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Verfahren zum Messen von Arbeitsvorgängen Zur Aufnahme von Zeit- und
Arbeitsstudien dienen sogenanute Arbeitsschauubren, die mit einem von einer Uhr
angetriebenen Schaubild oder einem ebenso angetriebenen und laufend fortbewegten
Papierband ausgerüstet sind, die von einer oder mehreren Schreibfedern beschrieben
werden. Durch Betätigung eines auf der Uhr angebrachten Druckknopfes schwenkt die
Schreibfeder aus; sie geht in ihre Nullstellung zurück, wenn der Druckknopf nachgelassen
wird.
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Beim Aufnehmen von Zeitstudien werden mit solchen Arbeitsuhren die
zu messenden Arbeitsgänge bisher fortlaufend hintereinander aufgetragen, wobei sich
in dem Diagramm die einzelnen Arbeitsstufen jedes Arbeitsganges durch Ausschläge
kleineren oder größeren Ausmaßes kennzeichnen. Will man bei einer solchen Hintereinanderauftragung
eines Arbeitsganges die diesen Arbeitsgang ausmachenden Arbeitsstufen später auswerten,
dann muß man durch ein besonderes Meßgerät die jeweilige Arbeitsstufe, die man auswerten
will, aus den hintereinander aufgezeichneten Arbeitsgängen heraussuchen, aufschreiben
und dann erst den Mittelwert bilden. Diese Arbeit ist natürlich sehr zeitraubend,
und sie verschafft auch dem Beschauer der Arbeitsuhr bzw. seines Diagramms auf den
ersten Blick nicht diejenige Übersicht, die für eine baldige Beurteilung des Ganzen
erforderlich ist.
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Das wird, mit dem Verfahren gemäß der Erfindung geändert,, denn .dieses
Verfahren ermöglicht die Auswertung jeder einzelnen Arbeitsstufe eines geschlossenen
Arbeitsganges durch einfaches Mitteln der aufgeschriebenen Strichenden und Punkte,
wobei das Finden des Mittelwertes schon auf ersten Augenschein geschehen kann. Dieser
Vorteil wird dadurch erreicht, daß man für die Arbeit,sschauuhr Diagramme, und zwar
entweder Rund- oder
Streifendiagramme besonderer Einteilung, verwendet.
Die Diagramme haben nämlich, von einer Nullinie ausgehend, eine hinter- oder nebeneinanderliegende
Feldeinteilung dergestalt, daß jedes Feld. eine Arbeitsstufe des zu registrierenden
Arbeitsganges ausmacht und alle Felder zusammen zum Aufschreiben des in sich geschlossenenArbeitsganges
dienen.
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In diese Felder des Diagramms wird nun von einer oder von mehreren
Federn derjenfige Zeitstrich oder Punkt geschrieben, der die Arbeitsstufe ausmacht.
Das kann in einfachster Weise dadurch geschehen, daß so viele Schreibfedern! und
damit Druckknöpfe an der Zeituhr vorhanden sind, als Arbeitsspiele gemessen werden
müssen. Beim Druck auf einen dem Schreiber zugeordneten Kumpf beginnt die Uhr zu
schreiben. und beim Nachlassen des Knopfes der Schreiber zurückzugehen. Beim Druck
auf den nächsten Knopf schreibt der Schreiber für denn folgenden Arbeitsgang wieder
in seinem eigenen Feld usw. In dieser Weise wird der aus den einzelnen Arbeitsstufen
sich zusammensetzende Arbeitsgang erfindungsgemäß mehrfach wiederholt aufgezeichnet,
und zwar so, daß die Zeit der einzelnen Arbeitsstufen in ihrem jeweiligen Feld unter-
oder nebeneinandersteht. Nun kann man mit einfachen Mitteln aus den Einiden der
aufgeschriebenen Striche bzw. Punkte den Durchschnittswert für jede Arbeitsstufe
und durch Addition dieser Durchschnittswerte den Durchschnittszeitwert für den gesamten
Arbeitsgang ermitteln.
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In der Zeichnung ist eine Arbeitsschauuhr mit Diagramm, wie sie erfindungsgemäß
beispielsweise verwendet werden kann, in Aufsicht dargestellt.
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Auf dem Uhrwerkstisch der Arbeitsuhr i ist in an sich bekannter Weise
das Diagrammblatt 2 aufgelegt. Dieses Diagrammblatt ist im vorliegenden Fall in
acht Felder ä bis h' eingeteilt, die hintereinander angeordnet zur Aufzeichnung
einfies Arbeitsganges dienen. Bei der Betätigung des Druckknopfes a schreibt im
Feld ci eine nicht gezeichnete Feder den Kurvenestrich 3 so lange, bis der Druckknopf
a losgelassen ist. Beim Druck auf den Knopf b, d. h. zu Beginn der nächsten Arbeitsstufe
des Arbeitsganges, springt das Feld b' unter die Feder, die nunmehr in ihm die Kurvenlinie
4 aufzeichnet. In dieser Weise wird in den Feldern ä bis h' nacheinander mit dem
zuoberst liegenden Kurvenast die Zeit für die einzelnen Arbeitsstufen registriert
und insgesamt damit der ganze Arbeitsgang. Da die nicht gezeichnete Feder auf dem
Diagrammblatt 2 in an sich bekannter Weise eine Spirale schreibt, setzt diel Feder
lrei der zweiten Messung des Arbeitsganges im Feld a' für die erste Arbeitsstufe
dieses Arbeitsvorganges ein Stück unter der bereits aufgezeichneten Kurvenlinie
3 an. Hier wird dann beim Drücken und Nachlassen des Schaltknopfes a das zweite
Zeitmaß 5 für die erste Arbeitsstufe aufgeschrieben.
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Man sieht, daß man durch das Meßverfahre-n nach der Erfindung; das
sich in der Aufzeichnung der Zeit für jede Arbeitsstufe in einem für diese Arbeitsstufe
vorgesehenen Feld des Diagrammblattes kennzeichnet, ein sehr guter Überblick über
den Verlauf der einzelnen Arbeitsstufen ergibt und man dabei sehr schnell in der
Lage ist, ihreniDurchschnittswert zu ermitteln. Durch Addition dieser Durchschnittswerte
ergibt sich dann auch gleich der Durchschnittswert für den aus den einzelnen Arbeitsstufen
gebildeten Arbeitsgang.
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Anstatt das in der Abbildung gezeichnete Runddiagrammblätt zu verwenden,
kann, man das Verfahren nach der Erfindung auch ohne weiteres an Arbeitsuhren mit
in an sich bekannter Weise abrollenden Papierblättern durchführen. In diesem Fall
sind dann die eirnizelnen Arbeitsstufen für den zu messenden Arbeitsvorgang nebeneinander
aufgezeichnet, und es schreibt in jedem Arbeitsfeld beim Druck auf den dazugehörigen
Knopf die der Arbeitsstufe zugeordnete Schreibfeder.
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Die für das erfindungsgemäße Verfahren verzvendeten Arbeitsuhren selbst
können jede beliebige Ausgestaltung haben, sie müssen es nur ermöglichen, daß die
Zeit der einzelnen Arbeitsstufen, die auf dem Diagrammblatt hinter- oder nebeneinander
angeordnet sind,. unter- oder nebeneinander in jedes Feld der Arbeitsstufe eingetragen
wird.