DE90651C

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Publication number: DE90651C
Application number: DENDAT90651D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 82: Trockenvorrichtungen.

JOSEF STEJSKAL in WIEN. Trockengestell für Trockenkammern.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 29. November 1895 ab.

Bei dem diesem Patente zu Grunde liegenden Trockengestell für Trockenkammern wird eine gleichmäfsige Vertheilung der Trockenluft, also ein gleichmäfsig getrocknetes Gut, dadurch erzielt, dafs sich das über der Heizung befindliche Gestell nach oben verjüngt, während die das Trockengut enthaltenden Abtheilungen schief nach aufwärts gerichtet sind.

Hierbei erscheint es als zweckmäfsig, die das Trockengut enthaltenden Abtheilungen derart zu bewegen, dafs dasselbe selbstthätig umgewendet wird, wodurch der Trockenprocefs eine wesentliche' Abkürzung erfährt.

In den beiliegenden Zeichnungen sind zwei Ausführungsformen von Trockengestellen veranschaulicht, und zwar zeigen Fig. 1 bis 3 ein solches mit festen und Fig. 4 und 5 ein solches mit beweglichen Trockenlagen.

Das Trockengestell ist, wie aus den Fig. 1 bis 3 ersichtlich, in einer Trockenkammer a bekannter Construction untergebracht, welche zweckmäfsig mit nach oben divergirender Decke b versehen ist.

Das Trockengestell besteht aus über der Feuerung angeordneten Böcken k, welche sich nach oben verjüngen und eine Anzahl Schienen / tragen, die aufserhalb der Böcke beiderseits schief nach aufwärts gerichtet sind und in diesen Theilen durch Bleche m behufs Bildung von Abtheilungen von einander abgegrenzt sind. Diese Schienen / tragen über den Blechen noch Siebe oder perforirte Bleche n, auf welche das Trockengut aufgebracht wird.

Die gleichmä'fsige Vertheilung der Trockenluft wird wie folgt erreicht.

Die von der Feuerung c nach oben in das Trockengestell strömende Luft kann dadurch, dafs' sich das Trockengestell nach oben hin verjüngt, also der Durchgangsquerschnitt verkleinert wird, nicht so rasch nach oben entweichen und zieht, einen Ausweg suchend, gleichmäfsig durch alle Abtheilungen des Gestelles, welch letztere dadurch, dafs sie schief nach aufwärts gerichtet sind, der durchstreichenden Luft keinen Widerstand entgegensetzen, sie vielmehr in der natürlichen Abzugsrichtung fortführen.

Es erhalten also dadurch alle Abtheilungen die gleiche Luftmenge, wodurch auch die Trocknung des Gutes gleichmäfsig vor sich geht, welcher Umstand auch in der verschiedenen Ausdehnung in den unteren und oberen Schichten, entsprechend der Höhe ihrer Temperaturen, theilweise begründet erscheint.

Um noch gröfsere Gleichförmigkeit in der Vertheilung von Luft und Wärme herbeizuführen, kann man die Abstände der Schienen / nach oben hin kleiner machen; desgleichen können auch Bleche Ot₁ zwischen den Böcken eingelagert sein.

Ein in die Trockenkammer ragendes, vortheilhaft aufserhalb derselben zugängliches Thermometer ρ gestattet, die im Innern herrschende Temperatur zu ermitteln.

Die gleichmäfsige Vertheilung von Wärme wird noch dadurch wesentlich erhöht, dafs man die Abtheilungen bewegt, wodurch das Trockengut in verschiedene Luftschichten gelangt und, wie aus Fig. 4 und 5 ersichtlich, selbstthätig umgewendet wird.

Die in diesen Figuren dargestellte Ausführungsform stimmt im Wesen mit der erstbeschriebenen überein und unterscheidet sich von dieser nur dadurch, dafs die Abtheilungen beweglich sind, indem sie an Ketten q über Rollen oder Trommeln r Γ] r₂ geführt werden, deren eine, z. B. T₁, in geeigneter Weise in Bewegung gesetzt wird. Hierbei bilden die beiden unteren Trommeln die breite Basis, zwischen welchen die warme Luft in der Richtung der Pfeile einströmt, während durch die obere Trommel T₁ die Verjüngung herbeigeführt wird.

Die Kettenglieder haben fachartige Arme q_v welche mit Blechen versehen sind, die die schief nach aufwärts gerichteten Abtheilungen bilden.

Die verschliefsbaren, zur Aufnahme des Trockengutes dienenden Siebkasten werden durch Oeffnungen s der Trockenkammer in die Abtheilungen eingeschoben, bewegen sich mit der Kette in die Höhe und werden am höchsten Punkte, über der Trommel r_L , umgewendet, wonach dieselben von der absteigenden Kette durch eine Oeffhung S₁ entnommen werden können.

Wird die Kette q ungefähr nach der in Fig. 5 dargestellten Weise geformt, so wird sie nicht nur leichter, sondern es werden vermöge der durchhängenden Kettenglieder die in die einzelnen Abtheilungen eingebrachten Siebe beim Auf- und Abwärtsgang festgehalten, während sich die Arme q₁ an den Trommeln öffnen, was sowohl beim Einlegen, Umwenden als auch beim Entnehmen von Werth ist, weil dies keine Schwierigkeiten verursacht, letztere Arbeit (neben dem Umwenden der Siebe) vielmehr selbstthätig geschieht, indem die Siebe durch die an den Trommeln entstehenden Ecken q.₂ ausgestofsen werden und, längs einer schiefen Ebene t gleitend, die Trockenkammer verlassen.

Da bei der Wendung an der oberen Trommel event, lose Theile des Trockengutes abfallen könnten, wird unterhalb derselben ein Trog u angebracht, in welchem dieselben aufgefangen und durch eine in diesem Troge gelagerte, von irgend einem bewegten Theile der Vorrichtung angetriebene Transportschnecke ν nach aufsen befördert werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

Trockengestell für Trockenkammern mit unterer Heizung, dadurch gekennzeichnet, dafs sich das Gestell nach oben verjüngt und die das Trockengut enthaltenden Abtheilungen nach aufwärts gerichtet sind.
Eine Ausführungsform des durch i.. bezeichneten Trockengestelles, gekennzeichnet durch über Rollen oder Trommeln T₁ r₂ geführte Ketten q mit nach aufwärts gerichteten Abtheilungen derart, ₁ dafs die unteren Trommeln die breite Basis bilden und durch die obere Trommel die Verjüngung herbeigeführt wird, zum Zwecke, um durch Antrieb einer der Trommeln das Trockengut im absteigenden Theile umzuwenden und event, beim Austritt auszustofsen.
Für die durch 2. gekennzeichnete Trockeneinrichtung die Anordnung eines Troges u mit Transportschnecke ν zum Auffangen und Weiterbefördern von abgefallenem Trockengut.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.