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Verschluß für Verschnürungen um Packstücke jeder Art, insbesondere
Kisten und Ballen
Die Erfindung betrifft einen Verschluß für um Packstücke, wie Kisten
oder Ballen, herumgespannte Verschnürungen in Form von Bändern, Schnüren u. dgl.
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Es sind Verschlüsse solcher Art bekannt, bei denen die beiden Bandenden
durch eine flache Verschlußhülse hindurchgesteckt und nach entsprechender Verspannung
dadurch gegeneinander festgelegt werden, daß mittels eines Prägewerkzeuges in die
Hülse eine U-förmige Querrippe eingedrückt wird, die rechtwinklig oder in einem
spitzen Winkel zur Bandrichtung verläuft. Dadurch erfahren die Bandenden an Idieser
Stelle eine ebensolche Verformung mit vier Richtungswechseln. Die flache Hülse wurde
aus einem Blechstreifen gebildet, dessen um die Bandränder herumgebogene Seitenlappen
in der Längsmittellinie stumpf gegeneinanderstoßen. Ein zur Bandrichtung spitzwinkliger
Verlauf der Rippe führte zu einer Verlängerung der Knicklänge und auch zu einer
Verkeilung Ider Bänder gegen die Seitenränder der Hülse. Die Verformung der Hülse
erforderte ein besonders gutes Blechmaterial, und zwar Thomasban'deisen ganz bestimmter
Härte und Ziehfähigkeit.
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Bekannt sind auch schon Verschlüsse, betstehend aus einer ebenen
biegungssteifen Blechplatte mit zwei rechtwinklig zur Bandrichtung verlaufenden
Schlitzen, so daß also zwischen den beiden Randstegen ein mittlerer Steg entsteht.
Die Spalte zum Durchstecken der beiden Bandenden werden bisher dadurch erzeugt,
daß man den Mittelsteg aus der flachen Blechplatte um ein entsp rechen des Maß durchdrückt.
Die Bildung der Spalte kommt also nur dadurch zustande, daß der Mittelsteg an seinen
beiden Wurzeln eine Materialstreckung, die Steglänge insgesamt also eine Verlängerung
erfährt, die
bei der späteren Rückbildung zum Zweck der Verschließung
der Verbindung sich hemmend auswirkt; denn gleichgültig, ob die Schließung mit einem
Schlaggerät ode.r mit einer Presse erfolgt, bildet sich an den beiden Wurzeln nun
wieder eine Stauchung, die die Güte des Verschlusses an diesen Stellen in Frage
stellt. Insbesondere bei der Verwendung von empfindlicheren Bändern, sei es dünnen
Bändern aus weicherem Metall oder gar Kunststoff, kommt es gelegentlich auch zu
Verletzungen (Einreißen3 der Bandränder an den Ecken der Knickungsstellen, weil
die Belastung durch den Älittelsteg Idort konzentriert und außerdem einseitig erfolgt.
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Die Erfindung beseitigt diese Nachteile der letzteren Verschlußart
dadurch, daß sowohl die eigentliche Grundplatte des Verschlußstückes als auch tder
von den Schlitzen eingeschlossene Mlittelsteg zur Bildung des Durchtrittsspaltes
für die Bänder unter Vermeidung einer Streckung des Materials nach entgegengesetzten
Richtungen durchgebogen sind. Auf diese Weise wird erreicht, daß beim späteren Rückbilden
der beiden nunmehr gebogenen Stegbereiche eine beilderseitige gleichmäßige Einwirkung
der die Biegungsecken hervorrufenden Stegkanten an den Schlitzen auf die Bänder
ausgeübt wird. Obwohl die beiden Randbereiche bis zu den Schlitzen hin natürlich
auch in ihrer ursprünglichen ebenen Lage verbleiben können, kann man die Durchbiegung
der Platte auch so ausführen, daß alle Teile bis zu den beiden Längsrändern davon
erfaßt werden. Besteht die Platte aus dünnem Blech, so wird auf diese Weise die
Steifigkeit beim Einschieben der Bänder erhöht.
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An einer solchen Verschlußplatte entstehen später beim Schließen auch
keine ungleichmäßigen Gefügestellen, weil keine Streckung bzw. Stauchung stattfindet.
Die Knickung an den vier Richtungswechseln wird daher bei dieser neuen Form der
Verschluß platte über die ganze Länge der Stegränder hin gleichmäßig, wodurch der
Schließvorgang übersichtlich gestaltet und die Gewähr dafür geboten wird, daß die
Verbindung die größtmöglichste Festigkeit erfährt. Der Schließvorgang selbst beansprucht
weniger Kraft als Idas ltirückstauchen bei der vorbekannten Verschlußart. Aus dem
gleichen Grunde kann für die Verschlußplatten jetzt ein Material verwendet werden,
welches keine besonderen, die Streckung und Stauchung berücksichtigenden Eigenschaften
;besitzt. Ein weiterer Vorteil besteht noch darin, daß durch Rückbiegung der Verschlußstücke
diese wiederholt für einen neuen Arbeitsvorgang benutzt werden können.
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Die Querschlitze in der Verschlußplatte können in verschiedener Richtung
verlaufen, und zwar beide, wie bekannt, rechtwinklig zur Banldrichtung.
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Wenn man sie aber unter einem gleichen spitzen Winkel zur Bandrichtung
verlaufen läßt, wie dies bei Hülsenverschlüssen bereits bekannt ist, so wird eine
nicht unbeträchtlich Verlängerung der Knickkante erreicht, die über das Maß der
Bandbreite hinausgeht. Vorteilhaft ist aber besonders eine Ausführung, bei der der
eine Schlitz rechtwinklig, der andere Schlitz unter einem spitzen Winkel zur Bandrichtung
oder aber beide Schlitze unter verschiedenen spitzen Winkeln zur Bandrichtung verlaufen.
Dadurch wird erreicht, daß die zwischen den Knicken gelegene Fläche sich nach dem
einen Rande hin keilig verstärkt. Diese Maßnahme hat deswegen erhebliche Bedeutung,
weil die Bänder jetzt weniger breit sein können, als die Schlitze lang sind. Wenn
rauch bei Dieser Verwendungsart zu beiden Seiten der Bländer Abstände bis zu den
Schlitzrändern frei bleiben, so folgt das Band dennoch nicht der natürlichen Wanderungsneigung
als Folge wider schrägen Unterstützungskante des Steges, sondern idas Reiten auf
dem keilförmigen Steg wirkt einer solchen Neigung entgegen. Es tritt also auf diese
Weise eine Verkeilung gegen beide Ränder des Mittelsteges bzw. gegen beide Ränder
der anschließenden Randstege ein. Diese Gestaltung hat rauch selbständige erfinderische
Bedeutung, denn sie läßt sich bei den bisher üblichen Verschlußhülsen mit unter
einem spitzen Winkel zur Bandrichtung verlaufenden Querrippen mit gleichem Vorteil
anwenden. Zusätzlich zu der erörtertenWirkung tritt hier noch dieTatsache hinzu,
daß der fertiggestellte Verschluß mühelos von der Matrize der Verschließmaschine
entfernt werden kann, indem man ihn einfach in Richtung der Verjüngung des Mittelsteges
seitlich abdrängt.
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Soweit es sich um Idie Anwendung von Verschließmaschinen handelt,
die zunächst das freie Zugbandende nach Durchführung Idurch die Spalte der Verschlußplatte
spannen, bevor die Rückformung der vorher verwölbten Stege stattfindet. ist es notwendig,
das untenliegende Bandende um 180° so zurückzubiegen, daß es unter die Verschlußplatte
zu liegen kommt. Sofern die Schlitze und damit auch der Mittelsteg rechtwinklig
zur Band zugrichtung verlaufen,kann dort eine rechtwinklige Biegung um den inneren
Rand des Mittelsteges erreicht werden, jedoch leidet die Festigkeit der Verbindung
insoweit, als einer der vier Richtungswechsel für dieses untere Band fortfällt.
Um das zu vermeiden, empfiehlt sich, die Verschlußplatte in dieser Richtung zu verlängern
und einen dritten rechtwinkligen Durchtrittsschlitz so vorzusehen, daß in dieser
Richtung noch ein vorderer vierter rechtwinkliger Steg anschließt, der ebenfalls
in der einen Richtung durchgedrückt ist, um das Durchstecken der Bänder nicht zu
behindern, später aber ein winkliges Umbiegen des untenliegenden, Bandendes zu ermöglichen.
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In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele zur Erläuterung
der Erfindung dargestellt.
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Fig. I zeigt eine Draufsicht auf das Verschlußstück mit eingeführten
Bändern nach dem ersten Ausführungsbeispiel, Fig. 2 einen Querschnitt mit beiden
nach unten gebogenen Längsstegen, Fig. 3 und 4 Schnitte in der Längsrichtung vor
und nach dem Verschließen mittels einer Verschließvorrichtung (Patrize und Matrize),
Fig. 5 und 6 das zweite und Idritte Beispiel, Fig. 7 einen Hülsenverschluß.
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Die flache Verschlußplatte I aus Blech, z. B.
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I,5 mm, besitzt einen Mittelsteg 2 und zwei seitliche Stege 3, die
voan Mittelsteg 2 durch je einen Querschlitz 4 getrennt sind. IDer Mittelsteg 2
wird nach der einen Seite, und die beiden Seitenstege 3 werden nach der anderen
Seite aus der Ebene des Verschlußstückes I ohne Materialstreckung so verwölbt (Fig.
2), daß an den Schlitzen 4 Durchsteckspalte für Idie beiden Bandenden 5, 6 entstehen.
Die Randbereiche können auch in ihrer ebenen Lage verbleiben. Nachdem die beiden
Bandenden 6, 5 hinidurchgesteckt und durch eine entsprechende Spannvorrichtung um
das Packstück herum fest angespannt sind, erfolgt eine Belastung der Stege in Richtung
der Pfeile (Fig. 3), und es entsteht ein Verschluß (Fig. 4), bei dem Idie beiden
Bänder vier Richtungswechsel erfahren.
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Die Schlitze 4 können rechtwinklig (Fig. I und 5) zur Bandrichtung
verlaufen. Man kann aber auch (Fig. 5) den einen Schlitz 4 rechtwinklig, eden anderen
Schlitz 4' unter einem spitzen Winkel a oder Ibeide Schlitze 4, 4' zueinlander parallel
unter dem gleichen Winkel a, endlich aber beide Schlitze 4, 4' unter verschiedenen
Winkeln a1 und a2 verlaufen lassen. Letztere Maßnahme hat den Vorteil, daß (Fig.
6) die Bänder in der Verschlußstellung keine Seitwärtsbewegung bei der Zugbelastung
in Richtung auf den Rand ausführen können, nach dem hin der Mittelsteg eine Verbreiterung
erfährt, weil der durchgedrückte Teil der Bänder mit seinen sich an seinen Seitenflächen
entlang erstreckenden Kanten auf dem Mittelsteg reitet. Aber auch in der entgegengesetzten
Richtung ist eine Verschiebung des Bandes unmöglich, weil insoweit der durchgedrückte
Teil der Bänder mit seinen Außenkanten gegen zwei konvergierende Kanten der Stege
3, 3 anliegt.
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Wo hingegen mit mechanischen Zug- und Verschließvorrichtungen gearbeitet
wird, ist es auch üblich, das Ende 5a Ides unteren Zugbandes um I800 zurückzubliegen,
so daß es unter Idie Verschlußplatte I zu liegen kommt. In diesem Falle wird die
Verschlußplatte I jenseits des vorderen Steges 3 mit einem weiteren Qnerschlitz
4a versehen, so daß nun außen noch ein Steg 7 entsteht. Nachdem die beiden Bandenden
auch durch den Schlitz 4a nach oben hindurchgeführt wurden, kann man das Bandende
um den vorderen Rand des Steges 7 nach unten um 1800 zurückbiegen.
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In Fig.7 ist ein Verschluß unter Benutzung einer Verschlußhülse 8
gezeigt, durch die die Bänder 5, 6 hindurchgesteckt werden, worauf eine Querrippe
9 eingedrückt wird. Hier ist gezeigt, daß durch entsprechende Gestaltung von Matrize
und Patrize des Verschließwerkzeuges eine unter einem Winkel zur Bandrichtung verlaufende
Querrippe erzeugt ist, deren Biegungskanten 9a, gb nunmehr entsprechend Fig. 6 unter
verschiedenen Winkeln at, a2 zueinander verlaufen, so daß also Bewegungen des verformten
Bandes in Richtung auf die Seitenkanten der Hülse h.in unter dem Zwange der Zugbelastung
nicht stattfinden können. Das Entfernen des fertigen Verschlusses aus der Matrize
ist daher mühelos möglich, wenn dieser in Richtung der Verjüngung des Mittelsteges
2 aus dem Werkzeug herausgedrückt wind.