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Mehrzwecke-Badeofen Es ist seit langem das Bestreben, die im Haushalt
anfallenden Arbeiten durch Einsatz geeigneter Maschinen zu erleichtern. Dies gilt
besonders für die anstrengendste dieser Arbeiten, für das Wäschewaschen.
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Meist scheitert dieses Bestreben an wirtschaftlichen Gründen, vor
allem an den immer noch verhältnismäßig hohen Gestehungskosten solcher Waschmaschinen.
Ein weiterer Hinderungsgrund liegt :darin, daß heute die räumlichen Wohnungsverhältnisse
meist so beschränkt sind, daß oft schon die Unmöglichkeit der Unterbringung den
lEinsatz solcher Maschinen hintanhält.
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Es kommt noch dazu, daß viele solcher Maschinen selbst nicht beheizbar
sind und deshalb eine anderweitige Heißwasseraufbereitung voraussetzen. Dies muß
dann etwa am Küchenherd mit Hilfe des Baadeofens oder eines anderen Heißwasserbereiters
erfolgen.
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Die Anschaffung und Unterbringung eines Badeofens bzw. eines anderen
Heißwasserbereiters und einer Waschmaschine ist jedoch vielfach bei der vorhandenen
Raumnot in Neubauten und Siedlungen und auch wegen der hohen Anschaffungskosten
beider Geräte nicht möglich.
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Hier hilft die Erfindung ab, indem sie eine Einrichtung vorschlägt,
die als Badeofen und als Waschmaschine Verwendung finden kann.
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(Die Lösung dieser Aufgabe besteht grundsätzlich darin, daß nach der
Erfindung der Kessel eines beliebig, d. h. elektrisch, mit Gas. oder Kohle beheizbaren
Badeofens aus zwei lösbaren, aufeinandergesetzten
Teilen besteht,
von denen der untere, oben offene Teil die Einrichtung einer selbsttätigen Waschmaschine
beliebiger Arbeitsweise enthält, während der obere Kesselteil als in sich geschlossener
Behälter ausgebildet ist: -der durch ein wahlweise zu öffnendes Bodenventil mit
dem unteren Kesselteil in Verbindung gesetzt werden kann.
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Der aufgesetzte obere Behälter ist unter Zwischenschaltung einer hitzebeständigen
Randdichtung mit dem unteren Teil verschraubt, und zwar zweckmäßigerweise durch
eine mittig angeordnete Schraubverbindung, beispielsweise mittels einer Schraubspindel,
die mit einem handlichen Kopf zum Anziehen versehen ist und deren Mutter sich in
einem im unteren Kesselteil angeordneten Befestigungsrohr befindet.
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Der aufgesetzte Behälter besitzt in seiner oberen waagerechten Wand
eine Einfüllöffnung, die ebenfalls unter Zwischenschaltung einer Dichtung durch
einen Deckel verschlossen ist, der vorteilhafterweise durch die mutige Schraubspindel
zusammen mit dem Behälter selbst verschraubt ist.
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Selbstverständlich kann die Befestigung des Behälters am Kesselunterteil
sowie die seines Deckels auch auf andere Weise geschehen. Der Erfindungsgedanke
ist auch dann erfüllt, wenn es sich um eine andere dicht haltende, aber lösbare
Verbindung handelt.
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Der Behälteraufsatz ist ferner mit einem überdruckventil ausgerüstet,
das ein Ansteigen des Überdruckes im Behälter bis zu einer bestimmten Höhe gestattet
und nach Erreichen dieses Druckes den Innendruck durch Signalabgabe abbläst.
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Eine durch eine Verschraubung verschlossene Entlüftungsöffnung, durch
die vorteilhafterweise auch das Bodenventil des Behälters betätigt werden kann,
vervollständigt die Ausrüstung des Behälteraufsatzes.
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Es ist natürlich auch eine andere Betätigungsmöglichkeit dieses Ventils
und auch eine andere Ausbildung des Ventils selbst, wie sie in dem Ausführungsbeispiel
dargestellt ist, denkbar.
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Die Beheizung des Ofens erfolgt je nach den vorhandenen Möglichkeiten
entweder durch ein regelbares elektrisches Heizrohr im unteren Kesselteil oder aber
durch entsprechende Ausbildung des Heizuntersatzes durch Kohle oder Gas.
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Der die Waschmaschineneinrichtung enthaltende Kesselteil ist ferner
mit einer der üblichen Mischbatterien ausgerüstet.
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Es berührt die Erfindung nicht, welche Einrichtung einer selbsttätigen
Waschmaschine der Unterteil des Badeofenkessels enthält. In dem nachfolgend beschriebenen
Ausführungsbeispiel ist angenommen, daß es sich um eine solche Maschine handelt,
bei der durch entsprechende bauliche Vorkehrungen der Flüssigkeitsinhalt bei Lleheizunh
in ständigem Sprudelkreislauf gehalten wird.
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Der Aufsatzbehälter ist ferner zweckmäßigerweise noch so gestaltet,
daß er nach seinem Lösen um eine senkrechte Achse, beispielsweise um einen am unteren
Kesselteil angebrachten Zapfen, ohne Abheben nach außen geschwenkt werden kann.
Soll nun (las erfindungsgemäße Gerät als Badeofen verwendet werden, wird durch Anziehen
der vorgesehenen Verschraubung der Oberkessel mit seinem Deckel dicht mit dem Kesselunterteil
verschraubt. Danach wird die die Entlüftungsöffnung verschließende Schraube gelöst
und das Bodenventil des aufgesetzten Behälters geöffnet. Durch Öffnung des Hahnes
der Mischbatterie wird der Kessel so weit gefüllt, daß das Wasser in beiden Kesselteilen
bis annähernd an die Entlüftungsöffnung steigt, was durch diese Öffnung beobachtet
werden kann.
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Ebenso kann aber auch zur Erleichterung dieses Bedienungserfordernisses
an oder in der Seitenwand des aufgesetzten Behälters ein Wasserstandsanzeiger eingebaut
werden, der unter Umständen allein aus einem Schauglas bestehen kann.
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Danach kann angeheizt werden und die Entlüftungsöffnung geschlossen
werden.
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Bei fortschreitender Beheizung steigt der Druck im Innern des Kessels
und gibt bei Erreichung eines eingestellten Druckes, zweckmäßig i at, durch Entweichen
des Dampfes aus dem Überdruckventil einen hörbaren Pfeifton ab, der anzeigt, daß
die entsprechende Temperatur erreicht ist.
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Die weitere Bedienung erfolgt wie bei jedem anderen Badeofen, je nach
Bedarf kann durch Betätigung des Hahnes der Mischbatterie Wasser zugelassen werden.
Bei geschlossenem Gerät entleert sich der Kessel über das vorgesehene, zur Mischbatterie
führende Steigrohr vollkommen. Es ist ferner zur restlosen Entleerung, wie üblich,
ein besonderer Ablaßhahn am tiefsten Punkt des unteren Kesselteils vorgesehen.
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Soll das erfindungsgemäße Gerät nun als Waschmaschine Verwendung finden,
wird der Oberteil nach Lösen der Verschraubung und Abnahme des Deckels vom Unterkessel
seitlich abgeschwenkt.
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Durch Öffnung des Hahnes der Mischbatterie wird der Unterkessel mit
Waser gefüllt, das Wasch-bzw. Einweichmittel zugesetzt, die Wäsche eingelegt, der
Kessel beheizt und nach Erreichen der erforderlichen Temperatur die Waschmaschine
in Tätigkeit gesetzt.
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Bei dem folgend beschriebenen Ausführungsbeispiel ist eine selbsttätige
Waschmaschine ohne bewegte Teile vorausgesetzt, bei der durch entsprechende technische
Vorkehrungen, Steigrohre, Abschirmung u. a., ein ständiger Sprudelkreislauf aufrechterhalten
wird.
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Hierauf wird das Bodenventil im oberen Kesselteil geschlossen und
dieser durch Einschwenken auf den Unterkessel gesetzt. Durch die Deckelöffnung wird
beispielsweise mittels der Brause gut zur Hälfte Wasser aufgefüllt, der Deckel aufgesetzt
und mit der Verschraubung beides, Deckel und Behälter, gegen den Unterkessel leicht
angezogen. Die Entlüftungsschraube bleibt offen. Das Wasser in dem oberen Behälter
wird durch den sich während des Waschvorganges im Unterkessel bildenden Dampf, der
in dem oder den den Behälter durchsetzenden Entspannungsrohren hochsteigt, erhitzt.
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Nach dem Waschvorgang wird die Lauge durch den Ablaßhahn abgelassen
und nach dem Ablauf
der Lauge das Bodenventil des Oberkessels geöffnet.
Das erwärmte Wasser fließt in den Unterkessel und ergießt sich über die Wäsche.
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In dem angenommenenAusführungsbeispiel spült dieses Wasser, ebenfalls
im Sprudelkreislauf gehalten, die Wäsche und bewirkt bei Zusetzen von Bleichmitteln
ein Bleichen der Wäsche. Auch bei einem Waschmaschineneinsatz anderer Arbeitsweise
ist der Spülvorgang unerläßlich, für den ebenfalls das im Oberkessel erwärmte Wasser
Verwendung findet. Mit Ablassen der Bleichlauge ist der Waschvorgang beendet, und
die gewaschene Wäsche kann durch Abschwenken des oberen Kesselteiles entnommen werden.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Mehrzwecke-Badeofens teilweise aufgeschnitten dar, und zwar bezeichnet dabei i den
lösbar am oben offenen, beliebig beheizten Unterkessel io aufgesetzten Behälter.
Dieser ist unter Zwischenschaltung einer hitzebeständigen Randdichtung 7 mit dem
Unterkessel io verschraubt. Es geschieht dies in dem Ausführungsbeispiel durch eine
mittig angeordnete Schraubspindel mit Kopf 3, durch die gleichzeitig auch der Deckel
2 des aufgesetzten Behälters i festgezogen wird. Zur Abdichtung dieses Deckels ist
die Dichtung 6 eingelegt.
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Die Mutter für diese Spindel befindet sich in dem Befestigungsrohr
13 im Unterkessel io. Im Boden des Oberkessels i ist das Bodenventil 8 beliebiger
Bauform vorgesehen. Im Ausführungsbeispiel ist dies ein abhebbares Kegelventil,
das durch die mittels Schraube 5 verschlossene Entlüftungsöffnung zu betätigen ist.
Das Ventil 4. wirkt als tberdruckventil mit der bereits geschilderten Aufgabe.
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Der Oberkessel ist durch ein oder mehrere unten und oben offene Entspannungsrohre
9 zur Erhitzung seines Inhaltes durchsetzt und ist um einen am Unterkessel io befestigten
Zapfen nach außen vierschwenkbar. Der Unterkessel io enthält die Einrichtung einer
selbsttätigen Waschmaschine, im Ausführungsbeispiel einen Sprudeleinsatz mit verstellbarem
Rohr 1q. sowie den Wäscheniederhalter 15. Bei dem dargestellten Gerät ist elektrische
Heizung mit regelbarem Heizrohr 18 vorausgesetzt. Der Untersatz i i kann ebensogut
für Gas- oder Kohlenbeheizung eingerichtet werden. An dem Steigrohr 2o ist die übliche
Mischbatterie i9 angeschlossen, und zur völligen Entleerung dient, wie üblich, der
Ablaßhahn 16.
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Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt. Die
dargestellten Einzelheiten des Gerätes können auch anders gestaltet werden, ohne
daß deshalb der erfinderische Lösungsgedanke verlassen wird. So kann beispielsweise
die Befestigung und Verschraubung des Oberkessels i anders ausgebildet werden, ebenso
das Bodenventil 8 im oberen Behälter und seine Betätigung. Auch das Ausschwenken
des Oberkessels i kann anders bewerkstelligt werden. Es wurde bereits betont, daß
es auch gleichgültig ist, welche Waschmaschineneinrichtung vorgesehen wird. Es kann
eine solche, wie dargestellt, mit Sprudeleinsatz Verwendung finden ebenso wie eine
solche mit bewegten Teilen, wie Waschtrommel u. ä. Auch kann die äußere Gestaltungsform
des erfindungsgemäßen Mehrzwecke-Badeofens anders sein. Wesentlich ist nur der Grundgedanke
einer Kombination eines heizbaren Badeofens mit einer Waschmaschine durch eine lösbare
Teilung des Kessels mit entsprechender Ausgestaltung der beiden Kesselteile.