufnahme eines Gehäusebodens 8 eingeschnitten. Diese Verschraubung wird durch einen Federring 9 gesichert.
• Der Gehäuseboden 8 besitzt eine Gewindebohrung zur Aufnahme einer Verschraubung 7, in deren mittlerer zylindrischer Vertiefung auf einer Schraubenfeder 6 ein mit einer kugelflächigen Ausnehmung versehener Schuh 5 längs verschiebbar gelagert ist. Der Druck der Feder 6 ist durch Drehen der Verschraubung 7 einstellbar und bewirkt das feste Anliegen der Kugel 2 an den Lagerflächen I5 des Lagergehäuses 3. Der obere Teil des Außengehäuses 4 ist zu einer Lagerschalenführung I7 ausgebildet, die etwa halbkugelförmig in gleichem Mittenabstand zur Oberfläche der Kugel 2 verläuft und in einem solchen Abstand von den Lagerflächen I5 angeordnet ist, daß sie mit letzterer einen hohlkugeligen Lagerschlitz Io bildet.
• Auf dem Gelenkzapfen I sitzt gleichmittig zur Kugel 2 eine hohlkugelförmige Lagerschale II, die mit ihrer äußeren Oberfläche an der Lagerschalenführung I7 und mit ihrer inneren Oberfläche an den Lagerflächen I5 des Lagergehäuses 3 anliegt. Die Lagerschale II ist in ihrer Stärke so bemessen, daß sie im Lagerschlitz Io spielfrei gleitet. Wie alle Kugelgelenke bekannter Art ist auch dasjenige der Erfindung völlig raumbeweglich um den Mittelpunkt der Kugel 2, jedoch wird die mit a bezeichnete Lagerfläche der Kugel 2 durch die mit b und c bezeichneten Lagerflächen der Teile I5 und II derart vervielfacht, daß die Verschleißfestigkeit des Gelenkes erheblich erhöht wird.
• Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes. Bei ihm ist eine Lagerschale I2 entgegengesetzt zum Gelenkzapfen I auf einem Zapfen I6 an der Kugel 2 befestigt. Die Lagerschale I2 ist zwischen einem nachgiebigen Lagerteil 5 und einer Lagerschalenführung I4 des Außengehäuses 4 in einem Lagerschlitz I3 geführt. Selbst bei größeren Zugkräften, die am Gelenkbolzen I auftreten können, ist bei dieser Ausführung ein Herausziehen des Kugelgelenkes aus seiner Lagerung unmöglich.
• Die Lagerschale kann beispielsweise so hergestellt werden, daß am Gelenkzapfen I eine scheibenförmige Platte II angedreht wird (s. besonders Abb. 3), die zu einer hohlkugeligen Schale verformt wird (s. Abb. 4). Nach dem Aushärten der Lagerschale II dient diese als Drückwerkzeug zur spanlosen Verformung des die Lagerflächen tragenden Teiles I5 des Lagergehäuses 3 (s. besonders Abb. 5 und 6).

Claims (7)

1. PATENTANSPRÜCHE: I. Kugelgelenk, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lagerschale (II, I2) mit kugeligen Anlageflächen gleichmittig zur Kugel (2) fest oder lose mit dem Gelenkzapfen (I) verbunden und auf einer Lagerfläche (I4, I5) formschlüssig geführt ist.
2. 2. Kugelgelenk nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschale (II) auf dem Gelenkzapfen (I) selbst befestigt ist.
3. 3. Kugelgelenk nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschale (I2) auf einem an der dem Gelenkzapfen (I) entgegengesetzten Seite der Kugel (2) angeordneten Zapfen (I6) befestigt ist.
4. 4. Kugelgelenk nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, d aß das Lagergehäuse (3, 15) der Kugel (2) einen unter dem Druck einer Feder (6) nachgiebigen -Teil (5) aufweist.
5. 5. Kugelgelenk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet; daß die Feder (6) in der Ausnehmung einer Verschraubung (7) liegt, mittels der der Federdruck eingestellt werden kann.
6. 6. Kugelgelenk nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschale (1i, 12) auf beiden Oberflächen geführt ist.
7. 7. Kugelgelenk nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagergehäuse (3) der Kugel (2) in einem Außengehäuse (4) untergebracht ist, dessen nach dem Gelenkzapfen (i) zu liegender Teil (14, 17) zur Führung der Lagerschale (i i) dient.