DE909490C - Spinnbrause fuer die Herstellung von kuenstlichen Faeden nach dem Kupferoxydammoniakverfahren - Google Patents
Spinnbrause fuer die Herstellung von kuenstlichen Faeden nach dem KupferoxydammoniakverfahrenInfo
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Description
Beim Spinnen von Kupferoxydammoniakcelluloselösungen
nach dem Trichterspinnverfahren ist üblicherweise der konische Teil des Trichters ziemlich gleichmäßig
von dem Bündel der Kapillarfäden erfüllt. Die Folge einer solchen Anordnung ist, daß die einzelnen
Kapillarfäden in ungleicher Weise gestreckt und koaguliert werden.
Der Koagulations- und Streckvorgang wird bei gegebenen Spinnbedingungen, wie Spinnlösungszusammensetzung,
Fällwasserzusammensetzung, Temperatur und Abzugsgeschwindigkeit, bestimmt durch den
Verlauf der Diffusion des Lösungsmittels aus der Fadenmasse und die durch den Geschwindigkeitsunterschied zwischen Faden und Spinnwasser be-
dingte Zugkraft an den Fäden. Es ist ohne weiteres einleuchtendunddurchVersuchebestätigtjdaß
diese beiden Bedingungen für die einzelnen Fäden eines fast den ganzen konischen Teil des Trichterquerschnittes ausfüllenden
Bündels sehr ungleich sind. Einmal fließt
ao das Wasser, namentlich im oberen Trichterteil, wo
laminare Strömung herrscht, im gleichen Abstand von der Düse vom Trichterrand bis zur Trichterachse
immer rascher, so daß die Relativgeschwindigkeit der vom Aufwickelorgan her gezogenen Fäden gegenüber
dem Wasser für die achsennahen Fäden viel geringer ist als für die mehr nach dem Rand zu liegenden
Fäden, dann aber behindert auch das Fadenbündel selbst den Austausch des aus ihm herausdiffundierenden
Ammoniak, so daß in Achsennähe eine viel höhere Ammoniakkonzentration des Wassers gefunden wird
als gegen die Trichterwand hin. Beide Umstände wirken in der gleichen Richtung, nämlich so, daß die
Randfäden stärker koaguliert und früher ausgestreckt sind als die achsennahen Fäden. Die Ungleichheit des
Koagulations- und Streckverlaufes ergibt Unterschiede in der endgültigen mizellaren Struktur der Kapillarfäden,
also Schädigung der textlien Eigenschaften des Gesamtfadens. Ein weiterer sehr wesentlicher Übelstand
wird dadurch hervorgerufen, daß an der Stelle im Trichter, an der die Fäden im wesentlichen auf
ihren Endquerschnitt ausgezogen sind, die laminare Wasserströmung im Trichter in eine wirbelige übergeht.
Damit setzt der Austausch des Ammoniakgehalts zwischen achsennahen und randnahen Schichten
im Trichter ein. Diese Ausgleichs- oder Wirbelzone ist nun nicht stabil, sondern schwankt auf und ab und
veranlaßt auch seitliche Bewegungen des gesamten Fadenbündels, die sich im fertigen Faden als Titerschwankungen
äußern und namentlich in Strümpfen sich als »Titerringel « sehr unangenehm bemerkbar
machen.
Bei der Spinnbrause nach der Erfindung werden diese Nachteile vermieden. Sie besteht darin, daß auf
der Mitte der Brause ein Kegel aufgesetzt ist, welcher tief in den Trichter hineinreicht und dessen Mantelfläche
praktisch parallel zur Trichterwand verläuft. Die Spinnbrausenlöcher sind in zwei Kreisen konzentrisch
zum Kegel auf der Kegelbasis angeordnet und weisen gegenseitige Abstände von weniger als 3 mm
auf. Die aus den Spinnbrausenlöchern austretenden Kapillarfäden laufen bei dieser Anordnung zwischen
zwei konzentrisch angeordneten Mantelflächen, wodurch für jeden Kapillarfaden im konischen Teil des
Trichters gleiche Strömungs- und Diffusionsvorgänge geschaffen worden sind. Somit sind auch die Zugkräfte
an allen Fäden dieselben. Da bei dieser Anordnung kein Austausch verschiedener Ammoniakkonzentrationen
stattfinden kann, erfolgt auch die Koagulation für alle Fäden in gleicher Weise. Die
mizellare Struktur aller Fäden wird damit gleich, so daß sie alle die gleichen textlien Eigenschaften aufweisen.
Dies gilt auch für den Gesamtfaden, der besser ist als einer, der sich aus ungleich koagulierten und
gestreckten Kapillarfäden zusammensetzt. Auch werden Titerschwankungen, soweit sie durch innerhalb
des Trichters liegende Ursachen entstehen, vermieden.
Die Verwendung von Spinnbrausen, auf welchen die Löcher so angeordnet sind, daß die Mitte frei bleibt,
werden den erfindungsgemäßen Zweck nicht erfüllen. Auch Spinnbrausen mit spitz zulaufenden oder treppenförmig
ausgestalteten Lochböden, sind hier nicht verwendbar, da sie die oben beschriebenen notwendigen
Strömungsverhältnisse nicht schaffen.
An Hand der Zeichnung soll die Spinnbrause nach der Erfindung näher erläutert werden. Der Kegel 1
ist zentral auf die Brause 2 aufgeschraubt. Seine Mantelfläche verläuft praktisch parallel zur Trichterwand
und reicht hier bis etwa zur Mitte des konischen Teils des Trichters. Auf der Kegelbasis sind die
Löcher auf ein oder zwei Kreisen angeordnet. Hält man den Abstand der Löcher unter sich genügend
gering, möglichst unter 3 mm, so bilden die aus ihnen austretenden Kapillarfäden mit den sich um sie bildenden
Wassergrenzschichten einen Kegelmäntel, dessen Form vollkommen stabil bleibt.
Claims (2)
1. Spinnbrause für die Herstellung von künstlichen Fäden nach dem Kupferoxydammoniakverfahren,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der Mitte der Brause ein Kegel angebracht ist, der tief
in den Trichter hineinragt und dessen Mantelfläche praktisch parallel zum konischen Teil der Trichterwand
verläuft.
2. Spinnbrause nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spinnbrausenlöcher, deren Abstand weniger als 3 mm beträgt, in etwa ein bis zwei Kreisen konzentrisch zum Kegel auf der
Kegelbasis angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEB19062A DE909490C (de) | 1952-02-13 | 1952-02-14 | Spinnbrause fuer die Herstellung von kuenstlichen Faeden nach dem Kupferoxydammoniakverfahren |
Applications Claiming Priority (2)
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DEB19062A DE909490C (de) | 1952-02-13 | 1952-02-14 | Spinnbrause fuer die Herstellung von kuenstlichen Faeden nach dem Kupferoxydammoniakverfahren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE909490C true DE909490C (de) | 1954-04-22 |
Family
ID=25790442
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB19062A Expired DE909490C (de) | 1952-02-13 | 1952-02-14 | Spinnbrause fuer die Herstellung von kuenstlichen Faeden nach dem Kupferoxydammoniakverfahren |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE909490C (de) |
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1952
- 1952-02-14 DE DEB19062A patent/DE909490C/de not_active Expired
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