DE909105C - Schaltungsanordnung zur magnetischen Ablenkung von Kathodenstrahlen - Google Patents
Schaltungsanordnung zur magnetischen Ablenkung von KathodenstrahlenInfo
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Description
Die Erfindung behandelt eine Schaltungsanordnung zur magnetischen Ablenkung von Kathodenstrahlen
und selbsttätigen Amplitudenregelung der erzeugten Schwingungen. Trapezförmige Zeilenraster
sind in Kathodenstrahlabtastern und in Projektionsröhren (für Fernsehzwecke) erforderlich,
bei denen die Achse des unabgelenkten Kathodenstrahlbüschels mit der Normalen der zu bestreichenden
Fläche einen endlichen Winkel einschließt.
Im Patent 756 012 ist eine Schaltungsanordnung zur Erzeugung von Zeilensägezahnstromkurven für
eine trapezförmige Ablenkung von Kathodenstrahlen vorgeschlagen, bei der ein die Ablenkspule
enthaltender Schwingungskreis verwendet wird, der hauptsächlich aus der Induktivität der Spule
und ihrer verteilten Kapazität besteht und die das Kennzeichen hat, daß an diesem Schwingkreis
während der langen Flanke der Zeilensägezahnstromkurven eine mit der gewünschten Trapezperiode
sägezahnförmig verlaufende Spannung stets gleichen Vorzeichens liegt, die jedoch während
der kurzen Flanken der Zeilensägezähne jeweils unterbrochen wird. Dabei ist vorzugsweise zur Er-
zeugung der Sägezahnspannung ein Kondensator vorgesehen, der während der Trapezdauer in umgekehrter
Richtung mit konstantem Strom geladen wird als während der Trapezpause.
Gemäß der Erfindung ist bei einer solchen Schaltungsanordnung der die Ablenkspule enthaltende Schwingkreis über einen Transformator an den Stromkreis der gesteuerten Röhre angekoppelt und der Anodenstrom dieser Röhre wird
Gemäß der Erfindung ist bei einer solchen Schaltungsanordnung der die Ablenkspule enthaltende Schwingkreis über einen Transformator an den Stromkreis der gesteuerten Röhre angekoppelt und der Anodenstrom dieser Röhre wird
ίο mit der Trapezfrequenz sägezahnförmig gesteuert.
Zur Erläuterung der Erfindung soll zunächst die zur magnetischen Ablenkung von Kathodenstrahlen
in Abb. ι skizzierte an sich bekannte Schaltung betrachtet werden. Dabei ist io eine mit negativen
Spannungsimpulsen gesteuerte Mehrgitterröhre (Pentode), 11 die Ablenkspule, 12 ein Gleichrichter
und 13 eine Gleichspannungsquelle, die in bekannter Weise durch die Parallelschaltung eines
Widerstanides und einer Kapazität ersetzbar ist, wenn 'diese Parallelschaltung mit einem Strom gespeist
wird. Der Spulenstrom beschreibt angenähert eine Sägezahnkurve: ein langsamer, nahezu zeitproportionaler
Anstieg wird von einer kurzen Rückschwingung (freie Halbschwingung der Spule mit ihrer Eigenkapazität und der verteilten Leitungskapazität)
abgelöst usw. Der Stromhub in der Spule hängt von der Höhe der Spannung 13 ab.
Will man ein trapezförmiges Raster erzeugen, so ist es, wie bereits im Hauptpatent ausgeführt,
nötig, die Spannung 13 innerhalb der Bilddauer um einen bestimmten Betrag anwachsen oder abnehmen
zu lassen, also der Gleichspannung 13 einen Sägezahn von Bildfrequenz additiv zu überlagern.
Den verschiedenen Schaltungsanordnungen dieser Art, die z. B. im Hauptpatent beschrieben sind, ist
allen gemeinsam, daß das erzielte Trapez schief steht. Dies soll an Hand der Abb. 2, 3 und 4 erläutert
werden. Die Spulenschwingung ist gedämpft, so daß die positive und die negative Maxi-
malamplitude, von der Achse 0 in Abb. 2 aus gemessen, verschieden groß sind. Der reine Wechselstrom
schwingt um die in Abb. 2 gestrichelt gezeichnete Achsel; der auf die Nullachse 0 bezogene
Spulenstrom besteht also laius dem reinen
Wechselstrom und der überlagerten Gleichstromkomponente OA. Die Spulendämpfung ist unabhängig
von der Amplitude; wird diese also während der Bilddauer verändert, so ändert sich auch die
Gleichstromkomponente OA. In Abb. 3 ist die erste (größte) und letzte (kleinste) Stromamplitude
eines Trapezrasters gezeichnet. Man sieht, daß beim Trapezraster dem Spulenwechselstrom von Zeilenfrequenz
einmal der Gleichstrom OA, einmal der Gleichstrom OA' überlagert ist, d. h. daß ein reiner
Gleichstrom von der Größe ——— und eine
rein sägezahnförmige Wechselspannung von BiIdfrequenz
und einer Amplitude vorliegt, und
ferner die bildfrequente Sägezahnamplitude AA' überlagert ist; wie es in Abb. 4 gezeichnet ist, läßt
die Gleichstromkomponente das Trapez unsymmetrisch zur Nullage des Stromes (Achse O) stehen,
während die Sägezahnspannung ein schief stehendes Trapez erzeugt, d. h. daß die beiden seitlichen Begrenzungslinien
verschieden steil verlaufen. Von der ersteren Wirkung, die nur eine seitliche Verschiebung
des ganzen Trapezrasters auf dem Mosaik- bzw. Leuchtschirm nach einer Seite hervorruft,
ist also die zweite Wirkung scharf zu unterscheiden, welche eine Verschiebung der
oberen Trapezhälfte nach links und der unteren nach rechts (oder umgekehrt), d. h. eine Schiefstellung
des Trapezes, hervorruft.
Die beschriebene Wirkung der Schiefstellung des Trapezes tritt auch auf, wenn man, wie auch
bereits im Hauptpatent vorgeschlagen, statt der Gleichspannungsquelle 13 einen Kondensator einschaltet
und ihn während der Trapezdauer mit einem Strom von -umgekehrter Richtung lädt wie
während der Trapezpause. Die Wirkung tritt auch auf, wenn, wie ebenfalls vorgeschlagen, die Gleichspannung
13 durch ein i?C-Glied hergestellt wird,
dessen Widerstand aus einem gesteuerten Entladungsgefäß besteht. Schließlich tritt sie auch
dann noch auf, wenn durch Steuerung des Rohres 10, wie ebenfalls vorgeschlagen, der durch den Kondensator
13 fließende Ladestrom zu einem konstanten Strom ergänzt wird. Mit allen diesen Maßnahmen
läßt sich wohl ein Trapez erzeugen, aber weder einzeln noch kombiniert reichen sie dazu aus,
das schiefe Trapez aufzurichten.
Dies gelingt erst gemäß der Erfindung durch Kombination der genannten Merkmale mit einem
Transformator, der über den Spulenkreis 11 an die Röhre 10 angekoppelt wird. Die Verwendung eines
Transformators im Ausgangskreis einer Röhre, deren Eingang zeilenfrequente und bildfrequente
Sägezahnspannungen zur Erzeugung eines Trapezrasters zugeführt werden, ist zwar an sich bekannt, ioo
doch hat dieser Transformator gemäß der anderen Schaltungsart nicht die bei der Erfindung wesentliche
aufrichtende Wirkung auf die Form des Trapezes.
Ein Beispiel für eine Schaltungsanordnung gemaß der Erfindung ist in Abb. 5 dargestellt. Im
Anodenkreis der mit negativen Zeilenimpulsen gesteuerten Röhre 10 liegt die Primärwicklung eines
Transformators 14, an dessen Sekundärwicklung die Spule 11, der Gleichrichter 12 und der Kondensator
15 angeschlossen sind, der jetzt an Stelle der
Batterie 13 liegt und parallel zu welchem eine Entladungsröhre 16 liegt, die mit Impulsen von
Bildwechselfrequenz gesteuert wird und den Kondensator 15 also im Rhythmus der Bildfrequenz
entlädt.
Unter der Annahme, daß der Strom der Röhre 10 während jeder Zeilendauer die gleiche Amplitude
erreicht, also von den im Rhythmus der Zeilenperiode auftretenden Schwankungen über viele
Zeilenperioden hinweg betrachtet, konstant ist, ist auch der Gleichrichterstrom, von Schwankungen im
Rhythmus der Zeilenperiode abgesehen, konstant, und die Spannung am Kondensator wächst linear
mit der Zeit. Da der Kondensator in Bilddauerabständen entladen wird, tritt an ihm eine bild-
frequente Sägezahnspannung auf. Entsprechend dem linearen Anwachsen der Kondensatorspannung
werden auch die Amplituden des Ablenkspulenstromes größer. Nun hatte sich oben ergeben, daß
bei der Erzeugung von Zeilenstromsägezähnen für eine Trapezablenkung dem reinen Spulenwechselstrom
von Zeilenfrequenz infolge der Dämpfung außer einem Gleichstrom auch noch ein sägezahnförmiger
Wechselstrom von Bildfrequenz überlagert ist. Dieser Sägezahnstrom fehlt aber am
Gleichrichterstrom, wenn der Strom der Röhre io und damit die Summe des Spulen- und Gleichrichterstromes,
von den zeilenfrequenten Schwankungen abgesehen, konstant ist. Wenn also, wie bisher
vorausgesetzt, der Strom in der Röhre io innerhalb jeder Zeilendauer den gleichen Verlauf
hat, würde sich nach wie vor ein schiefes Trapez ergeben. Deshalb wird der Strom der Röhre io in
bildfrequentem Rhythmus noch sägezahnförmig ge-
ao steuert, was beispielsweise am Schirmgitter der Röhre io erfolgen kann.
Es sei hervorgehoben, daß die Aufrichtung des Trapezes vermöge des sägezahnförmig gesteuerten
Anodenstromes der Röhre io erst durch den Trans-
a5 formator 14 ermöglicht wird. Denkt man sich in
Abb. i, also in einer Anordnung ohne Transformator, statt der Batterie 13 einen Kondensator
mit parallel geschaltetem und mit bildfrequenten
Impulsen gesteuertem Entladungsgefäß und in der Röhre 10 einen im obenerwähnten Sinne konstanten
Strom, dann fehlt dem konstanten Ladestrom des Kondensators diejenige bildfrequente Sägezahnkomponente,
die in der Spule infolge der Dämpfung verbraucht wird, wie in- Abb. 3 erläutert wurde.
Eine sägezahnförmige Steuerung1 des Anodenstromes
der Röhre 10 ergänzt zwar den dem Kondensatorstrom fehlenden Betrag, kann aber nicht
das Trapez aufrichten. Bei dieser Modulation wird nämlich, wie in Abb. 6 für die erste und letzte Zeile
des Trapezrasters dargestellt ist, wo gestrichelt der Spulen-, punktiert der Gleichrichter- und ausgezogen
der Röhrenstrom gezeichnet sind, zu dem konstanten Röhrenstrom eine Sägezahnkomponente
addiert. Dem Röhrenstrom iR ist die bildfrequente
Sägezahnkomponente der Spulenschwiiigungen überlagert,
d. h. bei der ersten Zeile ist der Röhrenstrom iR ium AA' größer als bei der letzten
Zeile. Die gedämpften Spulenschwingungen werden durch das im Zeilenrhythmus erfolgende plötzliche
Abfallen des Röhrenstromes eingeleitet. Da die Schwingungsamplitude vom abgeschalteten Strombetrag
abhängt, erfolgen die Schwingungen um das untere Niveau der Stromimpulse (O-Achse) als
Achse. Infolge der bildsägezahnförmigen Steuerung des Röhrenistromes ergibt sich für dien GleichrichterBtrom,
daß sein Mittelwert OB (über eine Zeile genommen) für die erste und letzte Zeile
der gleiche ist. Der Kondensatorstrom ist also konstant, aber das Trapez steht schief.
Erst wenn man den in Abb. 5 gezeichneten Transformator 14 hinzufügt, läßt sich das Trapez
aufrichten. In Abb. 5 wird vorausgesetzt, daß die Frequenzcharakteristik des Transformators 14 so
beschaffen ist, daß nur zeilenfrequente und nicht bildfrequente Wechselvorgänge übertragen werden,
eine Forderung, die sich praktisch erfüllen läßt. Dann tritt an der Sekundärwicklung eine reine
Wechselspannung linear anwachsender Amplitude auf, und für die Stromverläufe ergibt sich jetzt
Abb. 7, die im gleichen Maßstab wie Abb. 6 gezeichnet
ist. Sie unterscheidet sich von der Abb. 6 dadurch, daß der Röhrenstrom, der auf der
Sekundärseite des Transformators auftritt, ein reiner Wechselstrom ist (mit der Nullachse O), d. h.
die oberhalb und unterhalb der Nullachse 0 eingeschlossenen
Flächen sind gleich. Damit ergibt sich, daß die Sägezahnkomponente der oberhalb der
Nullachse liegenden Stromteile sehr klein ist. Der Sägezahnhub der negativen Stromabschnitte ist fast
so groß wie der gesamte Hub in Abb. 6. Es zeigt sich, daß die Achsen A und Ä identisch sind, daß
also das Trapez aufgerichtet ist.
Der Transformator 14 bietet den weiteren Vorteil, daß der Sekundärkreis an einer beliebigen
Stelle geerdet werden kann. Damit braucht die Kathode des Gleichrichters nicht mehr auf hohem
Anodenpotential zu liegen, was für eine technische Ausführung des Gerätes den Nachteil hätte, die
Gleichrichterkathode aus einem eigenen, besonders gut isolierten Transformator heizen zu müssen.
Die im Rhythmus der Bildfrequenz erfolgende sägezahnförmige Steuerung des Anodenstromes der
Röhre 10 erfordert eine genaue Einstellung des Sägezahnhubes der steuernden Spannung. Ist der
Hub zu klein, wird der Kondensatorstrom nicht vollständig zum konstanten Strom ergänzt; er enthält
noch eine Sägezahnkomponente und läßt die Spannung, von der der Amplitudenhub der Spulenschwingungen
abhängt, parabelartig verlaufen. Außerdem wird das dann seitlich von konkaven Parabelbögen begrenzte Trapez nur unvollständig
aufgerichtet. Ist der Hub der Steuerspannung zu groß, wird der Kondensatorstrom überkompensiert;
er führt wieder eine Sägezahnstromkomponente, bewirkt ein von konvexen Parabelbögen begrenztes
Trapez, und dieses wird zu stark aufgerichtet, d. h. nach der anderen Seite geneigt.
Das Maß der Steuerung des Röhrenistromes erfordert eine sehr empfindliche Einstellung, die bei
einer Schwankung1 der Betriebsdaten zu erheblichen Störungen des Bildformates führen kann. Deshalb
wird gemäß weiterer Erfindung vorgeschlagen, den Steuerhub des Röhrenstromes sich selbsttätig regeln
zu lassen bzw. die nötige Steuerspannung der Röhre 10 aus einer Messung des Kondensatorstromes
zu gewinnen. Die dafür vorgesehene Schaltungsanordnung ist in Abb. 8 gezeichnet. Es
ist die um eine Regelanordnung vermehrte Schaltung der Abb. 5. Im Kondensatorkreis liegt der
Widerstand 17. Der an ihm auftretende Spannungs- iao
abfall dlient zur Steuerung der Röhre 18, an die über einen Widerstand die Röhre 19 angekoppelt
ist, deren Anodenspannung zur Steuerung des Schirmgitters der Fünfpolröhre 10 dient. Wenn
der Kondensatorstrom nicht konstant ist, bewirkt die Spannung am Widerstand 17 über die Ver-
Stärkung und Regelung der Röhren i8 und 19 eine
solche Änderung des Anodenstromes der Röhre 10, daß der Kondensatorstrom wieder konstant wird,
wie es zur Erzeugung einer Sägezahnspannung nötig ist. Dabei kann durch passende Wahl der
Verstärkung der Röhren 18 und 19 die Spannungsänderung am Widerstand 17, auf welche die Regelung
anspricht, beliebig klein, also die Empfindlichkeit der Regelung selbst entsprechend hoch gehalten
werden.
Die Erfindung ist sinngemäß für die sender- oder empfängerseitige Trapezablenkung beim Zeilensprungverfahren
anwendbar.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Schaltungsanordnung zur magnetischen Ablenkung von Kathodenstrahlen zu einem trapezförmigen Zeilenraster für Fernsehzwecke, bei der die Zeilensägezahnstromkurven mittels einer gesteuerten Röhre durch Erzeugung einer während der langen Flanke der Zeilensägezähne mit der gewünschten Trapezperiode sägezahnartig verlaufenden Spannung stets gleichen Vorzeichens, die jedoch für jede kurze Flanke der Zeilensägezähne unterbrochen wird, an einem die Ablenkspule enthaltenden, vorzugsweise aus der Induktivität der Ablenkspule und ihrer Kapazität bestehenden Schwingungskreis entstehen und die sägezahnartige Spannung der gewünschten Trapezperiode an einem Kondensator erzeugt wird, nach Patent 756 012, dadurch gekennzeichnet, daß der die Ablenkspule enthaltende Schwingungskreis über einen Transformator an den Stromkreis der gesteuerten Röhre angekoppelt ist und daß der Anodenstrom dieser Röhre mit der Trapezfrequenz sägezahnförmig gesteuert wird.
- 2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen selbsttätig geregelten Steuerhub der gesteuerten Röhre, wobei die Regelgröße aus dem Strom des Kondensators abgeleitet wird, dessen sägezahnförmige Spannung die Amplitude der Zeilenspulenschwingunsren bewirkt.Angezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 443 952.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 5919 4.54
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