DE909860C - Verfahren zur Herstellung von plastischen Massen oder Lacken - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von plastischen Massen oder Lacken

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DE909860C
DE909860C DEF3592D DEF0003592D DE909860C DE 909860 C DE909860 C DE 909860C DE F3592 D DEF3592 D DE F3592D DE F0003592 D DEF0003592 D DE F0003592D DE 909860 C DE909860 C DE 909860C
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DE
Germany
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water
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paints
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Expired
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DEF3592D
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English (en)
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Dr Arthur Voss
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Hoechst AG
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Hoechst AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F8/00Chemical modification by after-treatment

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von plastischen Massen oder Lacken Gegenstand des Patents 7q.2 963 sowie des Patents 889 667 ist die Herstellung von in Lösungsmitteln vollkommen unlöslichen plastischen Massen und Lacken aus Mischpolymerisaten. Die dort genannten Mischpolymerisate sind dadurch gekennzeichnet, daB sie hydrophile und hydrophobe Gruppen enthalten, wobei auf eine hydrophobe Gruppe mehr als zwei hydrophile Gruppen kommen.
  • Die Herstellung solcher Mischpolymerisate geschieht derart, daß man zwei geeignete Monomere in einem günstigen Mengenverhältnis miteinander polymerisiert und das Mischpolymerisat gegebenenfalls noch einer Nachbehandlung (Verseifung) unterwirft.
  • Es wurde nun gefunden, daß man in Wasser unlösliche und in organischen Lösungsmitteln noch nicht lösliche plastische Massen und Lacke erhält, wenn man von einem im wesentlichen nur hydrophile Gruppen enthaltenden Polymerisat ausgeht, in das durch Nachbehandlung hydrophobe Gruppen eingeführt sind, so daB auf eine hydrophobe mindestens zehn hydrophile Gruppen kommen. Es kommen vor allem Polyvinylester in Frage, die man zu Polyvinylalkohol verseift. Diesen verwandelt man darauf durch chemische Umsetzung, wie Acylierung, Acetalisierung, in einen polymeren Körper, der in seiner Zusammensetzung den in den genannten Patentschriften gekennzeichneten Mischpolymerisaten entspricht, d. h. sowohl hydrophile als auch hydrophobe Gruppen in einem solchen Mengenverhältnis enthält, daB auf eine hydrophobe Gruppe mindestens zehn ,hydrophile Gruppen kommen. Wird z. B. Polyvinylalkohol mit Chloressigsäure oder Ameisensäure so lange behandelt, bis von etwa zwölf Hydroxylgruppen eine acyliert ist, so erhält man ein Polymeres, das die Löslichkeit der in den obengenannten Verfahren beschriebenen Produkte besitzt, d. h. nicht mehr in Wasser und auch nicht in Lösungsmitteln löslich ist, das sich aber in Gemischen von Wasser mit hydrophilen Lösungsmitteln löst.
  • Es würde demnach in seinen Eigenschaften einem Produkt entsprechen, das man erhält, wenn man Vinylacetat und Vinylformiat oder Vinylacetat und Vinylchloracetat miteinander im Verhältnis von etwa io: i polymerisiert, das erhaltene Mischpolymerisat so weit verseift, daß nur die Acetylgruppen abgespalten werden, die (in polymerer Form wesentlich hydrophoberen) Formylreste bzw. Chloracetylreste dagegen erhalten bleiben.
  • Zur Herstellung von in Wasser nicht mehr und in organischen Lösungsmitteln noch nicht löslichen Lacken löst man die obengenannten Ausgangsstoffe zweckmäßig in Gemischen von Wasser mit hydrophilen, weitgehend wassermischbaren Lösungsmitteln, wie z. B. niederen Alkoholen, mehrwertigen Alkoholen, Aceton, Dioxan usw.
  • Man hat bereits polymere Verbindungen, die nur hydrophile Gruppen enthalten, z. B. Polyvinylalkohol, mit weniger als molaren Mengen Borverbindungen oder Aldehyden behandelt. Die dabei erhaltenen polymeren Verbindungen waren jedoch nicht lösungsmittelbeständig. Das neue Verfahren beruht demgegenüber auf der bisher nicht bekannt gewesenen Tatsache, daß es außer dem in Wasser löslichen Polyvinylalkohol und seinen noch wasserlöslichen Derivaten einerseits'und den nur in organischen Lösungsmitteln löslichen Derivaten des Polyvinylalkohols andererseits auch noch solche Abkömmlinge des Polyvinylalkohols gibt, aus denen sich plastische Massen und Überzüge herstellen lassen, die weder in Wasser noch in organischen Lösungsmitteln löslich sind. Beispiele i. i2o Gewichtsteile Polyvinylalkohol werden zusammen mit 3o Gewichtsteilen Chloressigsäure vermischt und die Masse bis zu einem Grade erwärmt, bei dem ein Zusammenschmelzen der Komponenten eintritt. Die Temperatur wird dann langsam auf ioo bis i2o° gesteigert und hier gehalten, bis eine Probe des Polymerisats nicht mehr in Wasser und noch nicht in organischen Lösungsmitteln löslich ist, dagegen leicht in einem Gemisch von Wasser und Methanol im Gewichtsverhältnis i: i. Die Schmelze wird alsdann mit Wasser vermischt, wobei sich das Reaktionsprodukt in Form einer fein- bis grobfaserigen Masse abscheidet. Diese wird zur Entfernung nicht umgesetzter Chloressigsäure mit Wasser ausgewaschen und dann getrocknet. Das erhaltene faserige Pulver ist weder in Wasser noch in organischen Lösungsmitteln löslich, läßt sich aber mit Hilfe von Wasser, Alkohol und einem Weichmacher, wie Glycerin, anpasten. Die so erhaltene Paste gibt beim Verformen durch Pressen, Kaschieren usw. und nachfolgendem Trocknen vollkommen gegen Wasser und Lösungsmittel beständige Dichtungen, Schläuche, Behälter usw. von im übrigen guten mechanischen Eigenschaften, z. B. guter Elastizität und Festigkeit.
  • 2. go Gewichtsteile Polyvinylalkohol werden mittels Formaldehyd in bekannter Weise acetalisiert, z. B. durch Auflösen in mäßig konzentrierter Schwefelsäure, Zusatz von 4o Gewichtsteilen Formaldehyd (3o°/oig) und Verkneten der Masse bei niedriger Temperatur (o bis 5°), bis eine Probe mit Wasser fällbar ist und sich nach Isolierung in einem Gemisch von Wasser und Aceton oder Sprit, nicht aber in jedem einzelnen löst. Nach Auswaschen und Trocknen wie im Beispiel i erhält man ein weißliches Pulver von ähnlichen Eigenschaften wie das dort beschriebene Produkt, das sich in der ebenfalls dort angegebenen Weise zu Überzügen und plastischen Massen verarbeiten läßt.
  • 3. go Gewichtsteile Polyvinylalkohol werden mit 2o Gewichtsteilen Borsäure und Zoo Gewichtsteilen Eisessig vermischt, die Masse unter gutem Durchrühren mehrere Stunden im schwachen Sieden gehalten. Nachdem eine Probe nicht mehr in Wasser und noch nicht im organischen Lösungsmittel löslich ist, wird unterbrochen, das Reaktionsprodukt mit Wasser gefällt, von unveränderter Borsäure und Essigsäure (letztere nimmt praktisch an der Reaktion nicht teil) durch Auswaschen befreit und getrocknet. Das erhaltene Produkt ist beständig gegen Wasser, Treibstoffe und Lösungsmittel und läßt sich wie bei Beispiel i angegeben zur Herstellung von plastischen Massen oder auch von Überzügen verwenden.
  • 4. Zu 75o Gewichtsteilen einer i5o/oigen wäßrigen Lösung von Polyvinylalkohol in Wasser wird unter gutem Rühren eine Lösung von 2o Gewichtsteilen Ätznatron in 23o Gewichtsteile Wasser eingetragen. Hierauf werden 7o Gewichtsteile Benzoylchlorid in feinem Strahl und unter weiterem kräftigem Rühren einlaufen gelassen. Die Umsetzung erfolgt bereits größtenteils bei gewöhnlicher Temperatur und wird durch kurzes Erwärmen auf 4o bis 5o° zu Ende geführt. Das Reaktionsprodukt scheidet sich als helle, flockige Masse ab. Diese ist weder in organischen Lösungsmitteln noch in Wasser, dagegen in einer Mischung von Wasser und Sprit löslich. Sie läßt sich, wie in den vorhergehenden Beispielen beschrieben, nach Zugabe von Weichmachern verformen oder in genannter Wasser-Sprit-Mischung lösen und sich als treibstoffeste plastische Masse oder als treibstofffester Lack verwenden.
  • 5. Durch Auflösen von go Gewichtsteilen Polyvinylacetat in 40o Gewichtsteilen Methanol, Zugabe von i4 Gewichtsteilen Benzaldehyd und io Gewichtsteilen konzentrierter Salzsäure und darauffolgendes mehrstündiges Sieden wird das Polyvinylacetat verseift, die Hydroxylgruppen werden gleichzeitig zu einem unter 50 °/o liegenden Anteil durch Benzaldehyd acetalisiert. Durch Einblasen von Wasserdampf entfernt man das Lösungsmittel und noch geringe Mengen nicht umgesetzten Benzaldehyds. Das abgeschiedene Acetal wird nach Abtrennung und Auswaschen getrocknet und ist ein weißliches, feinkörniges Produkt, das sich nicht mehr in Wasser, jedoch auch noch nicht in organischen Lösungsmitteln, wohl aber in einem Gemisch von Wasser und Sprit löst und ähnlich wie in den vorhergehenden Beispielen zur Herstellung treibstoffester geformter Gegenstände, Imprägnierungen oder Lackierungen verwandt werden kann.
  • Verwendet man im vorstehenden Beispiel Cyclohexanon an Stelle von Benzaldehyd, so erhält man ein Acetalisierungsprodukt von ähnlichen Eigenschaften.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von in Wasser nicht mehr und in organischen Lösungsmitteln noch nicht löslichen plastischen Massen oder Lacken, gekennzeichnet durch die Verwendung solcher Polymerisate, die erhalten werden, wenn man in einer polymeren Vinylverbindung, die nur oder fast nur hydrophile Gruppen enthält, einen geringen Anteil dieser Gruppen in hydrophobe Gruppen verwandelt, so daß auf eine hydrophobe Gruppe mindestens zehn hydrophile Gruppen kommen, und von Mischlösungsmitteln, die aus Wasser und mindestens einem hydrophilen, weitgehend wassermischbaren Lösungsmittel bestehen. Angezogene Druckschriften Deutsche Patentschriften Nr. 6o6 44o, 638 814; französische Patentschrift Nr. 792 66i.
DEF3592D 1938-09-27 1938-09-27 Verfahren zur Herstellung von plastischen Massen oder Lacken Expired DE909860C (de)

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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE606440C (de) * 1931-10-13 1934-12-03 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur Herstellung hochviskoser Produkte
FR792661A (fr) * 1934-08-29 1936-01-07 Carbide & Carbon Chem Corp Résines d'acétals polyvinyliques et procédé pour les fabriquer
DE638814C (de) * 1932-05-15 1936-11-23 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen durch Umsetzung von Polyvinylalkoholen mit Aldehyden

Patent Citations (3)

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