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Waschanlage für Gleiskettenfahrzeuge Gleiskettenfahrzeuge, wie Planierraupen,
Raupenbagger, Raupentraktoren u. ä., zeigen ihren größten Verschleiß an den Gleisketten
und deren Antrieb, d. h. also am Unterwagen. Die Art ihrer Fortbewegung bedingt
es, daß sich erdige, sandige und kiesige Bestandteile zwischen die einzelnen Kettenglieder
und die Antriebsturas einklemmen und zum Teil durch ihre eigene Reibung, zum Teil
durch die erhöhte Reibung der einzelnen maschinellen Teile untereinander einen hohen
Verschleiß verursachen. Infolgedessen ist es eine der Hauptaufgaben des Maschinenführers,
gerade diese nach außen hin nicht zu schützenden beweglichen Teile möglichst sauber
zu halten, um dadurch die zerstörende Wirkung sandiger Bestandteile zu verringern.
Die Sauberhaltungsarbeiten sind meist sehr schwierig, ganz besonders wenn die Bodenteile,
die sich zwischen die beweglichen Teile des Unterwagens klemmen, aus Lehm oder Ton
bestehen. Derartige Bodenteile sind infolge ihrer hohen Kohäsion und Adhäsion sehr
schwer zu beseitigen; wenn sie eingetrocknet sind, kann man sie sogar sehr oft nur
mit dem Pickel oder mit einem Stemmeisen entfernen.
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Daher streben alle Inhaber derartiger Fahrzeuge an, diese durch starken
Wasserstrahl nach der Benutzung abzuspritzen. Aber auch hier ist ein voller Erfolg
nicht gewährleistet, da das Fahrzeug nach wie vor auf seinen Ketten ruht und es
dort viele Stellen gibt, die man mit einem normalen Wasserstrahl nicht erreichen
kann. Hier soll die Erfindung helfend eingreifen.
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Der Zweck der Erfindung ist es, eine Anlage zu schaffen, die es gestattet,
an die schwer, oder nicht
zugänglichen Maschinenteile des Unterwagens
derart heranzukommen, daß sie sicher und einwandfrei gereinigt werden können.
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Hierfür ist eine sogenannte Höckerbahn entwickelt worden, für die
es verschiedene Ausführungsmöglichkeiten gibt.
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Die eine Ausführungsmöglichkeit sieht eine massive Höckerbahn aus
Beton vor, die andere eine Höckerbahn aus Rollen, weiterhin kurz Rollenbahn genannt.
Die Höcker oder Rollen sind mit einem Abstand senkrecht zur Längsachse des Fahrzeuges
so angeordnet, daß das Fahrzeug mindestens immer auf zwei Höckern oder Rollen ruht.
Wenn das Fahrzeug langsam über die Höcker oder Rollen hinwegfährt oder durch die
Rollen über diese hinübergezogen wird, hängt die Gleiskette zwischen den Höckern
oder Rollen durch, so daß die Gleiskette sowohl von den Turas wie auch von der Rollenführung
zwischen den Turas frei kommt. Das Wasser kann dann die Kettenglieder von oben und
von unten gut umspülen, so daß der dazwischengeklemmte Boden mit dem Wasser wegfließt.
Hierbei führt das Fahrzeug schaukelartige Bewegungen in Richtung zur Längsachse
durch, die die Reinigungswirkung erhöhen.
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In Abb. I ist eine solche massive Höckerbahn gezeigt. Sie hat eine
beliebige Höhe über dem eigentlichen Niveau, die man derart wählt, daß man gut unter
dein Fahrzeug arbeiten kann oder daß etwa in der Höckerbann angeordnete Spritzdüsen
von unten her das Fahrzeug gut bespülen können. Eine der Steigfähigkeit des Fahrzeuges
angepaßte, an beiden Seiten angeordnete Rampe stellt die Verbindung zwischen Niveau
und Oberkante der Höckerlinie dar. Die Höcker können über die ganze Breite der Bahn
hinweg durchgeführt sein. Es können aber auch auf jeder Seite der Bahn, entsprechend
der Spurweite und Spurbreite des Fahrzeuges, zwei oder mehrere getrennte Höckerreihen
angeordnet werden. Die Höckerbahn hat von den beiden Außenseiten her ein Gefälle
nach der Mitte zu einer Mittelrinne hin, die ihrerseits wieder ein Längsgefälle
aufweist, so daß das verschmutzte Wasser aus der Höckerbahn abfließen kann.
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Während die Täler der Höckerlinie aus nornalem Beton bestehen können,
da sie, abgesehen von dem fließenden Wasser, mechanisch nicht beansprucht werden,
müssen die Höckerrücken gegen die hohe mechanische Beanspruchung durch die Gleisketten
besonders gesichert sein. Dies kann z. B. nach Abb.2 dadurch geschehen, daß man
den Höckerrücken mit einer besonders harten Schicht, z.B. aus Hartbeton (Abb. 2a),
versieht oder aber den Höckerrücken durch eine im Beton mit Steinankern verankerte
Metallplatte (Abb. 2b) schützt. Wie Versuche gezeigt haben, ist dieser Schutz der
Höckerrücken bei einer massiven Höckerbahn besonders wichtig, wenn man nicht in
kürzester Zeit mit einer völligen Zerstörung der Höckerrücken rechnen will.
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Die zweite Möglichkeit ist die Ausbildung dieser Höckerhahn als Rollenbahn
nach Abb. 3. Hier wird wieder ein normaler, ausreichend starker Betonunterbau gewählt,
der unter Berücksichtigung der Rollendurchmesser den Notwendigkeiten der Reinigung
entsprechend über das Niveau gelegt wird, wobei die Zu- und Abfahrt zu der Rollenbahn
in derselben Weisse angeordnet wird wie bei der Höckerbahn. Die Rollenbahn hat den
Vorteil, daß durch den geringen Durchmesser der Rollen der Abstand der Höckerrücken
größer und damit auch der Kettendurchhang größer wird.
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Die Rollen können genau so wie die Höcker über die ganze Breite der
Bahn durchgehen, wie in Abb. 4a links, oder in zwei oder mehreren Reihen getrennt
wenden, wie in Abb. 4a rechts. Auch hier wird wie bei der Höckerbahn ein seitliches
Quergefälle, verbunden mit einer entsprechenden mittleren Längsrinne zum Abfluß
des Wassers, angeordnet.
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Die Rollen können fest sein, in Lagern laufen oder aber künstlich
angetrieben werden, so daß im letzteren Falle das Fahrzeug nicht mehr mit eigener
Kraft über die Rollen fährt, sondern durch die Drehbewegung der Rollen über die
Bahn geschoben wird.
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Bei Anordnung zweier seitlich getrennter, mechanisch angetriebener
Rollenbahnen ist es außerdem möglich, die Lager der Rollen exzentrisch anzuordnen
und hierbei die Rollen nach Abb. 4b in ihrer Anfangslage so anzuordnen, daß sich
die eine Rolle in einer Tieflage, die andere Rolle in einer Hochlage befindet. Wenn
nunmehr diese beiden Rollenreihen angetrieben werden, vollführt das Fahrzeug nicht
nur von Rolle zu Rolle eine Aufwärts-und Abwärtsbewegung in der Längsrichtung der
Bahn, sondern zusätzlich noch eine Aufwärts- und Abwärtsbewegung in deren Querrichtung.
Hierdurch wird der Rütteleffekt der Rollenbahn erhöht, was bewirkt, daß durch diese
erhöhten Erschütterungen eingeklemmter oder vielleicht sogar schon erhärteter Boden
sich leichter löst.
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Für die generelle Anordnung der Höckerbahn oder der Rollenbahn gibt
es ebenfalls zwei Möglichkeiten. Legt man Wert darauf, während des Reinigungsvorganges
an die Unterseite des Unterwagens heranzukommen, so wind man die Höcker- oder Rollenbahn
nach Abb. 5a über dem Niveau anordnen. In diesem Falle muß das Wasser zur Reinigung
des Fahrzeuges durch Schläuche oder durch in der Höckerbahn angebrachte Düsen herangebracht
werden.
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Ist es nicht notwendig, während des Reinigungsprozesses an den Unterwagen
heranzukommen, kann man diese Höckerbahn auch nach Abb.5b unter das Niveau verlegen.
Es bildet sich dann ein Wasserbecken, in dem das Fahrzeug auf den Höckern hin und
her fährt oder bei einer mechanisch angetriebenen Rollenbahn hin und her geschoben
wird. Die am Unterwagen befindlichen Bodenteile lösen sich dann durch die Eigenbewegung
des Fahrzeuges.