-
Verbesserungen an horizontalen kontinuierlichen Rotationsfiltern mit
kippbaren Zellen
Die Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen an horizontalen kontinuierlichen
Rotationsfiltern mit kippbaren Zellen. Die filter dieser Bauart besitzen alle Vorteile
der Filter, bei denen der Massekuchen wieder mit Flüssigkeit überdeckt wird und
die Auswaschung auf der ganzen Ausdehnung des Kuchens gleichmäßig ist. Das Austreiben
der Lösungen, die sich im Kuchen befinden, durch das Wiederbedecken des ganzen Kuchens
mit der Waschflüssigkeit vollzieht sich mit einem Minimum von Flüssigkeit.
-
In den waagerechten Filtern mit getrennten Zellen können die einzelnen
Kuchen nach und nach der Einwirkung der Flüssigkeit der verschiedenen Waschungen
ausgesetzt werden, wodurch eine große Wirksamkeit der Behandlung gesichert ist.
Diese Filter arbeiten in einem ständigen Zyklus derart, daß jede Zelle an einem
vorher bestimmten Punkt den zu filternden Stoff aufnimmt und dann während einer
Teilumdrehung der Vorrichtung den Waschungen ausgesetzt wird, um schließlich um
sich selbst gewendet zu werden, damit der Kuchen abfällt, bevor am Ausgangspunkt
eine neue Füllung aufgenommen wird. Diese Filter können ein genügend großes Leistungsvermögen
erreichen, das efnegenaue Uberwachung der gefilterten Flüssigkeiten erlaubt.
-
Die Erfindung hat das besondere Ziel, diese Filter derart zu verbessern,
daß es möglich wird, sie mit einer sehr beträchtlichen nutzbaren Filterungsoberfläche
und einem stark gesteigerten Filterungsvermögen herzustellen und dabei die Filtratlösungsmenge
auf ein Minimum zu beschränken, so daß die Wirlksamkeit des Filters erheblich verbessert
wird.
-
Die Erfindung ergibt eine sehr leichte Bauart, die erlaubt, die Oberfläche
der ilterzellen merklich zu vergrößern.
-
I)ie Erfindung ergibt in gleicher Weise eine Bauart, bei der die
kippbaren Filterzellen von einem drehbaren Rahmen getragen sind und jede durch eine
nachgiebige Verbindung mit dem drehbaren Kopf eines festen mittleren Verteilers
verbunden ist, dessen Kopf mit Hilfe von Mitteln, die begrenzte Relativbewegungen
erlauben, durch den genannten Rahmen in Drehung versetzt wird, so daß es möglich
wird, eine sehr leichte Bauart zu verwirklichen, ohne daß sehr genaue Verbindungen
zwischen den erwähnten Hauptelementen der Vorrichtung notwendig werden, was von
hohem Wert ist mit Rücksicht auf die Ausnutzung der verhältnismäßig teueren Spezialwerkstoffe,
die angewendet werden müssen, um dem Angriff gewisser chemisch vorbehandelter Stoffe,
insbesondere von Säuren Widerstand zu leisten.
-
Andere Eigentümlichkeiten und Vorteile der Erfindung werden aus der
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles erkenntlich werden, die weiter unten, mit
Bezugszeichen versehen und mit Bezugnahme auf die Zeichnungen, gegeben wird. Die
gezeigte Bauart ist insbesondere für die Trennung von Gips und Phosphorsäure geschaffen
worden, wie sie in der Praxis bei der Herstellung dieser Säure auf nassem Wege notwendig
wird. Die Vorrichtung gemäß der Erfindung ist besonders vorteilhaft für die Durchführung
dieser Filterung, aber es ist wohl zu beachten, daß die erfindung nicht nur auf
diese Anwendung beschränkt ist, sondern auch zur Filterung aller anderen Stoffe
verwendet werden kann die geeignet sind, mit einem Filter derbezeichneten Art behandelt
zu werden, besonders für Stoffe, die vorher mehrere aufeinanderfolgende Waschung
gen mitgemacht haben. In den Zeichnungen zeigt Abb. 1 einen Teilgrundriß eines drehbaren
Filters gemäß der Erfindung, insbesondere eines Elementes oder eines Armes, der
eine kippbare Zelle trägt; Abb. 2 ist ein Aufriß der Ausfiihrung gemäß kbb. 1, teilweise
im Schnitt; Abb. 3 ist eine Stirnansicht des Filterelementes gemäß Abb. I in größerem
Maßstab; Abb. 4 ist ein vertikaler Längsschnitt einer Filterzelle in größerem Maßstab;
Abb. 5 ist ein Grundriß des Trägers hierzu; Abb. 6 ist eine teilweise Stirnansicht
der Zelle gemäß Abb. 4 in größerem Maßstab; Abb. 7 ist ein vertikaler Schnitt eines
Teiles der genannten Zelle in größerem Maßstab; Abb. 8 ist ein Teil des Grundrisses
der Zelle gemäß Abb. 7; Abb. 9 ist ein teilweiser Längsschnitt einer abgeänderten
Bauart der Filterzelle; Abb. 10 ist eine Unteransicht dieser Zelle in kleinerem
Maßstab; Abb. ii ist ein Teilschnitt nach Linie XI-XI der Abb. 10; Abb. 12 ist ein
teilweiser Längsschnitt einer anderen Ausführungsform der Filterzelle; Abb. 13 ist
eine teilsweise schematische Darstellung der Führungsschienen für die Kippbewegung,
für die Umkehrung und das wiederaufrichten der kippbaren Zellen; Abb. 14 ist die
Hälfte eines Vertikalschnittes durch den mittleren Verteiler; Abb. 15 ist eine teilweise
Unteransicht der Abb. I4; Abb. I6 ist ein Teilgrundriß des mittleren Tragelementes
des Verteilers; Abb. I7 ist eine Grundrißhälfte einer Einzelheit der Abb. 14; Abb.
18 ist ein Schnitt nach Linie XVIII-XiVIII von Abb. 17 in größerem Maßstabe; Abb.
Ig und 23 sind Grundrisse von zwei anderen Einzelheiten der Abb. I4; Abb. 20 ist
ein Schnitt nach Linie XX-XX der Abb. 18; Abb. 2I und 22 sind Teilschnitte nach
den Linien XXI-XXI und XXII-XXII von Abb. I9; Abb. 24 ist ein Halbgrundriß der Anordnung
des beweglichen Kopfes des Verteilers, und Abb. 25 und 26 sind Teilschnitte dieser
Anordnung nach den Linien XXV-XXV und XXVI-SXVI von Abb. 24.
-
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung besteht aus einer Reihe von Filterzellen
I, von denen jede auf einem Träger 2 gelagert ist, der mit einer in den Lagern 4,
5 drehbar gelagerten Welle 3 versehen ist. Alle die Zellen tragenden Lager werden
von einem sich drehenden Rahmen 6 getragen. Dieser rollt vermöge der Laufräder 7,
8 auf'Schienen 9, 10, die auf dem Mauerwerk 11 ruhen.
-
Die Drehbewegung des Rahmens 6 kann, wie in Abb. 2 gezeigt ist, durch
zwei diametral gegenüberliegende Zahnritzel 12 herbeigeführt werden, die mit einer
am Rahmen befestigten Verzahnung 13 im Eingriff sind. Die Ritzel werden von einem
Elektromotor 14 unter Zwischenschaltung einer Untersetzung und eines Geschwindigkeitswandlers
15 angetrieben; der Antrieb des in Abb. 2 nicht dargestellten Ritzels erfolgt durch
die Zwischenwelle 16.
-
Auf einem Ende der Welle 3 ist ein Rollenträger I7 befestigt, dessen
beide Arme an ihrem freien Ende Rollen, 19 tragen, die auf einer äußeren Rollschiene
20 bzw. auf einer inneren Rollschiene 2I abrollen, deren Ausbildung und deren Zweck
im folgenden genau beschrieben werden. Die Rollen I8, 19 bestimmen so die Lage der
Filterzelle.
-
In der in Abb. 4 bis 8 dargestellten Ausführung besteht jede Zelle
I aus einem ebenen Bodenblech 22, einem Zwischenstück 23, das das Filtergewebe aufnimmt,
und einem Behälter 24, Der g3oden22 und der Behälter 24 sind aus dünnem nicht oxydierendem
Stahlblech von beispielsweise 2 mm Stärke hergestellt. Diese drei Elemente sind
zusammen am Träger 2 mit Hilfe von Schrauben 25 aus nicht oxydierendem Stahl befestigt.
Eine solche.
-
Zelle ist von sehr leichter Bauart, und ihr Zusammenbau mit dem Träger
2, ebenso wie ihr Ausbau sind rasch und leicht zu bewerkstelligen.
-
Das Zwischenstück 23 ist aus Gummi oder einem ähnlichen Stoff hergestellt,
der dem Angriff des behandelten Stoffes, besonders der Phosphorsäure, bei den zur
Anwendung kommenden Temperaturen und I(onzentrationen standhält.
-
Das Zwischenstück 23 besteht aus einer Einfassung 26 aus Vollgummi,
wodurch eine völlig gelenkige Beweglichkeit zwischen dem Boden 22 und dem Behälter
24 gesichert ist, und aus einem mittleren Teil, der eine Decke mit ebener Oberfläche
bildet, die mit einer großen Zahl von kleinen Öffnungen 27 versehen ist, während
ihre Unterseite Vorsprünge oder Ansätze 28 aufweist, die die Aufrechterhaltung eines
Abstandes zwischen dem Boden 22 und dem Zwischenstück 23 für den Abfluß der Flüssigkeit
bei der Filterung sichern.
-
Der innere und äußere Rand des Zwischenstückes 23 bilden eine Nut
29, in die man den Rand des Filtertuches 30 einlegt, das auf dem Zwischenstück 23
gehalten und in der Nut 29 durch einen Stab 3I befestigt ist. Das Herausnehmen des
Filtergewebes wird so sehr einfach. Weiterhin ist das Filtergewebe auf der ganzen
Länge seiner Befestigung mit der Gummi decke in Berührung, so daß das Scheuern und
die Abnutzung, die sich im Fall der Befestigung durch metallische Stücke infolge
des IGegeneinanderarbeitens dieser jStüclçe einstellen, vermieden werden.
-
Die Filterungsflüssigkeit, die in dem zwischen dem Boden 22 und dem
Teil 23 eingeschlossenen Raum ankommt, wird durch eine Entleerungsöffnung 32 abgeführt,
die im Boden 22 angeordnet ist und mit der eine Leitung verbunden ist, die im folgenden
beschrieben wird.
-
Es ist ersichtlich, daß eine so gebaute Zelle besonders leicht und
in der Herstellung sehr einfach ist, während ihre Ausdehnung in der Höhe sehr klein
ist.
-
Die Abb. g bis II zeigen eine abgeänderte Ausführungsform, bei welcher
die Vorsprünge 28 fortgefallen sind und eine glatte Gummidecke 33 auf einem IBlechboden34
aufruht, der schwache, senkrecht zur Welle 3 verlaufende Wellungen aufweist, die
Kanäle 35 bilden, welche in einen mit einer Entleerungsöffnung 32 versehenen Längskanal
36 münden.
-
Die Abb. I2 zeigt eine andere Ausführungsform, in welcher die Kanäle
35 von einem beispielsweise aus Bakelit hergestellten Teil 37 gebildet werden, der
zwischen dem ebenen Boden 22 und der ebenen Gummidecke 33 angeordnet ist. Die Kanäle
35 münden in einen Sammler ähnlich dem Längskanal 36 in den Abb. 10 und II.
-
Durch die Anordnung von Vorsprüngen 28 (Abb. 7) oder Wellungen des
Bodens 34 (Abb.g) oder des Teiles 37 (Abb. I2) ist es möglich, bei der Filterung
ein sehr hohes Vakuum unter der Gummi decke 23, 33 zu erzielen, ungeachtet der sehr
leichten Bauart der Zelle aus gegen Säure widerstandsfähigen Stoffen. In der Tat
verteilt sich der atmosphärische Druck, der auf die Oberfläche und die untere Fläche
der Zelle ausgeübt wird, auf die ganze Fläche derart, daß der Druck auf die Einheit
gering ist und daß einige Vorsprünge 28 oder einige Wellungen des Teiles 34 oder
37 genügen, um den Raum für den Abfluß der Flüssigkeit frei zu halten.
-
Die Füllung der Zelle geschieht mit Hilfe eines Zuführungstroges
38, der schwebend an einer über dem Filter angeordneten Schienenbahn 39 geführt
ist und durch ein Zuführungsrohr 40 den zu filternden Stoff empfängt, beispielsweise
den aus der Fabrikation der Phosphorsäure herstammenden Gipsschlamm.
-
Die Ableitung der Flüssigkeit, die die Zelle durchlaufen hat, geschieht
durch die Öffnung 32, die durch ein Rohr mit dem beweglichen Kranz eines ortsfesten
mittleren Verteilers verbunden ist.
-
Gemäß der Erfindung erfolgt diese Verbindung mittels eines biegsamen
Rohres 4I, beispielsweise aus armiertem Gummi, das durch die Hohlwelle 3 geführt
und fähig ist, um 1800 wechselnde Verdrehungen aufzunehmen. Jedes Rohr 41 ist mit
einem in den Abb. I und 2 allgemein mit 42 bezeichneten Abteil des beweglichen Kranzes
und mit einem in Abb. 2 allgemein mit 43 bezeichneten festen mittleren Verteiler
verbunden, der mittels eines Sockels 44 im Mauerwerk II befestigt ist.
-
Diese Anordnung vermeidet jede durch die Zwischenschaltung eines Füllwerkes
hervorgerufene Gelenkverschiebung und schaltet jede Gefahr eines Eintritts von Luft
oder eines Flüssigkeitsverlustes durch Gelenke und durch das Füllwerk, wie sie bei
den bekannten Einrichtungen besteht, aus. Sie verwirklicht eine nachgiebige Verbindung
zwischen dem festen Verteiler und den auf dem sich drehenden Rahmen angeordneten
Zellen und vermeidet eine starre Verbindung dieser Elemente, wie sie bei den bekannten
Einrichtungen vorhanden war.
-
Der Verteiler besteht aus einer Reihe von'Kammern, von denen jede
durch ein Rohr 45 mit einem Abscheider g verbunden ist. Beim Eintritt in das T-förmige
Kniestück 47 trennt sich die Flüssigkeit von den Gasen und Dämpfen und läuft durch
das Rohr 48, das eine barometrische ISäule bildet, ab.
-
Die Filterzellen arbeiten in einem Zyklus, der in dem Augenblick
beginnt, in dem die Zelle durch den Trog ihre Ladung, z. B. IGipsschlamm und Phosphorsäure,
empfängt. Wie sich in der Folge aus der Beschreibung ergeben wird, ist die Zelle
im Augenblick der Füllung gut sauber und trocken. Während dieser hält man einen
leichten Unterdruck, der zuvor bestand, beispielsweise von 300 bis 400 mm Wassersäule,
aufrecht, wodurch eine ausgezeichnete Verteilung des zu filternden Breies über die
ganze Zellenoberfläche erreicht wird. Nach der Füllung wird das Vakuum mittels des
zugehörigen Verteilersektors herbeigeführt und während der Filterung der Mutterflüssigkeit
und der verschiedenen Waschungen bis zum Auswaschen mit Wasser aufrechterhalten.
Während dieses ganzen Vorganges werden die Zellen in waagerechter Lage gehalten
dank des Umstandes, daß die Rollen I8, 19 auf waagerechten Teilen der Rollschienen
20, 21 abrollen und die Kippbewegung im einen und anderen Sinn verhindern. Vor Aufnahme
einer neuen Füllung muß die Zelle von ihremXKuchen befreit werden. Die dazu notwendige
Kippbewegung, das Umwenden und Wiederaufrichten werden durch eine besondere Anordnung
der Schienen 20 und 21 für diesen Teil des Vorganges erreicht, die genauer unter
Bezugnahme auf Abb. I3 beschrieben wird.
-
Zur Vereinfachung der Zeichnung sind die Roll-
schienen
schematisch dargestellt, ohne die Unterlagen, die sie tragen und die wiederum mit
den Säulen 49 in Verbindung stehen.
-
Vor dem Ende der Waschung mit Wasser wird die Zelle beispielsweise
um 450 gegen ihre Umgebung dadurch geneigt, daß die Rolle 19 von der Erhebung 2Ia
ein wenig angehoben wird, während die Rolle I8 in einer Doppelrollschiene 20, 20a
geführt ist, die sich zuerst senkt, um die Rolle 18 abgleiten zu lassen und die
Zelle zu neigen, und die sodann waagerecht wird, um die Zelle in die mit 4 bezeichnete
Lage zu bringen.
-
Die Flüssigkeit, die sich dann auf dem iBoden der Zelle befindet,
fließt gegen die untere Kante des trapezförmigen Bodens, die ihrerseits eine hinreichende
Neigung gegen den Ausfluß 32 aufweist, so daß ein völliger Abfluß sicher erreicht
wird, selbst wenn der Boden der Zelle nicht völlig eben ist, was erlaubt, diesen
aus dünnem !Blech herzustellen. Diese Anordnung sichert ein gutes Frgebnis der Waschung
und eine hohe Ausbeute an Säure, da jeder Säureverlust auf dem Boden der Zelle vermieden
wird.
-
Nach der Entleerung führt man die Kippbewegung der Zelle herbei,
die durch die vorausgegangene Neigung schon eingeleitet ist, welche den Schwerpunkt
der Zelle vor die Unterstützungsachse 3 derart verlagert hat, daß die Zelle sich
auf die Rolle 18 aufstützt. Da die Doppelschiene 20, 20a sich mehr und mehr neigt,
senkt sich die Rolle I8 noch weiterhin, und die Zelle dreht sich. Wenn aus irgendeinem
Grunde, z. B. infolge eines Klemmens der Lager 4, 5 oder einer ungleichen Füllung
der Zelle diese sich nicht als Folge ihrer Schwerpunktsverlagerung dreht, kommt
die Rolle 19 mit der Schiene 21', die sich in der Ebene der inneren Rollenbahn befindet,
in Berührung und vollendet die Kippbewegung, um die Zelle in die Lage B zu bringen.
-
Am Ende der Kippbewegung ist die Doppelschiene 20, 20Q unterbrochen
und die Rolle 19 in einer Doppelschiene 2I, 2IC geführt, die allmählich ansteigt,
um die Zelle wieder aufzurichten. Am Ende dieser Schiene 2I, 2Ie trifft die Rolle
19 auf den Anschlag 50 und, da die Welle 3 mit den dem sich drehen den Rahmen 6
zugeordneten Lagern 4, 5 sich in einer waagerechten Ebene weiterbewegt, wird das
Wiederaufrichten der Zelle fortgesetzt, während die Rolle I8 in der Doppelschiene
20, 20 geführt wird, um das Wiederaufrichten der Zelle bis in die waagerechte Lage
C zu vollenden, in der die Rollen I8, 19 von neuem auf zwei einfachen Rollschienen
20, 21 aufsitzen. Alle diese Bewegungen der Zelle werden somit selbsttätig durch
die Drehung des Filters herbeigeführt. Dies geschieht, ohne beträchtliche Kräfte
auf die Arme des Rollenträgers I7 und auf die Rollschienen zu übertragen, dank der
leichten IBauart der Zellen, deren Schwerpunkt der Drehachse benachbart ist.
-
Mit Beginn der Umkehrbewegung der Zelle, d. h. von dem Ende des waagerechten
Teiles der;Doppelschiene 20, 20a an, wird das Innere der Zelle mittels des Verteilers
unter atmosphärischen Druck gesetzt.
-
Der kuchen fällt dann unter Einwirkung seines eigenen Gewichtes herunter.
Während dieses Abschnittes können der Kuchen und das !Filtertuch von unter und über
der Zelle angeordneten Bühnen aus bespritzt werden, wenn dies notwendig ist, um
eine völlige Entfernung des Kuchens zu erreichen.
-
Während des Abschnittes der Wiederaiufrichtung wird in der Zelle
mittels des Verteilers ein Unterdruck von beispielsweise 300 bis 400 mm Wassersäule
erreicht. Die Luft, welche sich durch das Filtertuch, über dem Boden der Zelle und
durch das zum Verteiler 41 führende Rohr bewegt, trocknet diese und beseitigt die
Feuchtigkeit, die sich dort vorfinden könnte. Die Zelle ist daher in dem Augenblick,
in dem sie eine neue Ladung empfängt, ganz leer und trocken. Weiterhin vermeidet
man so die Verdünnung der Säure der Mutterfiüssigkeit durch Wasser, das sich sonst
in den Zellen befinden könnte, und es wird möglich, flache und leichte unstarre
Zellen zu verwenden, was sehr vorteilhaft ist.
-
Der Verteiler, mit dem alle Zellen in Verbindung stehen und der den
Filterungsvorgang überwacht, ist mit seinen Einzelheiten in Abb. 14 bis 23 veranschaulicht.
-
Die Abb. 14 zeigt die Hälfte eines Vertikalschnittes Idurch den Verteiler,
dessen beweglicher Kopf 42 (Abb. 2) sich um die in Abb. 14 gezeigte Symmetrieachse
drehen kann, während sein feststehender Teil 43 (Abb. 2) auf einem mit dem Mauerwerk
11 fest verbundenen Sockel 44 befestigt ist.
-
Der bewegliche Kopf besteht aus einem-Kranz 51, der mit Flanschöffnungen
52 versehen ist, von denen jede mit einem an eine Filterzelle angeschlossenen Rohr
ßI verbunden ist. Ein Deckel 53, von dem Abb. I5 einen Teilausschnitt zeigt, ist
an dem Kranz mittels Schrauben 54 befestigt und trägt in seiner Mitte ein vorspringendes
Vierkant 55, das zur Mitnahme des beweglichen Verteilerkopfes durch den sich drehenden
Rahmen 6 dient. Die mechanische Verbindung mit dem letzteren übernimmt ein Verbindungsstück
56, das mit dem Rahmen 6 fest verbunden ist und eine gewisse Zahl von radial sich
erstreckenden Armen trägt. Diese sind an einem Drehkranz 57 befestigt (s. auch die
Abb. 24 bis 26), der zwei feste Traversen 58 enthält, die mit Führungsstücken 59
für ein diührungsgestell 60 versehen sind. Das Führungsgestell trägt zwei Querstücke
6I, die eine rechtwinklige, den Kopf 55 umfassende Öffnung frei lassen.
-
Somit erlaubt das Anliegen des Führungsgestells 60, 6I am Kopf 55
und die senkrecht dazu erfolgende Mitnahme Idieses Gestells durch die Traverse 58,
den Verteilerkopf in Drehung zu versetzen, ohne praktisch eitenkräfte hervorzurufen,
noch eine Verlagerung des beweglichen Verteilerkopfes gegenüber seiner festen Achse
herbeizuführen, was durch eine feste Verbindung zwischen dem Rahmen 6 und dem Kopf
55 nicht erreicht werden könnte, weil nun einmal mit Rücksicht auf seine Abmessungen
das Gerüst des Filters keine ausreichende,Steifiglçeit besitzt. Diese Möglichkeit
einer Relativbewegung ist in gleich er Weise durch
die nachgiebige
Verbindung zwischen den Zellen und dem Verteiler gegeben.
-
Das Vierkant 55 ist mittels Schrauben 62 am Kranz 51 und am Deckel
53 befestigt. der Haken 63 für die Handhabung der Einrichtung trägt.
-
Ein Gleitring 64 ist am Kranz 51 mit Hilfe von Senkschrauben in den
Öffnungen 65 befestigt. Er enthält Öffnungen 66, die sich an Leitungen 67 der Flanschrohre
52 anschließen. Dieser Ring ruht auf einem Verteilerkranz 68, der an einer ringförmigen
Verteilerkammer 69 befestigt ist, die-ein festes Gehäuse 70 umgibt, das durch Schrauben
7I mit dem Sockel 44 in fester Verbindung steht und sternförmige Vorsprünge 70a
aufweist, die die Kammer 69 tragen.
-
Der bewegliche Kopf 5I, 64 ist mit Rücksicht auf das feste Gehäuse
70 durch einen mit dem Kranz 5I fest verbundenen Ring 72 aus kBronze oder einem
ähnlichen Werkstoff zentriert. Ein Abdeckring 73 ist um den Gleitring 64 und um
die angrenzenden Zonen der Kränze 51 und 68 herumgelegt. Er wird durch ein Band
74, das durch Schrauben 75 angezogen wird, in seiner Lage gehalten.
-
Die im Laufe eines Arbeitsspieles in einer Zelle I, d. h. während
einer Umdrehung der Vorrichtung gefilterten Flüssigkeiten werden auf die verschiedenen
Abscheider 46 durch den Verteilerkranz 68 verteilt, der Öffnungen enthält, die mittels
der Kammer 69 mit den verschiedenen Abscheidern in Verbindung stehen. Diese Verteilung
kann je nach den Stoffen, die der Filterung unterworfen werden, d. h. im betrachteten
beispiel je nach den behandelten Plhosphaten, verschieden sein. Es ist also nützlich,
sie dem einzelnen Fall anpassen zu können.
-
Die beschriebene Bauart hat den Vorteil, daß sie das Abnehmen und
Wiederaufsetzen des Verteilerkopfes rasch und einfach auszuführen erlaubt.
-
Was den Gleitkranz 64 anbetrifft, so muß Wasserdichtheit zwischen
seiner sich drehenden Fläche und der feststehenden Fläche des Verteilerkranzes 68
bestehen. Er muß außerdem Säuren widerstehen und ein Gleiten ohne Abnutzung erlauben.
Wenn man davon ausgeht, daß die Gleitfläche dank der speziellen Verbindung zwischen
den sich drehenden Teilen und dem Verteiler praktisch nicht durch das Filter belastet
ist, kann man den Kranz 64 aus Stoffen herstellen, die keine große mechanische Festig'keit
aufweisen, aber in höherem Maße die verschiedenen für die Gleitfläche notwendigen
Eigenschaften besitzen, beispielsweise Stoffen auf der Basis von Graphit oder auf
der iBasis von synthetischem Harz und Asbest. Es genügt, daß die auf dem Kranz 64
aufliegende Last ausreicht, um die Wasserdichtheit zu sichern, und daß diese Last
durch den beweglichen Kopf des Verteilers übertragen wird.
-
In dem dargestellten Beispiel enthält der Kranz sieben Durchgänge
76, 77, 78, 79, 80, 8I, 82, die verbunden sind mit sieben Öffnungen 86, 87, 88,
89, go, 9I, 92 in der oberen Wand der Kammer 69, die durch Zwischenwände 83 in ebenso
viele Abteilungen unterteilt ist. Eine dieser Abteilungen steht mit der Atmosphäre
durch eine Öffnung 84 in Verbi,ndung, während jede der sechs anderen durch eine
Öffnung 85 mit einem Abscheider 46 verbunden ist.
-
Die Durchgänge im Kranz 68 sind derart ausgebildet, daß ihre Innenfläche
sich an die Öffnungen 86 bis 92 anschließt, während die Öffnungen in der darüberliegenden
Fläche des Kranzes 68 die verschiedenen Filterungsabschnitte bestimmen, d. h. die
während einer Umdrehung aufeinanderfolgenden Phasen der Filterung.
-
Während der Speisung der Filterzelle ist ihr nachgiebiges Rohr 41
in Verbindung mit dem vollen Teil des Kranzes zwischen den Durchgängen 70 und 82.
Die Öffnungen sind wie folgt verbunden: 76 bei der Filterung der Mutterflüssigkeit,
77 beim ersten Auswaschen, 78 beim zweiten Auswaschen, 79 beim dritten Auswaschen
mit Wasser, 80 am Ende dieser Auswaschung, wenn die Zelle geneigt ist, 8I bei der
Entfernung des Kuchens, des Gipses indem betrachteten Beispiel, bei der Umkehrung
der Zelle und ihre Verbindung mit der freien Luft und 82 beim Wiederaufrichten der
Zelle unter einem Vakuum von 300 bis 400 mm Wassersäule. Es sei darauf hingewiesen,
daß dieser Zyklus und ganz besonders die Phasen, in denen Verbindung mit den Öffnungen
80 und 82 besteht, den Gebrauch von Zellen mit flachem Boden erlauben unter Erreichung
eines guten Ertrages und einer hohen Ausbeute an Säure, unter Vermeidung von Säureverlusten
im Boden der Zelle und unter Vermeidung einer Verdünnung durch den Eintritt von
Wasser in die Zelle vor der Filterung der Mutterflüssigkeit.
-
Es seien auch die Vorteile hervorgehoben, die dieses System der Verteilung
vom Standpunkt der Wasserdichtheit aus besitzt, die durch die Vereinigung einer
vollkommenen Zentrierung seines bewegliches Teiles, den Gebrauch von geeigneten
Werkstoffen für die Gleitstücke und die mit Rücksicht auf die Wichtigkeit der eFilterungsoberfläche
kleine Länge der gleitend verbundenen Teile erreicht ist. Der Eintritt von Luft
wird nur an der Trennungslinie zwischen dem festen Teil 68 und dem darauf gleitenden
Teil 64 erfolgen können.
-
Es sei bemerkt, daß die Erfindung nicht auf die beschriebene und
gezeigte Bauart beschränkt ist und daß von ihr zahlreiche abgeänderte Ausführungsformen
angewendet werden können, olhne den Erfindungsgedanken zu verlassen.
-
Das gezeigte drehbare Filter bildet die Normalausführung, aber es
ist klar, daß verschiedene Einzelheiten der Erfindung anwendbar bleiben, wenn der
Vorgang sich nicht auf einer kreisförmigen Bahn abspielt.
-
Auf jeden Fall ergibt sich aus der obigen Beschreibung, daß die Erfindung
erlaubt, ein kontinuierlich arbeitendes Filter von großem Leistungsvermögen, sehr
einfacher Bauart und geringem Aufwand für Unterhaltung herzustellen bei großer Sicherheit
und Wirksamkeit des IBetriebes.