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Weichmacher für Aminoplastharze Die Erfindung beizieht sich aurf Weichmacher
für wärrneihärtende, in, wäßriger Lösung hergestellite Harze der Am@inopilasttype,
wie sie z. B. durch Kondensation von Formaldehyd mit Harnstoff, Thioh@arns,toff
oder Cyanamidpolymferen, z. B. Melamin, und Mischharzen. dieser Arten erhalten werden.
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Wenn vollkommen kondensiert und altern gelassen, sind, diese Harze
gewöhnlich sehr hart und spröde und. haben gurte W.idereandsfährigkeit gegen Wasser
und Witterungseinflüsse. Für viele Zwecke sind Sprödigkeit und mangelndie Elastizität
ein Nachteil, und es ist erwünscht, diese Mängel zu beheben, ohne die Widerstandsfähigkeit
gegen Wasser zu schädigen. :Ulan hat bereits viele Verbindungen. alsWeichmacher
für diese wärmehärtenden Harzte vorgeschlagen. Für Lackharize, die gewöhnlich durch
Kondensation desAminoplastharzes in organischen Lösungsmitteln erzeugt werden, wurden
als Weichmacher Substanzen, wie Ricinusöl, Ölsäure, natürliche Harze, wie Kopal,
oxydierende Ester, wie Dibutylphthalat und Trikresylphosphat, und Glycerinester
von mehrbasischen Säuren (Alky d@harze) vorgeschlagen. Für die Herstellung von Kompositionen
zur Herstellung von Formkörpern und von synthetischen Harzleimen, wro die Komdiensation
normal in wäßriger Lösung durchgeführt wird, hat man empfohlen, zwei- oder melir-wertige
Alkohole, wie z. B. Athylenglykol, Glycerin, Sorbit u. a. in Wasser leichtlösliche
Substanzen, zu verwenden.. Die Mängel dieser Stoffe sind, daß die erstgenannte Gruppe
von Weichmachern wohl mit
Lackharzen verträglich, aber ungeeignet
zur Verwendung für wäßrige Harze; ist, da sie im wäßrigen System unlöslich und,
mit denn Harz nach dem Trocknen praktisch unverträglich ist. Andererseits sind.
die wasserlöslichen Substanzen in allen Meng--nverhältnis.sen mit beiden Typen von
Harzen mischbar, ab:r ihre Löslichkeit in Lacklösungsmitteln ist im allgemeinen
gering, und: in allen Fällen sind die Endprodukte gegenüber Wasser nicht sehr widerstandsfähig.
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Erfindungsgemäß wird- diie Plastizität von in wäßriger Lösung herge@stel.ken:
Aminop-lastharzein ohne die vorerwähnten Mängel dadurch verbessert, daß man: als:
Weichmacher :Monoäther von; mehrwertigen Alkoholen mit drei oder mehr alkoho:-Iischen
Hydraxy lgruppen: verwendet, wobei die Monoäther die Gruppe. -C H2 O R enthalten:,
worin R ein Aryl, Aralkylrest oder ein Alkylrest ist, welcher, nicht weniger als
4 Koh,lenstoffatome ent#-hält. Beispiele sind: die Mano-n-b@ütvl-, Monopheny 1-,
Mono:-kreisyl- und Mono-benzyläthe;r von Glycerin.
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Die Weichmacher werden den bereits. gebildeten Harzen zu irgendeinem
Zeitpunkt nach Beendigung der Kondensation und vor der Endhärtung zugesetzt. So
kann: man sie beispielsweise mit der konzentrierten Harzlösung mischen oder mit
dem trocknen Harz vor- dein Formen mahlen, oder bei der Herstellung von- Füllmittel
enthaltenden Pulvern für Spritz- oder Preßguß (Formpulvern) oder Klebstoffen: kann
man die Weichmacher mit den wäßrigen Harzsirupen: vor dem Füllmittelzusatz mischen,
oder die Füllmittel können mit den Weichmachern imprägniert und dann mit dein Harz
vermischt werden. Die Weichmacher sind gleicherweise verträglich mit Harzen, die
in: wäßrigem Medium kondensiert sind wie mit modifizierten Harzern, die durch: Kondensation:
in alkoholischen Lösungsmitteln, also hauptsächlich unter wasserfreien Bedingungen
gewonnen wurden. Die plastizierten Harze können nicht nur als Basis für Formpulver
mit oder ohne Einverleibung von Bestandteilen, wie z. B. von, Füllmitteln und Pigmenten,
sondern auch für die Herstellung von, Walzfolien und Blättern, Klebeimitteln (mit
oder ohne Füllmittel) und Oberflächenüberzügen sowie auch zur Behandlung von Textilien
verwendet werden:. Sie können: auch in Formen. gegossen und durch Zusatz von Härtemitteln
oder durch Erwärmung bzw. durch beide Maßnahmen gehärtet werden.
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Der Zusatz der Weichmacher zu einem Standar'dformp,uIver dient dazu,
die Fließeigenschaften zu verbessern, so, d,a.ß niedrigere, Foemungsdrückei in Anwendung
kommen können. Alternativ kann ein Formpulver, welches viel weiter als gewöhnlich
getrocknet wurde, plastiziert werden, um einen normalen Fluß zu ergeben, und wird
dann Formstücke liefern, die ein: vermindertes Nachschrumpfen bei höheren Temperaturen
zeigen, und zwar wegen der Ausscheidung flüchtiger Bestandteile aus dem Harz.
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Die Verwendung von Weichmachern in Aminoplastkleb:ernitteln hat einen
großen Vorteil inso@feirn, als die! erhöhte Plastizitäti des gehärteten Leims, dessen
Springen bei dicken Leimsch,ichte:n hintanhält und so, die Klebemittel für Tischlerei
und sonstige Holzarbeit geeignet macht. Bei Komposibio:nen für Überzüge oder Beläge
verbessern. die Weichmacher die Biegsamkeit und Haftfähigkeit der Ami.noplastharze.
Bei Anwendung auf Textilmaterialien, geben plastizierbe Harze dem Ge@weibe einen
weicheren, Griff als nicht plastizierte.
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In jedem der obigen Fälle können in, weiten Grenzen. schwankende Mengen
an Weichmachern vemwendet werden, und zwar entsprechend 1em Grad der erforderlichen
Plastizität, der Art des Harzes, dem speziellen, verwendeten Weichmacher und entsprechend
der Anwendung, welche das Harz finden soll.
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Die Beispiele erläutern die Erfindung. Sämtliche Teile sind GeNvichtsteile.
Be-isp,iel r Ein handetslübliches Formpulver auist Harnstoffharz wird mit so Gewichtsprozent
technischem Mo:nakresylglycerinäther vermahlen. Die entsitehende Masse zeigt erheblich
verbesiserte Plastizität und Fließeigenschaft beim Formen: oder Gießen, und die
physikalischen Eigenschaften der geformten. Produkte sind nicht nachteilig beeinflußt.
Beispiele Ein; viskoser Harnstoffharzisirup, der- für Formguß geeignet ist, wird
nach bekannten Methoden hergestellt. Zum Beispiel wird eine Lösung von 6o Teilen
Harnstoff in 162 Teilen neutralem Formalin, das 6o Teile C H2 O enthält, unter Rückflußkühlung
gekocht und dann. mit o,o6 TeilenAmeisensäure angesäuert. Das Kochen wird so- lange,
fortgesetzt, b=is eines Probe, der Lösung beim Abkühlen klar bleibt, aber unlösliches
Harz niederschlägt, wenn, sie mit Wasser verdünnt wird, worauf die Charge neutralisiert
und im Vakuum eingedampft wird, um 125 Teile eines viskosen, gießbaren Harzes
zu liefern.
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5o Teile Monophenylglyeerinäther werden mit roo Teilen dieses Harzes
gemischt, und nach Zusatz von z Teil Ammoniumcitrat, welches zweckmäßig in etwa
4 Teilen Wasser gelöst wird, wird die Masse in Formen, gegossen und r bis. a Tage
in der Kälte härten gelassen. Die Gußstücke werden dann bei allmählich auf 9o° ansteigender
Temperatur behandelt, bis sie vollständig gehärtet sind. Dabei werden klare, durchsichtige
Produkte gewonnen, die gute Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit haben und merklich
besser hinsichtlich ihrer Festigkeit gLegen, Springen beim Altern als gleiche Pradlukte
sind, die man aus nicht plastiziertem Harz gewonnen hat,. Beispiel 3 zoo Teile,
technischer Monokresylglycerinither werden mit r oo Teilern konzentriertem Harnstoffharzsirup,
der gemäß Beispiel 2 hergestellt wurde, vermischt. Unmittelbar vor ihrer Verwendung
wird die Masse mit 4 Teilern einer 2a°/oigen Lösung von
Phosphorsäure
inAlkobol angesäuert. DieMischung, die in der Kälte langsam, in der Wärme aber rascher
abbindet und härtet, haftet gut an plastischen Formstücken, Metall oder Glas und
kann als Kitt oder als Überzugsbelagmasse zur Herstellung nachgiebiger, feuchtigkeitsbeständiger
Beläge auf Holz oder Metall benutzt werden.
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Beispiel q.
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Zu 5o Teilen einer Lösung (im normalen Butylalkohol) eines, butylierten
Melaminforma.ldehydharzes mit 6o% festem Harz werden 6o Teile von technischem Mon.okrosyläther
des Glycerins. und 3o Teile eines. Verdünnungsmittels, bestehend aus einem Gemisch,
von Butylalkoho,l und Xylol, in Mengenverhältnissen i : q. zugefügt. Der entstehende
Lack kann auf Metall durch Eintauchen oder Aufspritzen aufgebracht und bei ioo°
gehärtet werden. Der so, behandelte Film ist geschmeidig und haftet gut am Metall.