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Schaltungsanordnung zur Erzeugung von Zeilensägezrahnstrom,kurven
für eine trapezfönnige Ablenkung von Kathodenstrahlen In der Patentschrift 756 oiz
ist eine Schaltungsanordnung zur Erzeugung von Zeilensägezahnstromkurven für eine
trapezförmige Ablenkung beschrieben, bei der an der Ablenkspule die Reihenschaltung
eines Gleichrichters und einer mit kasterfrequenz veränderlichen Gleichspannungsquelle
liegt. Die Erfindung betrifft eine vorteilhafte Ausgestaltung einer solchen Schaltungsanordnung.
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Sowohl auf der Empfänger- wie auf der Senderseite einer Fernsehapparatur
werden die Kathodenstrahlen so abgelenkt, daß sie ein im allgemeinen rechteckiges
Bildfeld schreiben, in das der Bildinhalt eingeordnet wird. Wenn aber die mittlere
Achse der Kathodenstrahlen mit der Normalen der zu überstreichenden Fläche einen
endlichen Winkel einschließt, wie beispielsweise bei Kathodenstrahlabtastern mit
einseitigem Mosaikschirm oder bei Projektionsröhren mit Aufsichtsbetrachtung, muß
eine sog. trapezförmige Ablenkung stattfinden, wenn das Bild rechteckiges Format
erhalten soll. Die zeitliche Ablenkung des Kathodenstrahls in der Zeilenrichtung
muß dann den in Abb. i angedeuteten Verlauf haben. Die Zeilenlänge muß also sägezahnförmig
moduliert sein, wobei die lange Flanke
dieses rasterfrequenten Sägezahns
die ganze Bild-bzw. Teilbil@ddauer einnimmt und die kurze Flanke die Zeit des Rücklaufs
in dieser Bildkoordinate (in Abb. r gleich Null gesetzt).
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Von den zur magnetischen Ablenkung bekannten Schaltungsanordnungen
sei die im Hauptpatent bereits erwähnte an Hand der Abb. 2 nochmals näher betrachtet.
In Abb. 3 a ist die die Röhre r steuernde Gitterspannung Ug gezeichnet; Abb. 3b
zeigt den der Gitterspannung entsprechenden Anodenstrom IA der Röhre z. Dieser Anodenstrom
liefert den Strom -durch dess Gleichrichter 2, die Ablenkspule 3 und die Kapazität
4, die durch die verteilten Kapazitäten der Spule und der Leitungen gebildet wird.
Der Ström IGl des Gleichrichters 2 ist in Abb. 3 c gezeichnet; der Strom Isp der
Spule 3 in Abb. 3 d, der Strom I, des Kondensators ¢ in Abb. 3 e. Wenn die Röhre
r nicht durch einen am Gitter wirkenden negativen Impuls gesperrt ist; fließt immer
der volle Anodenstrom. Da der Strom durch die Spule nur langsam ansteigen kann;
ist der Gleichrichterstrom zunächst sehr groß. Je mehr der Spulenstrom wächst, um
so kleiner wird IGl. Während -der Dauer eines Impulses fließt der Spulenstrom in
die Kapazität 4, das System 3, 4 macht also eine freie Schwingung. Dieser Vorgang
wird aber nach einer Halbschwingung unterbrochen, weil dann an der Spule eine Spannung
steht, die größer ist als die der Batterie 5 (die in Reihe mit dem Gleichrichter
so liegt, daß sie ihn sperren würde, wenn nicht eine andere, entgegengesetzt winkende
Spannung aufträte) und die einen Strom in dem Kreis Spule 3, Batterie 5 und Gleichrichter
2 zuläßt. Wenn die Gleichriehterstrecke stromdurchlässig ist und man ihren Widerstand
als vernachlässigbar klein betrachtet, liegt an der Spule 3 die konstante Spannung
5, die in der Spule einen allmählich anwachsenden Strom erzeugt. Dieser Strom würde
infolge der der Durchlässigkeitsrichtung des Gleichrichters entgegengeschalteten
Batterie 5 unterbrochen, wenn. nicht ,der Gleichrichter anderweitig offengehalten
würde. Dies aber geschieht durch den nunmehr eingeschalteten Anodenstrom IA.
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Man kann den in Abb. 2 gezeichneten Generator zur Zeilenablenkung
in kurzen Worten so beschreiben: Die Spule 3 ist über -eine unipolare Strecke an
eine Quelle konstanter Spannung gelegt und führt demzufolge einen allmählich anwachsenden
Strom (lange Sägezähnflanke). Das gesteuerte Entladungsgefäß z dient dazu, den Gleichrichter
während des Stromanstieges in der Spule geöffnet zu halten, weil die Batterie der
Durchlässigkeitsrichtung des Gleichrichters :2 entgegengeschaltet ist. Während der
Unterbrechung des Anodenstromes ist der Gleichrichter 2 gesperrt, in dieser Pause
führt der Schwingkreis (Spule, verteilte Kapazität) eine Halbschwingung aus (kurze
Sägezahnflanke), dementsprechend beginnt der Stromanstieg in der Spule bei einem
negativen Stromwert.
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Wird der Anodenstrom durch den Stenerimpuls nicht bis zum Wert Null,
sondern nur bis io abgeschaltet (vgl. Abb. 4a), so fließt durch die Röhre ein konstanter,
unbeeinflußter Gleichstrom i,. Dieser Gleichstrom kann nicht über den Gleichrichter
fließen, der ja während der Impulsdauer gesperrt ist; dieser Gleichstrom fließt
über die Spule und bewirkt eine konstante seitliche Verschiebung des ganzen Rasters.
Die Amplitude der Stromschwingung in der Spule ist nur vom abgeschalteten Strombetrag
(il in Abb. 4a), nicht aber vom gesamten Strom (io + il) abhängig; der Gleich- und
der Wechselstrom überlagern sich also ungestört in der Spule. Dabei sind in diesem
Sinne als Gleichströme auch solche Vorgänge zu betrachten, die sich nur langsam
gegen die Zeilendauer ändern, z. B,.- Änderungen im Rhythmus der Bildfrequenz. Da
die Spule nicht ungedämpft ist, nehmen ihre Amplituden bei der freien Schwingung
ab, wie in Abb. 3 d gezeichnet ist. Man kann den Spulenstrom auch als reinen Wechselstrom
um die (punktiert gezeichnete) Achse A bezeichnen, dem in bezug auf die Nullachse
ein Gleichstrom vom Betrage OA überlagert ist. Diese Betrachtung legt die Achse
A als Mitte fest, während die Achse O, die man erhält, wenn man die Zeilenablenkung,
aber nicht die Bildablenkung abschaltet, nicht in der Mitte des Rasters liegt (A66.5).
Der durch die Spule fließende Gleichstrom OA sei Dämpfungsstrom genannt.
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Aus der Beschreibung des Generators folgt, daß die Amplitude des Spulenstromes
(der gesamte Stromhub) von den Konstanten des Kreises und außerdem nur noch von
der Spannung der Batterie 5 abhängig ist; ist diese konstant, dann erhält man das
rechteckige Bildfeld der Abb. 5. Ändert sich die Spannung der Batterie allmählich,
dann folgen die Amplituden des Spulenstromes und damit die Längen der Zeilen in
einer zur Achse der Kathodenstrahlröhre senkrechten, gedachten Ebene dieser Änderung.
Um also eine trapezförmige Ablenkung, d. h. einen Zeilenablenkstrom gemäß Abb. z;
zu erzielen, muß man die Spannung der Batterie 5 im Rhythmus der Rasterfrequenz
(Bildfrequenz bzw. Zeilenserienfrequenz) sägezahnförmig anwachsen lassen. Es sind
verschiedene Schaltungsanordnungen zur Erzeugung des Ablenkverlaufs der Abb. r bekannt.
Allen gemeinsam ist, daß sie ein schiefes Trapez erzeugen, wie etwa in Abb. 6 angedeutet
ist. Wie dieses entsteht, werde an Abb. 7 erläutert, wo der zur ersten und der zur
letzten Zeile des Trapezes gehörige Spulensträm gezeichnet ist; dieser Zeichnung
entspricht es, daß das Trapez der Abb. 6 von unten nach oben geschrieben wird. Da
die Dämpfung der Spule konstant und unabhängig von der Amplitude ist, verschiebt
sich die Achse A im Verlauf der Bildablenkung zur Lage A'. Das bedeutet, daß dem
konstanten Dämpfungsstrom vom Betrage 0A noch eine Sägezahnkomponente überlagert
ist, die von der Amplitude Null bis zum Betrag AA' anwächst. Diese im Vergleich
zur Zeilenfrequenz langsame Komponente kann als Gleichstroms betrachtet werden,
er kann nur über die Spule fließen und bewirkt ein schiefes Trapez (Abb.
6),
Im Hauptpatent ist z. B. eine Schaltung vorgeschlagen
worden,
bei der die Spannungsquelle 5 in Abb. -2 durch einen Kondensator ersetzt ist. Dann
muß zur Erzeugung einer trapezförmigen Ablenkung die Spannung an dem Kondensator
im Rhythmus der Bildfrequenz sägezahnartig geändert werden. An einem Kondensator
entsteht eine linear anwachsende Spannung, wenn auf ihn ein konstanter Ladestrom
fließt. Wenn man den Kondensator in der Weise lädt und ihn in Abständen der Bilddauer
entlädt, entsteht die gewünschte Trapezablenkung. Der in Abb. 3 c dargestellte Gleichrichterstrom
ist dabei ein solcher konstanter Ladestrom, wenn er während der ganzen Bilddauer
die gleichenAmplituden beibehält; er wird zwar im Rhythmus der Zeilenfrequenz unterbrochen,
stellt aber, über viele Zeilendauern integriert, einen Gleichstrom dar.
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Denkt man sich an dem betrachteten Kondensator, der jetzt an Stelle
der Batterie 5 liegt, einebildfrequente sägezahnförmige Spannung erzeugt, dann erhält
man das in Abb.6 gezeigte Trapezraster; und der mittlere Gleichstrom der Spule (der
Dämpfungsstrom) hat eine bildfrequente Sägezahnkomponente, wie an Abb, 7 erläutert
wurde. Der mittlere Gleichstrom der Entladungsröhre r ist als konstant vom Betrag
0M (Abb. 3b) vorausgesetzt. Dieser Strom ist die Summe des Spulen- und des
Gleichrichterstromes sowohl für momentane wie auch für zeitlich integrierte Werte.
Hat also der Spulenstrom eine bildfrequente Sägezahnkomponente, dann hat der Gleichrichterstrom
dieselbe Komponente mit anderem Vorzeichen. Mit diesem Strom allein kann man den
konstanten Ladestrom für den Kondensator also nicht aufbringen. Man muß zum Gleichrichterstrom
die fehlende bildfrequente Sägezahnkomponente hinzufügen. Das kann man beispielsweise
dadurch erreichen, daß man den Anodenstrom der Röhre r sägezahnförmig moduliert.
Dies hat aber den Nachteil, daß man von der Güte der Modulation, von der Geradlinigkeit
der Charakteristik im benutzten Aussteuerbereich abhängig ist. Deshalb wird erfindungsgemäß
die in Abb. 8 gezeichnete Schaltungsanordnung vorgeschlagqn.
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Der Kondensator 6, der die Stelle der in Abb. a gezeichneten Batterie
5 einnimmt, liegt gleichzeitig im Gleichrichterkreis und in der Kathodenleitung
eines Entladungsgefäßes 7, dessen Anodenstrom durch eine bildfrequente, sägezahnförmige
Spannung am Gitter gesteuert wird. Bei dieser Schaltung greift die Steuerspannung
nicht an der Gitter-Kathoden-Strecke, sondern an der Reihenschaltung von Kondensator
6 und Gitter-Kathoden-Strecke des Rohres 7 an. Das bedeutet, daß die Gitter-Kathoden-Strecke
nur von der Differenz der äußeren Steuerspannung und der am Kondensator 6 schon
vorhandenen Spannung beeinflußt wird. Da der Kondensator 6, um eine Sägezahnspannung
zu haben, einen konstanten Ladestrom braucht und der ihm über den Gleichrichterzweig
zufließende Ladestrom aber eine bildfrequente Sägezahnkomponente hat, ergänzt der
über die Röhre 7 fließende (von der Differenzspannung gesteuerte) Strom den am konstanten
Ladestrom fehlenden Betrag. Dabei kann die Kondensatorspannung der äußeren, bildfrequenten
Sägezahnspannung des Steuergitters deshalb so gut folgen, weil die Röhre 7 an den
Klemmen des Kondensators einen sehr kleinen Innenwiderstand hat und damit die hier
maßgebliche Zeitkonstante (Kondensator 6, Innenwiderstand des Generators 7) hinreichend
klein wird; an den Klemmen des Kathodenwiderstandes hat ein solcher Generator bekanntlich
einen inneren Widerstand, der etwa gleich der reziproken Steilheit ist.
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Nachdem hiermit ohne Modulation der Röhre r eine genau sägezahnförmig
verlaufende Spannung am Kondensator 6 erreicht ist, gestattet die Erfindung eine
Reihe weiterer Verfeinerungen, die im folgenden beschrieben seien. Zunächst läßt
sich das schiefe Trapez zu einem symmetrischen machen. Es hat sich ergeben, daß
der Strom der Röhre 7 gerade diejenige bildfrequente Sägezahnkomponente liefert,
die den Gleichrichterstrom zum konstanten Strom ergänzt. Diedem@Gleichrichterstromfehlende
Sägezahnkomponente wurde aber gerade von der Spule verbraucht, denn der Strom der
Röhre r war als konstant vorausgesetzt. Die bildfrequente Sägezahnkomponente stellte
das Trapez schief, der Strom der Röhre 7 ist entgegengesetzt gleich dieser Sägezahnkomponente.
Wenn man den Strom der Röhre 7 zusätzlich auf die Spule schaltet, wird das Trapez
also wieder symmetrisch, und die Strecke A-A' in Abb. 6 wird parallel zur Achse
0. Zu diesem Zwecke wird erfindungsgemäß die Schaltungsanordnung der Abb. 9 vorgeschlagen,
die sich von derjenigen der Abb.8 nur dadurch unterscheidet, daß der Anodenstrom
der Röhre 7 durch die Spule 3 fließt und die Anodenspannungsquelle 8 vor der Kathode
der Röhre 7 liegt, also außerhalb des Gleichrichterzweiges. Der mit Bildfrequenz
schwankende Anodenstrom der Röhre 7 ist für die zeilenfrequenten Vorgänge der Spule
als Gleichstrom zu betrachten, er kann, wie früher gezeigt wurde, nur über die Spule
fließen und überlagert sich ungestört den Zeilensägezähnen. Als Röhre 7 ist hier
eine Pentode gewählt, jedenfalls eine Röhre mit großem Innenwiderstand, denn im
Stromkreis der Röhre r erscheint die Röhre 7 der Spule 3 als Dämpfungswiderstand
parallel geschaltet, und da eine zusätzliche Spulendämpfung unerwünscht ist, muß
der Innenwiderstand groß sein. Dieser Innenwiderstand ist an den Klemmen des Anodenwiderstandes
(hier der Spule 3) der übliche Innenwiderstand einer Elektronenröhre.
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Die Röhre 7 hat außer der bisher erwähnten Funktion, das Trapez symmetrisch
zu gestalten, noch die Aufgabe, die bildfrequente Sägezahnspannung des Kondensators
6 zu steuern. Von diesem Sägezahn war bisher nur die lange Flanke betrachtet worden.
Durch den Kondensator 6 fließt erstens der Gleichrichterstrom IGl und zweitens in
entgegengesetzer Richtung der Anodenstrom IK der Röhre 7. Diese Ströme sind in Abb.
9 durch Pfeile bezeichnet; die Pfeile repräsentieren dabei über viele Zeilendauern
integrierte, bildfrequente
Ströme, die als Gleichströme betrachtet
worden waren. Ist nun IK dem Betrage nach größer als IGi, dann lädt sich der Pol
des Kondensators 6, der mit der Anode des Gleichrichters 2 verbunden ist; positiv
auf; diesem Vorgang entspricht die lange Sägezahnfianke. Ist ZK dem Betrage nach
kleiner als Iol, entlädt sich der eben aufgeladene Kondensator. Man erhält die kurze
Sägezahnflanke. Der Strom IK ist seinem Betrage nach etwa gleich IGt, teils ist
er etwas größer, teils etwas kleiner. An diesem Betrag gemessen ist die bildfrequente
Sägezahnkomponente, die das Trapez symmetrisch macht, ziemlich klein. Sieht man
einmal von dieser Komponente ab, also auch von der Sägezahnkomponente des Dämpfungsstromes
(vgl. Abb. 7), ,dann ist IGl konstant, und am Kondensator 6 entsteht eine Sägezahnspannung.
Der Strom der Röhre? wird von der Differenz der äußeren und -der am Kondensator
6 stehenden Sägezahnspannung, also von einer jeweils konstanten Spannung (zwischen
Kathode und Gitter) gesteuert. Je nachdem, _ ob ZK dem Betrag nach größer oder kleiner
als IGl ist, sind diese konstanten ,Spannungen verschieden. Der Ström 1K hat also
einen rechteckigen Verlauf. Dabei erfolgen die Übergänge zwischen den beiden konstanten
Niveaus der (zwischen Kathode und Gitter wirksamen) Steuerspannung praktisch unverzögert,
weil die Zeitkonstante (Kondensator 6, Innenwiderstand der Röhre 7) so. klein ist.
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Diesem rechteckförmigen Strom IK ist nun noch die kleine sägezahnförmig
verlaufende Stromkomponente überlagert, die die Sägezahnkompomente des Dämpfungsstroimes
kompensiert und das Trapez symmetrisch macht. Der resultierende Rechteckstrom bewirkt
nun beim symmetrischen Trapez, daß sich das Bildfeld beim B@ildhinlauf und beim
Bildrücklauf, wie Abb. io zeigt, in verschiedenen Lagen, befindet: Diese starke
seitliche Verschiebung des Bildrücklaufs kann zu unerwünschten Ausgleichsvorgängen
und Störungen Anlaß geben. Um solche zu vermeiden, wird die Schaltungsanordnung
der Abb. ii vorgeschlagen, bei der parallel zum Kondensator 6 ein gesteuertes Entladungsgefäß
liegt. Es wird mit Impulsen so gesteuert, daß die Entladung des Kondensators 6 während
der kurzen Sägezahnflänke nicht mehr über die Spule, sondern über die Röhre g erfolgt.
Die Röhre 7 führt jetzt einen konstanten Strom, der stets größer als der Betrag
von lal ist und der von der jetzt unverändert konstanten Differenz zwischen äußerem
und am Kondensator 6 stehendem Spannungssägezahn gesteuert wird.
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Die bisher geschilderten Anordnungen lassen sich unverändert auch
dann anwenden, wenn die Spule 3 nicht direkt im Anodenkreis der Röhre i liegt, sondern
wenn sie über einen Transformator io an diesen angekoppelt wird, wie in Abb. 12
angedeutet ist. Dabei ist die Induktivität der Sekundärwicklung_ des Transformators
io gegen die der Spule 3 so groß, daß sie praktisch keinen Nebenschluß bedeutet.
Diese Transformatörenschaltung gestattet- aber eine wesentliche technische Verbesserung
der Anordnung. In Abb. i i liegt die Kathode des Gleichrichters 2 auf dem Potential
der Anode der Röhre i, außerdem treten an ihr die hohen Spannungsstöße der zeilenfrequenten
Spulenschwingungen auf. Dies bedeutet für eine indirekt geheizte Kathode besondere
Maßnahmen zur Isolation zwischen der Kathode und der Heizung. Diese umständlichen
Vorsichtsmaßregeln werden durch den Transformator überflüssig gemacht. Er gestattet
eine Erdung der Schaltung an einer beliebigen Stelle, also auch an der Kathode des
Gleichrichters. Damit erhält man die Schaltungsanordnung der Abb. 13, wobei zwischen
der Kathode der Röhre 7 und der Anode des Gleichrichters 2 noch eine Drosselspule
i i eingefügt ist. Zur bequemeren Beschreibung dieser Schaltung werden die in Abb.
13 bezeichneten Punkte A, B, C
benutzt.
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Die Drosselspule i i hat eine solche Induktivität, daß sie für zeilenfrequente
Änderungen einen sehr großen, aber für bildfrequente Schwankungen einen kleinen
Widerstand darstellt. Also liegt bezüglich der zeilenfrequenten Vorgänge die Spule
3 parallel zur Reihenschaltung der Drosselspule i i, der Röhre 7 und des Kondensators
6. Da dieser Kondensator so groß ist, daß er bei Zeilenfrequenz praktisch keinen
Widerstand hat, und da die Röhre 7 einen sehr kleinen Innenwiderstand hat, steht
die gesamte zeilenfrequente Wechselspannung an der Drosselspule i i. Damit befinden
sich für Gleichstromvorgänge die Punkte C und A auf gleichem Potential. Auch bildfrequente
Änderungen gelten in diesem Sinne als Gleichströme, und somit rechtfertigt sich
die in Abb. 13 angedeutete Steuerung der Röhre 7 zwischen B (Erdpotential) und Gitter,
wobei der Kondensator 6 genau wie früher in der Kathodenleitung liegt.
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Es hat sich nun gezeigt, daß der zwischen den Punkten A und C liegende
Teil der Schaltung (Sekundärwicklung .des Transformators 1o,, Spule 3, Drosselspule
i i, verteilte Kapazitäten q.) freie Schwingungen ausführen kann. Um diese zu verhindern,
muß man diesem Teil eine große, möglichst überaperiodische Dämpfung erteilen. Da
die Dämpfung proportional der reziproken Wurzel aus der Selbstinduktion ist, muß
diese verkleinert werden. Verfügbar ist nur noch die Selbstinduktion der Drosselspule
ii. Diese kann man aber nicht hinreichend klein machen, ohne daß man gegen die oben
geforderten Eigenschaften dieser Spule verstößt. Als Ausweg wird erfindungsgemäß
folgende Maßnahme vorgeschlagen: Die Induktivität der Spule i i läßt sich aus dem
Kreis beseitigen, wenn man statt des Transformators io einen Dreiwicklungstransformator
benutzt. Dabei fungiert eine Wicklung des Transformators nunmehr als Drosselspule
i i, und man erhält die Schaltungsanordnung der Abb. 1q.. Die Wicklungen b und c
des Transformators i2 sind gegenläufig gewickelt, so. daß ihre Induktivitäten wie
bei einer bifilaren Wicklung sich gegenseitig aufheben oder, wenn sie nicht gleich
sind, sich gegenseitig schwächen. Die Induktivität der Spule ii in Abb. 13 ist in
Ahb. 14 ersetzt durch die
Induktivität zwischen den Punkten D und
E. Diese Induktivität L berechnet sich zu
wobei Lv die Induktivität der Wicklung b, L, die Wicklung c, M die gegenseitige
Induktivität dieser beiden Wicklungen und L3 die Induktivität der Spule 3 ist, die
der Wicklung c parallel liegt. Wählt man Lv = L, dann erhält man, trotzdem
L3 parallel zu L, liegt, das überraschende Ergebnis, daß L = 0 ist. Mit dieser
verschwindenden Selbstinduktion, also sehr starken Dämpfung, sind die befizrchtetenSchwingungen
zwischen denPunktenA und C unterdrückt. Die Wicklung c liegt parallel zur Spule
3. Aber entsprechend der früheren Bemerkung ist L, so groß gegen L3, daß die Wicklung
c keinen Nebenschluß darstellt und die zeilenfrequenten Schwingungen der Spule 3
nicht beeinflußt. Die verschwindende Selbstinduktion zwischen den Punkten E und
D stellt gewissermaßen einen Kurzschluß zwischen diesen Punkten dar. Dieser Kurzschluß
ist aber für niedrige Frequenzen, also für bildfrequente Vorgänge, unerwünscht.
Denn die dem Strom der Röhre 7 überlagerte Sägezahnkomponente soll über die Spule
3 fließen und das Trapez symmetrisch machen. Daher muß man dafür sorgen, daß die
Wicklungen b und c des Transformators 12 wohl gleiche Selbstinduktion, aber ungleichen
Ohmschen Widerstand haben.
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Es erweist sich oft als nötig, das Bildfeld seitlich zu verschieben.
Zu diesem Zweck muß durch die Spule 3 ein zusätzlicher, von der Ablenkschaltung
unabhängiger und von außen einstellbarer Gleichstrom fließen. Ein solcher Strom
läßt sich in der Anordnung der Abb. 14 nicht mit einer Spannungsquelle erzeugen,
die an einem festen Potential liegt (Erde). Um diese technisch wichtige Forderung
zu erfüllen, wird erfindungsgemäß die -Schaltungsanordnung der Abb. 15 vorgeschlagen.
Sie unterscheidet sich von der Schaltung in Abb, 14 nur dadurch, daß die Spule 3
nicht direkt der Wicklung c parallel geschaltet wird, sondern über einen Transformator
13 an sie gekoppelt wird. Damit läßt sich die Spule 3 auch in einen Gleichstromkreis
legen, was in Abb. 15 dadurch angedeutet wird, daß in Reihe mit der Spule 3 eine
Quelle 14 konstanter Spannung liegt.
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Eine noch etwas modifizierte Anordnung läßt sich aus folgender Betrachtung
gewinnen. Will man, ausgehend von Abb. i i, eine Schaltung haben, bei der die Kathoden
der Röhren auf ruhigem (Erd-)Potential liegen, denke man sich zunächst den Anodenstrom
der Röhre 7 nicht direkt auf die Spule 3, sondern auf eine mit ihr induktiv gekoppelte
Spule 15 geschaltet. Damit sind die Anodenleitungen der Röhren i und 7 nicht mehr
galvanisch miteinander verbunden, und man kann in den beiden nunmehr getrennten
Stromkreisen die Reihenfolge der Schaltelemente verändern. Damit läßt sich der Gleichrichter
2 so in Reihe mit der Spule 3 legen, daß die Kathode des Gleichrichters auf ruhigem
Potential (Pluspol der Anodenspannungsquelle des Rohres i) liegt. Es ergibt sich
die Anordnung der Abb. 16. Es ist zu bemerken, daß der Stromkreis der Röhre 7 trotz
der induktiven Kopplung zwischen den Spulen 3 und 15 deshalb keinen Nebenschluß
für die Spule 3 bildet, weil die Röhre 7 als Pentode einen sehr großen Innenwiderstand
hat.
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Da die Spule 3 eine A.blenkspule ist, läßt sie sich nicht in der erforderlichen
Weise mit der Spule 15 koppeln, man muß die Kopplung über einen Transformator 16
vornehmen. Soll schließlich die Gleichrichterkathode auf Erdpotential liegen, muß
der Anodenstrom der Röhre i transformatorisch an den übrigen Teil der Schaltung
gekoppelt werden. Damit ergibt sich die Schaltungsanordnung der Abb. 17, in welcher
der Transformator 16 vier Wicklungen hat.