DE907262C

DE907262C - Mess- und Fuellapparat

Info

Publication number: DE907262C
Application number: DEF5596A
Authority: DE
Inventors: Franz Feix
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-02-14
Filing date: 1951-02-14
Publication date: 1954-03-22

Description

Meß- und Füllapparat Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät, mit dem Füllgüter, insbesondere flüssiger oder halbflüssiger Konsistenz, zunächst abgemessen und dann in bereitstehende Gefäße abgefüllt werden.
Es ist bekannt, bei derartigen Apparaten das abzufüllende Gut mittels Druckluft in das Meßgefäß zu pressen und das Meßgefäß dann durch das Eigengewicht des Füllgutes, durch Gewicht-, Hebel- oder Federdruck in das zu füllende Gefäß zu entleeren.
Auch hat man das Meßgefäß in einem rotierenden Zylinder untergebracht und aus diesem das Füllgut unter Druck entleert. Dies hat sich jedoch in vielen Fällen als nicht durchführbar erwiesen, und besonders bei Füllgütern mit dickflüssiger oder gar pastenartiger Konsistenz versagten die betreffenden Apparaturen oft, weil Teile des Füllgutes an den Wänden des Meßgefäßes kleben blieben.
Mit dem Meß- und Füllapparat gemäß der Erfindung ist es nicht nur möglich, das Messen und Füllen flüssiger Füllgüter schneller und einfacher vorzunehmen als bisher, sondern auch Füllstoffe dickflüssiger oder pastenartiger Konsistenz können mit dem Apparat gemessen und gefüllt werden.
Fig. I zeigt das Gerät im Längsschnitt schematisch mit geschnittenem Hathngehäuse, Fig. 2 das Gerät im Längsschnitt, um go0 versetzt zu dem Längsschnitt nach Fig. I, Fig. 3 und 4 zeigen je einen Dreiwegehahn.
Tn einem Gehäuse I ist ein Zylinder 2 eingebaut, der nach oben wie nach unten luftdicht abgesohlossen ist. In dem Zylinder befindet sich ein bewegbecher Kolben 3, der unten an der dem Füllgut zugewandten Seite eine Dichtungsscheibe 4 und oben an der dem Füllgut abgewandten Seite ein Führungsstück 5 trägt. Das Füllgut lagert in dem allseits geschlossenen Behälter 6, in den d.ie beiden Rohrleitungen 7 und 8 münden. Die andere Seite der Rohrleitung 7 führt zum Behälter g für Preßluft oder andere Druckgase, die andere Seite der Rohrleitung 8 zu einem Dreiwegehahn 10, der in Fig. 4 nochmals gezeichnet ist.
Wird nun aus dem Preßluftbehälter 9 durch die Rohrleitung 7 Preßluft in den Behälter 6 gedrückt so steigt das Füllgut durch die Rohrleitung 8 und den Dreiwegehahn 10 in den Meßraum II. Der Dreiwegehahn hat dabei die in Fig. 4 gezeichnete Stellung.
Mit dem Dreiwegehahn 10 ist ein zweiter Dreiwegehahn 12. am besten zwangsläufig, drehbar verbunden, er kann z. B. auf der gleichen Achse I3 mit dem Dreiwegehahn 10 sitzen. Von dem Preßluftbehälter 9 führt eine Leitung 14 zum Dreiwegehahn I2 und von dort in den oberen Teil des Zylinders 2.
Ist nun, wie beschrieben, der untere Teil II des Zylinders 2 mit dem Füllgut gefüllt, dann dreht man mit dem Hebel I6 die beiden Dreiwegehähne 10 und I2 gleichzeitig im Uhrzeigersinn herum.
Der Dreiwegehahn I0, der bisher die Stellung nach Fig. . hatte, gibt dann nach der rechtwinkligen Drehung den geraden Durchgang zwischen dem Füllraum II und dem Ausstoß I7 frei, so daß das Füllgut in einen bereitstehenden Behälter abfließt.
Gleichzeitig wird aber auch derDreiwegehahn 12. der bisher die in Fig. 3 gezeigte Stellung hatte, um 900 im Uhrzeigersinn gedreht. Dadurch wird der gerade Durchgang durch diesen Dreiwegehahn freigegeben, der die Verbindung zwischen dem Preßluftbehälter g und dem oberen Raum 15 des Zylinders 2 freigibt. Der im Raum 15 nunmehr zur Wirkung kommende Gasdruck drückt den Kolben 3 nach unten, der seinen Druck auf das im Raum II befindliche Füllgut überträgt, das nun mit genugender Kraft und Geschwindigkeit aus der Offnung I7 herausgepreßt wird.
Der Weg des Kolbens 3 kann z. B. durch eine Meßschraube begrenzt werden, wodurch die Menge jeder einzelnen Füllung festgelegt werden kann.
Durch eine geeichte Skala I9, mit der beispielsweise ein Zeiger von der Schraube 18 aus zusammenwirkt, ist dieAbfüllmenge leicht einstellbar.
Wenn die Füllung beendet ist, dreht man den Hebel 16 um go0 entgegen dem Uhrzeiger. Dann kommen die beiden Dreiwegehähne wieder in die in den Fig. 3 und 3, angegebenen Stellungen. Dadurch wird einerseits wieder der Weg für das Füllgut aus dem Behälter 6 in den Füllraum II frei, und andererseits kann die Preßluft aus dem Raum I5 durch die Öffnung 21 des Dreiwegehahnes 12 ins Freie entweichen, so daß der Kolben 3 nach oben gleiten kann, um dem netzen Füllgut Platz zu machen.
Im Bedarfsfall kann man die Vorrichtung auch auf vollautomatische Arbeit umstellen. Dazu kann man z. B. den Kolben 3 oder einen mit ihm verbundenen Teil mit einem elektrischen Kontakt, einem Anschlag od. dgl. verbinden, der eine Drehung der Dreiwegehähne im Uhrzeigersinn bei der höchsten und entgegen dem Uhrzeigersinn bei der tiefsten Stellung des Kolbens verursacht.

Claims

PATENTANSPRUCHE: I. Meß- und Füllapparat, bei dem Füllgut in einen Meßraum unter Druck hinein und aus ihm wieder herausgepreßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß beim Füllen der Druck einen im Meßraum befindlichen Kolben bis zur Meßstellung bewegt und beim Entleeren der in entgegengesetzter Richtung auf den Kolben wirkende Druck das Füllgut aus dem Meßraum herauspreßt.
2. Meß- und Füllapparat nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß der auf das Füllgut wirkende Druck den Kolben in die Meßstellung bringt.
3. Meß- und Füllapparat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Dreiwegehähne, von denen der eine in der Fülldruckleitung und der andere in der Entleerungsdruckleitung liegt, einerseits die Füllung und Entleerung des Füllgutes, andererseits die Füllung und Entleerung der Druckgase beiderseits des Kolbens bewerkstelligen.
4. Meß- und Füllapparat nach Anspruch 3. dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Dreiwegehähne zwangsläufig miteinander gekoppelt sind.
5. Meß- und Füllapparat nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet-, daß die Größe des Meßraumes einstellbar ist, z. B. mittels einer Anschlagvorrichtung für den Meßkolben.
6. Meß- und Füllapparat nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagvorrichtung mit einer Skala zusammenwirkt, die die Größe des Meßraumes abzulesen gestattet.
7. Meß- und Füllapparat nach Anspruch 1 oder folgenden, gekennzeichnet durch eine Steuervorrichtung, die beim Füllen und beim Entleeren des Meßraumes die Umschaltung des Druckes der komprimierten Gase von der Füllung zur Entleerung bewirkt.

Angezogene Druckschriften: Deutsche Patenschrift Nr. 349646.