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Elektrodensalzbadofen mit keramischem Badbehälter Es ist bekannt,
in einem Elektrodensalzbadofen die Elektroden in aufrechter Stellung paarweise parallel
in: geringem Abstand voneinander so an, zuordnen, daß der größte Teil der von den
Elektroden ausgehenden elektrischen Stromlinien unmittelbar zwischen den Elektroden
übergeht, ein geringer Teil aber auch durch den Gutbehandlungsraum und das in diesem
befindliche Behandlungsgut hyndurchläuft. Bei d.ieserAnordnung der Elektroden besteht
ferner die Gefahr, daß das Behandlungsgut mit Elektroden verschiedener Polarität
in Berührung gelangt und Kurzschluß verursacht.
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Die Erfindung bezweckt, in einem Elektrodensalzb@adofen mit keramischem
Badbehälter, in welchem aufrecht stehende Elektroden paarweise angeordnet sind,
die Elektroden so unterzubringen, daß möglichst keine Stromlinien den Gutbehandlungsraum
kreuzen und daß jede Kurzschlußgefahr beseitigt ist. Dies wird gemäß der Erfindung
dadurch erreicht, d@aß die untereinander verschiedene Polarität aufweisenden Elektroden
jedes Elektrodenpaares, vom Gutbehandlungsraum aus gesehen, hintereinanderliegen,
wobei im Falle der Anordnung mehrerer Elektrodenpaare die dem Gutbehandlungsraum
zunächst liegenden Elektroden so geschaltet sind, daß sie untereinander gleiches
Potential aufweisen, beispielsweise bei Anschluß an ein Dreiphasensystem dessen
Nullpunkt bilden. Zweckmäßig besitzt dabei die dem Gutbehandlungsraum zunächst liegende
Elektrode jedes Elektrodenpaares eine größere Breite als die zugehörige Gegenelektrode.
Man erreicht durch diese Elektrodenanordnung zugleich noch den weiteren Vorteil,
daß, wenn auch das Behandlungsgut das Potential der dem
Gutbehandlungsraum
zunächst liegenden Elektroden aufweist, die :spezifische Strombelastung längs der
Elektroden sehr gleichmäßig und unabhängig vom E i n-undAustauschendes Gutesgemachtwerdenkann.
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Bei Salzbadöfen gemäß der Erfindung ist es mitunter vorteilhaft, die
in Dreiphasenschaltung angeschlossenen Elektroden nebeneinander längs eines Teiles
der keramischen Behälterwandung anzuordnen: In solchen Fällen ist es besonders zweckmäßig,
die Elektroden gleichen Potentials zu einer einzigen, an den Nullpunkt des Dreiphasensystems
angeschlossenen Elektrode von solcher Breite zusammenzubauen, daß diese drei an
die Phasenspannungen angeschlossenen Gegenelektroden überdeckt.
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Gemäß der weiteren Erfindung kann man die plattenförmig ausgebildeten
Elektroden oben und unten mit Durchlässen für die Salzschmelze versehen und die
zugehörigen Gegenelektroden so ummanteln, daß jedes Elektrodenpaar oder auch mehrere
Elektrodenpaare zusammen, gegebenenfalls unter Mitwirkung der Behälterwandung, einen
seitlich praktisch geschlossenen, ,aufrecht stehenden, oben und unten mit dem üblichen
Badraum kommunizierenden Strömungskanal für die Salzschmelze bildet.
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Einzelheiten der Erfindung sollen an Hand der in der Zeichnung dargestellten
beispielsweisen Ausführungen näher erläutert werden. Dort ist in Fig. i und 2 ein
Ofen von rundem bzw. sechseckigem Querschnitt mit drei Elektrodenpaaren dargestellt.
Fig. 3 und 4 zeigen einen Ofen von quadratischem Querschnitt mit vier Elektrodenpaaren.
In Fig. 5 ist ein Schnitt durch einen Ofen von Rechtecksquerschnitt dargestellt,
an dessen einer, größerer Rechtecksseite die Elektroden gleichen Potentials zu einer
einzigen Elektrode von solcher Breite zusammengebaut sind, d'aß diese die drei an
dieser Rechtsecksseite angeordneten Gegenelektroden überdeckt.
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Der Ofen in Fig. i ist links der Linie A-A in
Draufsicht, rechts
davon im Schnitt gezeichnet. Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt nach der Linie B-B.
i ist das Ofenmauerwerk, das den Behälter bildet und in dessen Behälterwand die
Elektroden 2 eingelassen sind. 3 ist die Zuführung zu den Elektroden 2, die über
den oberen Rand des Badebehälters geführt ist. 4 sind die dem Gutbehandlungsraum
zunächt liegenden Elektroden, die mit den gegenüberliegenden, als Gegenelektroden
wirkenden Elektroden 2 je ein Elektrodenpaar bilden. Die Elektroden 4 besitzen in
ihrem oberen Teil unterhalb des in Fig. 2 eingezeichneten Badspiegels 5 vorgesehene
Durchtrittskanäle 6, außerdem reichen sie mit ihrem unteren Teil 7 nicht bis zum
Badgrund und besitzen an ihrem unteren Ende 8 eine nach der Mitte des Bades zu verlaufende
Krümmung. Sie sind unter sich stromleitend verbunden und bilden bei Anwendung von
Drehstrom den Null-oder Sternpunkt des Dreiphasensystems. Der das Bad erhitzende
Strom fließt dann praktisch fast ausschließlich von den Elektroden 4 zu den, jeweils
gegenüberliegenden Gegenelektroden 2. Um die @f Intensität des im Zwischenraum zwischen
.den gegenüberliegenden Elektroden eines Paares fließenden Stromes wahlweise einstellen
zu können, sind die Zuführungsleitungen g zu den Elektroden 4 mit Schlitzen io versehen,
die von Feststellschrauben ii durchragt sind. Zweckmäßig ist ferner die Zuführungsleitung
zu den Elektroden 4 über der Zuführungsstelle 3 der Elektroden 2 ausgespart, so
daß ein günstiger Wärmeabzug von den Zuführungsleitungen 3 möglich ist. Bei der
praktischen Ausführung besitzen die Elektroden 4 zweckmäßig eine etwas größere Breite
als die zugehörigen Gegenelektroden 2.
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Fig. 3 zeigt unterhalb :der Linie C-C einen Schnitt und oberhalb dieser
Linie eine Draufsicht auf einen Ofen von quadratischem Querschnitt, bei dem gleiche
Teile mit gleichen. Bezugszeichen versehen sind. Fig.4 zeigt einen Längsschnitt
durch diesen Ofen, der durch die linke Behälterwandung längs der Linie C-C geführt
ist. Dabei können beispielsweise zwei diametral liegende Elektroden :2 an die gleiche
Phase des Drehstromnetzes angeschlossen sein, während die verbleibenden zwei Elektroden
2 an den zwei anderen Phasen des Drehstromnetzes liegen. Wie ersichtlich, sind in
diesem Fall die untereinander gleiches Potential auf-,i-eisenden Elektroden 4 ihre
Gegenelektroden 2 ummantelnd -ausgebildet, dm Gegensatz zur zuvor beschriebenen
Ausführungsform, bei der die Elektroden 4 ausschließlich plattenförmig ausgebildet
sind. Die plattenförmige Ausgestaltung der Elektroden 4 besitzt dabei den Vorzug
.der Einfachheit und den zusätzlichen Vorteil, daß sie ohne Schwierigkeit beliebig
nahe an :die Gegenelektroden 2 herangerückt werden können, während die mantelförmige
Umschließung der Gegenelektroden 2 durch die Elektroden 4 eine besonders günstige
Führung für :die Badströmung gewährleistet. Wie im rechten Teil der Fig. 3 gestrichelt
angedeutet ist, können, um die Randhöhe am Ofen gleichmäßig zu gestalten, zwischen
den einzelnen Zuführungsleitungen der Elektroden 4 plattenförmige Hilfsroste
13 vorgesehen sein.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 sind. die Elektroden 4 der bisher
beschriebenen Ausführunäsformen zu einer einzigen, an den Nullpunkt des Dreiphasensystems
angeschlossenen Elektrode i4 von solcher Breite zusammengebaut, daß diese die drei
an die Dreiphasenspannungen angeschlossenen Gegenelektroden :z überdeckt. Die verhältnismäßig
breite plattenförmig ausgebildete Elektrode 14 ist oben und unten wiederum mit in
der Zeichnung nicht näher dargestellten Durchlässen für die Salzschmelze versehen
und bildet mit den Gegenelektroden einen seitlich praktisch geschlossenen, aufrecht
stehenden, oben und unten mit dem übrigen Badraum kommunizierenden. Strömungskanal
für die Salzschmelze. Der Strömungskanal ist durch Längsrippen 15 in drei Fächer
unterteilt und durch die Krümmung beider Seitenränder der Platte 14 ähnlich wie
bei der Ausführungsform gemäß Fig.3 und 4 seitlich geschlossen.
Durch
die Anordnung der Längsrippen wird eine besonders einfache und vorteilhafte Regelung
der Stromstärke und der Badströmung ermöglicht. Doch könnten die Längsrippen gegebenenfalls
auch fortbleiben. In diesem Falle ist es mitunter zweckmäßig, die dem Behandlungsraum
zugekehrte plattenförmige Elektrode an den Seitenrändern nicht zu krümmen und sie
zum Abschluß einer in die Behälterwandung einspringenden Nische zu benutzen, in
deren Rückwand die Gegenelektroden eingelassen sind. Man erhält dadurch eine bequeme
Möglichkeit, durch Verstellung des Abstandes der Platte von den Gegenelektroden
die Heizstromstärke und die Badströmung zu regeln.
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Es sei noch erwähnt, daß man die Elektroden statt plattenförmig auch
stabförmig ausbilden kann und daß an Stelle der in den Ausführungsbeispielen dargestellten
drei oder vier Elektrodenpaare auch deren mehr oder weniger, im äußersten Fall nur
ein. einziges vorgesehen werden können. Auch kann es sich in manchen Fällen als
zweckmäßig erweisen, die eine Elektrode jedes Elektrodenpaares in bezug auf ihre
Gegenelektrode oder beide Elektroden zugleich zwecks Regelung der Tiefenwirkung
der Badbeheizung in ihrer Höhenlage betriebsmäßig verstellbar auszubilden. Im Falle
nur eines einzigen Elektrodenpaares kann es zweckmäßig sein, die eine Elektrode
stabförmig und die andere rohrförmig auszubilden und sie so anzuordnen, daß die
rohrförmige Elektrode die stabförmige mit Zwischenraum umgibt.
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Die beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung besitzen gegenüber
den bisher üblichen Elektrodensalzbadöfen mit keramischem Badbehälter in verschiedener
Richtung besondere Vorzüge; insbesondere wird durch den oben und unten mit dem übrigen
Badraum kommunizierenden Strömungskanal selbst bei großer Badtiefe eine sehr lebhafte
Badströmung erreicht, so daß die Beheizung auch verhältnismäßig großer Salzbadöfen
mit keramischem Behälter durch eine geringe Zahl von Elektrodenpaaren erreicht werden
kann. Dabei ist bei solchen öfen der Behandlungsraum von Stromlinien frei gehalten,
bei weitgehender Regelmöglichkeit durch Änderung des Abstandes der Elektroden und/oder
ihrer Höhenlage und gegebenenfalls durch Elektrodenumschaltung.