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Stromwendergenerator, insbesondere für durch Asynchron- oder Synchronmotoren
anzutreibende Fahrzeuge Für den Achsantrieb von Fahrzeugen mit Asynchronmotoren
hat man bisher zur Erzielung der Fahrgeschwindigkeitsregelung Schleifringläufermotoren
mit Widerstandsregelung im Läuferkreis, polumschaltbare Motoren, in Kaskade geschaltete
Motoren u. dgl. angewendet. Diese Antriebsarten sind jedoch, wie allgemein bekannt,
entweder mit dem Nachteil eines ungünstigen Wirkungsgrades oder unvollständiger
Maschinenausnutzung behaftet, oder sie ermöglichen nur eine stufenweise statt der
erwünschten stufenlosen Geschwindigkeitsregelung des Fahrzeuges und erfüllen teilweise
auch nicht die in bezug auf Betriebssicherheit an sie zu stellenden hohen Anforderungen.
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Dagegen ist der Asynchronmotor mit Kurzschlußläufer für den Antrieb
von Fahrzeugen bisher kaum verwendet worden, weil es nicht möglich war, den zu seinem
Betrieb erforderlichen Mehrphasenstrom mit stufenlos veränderlicher Frequenz in
praktisch geeigneter Form zu erzeugen. Gerade dieser Motor erscheint aber infolge
seiner bekannten Vorzüge, nämlich der in seiner einfachen Bauweise begründeten überragenden
Betriebssicherheit, seines hohen Wirkungsgrades, seines geringen Raumbedarfes und
Werkstoffaufwandes sowie seiner Anpassungsfähigkeit an gegebene, insbesondere beschränkte
Raumverhältnisse, als eine für den Fahrzeugantrieb besonders geeignete Maschine.
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Durch die Erfindung sind die bei der Lösung dieser Aufgabe bisher
bestehenden Schwierigkeiten überwunden. Ihren Gegenstand bildet ein Stromwendergenerator,
insbesondere für die Erzeugung von Mehrphasenstrom, mit stufenloser Regelbarkeit
der erzeugten Frequenz, dessen kennzeichnendes
Merkmal darin besteht,
daß ein gleichachsig mit Ständer und umlaufendem Anker angeordneter zweiter Läufer,
insbesondere ein Zwischenläufer, durch das von ihm erzeugte Feld sowohl auf die
an einen Stromwender angeschlossene Ankerwicklung als auch auf die Ständerwicklung
der Maschine wirkt, derart, daß in diesen gegensinnig hintereinandergeschalteten
Wicklungen eine Spannung mit durch die Drehzahl des Zwischenläufers stufenlos regelbarer
Frequenz erzeugt wird.
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Die Grundzüge des Aufbaues und der Wirkungsweise der neuen Maschine
sind in den Abb. I bis II der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel erläutern sollen,
dargestellt.
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I. Das Grundprinzip Wie in Abb. I dargestellt, sind die für die Stromerzeugung
wesentlichen Teile des Generators der Anker A, der Ständer S und der Zwischenläufer
ZL.
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Der Anker A trägt eine geschlossene Stromwenderwicklung I (Gleichstromwicklung),
die an einen Stromwender 2 angeschlossen ist. Von diesem wird der Strom durch m
Bürstenreihen je Polpaar abgenommen, wobei m die Phasenzahl der Maschine bedeutet.
Normalerweise ist m = 3 oder m = 6. Die Bürstenströme werden durch die m getrennten
Phasen der Wicklung 5 des Ständers S geleitet, durchfließen sodann noch Wendepolwicklungen
3 sowie zur Erregung der erforderlichen Wendefelder dienende Hilfseinrichtungen
und werden hierauf den angeschlossenen Verbrauchern zugeführt.
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Die Wicklung 5 des Ständers S ist derart ausgelegt und angeordnet,
daß die vom abgegebenen Ström des Generators erzeugte Ständerdurchflutung (Ständer-AW)
die vom gleichen Strom in der Ankerwicklung verursachte Ankerdurchflutung in allen
Punkten des Umfanges aufhebt. Die magnetischen Wirkungen der beiden Wicklungen kompensieren
sich; es entsteht demnach bei Belastung der Maschine kein mit beiden Wicklungen
verkettetes Ankerfeld, also keine sogenännte Ankerrückwirkung. Es liegen die gleichen
Verhältnisse vor, wie sie die kompensierte Gleichstrommaschine aufweist, nur hat
man sich im vorliegenden Falle die Kompensation über den ganzen Ankerumfang erstreckt
zu denken. Die Ständerwicklung 5 muß als elektromagnetisches Spiegelbild der Ankerwicklung
I ebenfalls eine gleichmäßig verteilte Nutenwicklung sein.
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Das die EMK der Maschine erzeugende Nutzfeld 0 wird in allen Betriebszuständen
allein von dem zwischen Anker und Ständer angeordneten Zwischenläufer ZL erzeugt.
Bei gewissen Wendepolerregerschaltungen erzeugt die Maschine auch Hilfsströme, die
im Anker oder im Ständer allein fließen, deren Durchflutung also nicht kompensiert
wird, wodurch sie an der Erzeugung des Feldes 0 beteiligt sind. Von diesem Umstand,
der mit dem Grundprinzip der Maschine nichts zu tun hat, wird jedoch hier zunächst
abgesehen. Der Zwischenläufer besteht in seinem aktiven Teil (s. Kreuzriß der Abb.
I und 2) aus voneinander magnetisch isolierten Eisenstegen 6, zwischen denen eine
verteilte Erregerwicklung 7 angeordnet ist. Diese ist in gleicher Weise wie die
Erregerwicklung eines Synchronvollpolgenerators (Turbogenerators) ausgebildet, d.
h. es sind ungefähr zwei Drittel jeder Polteilung bewickelt. Die Zwischenläuferwicklung
7 wird mit Gleichstrom erregt und erzeugt das annähernd sinusförmig verteilte Nutzfeld
0. (Grundsätzlich ist auch eine Erregung des Zwischenläufers mit Mehrphasenstrom
irgendeiner Frequenz möglich, das Feld 0 läuft dann mit entsprechender Geschwindigkeit
relativ zum Zwischenläufer um, doch bleibt diese besondere Zwischenläuferkonstruktionen
erfordernde und hier nicht weiter behandelte Ausführung bestenfalls auf Sonderfälle
beschränkt.) Da die Eisenstege 6 des Zwischenläufers voneinander magnetisch isoliert
sind, also nur eine radiale magnetische Leitfähigkeit vorbanden ist, kann sich das
Nutzfeld 0, von Streukraftlinien abgesehen, nur über die Kerne von Anker und Ständer
schließen, durchsetzt also beide Nutzäbnschichten und ist demnach mit Anker- und
Ständerwicklung voll verkettet.
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Wie in Abb. 2 gezeigt, sind zwischen den Eisenstegen 6 des Zwischenläufers
Keile 8 aus Leichtmetall oder einem anderen unmagnetischen Werkstoff angeordnet,
die die Wicklung abstützen und gleichzeitig als Distanzstücke zwischen den Stegen
dienen. An Stelle der in Abb. 2 dargestellten halbgeschlossenen Nutenform können
naturgemäß auch offene Nuten zur Anwendung kommen. Alle diese Teile werden durch
die an den beiden Stirnseiten aufgeschrumpften Kappen 9 und Io aus nichtmagnetischem
Werkstoff, vorzugsweise unmagnetischem Stahl, tangential zusammengepreßt, was in
gleicher Weise wie bei Stromwendern eine gute Gewölbefestigkeit ergibt, die hier
noch dadurch verbessert wird, daß die Kraftübertragung nicht über nachgiebige Isolierstoffe,
sondern im allgemeinen nur über Metalle erfolgt. Die Kappen 9 und Io dienen außerdem
zur Abstützung der Stirnverbindungen II der Erregerwicklung 7. Die Kappe Io ist
an der Zwischenläufernabe I2 befestigt, die auf der Welle 13 des Ankers A frei drehbar
gelagert ist. Aus Stabilitätsgründen reicht die Nabe I2 des Zwischenläufers möglichst
weit in die entsprechend glockenförmig ausgebildete Nabe 14 des Ankers hinein.
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Bei der idealen, d. h. verlustlosen Maschine bleibt der Zwischenläufer
in allen Betriebszuständen, unabhängig von der Größe des Feldes 0 und von Größe
und Phasenlage des Ankerstromes, von Drehmomenten frei. :Das vom Feld 0 im Anker
erzeugte Drehmoment, das dem Produkt aus Feld und Ankerstrombelag verhältnisgleich
ist, bat die gleiche Größe, aber entgegengesetzte Richtung wie das vom Feld auf
den Ständer der Maschine ausgeübte Drehmoment, da ja die Durchflutungen, also auch
die Strombeläge in Anker und Ständer, entgegengesetzt gleich sind. Die beiden Reaktionsdrehmomente
auf den Erzeuger des Feldes, also auf den Zwischenläufer, müssen sich demnach aufheben.
Zu
dem gleichen Ergebnis kommt man, wenn man die Kraftwirkungen zwischen dem Erregerstrombelag
des Zwischenläufers und den beiden entgegengesetzt gleichen (fiktiven) Teilfeldern,
die der Anker- bzw. Ständerdurchflutung allein entsprechen würden, summiert. In
Wirklichkeit erfährt der Zwischenläufer durch seine Luft- und Lagerreibung sowie
durch die von seinem Feld in Anker und Ständer hervorgerufenen Eisenverluste, bei
fallweise im Anker bzw. Ständer allein fließenden Hilfsströmen auch durch die Wirkkomponente
dieser Ströme, doch ein Drehmoment, das ungefähr in der Größenordnung von
0,5 bis 30/o des Ankerdrehmomentes liegt.
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Wird die Ankerdrehzahl mit nA, die Zwischenläuferdrehzahl, mit der
bei Gleichstromerregung auch das Feld 0 umläuft, mit nz bezeichnet (im Sinne von
nA positiv gezählt), so entspricht die im Anker induzierte EMK EA, die dem Feld
und der Relativgeschwindigkeit zwischen Feld und Anker proportional sein muß, der
Gleichung EA = KE ₧ 0 ₧ (na - nz) .
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KE ist eine Wicklungskonstante. EA tritt an den Bürsten mit einer
Frequenz f auf, die bekanntlich nur von der Drehzahl des Feldes gegenüber den Bürsten
abhängt, also
ist (p = Polpaar zahl der Maschine). In der Ständerwicklung 5 wird eine EMK ES erzeugt,
die wie bei einer gewöhnlichen Synchronmaschine dem Produkt aus Feld und Geschwindigkeit
zwischen Feld und Ständer proportional ist und ebenfalls die Frequenz nach Gleichung
(z) zeigt. Die Wicklungskonstante der Ständerwicklung ist die gleiche wie die der
Ankerwicklung, da dies bei Wicklungen, die bei gleichem Strom dieselben Durchflutungen
aufweisen, immer der Fall sein muß. Es ist also Es = KE ₧ k ₧ nz.
(3) Die elektromotorischen Kräfte EA und ES sind (bei nA-nZ>0) in Bezug auf die
Wicklungen, in denen sie entstehen, entgegengesetzt gerichtet, da ja die beiden
Wicklungen im entgegengesetzten Sinne von den Kraftlinien des Feldes geschnitten
werden. Da jedoch Anker- und Ständerwicklung entsprechend der Kompensation ihrer
Durchflubungen im Gegensinne hintereinarn er schaltet sind, ergibt sich die Gesamt-EMK
als Summe der Teil-EMKe nach den Gleichungen (I) und (3), beträgt also E = KE ₧
. ₧ nA. (4) Wie aus den Gleichungen (2) und (4) hervorgeht, ist die Frequenz
f des erzeugten Stromes von Maschinenspannung und Ankerdrehzahl vollkommen unabhängig.
Während die erzeugte EMK E nur vom Feld und der Ankerdrehzahl beeinflußt wird, hängt
die Frequenz nur von der Zwischenläuferdrehzahl nz ab. Da die Durchflutung des abgegebenen
Stromes voll kompensiert wird, ist bei diesem Generator im Gegensatz zu anderen
Stromwendermaschinen eine Selbsterregung mit irgendeiner betriebsfremden Frequenz
ausgeschlossen.
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Abb.3 zeigt die Spannungsvektorbilder eines Einphasengenerators für
verschiedene Betriebszustände (die Einphasenmaschine ist zwar praktisch bedeutungslos,
eignet sich jedoch zur Erläuterung der Wirkungsweise am besten, da hier keine Phasenverschiebungen
zwischen den zu verkettenden bzw. Spannungskomponenten auftreten; da sich jedes
Mehrphasensystem in jedem Belastungszustand in einphasige Teilsysteme zerlegen läßt,
ist es klar, daß die Ergebnisse auch für Mehrphasenmaschinen gelten) I. Gegenlauf
von k (entgegengesetzt dem Anker), also nZ<0. Die Anker-EMK EA ist größer als
die Gesamt-EMKE, sie wird durch die Ständer-EMK ES auf E vermindert.
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2. Stillstand des Zwischenläufers, also des Feldes. Die gesamte EMK
E wird im Anker erzeugt, ES = 0. Der Generator arbeitet als kompensierte Gleichstrommaschine.
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3. Untersynchronismus des Feldes, d. h. der Zwischenläufer dreht sich
im gleichen Sinne wie der Anker, aber langsamer als dieser. EA und ES wirken gleichsinnig,
jede dieser EMKe ist kleiner als E.
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4. Synchronismus des Feldes. Der Zwischenläufer befindet sich im Gleichlauf
mit dem Anker, nZ = nA. Es ist dann EE = 0, die gesamte EMK E wird im Ständer erzeugt,
der Generator arbeitet, von der Kompensation der Ankerrückwirkung abgesehen, wie
eine Synchronmaschine.
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5. Übersynchronismus des Feldes. Der Zwischenläufer läuft rascher
als der Anker. Die Anker-EMK hat jetzt gegenüber dem untersynchronen Betrieb ihre
Richtung umgekehrt und wirkt der Ständer-EMK ES>E entgegen.
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Mit Einführung der Ankerfrequenz fA gemäß
folgt aus den Gleichungen (I), (3) und (4)
In Abb. 4 ist der Verlauf von EA und ES über der den Betriebszustand kennzeichnenden
Größe bei E = const. dargestellt.
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Es sei noch erwähnt, daß die hier beschriebene Maschine auch als Motor
Verwendung finden kann, und zwar sowohl als Gleichstrommotor, wobei der Zwischenläufer
stillzusetzen ist (es sind hierbei vielerlei vorhanden; die Maschine kann als kompensierter
oder als nichtkompensierter hauptschluß-, nebenschluB-, verbundoller fremderregter
Motor arbeiten, die Erregung kann auch ganz oder teilweise in die Ständerwicklung
verlegt
werden), als auch als Ein- oder Mehrphasenmotör beliebiger Frequenz. Im letztgenannten
Fälle zeigt die Maschine, sofern sie nicht als Synchron- oder Asynchronmotor, sondern
nach dem gleichen Prinzip wie als Generator arbeitet (mit Frequenzfestlegung durch
die Zwischenläuferdrehzahl), ein von den bekannten Motoren stärk abweichendes Verhalten,
das vielfach die Anwendung besonderer Maßnahmen erfordert.
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II. Spannungsverlauf und Erregung Wie bereits erläutert, ist die vom
Generator erzeugte Spannung von der Frequenz primär unabhängig. Mit Rücksicht auf
die von der Frequenz abhängigen Betriebseigenschaften der vom Generator zu speisenden
Asynchron- oder Synchronmotoren ist jedoch eine gewisse, zwangsläufig einzuhaltende
Zuordnung von Spannungs- und Frequenzwerten erforderlich, die in Abb. 5 dargestellt
ist. Im unteren Frequenzbereich (Anfahrbereich) sollen die angeschlossenen Motoren
eine derartige Spannung aufgedrückt erhalten, daß sie mit dem vollen Nennwert ihrer
Feldstärke arbeiten, um die erforderlichen Drehmomente ohne zu große Stromaufnahme
und ohne Kippgefahr liefern zu können. Dies bedingt eine Proportionalität zwischen
Frequenz und Spannung, von der nur bei den ganz niedrigen Frequenzen ein wenig abzuweichen
ist (der Frequenz f = 0 entspricht die Anfangsspannung U = U0), da sich hier der
Einfluß des Ohmschen Widerstandes der Zuleitungen und Motorenwicklüngen gegenüber
dem induktiven Widerstand der letzteren bemerkbar macht. Von der Frequenz f1 aufwärts,
die die Grenze zwischen Anfahr- und Betriebsbereich bildet, sind die Motoren imstande,
die volle Nennleistung des Generators ohne Überlastung aufzunehmen. Für den Generator
wäre es am günstigsten, wenn von da an im ganzen Betriebsbereich, d. h. im ganzen
Bereich, in dem die volle Leistung in Frage kommt, die Klemmenspannung U = const.
und freqüenzunäbhängig bleiben würde (strichpunktierte Linie). Eine Maschine für
konstante Leistung ist bekanntlich dann am besten ausgenutzt, wenn sie diese Leistung
mit konstanter Spannung, also auch konstantem Strom abgibt. (Von Änderungen des
Leistungsfaktors sei der Einfachheit halber abgesehen.) Andernfalls, d. h. wenn
die Faktoren des konstanten Produktes Strom mal Spannung schwanken, ist die Maschine
für den Höchstwert der Spannung Umax einerseits und für den Höchstwert des Stromes
Jmax andererseits, also für eine Typenleistung Umax₧Jmax auszulegen, die
größer ist als die konstante Nennleistung, bei der ja Umax und Jmax eben nicht gleichzeitig
auftreten. In der Praxis spielen allerdings Strom- und Spannungsschwankungen in
einem Bereich bis etwa I : 2 bei konstanter Leistung hinsichtlich der Maschinenausnutzung
nur eine untergeordnete Rolle, da sich mit dem Strom die Kupferverluste und mit
der Spannung die Eisenverluste quadratisch ändern, so daß die für die Belastbarkeit
maßgebende Summe der beiden Verluste nur wenig schwankt. Im vorliegenden Falle kann
die Spannung im Betriebsbereich im allgemeinen nicht konstant gehalten werden, da
dann die entsprechende Feldschwächung der Motoren (deren Felder würden verkehrt
proportional der Frequenz verlaufen) bei den höheren Frequenzen (Motordrehzahlen)
die Gefahr des Kippens mit sich bringen würde. Die Klemmenspannung U des Generators
muß also auch im Betriebsbereich noch mit der Frequenz ansteigen, allerdings in
einem weit geringeren Maße als im Anfahrbereich. Sind U1 und U2 die den Frequenzgrenzen
f1 und f2 des Betriebsbereiches entsprechenden Spannungen, so beträgt das erforderliche
Spannungsverhältnis je nach dem Frequenzverhältnis und je nach dem Kippverhältnis
der Motoren
(das möglichst groß sein soll; die sogenannten Anlaufeigenschaften der Motoren,
zu deren Verbesserung das Kippverhältnis oft vermindert wird, spielen bei Betrieb
mit stufenlos verändierlicher Frequenz keine Rolle) etwa = I,2, bis 2.
Wie Abb. 5 zeigt, soll also die Klemmenspannung über der Frequenz ähnlich der Leerlaufkennlinie
einer Gleichstrommaschine verlaufen. Durch Berücksichtigung des Ohmschen und induktiven
Spannungsabfalles der Maschine ergibt sieh aus der Klemmenspannung in bekannter
Weise die erforderliche EMK E des Generators, die über der Frequenz ähnlich wie
die Klemmenspannung verläuft. Da gemäß Gleichung (4) die EMK E (konstante Ankerdrehzahl
vorausgesetzt) dem Feld proportional ist, erhält man den in Abb. 6 dargestellten
Verlauf des Erregerstromes JE bzw. der Erregerspannung UE des Zwischenläufers über
der Frequenz aus dieser E-über-f-Kurve und der Magnetisierungskennlinie der Maschine.
Die Erregerspannung UE verläuft im Anfahrbereich der Frequenz (für die Anfangsspannung
U0 des Generators bei f = 0 nach Abb. 5 bzw. die entsprechende Anfangs-EMK E0 genügt
im allgemeinen die Remanenz des Zwischenläufers), um im Betriebsbereich mit abnehmender
Steilheit, die aber entsprechend der Sättigung größer ist als die Steilheit der
U-Kurve nach Abb. 5, weiter anzusteigen.
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Der in Abb. 6 dargestellte Verlauf der Erregerspannung über der Frequenz
läßt sich sowohl durch willkürliche Regelung als auch in mannigfacher Weise zwangsläufig
und selbsttätig erzielen. Besonders einfach und zweckmäßig ist es, die Erregerspannung
UE in einer Erregermaschine zu erzeugen, die mit einer der Frequenz f proportionalen
Drehzahl angetrieben wird, am besten durch Kupp-Jung mit dem Zwischenläufer, und
mit zwei Erregerwicklungen Gegenschaltung (Differenzerregung) arbeitet. Das Feld
der Erregermaschine wird zunächst mit hoher Sättigung durch eine mit konstanter
Fremdspannung (Sammlerbatterie, Lichtmaschine) gespeiste Grunderregenvicklung erzeugt,
der eine an die erzeugte Spannung UF gelegte oder - dem UE proportionalen Strom
J
durchflossene zweite Erregerwicklung I6 entgegenwirkt, wie in
Abb. 7 dargestellt ist. Der Verlauf von UE über der Drehzahl der Erregermaschine,
also auch über der Frequenz f, ergibt sich nun wie folgt: Anfänglich wirkt nur die
Grunderregung, die ein konstantes, hochgesättigtes Feld erzeugt, was eine der Drehzahl,
also der Frequenz verhältnisgleiche Spannung UE ergibt, wie sie für den Anfahrbereich
(Abb.6) gebraucht wird. Die UE proportionale Gegenerregung tritt im Sättigungsbereich
des Erregermaschinenfeldes praktisch nicht in Erscheinung, sie schwächt das Feld,
eben infolge der hohen Sättigung desselben, fast gar nicht. Erst von der Spannung
UE1 an, d. h. von dem Punkt an, an dem das Feld durch die Gegenerregung ungesättigt
geworden ist, nimmt es mit steigender Spannung UE, also mit steigender Drehzahl
(Frequenz), immer mehr ab. UE nimmt daher im Betriebsbereich nicht mehr proportional
der Frequenz, sondern nur schwächer, und zwar mit abnehmender Steilheit, zu, um
sich einem Grenzwert UEp, der einer unendlich großen Drehzahl entsprechen würde,
asymptotisch zu nähern. Damit wird der in Abb. 6 gezeigte Verlauf der Erregerspannung
des Generators über der Frequenz zwangsläufig und unter Vermeidung von Relais, Reglern,
Schaltkontakten usw., also in betriebssicherer Weise erreicht. Es sei noch darauf
hingewiesen, daß die erwähnte Sättigung des Erregermaschinenfeldes durchaus nicht
oder zumindest nicht allein in die Nutzahnschicht des Erregermaschinenankers verlegt
werden muß, sondern auch durch entsprechende Ausbildung des Ständers dieser Maschine
(Bemessung von Pol-und Jochquerschnitten, Verwendung von sogenannten Isthmusanordnungen
usw.) erzielt bzw. unterstützt werden kann. Damit kann ohne unzulässige Erhöhung
der Eisenverluste und zusätzlichen Wicklungsverluste die Anfangssättigung des Feldes
beliebig weit getrieben und auch der Verlauf der Feldkurve im schwach bzw. ungesättigten
Teil derselben (von diesem Verlauf hängt wieder die Gestalt der Kurven UE und E
über f im Betriebsbereich des Generators ab) weitgehend beeinflußt werden.
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Es sei noch erwähnt, daß zwecks Ersparnis von Wicklungsmetall und
Verminderung des Raumbedarfes die zwei Erregerwicklungen I5, I6 unter Umständen
auch ganz oder teilweise zu einer mehrfach gespeisten Wicklung vereinigt werden
können. III. Zwischenläuferantrieb, Frequenz-und Leistungsregelung Der Antrieb des
Zwischenläufers bestimmt die vom Generator erzeugte Frequenz. Da die Antriebsleistung,
wie schon früher erwähnt, nur einen geringfügigen Bruchteil der Generatorleistung
ausmacht, so kämen für stufenlose Drehzahlregelung des Zwischenläufers (stufenlose
Regelung der Frequenz) bis zu mittleren Generatorleistungen (etwa 2oo kVA) Reibungsgetriebe
und darüber hinaus Flüssigkeitsgetriebe in Betracht, die für gewöhnlich von der
den Generator treibenden Kraftmaschine aus anzutreiben wären. Der einfachste und
betriebssicherste, für alle Generatorleistungen in gleichem Maße geeignete Zwischenläuferantrieb
ist jedoch der im folgenden beschriebene elektrische Antrieb durch einen vom Generator
selbst gespeisten Synchronmotor.
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Ist der Synchronmotor mit dem Zwischenläufer unmittelbar gekuppelt
(Normalfall) und mit der gleichen Polpaarzahl wie der Generator ausgeführt, so ist
seine Drehzahl bei allen Frequenzen gleich der zur Erzeugung der betreffenden Frequenz
nach Gleichung (2) erforderlichen Drehzahl des Zwischenläufers. (Gleichung (2) gibt
ja nicht nur den Zusammenhang zwischen Generatorfrequenz und Zwischenläuferdrehzahl,
sondern auch allgemein die Beziehung zwischen Frequenz und Drehzahl von Synchronmaschinen.)
Es besteht also bei jeder beliebigen Frequenz sozusagen ein indifferentes Drehzahlgleichgewicht.
Zwischenläufer und antreibender Synchronmotor werden sich daher auf jene Drehzahl
(Generatorfrequenz) einstellen, bei der Gleichgewicht zwischen dem aufgenommenen
und dem abgegebenen Drehmoment besteht. Das Antriebsmoment für den Zwischenläufer
und die mit ihm gekuppelte Erregermaschine steigt mit der Drehzahl, da sowohl Luft-
und Lagerreibungsverluste als auch Eisenverluste und Erregerleistung mit der Frequenz
zunehmen. Um stabiles Arbeiten bei einer gewünschten Frequenz zu erreichen, muß
das vom Motor gelieferte Moment gleich dem dieser Frequenz entsprechenden Antriebsmoment
sein, sich jedoch mit der Frequenz im umgekehrten Sinne wie diese steil ändern,
um einen stabilen Gleichgewichtszustand bei diesem Sollwert der Frequenz zu erzielen.
Abb.8 zeigt den Verlauf des Zwischenläuferantriebsmomentes einschließlich Erregermaschine
über der Frequenz sowie die für die jeweiligen Frequenzsollwerte erforderlichen
Momentenkennlinien des Synchronmotors. Bei geringen Frequenzen ist das auf den Zwischenläufer
auszuübende Moment negativ; dieser muß also gebremst werden, da hier das vom Anker
ausgeübte Eisenverlustmoment, das im Untersynchronismus beschleunigend wirkt, überwiegt.
Es ist zu beachten, daß das Verhalten des Synchronmotors im vorliegenden Falle ein
ganz anderes ist als bei einem an ein Netz mit vorgegebener Frequenz angeschlossenen
Motor. Ein solcher verhält sich bei Änderung seines Belastungsmomentes ähnlich wie
eine auf Drehung gefederte Kupplung, indem sich die Relativlage seines Läufers ,in
Bezug auf das durch den Netzspannungsvektor gegebene, synchron rotierende Bezugssystem
entsprechend ändert. Das ist bei dem Antriebsmotor nicht der Fall, da ja bei einem
Voreilen oder Zurückbleiben seines Läufers gegenüber der bisherigen synchronen Lage
auch der Vektor der speisenden Generatorspannung im gleichen Maße voreilt oder zurückbleibt,
eben weil die Lage dieses Vektors nur von dem mit dem Motor gekuppelten Zwischenläufer
des Generators abhängt. Der Synchronmotor ist daher hier durchaus nicht an einen
bestimmten Synchronismus gebunden, vielmehr besteht infolge des geschlossenen
Kreislaufes
von Ursache und Wirkung (die die Motordrehzahl bestimmende Frequenz wird selbst
wieder durch diese Drehzahl bestimmt) das erwähnte indifferente Drehzahlgleichgewicht.
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Um die in Abb. 8 dargestellte Frequenzabhängigkeit des vom Motor abgegebenen
Momentes zu erzielen, muß die Relativlage des gleichstromerregten Motorfeldes zu
der an die Generatorspannung angeschlossenen Motorwicklung in steiler Frequenzabhängigkeit
veränderlich sein. Dies bedingt entweder eine entsprechende Veränderlichkeit der
Relativlage des Motorläufers zum Zwischenläufer oder eine Veränderlichkeit der Lage
des gleichstromerregten Feldes in bezug auf den dieses Feld erzeugenden Motorteil.
Im folgenden ist der Sitz der Motorerregung, wie üblich, im Läufer des Motors angenommen.
Die Verhältnisse lassen sich jedoch ohne weiteres auch auf einen Motor mit der Erregung
im Ständer und der induzierten Wicklung im Läufer übertragen. Das erstgenannte Mittel
kommt praktisch wohl nicht in Frage, da dann für die Verbindung des Motors mit dem
Zwischenläufer an Stelle der starren Kupplung ein die Relativlage beider Läufer
frequenzabhängig steuerndes Element, z. B. ein Differentialgetriebe, erforderlich
ist. Hingegen läßt sich eine Verdrehbärkeit des im Motorläufer mit Gleichstrom erregten
Feldes gegenüber diesem Läufer in einfacher Weise dadurch erreichen, daß zwei um
eine halbe Polteilung, also um 90° el. versetzte Erregerwicklungen vorgesehen, werden.
Wie in Abb. 9 für einen bezüglich der Ständerwicklung zweipoligen Synchronmotor
dargestellt, ist dann das gesamte vom Motorläufer erzeugte Feld OL die Vektorsumme
der beiden zueinander rechtwinkligen und in ihrer Lage an den Läufer gebundenen
Komponenten OL1 und 0L2. OL kann daher durch entsprechende Steuerung der beiden
Erregungen nicht nur in seiner Größe, sondern auch in seiner Lage in bezug auf den
Läufer verändert werden. Der Bereich, innerhalb dessen die Achse des Feldes OL verlagert
werden kann, beträgt 90° el. Entspricht die Mittellage der Feldachse dem momentfreien
Lauf des Motors (Achsen des Läuferfeldes und des Gesamtfeldes OG, letzteres durch
die Generatorspannung festgelegt, zusammenfallend), so können durch entsprechende
Verdrehungen von OL gegenüber dem Gesamtfeld (G sowohl antreibende als auch bremsende
Momente des Motors erzielt werden. Die praktische Ausführung derartiger Motoren
bereitet keine Schwierigkeiten, da die Maschinenausnutzung bei diesen kleinen Leistungen
nur eine untergeordnete Rolle spielt. Am einfachsten ist es, wie in Abb. 9 gezeigt,
den Läufer mit ausgeprägten Polen in doppelter Anzahl der Ständerwicklungspolzahl
zu versehen, die um eine halbe Polteilung versetzt sind. Durch passende Formgebung
der Polschuhe, Nutschrägung und Sehnung der Ständerwicklung lassen sich die Oberwellen
der induzierten Spannung in ausreichendem Maße unterdrücken. An Stelle der ausgeprägten
Pole mit getrennten Erregerwicklungen kann der Läufer auch genutet ausgeführt und
mit einer verteilten Erregerwicklung versehen werden, die an um 90° el. auseinanderliegenden
Punkten angezapft bzw. aufgeschnitten ist, wodurch sich ebenfalls zwei Erregungssysteme
ergeben.
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Bei der Anordnung nach Abb. 9 werden die beiden Wicklungssysteme I9,
2o der Einfachheit halber von der gleichen Stromquelle gespeist, die Durchflutungen
und damit die Feldkomponenten OL1 und 0L2 sind durch die Widerstände 22 und 23 von
Null bis zu einem Höchstwert veränderlich, was die erläuterte Regelbarkeit der Größe
und Lage von OL ergibt.
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Abb. Io zeigt ein anderes Schaltungsbeispiel. Die die Komponente OL1
erzeugende Erregerwicklung 27 liegt an einem Spannungsteiler 29, wodurch es möglich
ist, OL1 von einem positiven bis zu einem negativen Höchstwert zu regeln. Die OL2
erzeugende Erregerwicklung 28 liegt an einer im allgemeinen nicht geregelten, von
derselben oder einer anderen Stromquelle herrührenden Spannung UL2. (UL2 kann z.
B. von der Erregermaschine des Generators bezogen werden.) Werden, wie in Abb. Io
angedeutet, die Wicklungen bzw. Pole derart angeordnet, daß die Komponente PL2 in
die Richtung des durch den Vektor der Generatorspannung festgelegten Gesamtfeldes
OG fällt, so wird das Drehmoment des Motors der Größe und Richtung nach durch $L1,
also durch die an ST abgegriffene Spannung allein bestimmt, während 0L2 nur die
vom Motor aufgenommene oder abgegebene Blindleistung beeinflußt. Die Möglichkeit
der Abgabe von Blindleistung (die naturgemäß auch bei der Schaltung nach Abb. 9
vorhanden ist) gestattet es, den Zwischenläuferantriebsmotor auch zur Blindströmentlastung
des Generators heranzuziehen. I. Frequenzregelung Soll der Generator eine beliebig
einstellbare, aber von der Belastung primär unabhängige, z. B. konstant bleibende
Frequenz liefern, so ist dies in einfacher Weise durch einen mit der Zwischenläuferdrehzahl
betriebenen Fliehkraftregler erreichbar, der auf den Sollwert dieser Drehzahl (Sollwert
der Frequenz) eingestellt wird und bei geringen Sollwertabweichungen die Erregungswiderstände
22 und 23 (Abb. 9) bzw. die am Spannungsteiler 29 (Abb. Io) abgegriffene Spannung
derart verändert; daß durch die entsprechende Verdrehung der Achse des Läuferfeldes
gegenüber dem Motorläufer das Motordrehmoment steil geändert wird, und zwar derart,
daß die Drehzahl- (Frequenz-) Abweichungen nicht weiter zunehmen können. Selbstverständlich
kann die Sollwerteinstellung des Fliehkraftreglers und damit der Sollwert der Frequenz
mittels geeigneter Steuergeräte auch in jede beliebige Abhängigkeit von Betriebsgrößen
(Ankerdrehzahl, Drehmoment, Leistung usw.) des Generators; der gespeisten Motoren
oder anderer Maschinen gebracht, also jede gewünschte Zuordnung von Frequenzwerten
zu den betreffenden Betriebsgrößen erzielt werden.
2. Frequenzanpassung
und Leistungsregelung Die unter I. geschilderte Regelung der Frequenz auf einen
lastunabhängig und konstant bleibenden Wert hat praktisch wohl nur untergeordnete
Bedeutung und wurde nur gebracht, um das Verständnis des Folgenden zu erleichtern.
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Wird der Generator durch eine Kraftmaschine mit elastischem Drehzahlverhalten,
z. B. einen Verbrennungsmotor, angetrieben, und betreibt man den das Moment des
Zwischenläuferantriebsmotors steuernden Fliehkraftregler nicht mit der Zwischenläufer-,
sondern mit der Ankerdrehzahl, so wird die Frequenz nicht lauf einen konstanten
Wert, sondern jeweils auf einen solchen Wert geregelt, daß die Ankerdrehzahl des
Generators den am Fliehkraftregler eingestellten Sollwert praktisch beibehält. Damit
läßt sich in sehr einfacher Weise Leistungsregelung durch Frequenzanpassung erzielen.
Dies ist vor allem für Fahrzeuge wertvoll, da hier die selbsttätige Anpassung der
Fahrzeuggeschwindigkeit an die jeweils erforderliche Zugkraft unter Einhaltung einer
beliebig einstellbaren, aber dann unverändert bleibenden Kraftmaschinenleistung
und -drehzahl den Idealfall darstellt (selbsttätige Geländeanpassung).
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Bei Speisung der Fahrzeugmotoren (Asynchronmotoren) durch den hier
geschilderten Generator wird diese Geländeanpassung durch einen mit der Ankerdrehzahl
(Kraftmaschinendrehzahl) betriebenen Fliehkraftregler erreicht, der die Erregungswiderstände
22 und 23 (Abt. 9) bzw. den Erregungsspannungsteiler 29 (Abt. Io) des Zwischenläuferantriebsmotors
bei Abweichungen vom Sollwert der Drehzahl derart betätigt, daß bereits einer geringen
Zunahme (Abnahme) der Kraftmaschinendrehzahl eine bedeutende Zunahme (Abnahme) der
erzeugten Frequenz und damit der an diese Frequenz gebundenen Geschwindigkeit des
Fahrzeuges entspricht. Die gewünschte Leistung wird nur durch die Treibstoffzufuhr
der Kraftmaschine von Hand geregelt, die Kraftmaschine erhält keinen besonderen
Regler für ihre Betriebsdrehzahl (von Endreglern für Leerlauf- und Höchstdrehzahl
abgesehen), um ihr drehzahlelastisches Verhalten nicht zu vermindern. Die Geländeanpassung
geht nun wie folgt vor sich: Ergibt sich, von einem Gleichgewichtszustand ausgehend,
eine Erhöhung (Verringerung) des Fahrwiderstandes (der erforderlichen Zugkraft),
so bedingt dies, da die Frequenz und somit (von der geringen Schlupfänderung der
Asynchronmotoren abgesehen) die Fahrgeschwindigkeit noch praktisch unverändert bleibt,
eine Erhöhung (Verminderung) der Leistung. Da die Treibstoffzufuhr zur Kraftmaschine
gleichbleibt, so folgt eine Verminderung (Vergrößerung) der Kraftmaschinendrehzahl
(Ankerdrehzahl), was mittels Fliehkraftregler, Erregungswiderständen und Zwischenläuferantriebsmotor
eine derartige Abnahme (Zunahme) der Frequenz und damit der Fahrgeschwindigkeit
bewirkt, daß die Leistungsänderung nicht weiter zunimmt. Dadurch wächst auch die
Abweichung der Kraftmaschinendrehzahl von ihrem Sollwert nicht weiter an. Da, wie
bereits erwähnt, die Frequenzänderungen über den Sollwertabweichungen der Ankerdrehzahl
sehr steil verlaufen, bleiben diese Abweichungen im weitesten Bereich der Fahrgeschwindigkeit
sehr gering; somit bleibt auch die von der Kraftmaschine abgegebene Leistung praktisch
konstant bzw. nur von der Treibstoffzufuhr abhängig. Wird, von einem Gleichgewichtszustand
ausgehend, die Treibstoffzufuhr vergrößert (vermindert), also der Sollwert der Kraftmaschinenleistung
entsprechend verändert, so wird, da der Generator zunächst noch die bisherige Leistung
abgibt, die Kraftmaschinendrehzahl zunehmen (abnehmen), was bereits bei geringem
Ausmaß dieser Drehzahländerung eine solche Vergrößerung (Verkleinerung) der erzeugten
Frequenz und damit der Fahrgeschwindigkeit zur Folge hat, daß damit das Leistungsgleichgewicht
wiederhergestellt wird.
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Bekanntlich ist es für Verbrennungskraftmaschinen nicht günstig, wenn
sie im ganzen Leistungsbereich mit konstanter Drehzahl arbeiten, vielmehr ist eine
Drehzahlzuordnung zu den verschiedenen Leistungen erwünscht, derart, daß die Drehzahl
mit der Leistung steigt. Dies ist hier einfach zu erreichen, indem durch eine entsprechende
Verbindung des die Treibstoffzufuhr steuernden Teiles (Gashebel) mit dem Fliehkraftregler
die Sollwerteinstellung desselben in der gewünschten Zuordnung geändert wird.
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Die hier erläuterte Leistungsregelung (Geländeanpassung) kann auch
mit der unter I@ geschilderten Anordnung, also mit einem mit Zwischenläuferdrehzahl
betriebenen Fliehkraftregler erzielt werden, da ja, wie erwähnt, hiermit jede beliebige
Regelungsaufgabe gelöst werden kann. Es muß dann die Sollwerteinstellung des Reglers
und damit die von ihm geregelte Frequenz von einem die Generatorleistung (Kraftmaschinenleistung)
überwachenden Leistungsrelais in steiler Abhängigkeit von den Sollwertabweichungen
dieser Leistung beeinflußt werden. Es liegt dann mittelbare Leistungsregelung vor,
indem das Leistungsrelais den Fliehkraftregler und erst dieser die Frequenz in dem
zur Aufrechterhaltung der Leistung erforderlichen Maße steuert. Erfolgt hingegen
die Leistungsüberwachung durch den Fliehkraftregler selbst, indem dieser mit der
mit der Leistung veränderlichen Kraftmaschinendrehzahl betrieben wird, wie oben
erläutert, so handelt es sich um unmittelbare Leistungsregelung. Diese ist naturgemäß
einfacher als die mittelbare und ist ihr daher überall vorzuziehen, wo ihre Anwendung
durch einen Generatorantrieb mit entsprechend drehzahlelastischem Verhalten ermöglicht
wird. Wird jedoch der Generator von einer praktisch drehzahlstarren Maschine, z.
B. Nebenschluß-, Asynchron- oder Synchronmotor, angetrieben, so muß zur mittelbaren
Leistungsregelung gegriffen werden. Dieser Fall tritt z: B. bei Umformerlokomotiven
ein, wenn ihnen die Energie in Form von Einphasenstrom durch eine Oberleitung zugeführt
wird und die Umformung in frequenzveränderlichen Mehrphasenstrom über
einen
Asynchron- oder Synchronmotor erfolgt, der den Zwischenläufergenerator antreibt.
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3. Die Ausführung des Fliehkraftreglers und der Erregungswiderstände
Die Erregungswiderstände 22 und 23 (Abb. 9) haben im allgemeinen nur geringe Leistungen
zu vernichten und werden daher zweckmäßig als Kohledruckwiderstände ausgeführt,
die mit dem Fliehkraftregler zusammengebaut und durch dessen Kraftwirkung unmittelbar
betätigt werden, derart, daß je nach dem Sinne der Drehzahlabweichung der eine Widerstand
mit höherem Druck belastet und dafür der andere entlastet wird bzw. umgekehrt. Auch
die Wirkung eines Spannungsteilers 29 (Abb. Io) kann in gleicher Weise durch Kohledrückwiderstände
erzielt werden. Diese Ausführungsform bietet mannigfache Vorteile: Einerseits erfolgt
die Widerstands- bzw. Spannungsänderung stufenlos, und es werden Schaltkontakte
mit ihrem Verschleiß und ihrer Störanfälligkeit vermieden. Andererseits wird der
Aufbau des Fliehkraftreglers sehr einfach und betriebssicher, da dieser im Gegensatz
zu den üblichen Reglern nicht durch Verstellung eines Gestänges od. dgl., sondern
unmittelbar durch die entstehende Fliehkraft selbst wirkt, wobei die Regelungswege
entsprechend der elastischen Deformation der Kohledruckwiderstände verschwindend
klein sind. Dementsprechend kommen auch die Stabilitätsprobleme der gewöhnlichen
Regler, die oft eine Verstellbarkeit des Drehzahlsollwertes in einem größeren Bereich
sehr erschweren, hier in Fortfall. Der Drehzahlsollwert kann durch die Spannung
einer der Fliehkraft entgegenwirkenden Feder (die Differenz zwischen Fliehkraft
und Federkraft wirkt auf die Widerstände) in beliebigem Ausmaß beeinflußt werden.
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Es sei noch erwähnt, daß die Fliehkraftregler und Erregungswiderstände
bzw. Spannungsteiler auch durch einen kleinen selbsterregten Gleichstromdynämo ersetzt
werden können, der sich beim Sollwert der Drehzahl gerade im labilen (ungesättigten)
Erregungszustand befindet, so daß geringe Drehzahlabweichungen große Änderungen
der erzeugten Spannung ergeben. Wirkt diese Spannung zusammen mit einer anderen
Gleichspannung auf Erregerwicklungen des Zwischenläuferantriebsmotors ein, so kann
damit die gleiche steile Abhängigkeit des Motormomentes von den Drehzahlabweichungen
des labilen Reglerdynamos erzielt werden, wie sie bei den oben geschilderten Anordnungen
mittels Fliehkraftregler und Erregungswiderständen erreicht wird. Die Anwendung
eines solchen Reglerdynamos ist vor allem bei sehr großen Generatorleistungen, bei
denen auch die Erregerleistungen des Zwischenläuferantriebsmotors größere Werte
annehmen können, zu empfehlen. Diese Drehzahlregelung durch labil selbsterregte
Reglerdynamos ist auch für andere Anwendungszwecke des Strömwendergenerators nach
der Erfindung, bei denen es sich um größere, schwer zu bewältigende Regelungsarbeiten
und -leistungen handelt, von besonderem Vorteil.
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IV. Die Stromwendung Eine Ausführung des Generators ohne Wendepole
kommt nur bei kleinen Leistungen und auch dann nur bei geringen Stegspannungen am
Stromwender, also kleiner Gesamtspannung der Maschine, in Betracht. In allen anderen
Fällen sind zur Erzielung einer guten Stromwendung Wendepole erforderlich.
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Abweichend von den üblichen Wendepolanordnungen der Stromwendermaschinen
wirken beim Zwischenläufergenerator normaler Bauart (Abb. I) die Wendepole 24 nicht
auf den die EMK EA erzeugenden Anker A, sondern auf einen Hilfsanker 25, der gewissermaßen
eine Verlängerung von A darstellt und auch die Wicklung I mit A gemeinsam hat. Grundsätzlich
wäre es wohl möglich, die Wendepole auch im Ständer S der Maschine unterzubringen,
um sie auf den Anker A wirken zu lassen, doch müßte dann das pulsierende Wendefeld
den Zwischenläufer ZL durchsetzen. Dies würde eine gebleckte Ausführung der Eisenstege
6 (Abb.2) erfordern, was bei höheren Zwischenläuferdrehzahlen außerordentliche konstruktive
Schwierigkeiten mit sich brächte, außerdem würden die dem Wirkstrom des Generators
entsprechenden Komponenten der Wendefelder störende (belastungsabhängige) Drehmomente
auf den Zwischenläufer ausüben. Die gegenseitige Aufhebung von Anker- und Ständerdurchflutung
wäre nicht mehr vollständig. Vor allem aber wäre die Unterbringung der Wendepole
(Wendezähne) und ihrer Wicklungen in dem außerdem gleichmäßig (verteilt) bewickelten
Ständer nur mit beträchtlicher Verminderung der Maschinenausnutzung durchführbar.
Diese Anordnung der Wendepole im Ständer kommt daher höchstens in Sonderfällen,
z. B. wenn eine anomal geringe Baulänge des Generators, die einen Fortfall des Hilfsankers
25 bedingt, gefordert wird, der Durchmesser der Maschine aber keine Rolle spielt,
in Frage.
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Das mit der jeweiligen Frequenz f wechselnde Wendefeld OW muß, um
eine einwandfreie Stromwendung zu erzielen, aus zwei Komponenten, OW1 und Ow2, zusammengesetzt
sein. OW1 dient zur Erzeugung der Wendespannung eWi, die die von der Streuung der
Ankerwicklung verursachte stromwendungsverzögernde Reaktanzspannung in den kommutierenden
Spulen aufzuheben hat. OW1 muß daher, wie bei allen Stromwendermaschinen mit Wendepolen,
dem Bürstenstrom proportional und mit ihm in Phase sein. 0W2 erzeugt die Wendespannung
eW2 in den kommutierenden Spulen, die die vom Zwischenläuferfeld 0 in diesen Spulen
induzierte Spannung e"" aufheben soll.
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Ist LA die ideelle (wirksame) Länge des Ankers A, L11 -die ideelle
Länge des Hilfsankers 2!5, B die auf die kommutierenden Spulen wirkende örtliche
Induktion des Nutzfeldes 0 und BW2 der auf die gleichen Spulen wirkende Momentanwert
der
Induktion des Wendefeldes OW2, so ergibt sich unter Berücksichtigung des Umstandes,
daß $ gegenüber dem Anker die Relativdrehzahl (nA-nz) aufweist, während 0W2 ein
örtlich ruhendes Feld ist, also gegenüber dem Anker die Relativdrehzahl nA hat,
die von ß in den kommutierenden Spulen erzeugte EMK (Momentanwert) mit ei = k ₧
B ₧ LA ₧ (nA - nZ), (8) während die von 0W2 induzierte EMK, die ei,
aufheben soll, den Momentanwert eW2 = k ₧ BW2 ₧ LH ₧ nA (9)
hat. In Gleichung (9) ist nur die durch 0W2 induzierte EMK der Bewegung berücksichtigt.
Die durch alle mit den kommutierenden Spulen verketteten Wendefelder, die ja Wechselfelder
sind, transformatorisch induzierten EMKe sind normalerweise auch bei hohen Frequenzwerten
von so geringem Einfluß, daß sie bei der vorliegenden Darstellung, die nur das Grundsätzliche
umfassen soll, vernachlässigt werden können. Durch Nullsetzen der Summe von Gleichung
(8) und Gleichung (9) erhält man
Gleichung (Io) gilt für alle Momentanwerte, daher auch für die Maximalwerte der
Induktionen. Der Maximalwert von B (in bezug auf den Zwischenläufer örtlicher, in
bezug auf eine kommutierende Spule zeitlicher Maximalwert!) zeigt über der Frequenz
f bzw. der Drehzahl nZ den gleichen Verlauf wie die Gesamt-EMK E des Generators
bei konstanter Ankerdrehzahl, was aus Gleichung (4) hervorgeht, da ja, von Oberwellen
abgesehen, der verhält-Scheitelwert der Induktion B dem Feld h ist (Abb.5 und II).
Durch Multiplikanisgl i tion mit dem Klammerausdruck der Gleichung (Io), anstatt
kann auch
gesetzt werden, ergibt sich aus der B-über-f-Kurve der in Abb. II dargestellte Verlauf
des Maximalwertes
über der Frequenz.
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Das Wendefeld oW2 wird durch eine Nebenschlußwicklung erzeugt. Da
es sich um ein Wechselfeld handelt, sind, im Gegensatz zu den Wendefeldern von Gleichstrommaschinen,
auch hohe Eisensättigungen in der Nutzahnschicht des Ankers 25 zulässig, da, in
gleicher Weise wie bei Umspannern, durch die angelegte Spannung ein zeitlich sinusförmiger
Verlauf des Feldes erzwungen wird. Es können daher die höchsten auftretenden Maximalwerte
von BW2 in der Größenordnung des absoluten Höchstwertes von B (bei stärkstem Feld
l, Frequenz f2, Abb. II) festgelegt werden.
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Dadurch und durch passende Wahl der Ankerfrequenz (Ankerdrehzahl)
fA in ihrem Verhältnis zur Höchstfrequenz f2 kann die Hilfsankerlänge LH bis auf
die Hälfte der Hauptankerlänge LA oder sogar darunter gedrückt werden.
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Das Feld oW2 induziert in der dieses Feld erzeugenden Nebenschlußwicklung
eine Spannung, die dem Produkt aus dem zeitlichen Maximalwert von BW2 nach Gleichung
(Io und der Frequenz f proportional ist. Durch Multiplikation von Gleichung (Io)
mit f ergibt sich nach Einführung von Gleichung (4) für diese Selbstinduktionsspannung
die Beziehung
(kW . . . Konstante). Durch Einsetzen von Gleichung (6) und Gleichung (7) in Gleichung
(II) folgen weiter
wobei die aus Gleichung (2) und Gleichung (5 folgende Beziehung
zu berücksichtigen ist.
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Aus Gleichung (12) und Gleichung (7) ergibt sich die Proportion
Der Ohmsche Spannungsabfall im Stromkreis der 0W2 erzeugenden Wendepolwicklung spielt,
vom Betrieb mit ganz kleinen Frequenzwerten abgesehen, gegenüber der Selbstinduktionsspannung
EW2 keine Rolle und kann daher vernachlässigt werden. Bei den ganz kleinen Frequenzen
sind wieder die fallweisen, durch den Ohmschen Spannungsabfall entstehenden Abweichungen
der ihren Sollwerten insofern Induktion BW2 bedeutungslos, als hier die aufzuhebende
Spanin den kommutierenden Spulen nach nung e Gleichung (8) infolge der Kleinheit
von B so gering ist, daß die nicht durch eW2 kompensierten Reste dieser Spannung
ohne weiteres vom Kommutierungsvermögen der Stromwenderbürsten bewältigt werden.
Es genügt daher eine der Selbstleiche EMK zur Erzeuinduktionsspannung EW2 W2. Diese
EMK EW2 könnte durch eine gung von Erregermaschine geliefert werden. Am zweckmäßigsten
ist es jedoch, sie mit einem Drehtransformator zu erzeugen, der primär an die Gesamtspannung
oder an die Ankerspannung oder an die Ständerspannung des Generators angeschlossen
ist und dessen Übersetzungsverhältnis durch die Stellung seines drehbaren Teiles
gemäß Gleichung (y) bzw. Gleichung geregelt bzw. Gleichung wird. Es ist auch noch
eine beträchtliche Anzahl von Drehtrafoschaltungen möglich, die sich durch Kombination
der Gleichungen (m), ( m) und (r3
ergeben (mehrfach gespeiste Trafos).
Die Steuerung des Übersetzungsverhältnisses des Drehtrafos
nZ kann entweder durch ein den Quotienten bzw.
bildendes Gerät (solche Steuergeräte können in mannigfacher Weise, sowohl mechanisch
als auch elektromagnetisch wirkend, ausgeführt werden) gemäß Gleichung (II) bzw.
(I2) bzw. (I3) erfolgen oder durch eine Einrichtung, die die Einhaltung der Proportion
nach Gleichung (I5) überwacht. Schließlich sind noch mehrfach gespeiste Drehtransformatoren
möglich, die keine besonderen Steuereinrichtungen benötigen, indem ihrem drehbaren
Teil freie Beweglichkeit gelassen und durch besondere, auf Grund der Gleichung (I5)
entwickelte Schaltungen erreicht wird, däß dieser Teil nur in der dem jeweils erforderlichen
Übersetzungsverhältnis entsprechenden Stellung drehmomentenfrei bleibt, in allen
anderen Lagen jedoch Drehmomente erfährt, die ihn in diese Stellung bringen. Falls
erforderlich, kann auch der hier vernachlässigte Ohmsche Spannungsabfall in dem
0W2 erregenden Stromkreis zumindest näherungsweise durch entsprechende, vom Drehtrafo
gelieferte Spannungskomponenten berücksichtigt werden.
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Jene Schaltungen, bei denen der Drehtrafo nicht oder nicht nur von
der Gesamtspannung des Generators, sondern, allein oder zusätzlich, von der Anker-
bzw. Ständerspannung gespeist wird, ergeben primäre Ströme oder Stromkomponenten,
die durch die Anker- bzw. Ständerwicklung des Generators allein fließen, deren Durchflutung
also nicht kompensiert wird, so daß sie an der Erzeugung des Feldes 0 beteiligt
sind. Ihre Wirkkomponenten ergeben auch zusätzliche Drehmomente auf den Zwischenläufer.
Derartige Hilfsströme wurden bereits früher erwähnt.
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Die Wendefeldkomponente Ow1 wird, wie bei allen Wendepolmaschinen
üblich, durch von den Bürstenströmen durchflossene Hauptschlußwicklungen erzeugt.
OW1 induziert in den zur Erregung von OW2 dienenden Wicklungen eine Spannung Ew1
= c ₧ BW1 ₧ f = c1 ₧ J ₧ f, (16) wobei c und c1 Konstante
bedeuten, während BW1 der zeitliche Maximalwert der Induktion des Feldes OW1 und
J der entsprechende Bürstenstrom ist. Es muß daher im Erregerkreis von OW2 eine
dieser Spannung entgegengesetzt gleiche EMK aufgebracht werden. Bei hohen Eisensättigungen
des Wendefeldes erzwingt diese EMK durch Erzeugung entsprechend oberwelliger Zusatzströme
den zeitlich sinusförmigen Verlauf von Ow1, der durch die vom Bürstenstrom gelieferte
Hauptschlüßerregung allein nicht mehr aufrechterhalten werden würde.
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Insgesamt ist also im Kreis der Wendepolnebenschlußwicklungen eine
EMK erforderlich, die gleich der Vektorsumme aus der belastungsunabhängigen EMK
EW2 und der belastungsabhängigen, dem Bürstenstrom proportionalen EMK EW1 ist. Es
ist am zweckmäßigsten, die EMK EW1 durch von den Bürstenströmen durchflossene Zusatz-Wicklungen
im Erregerdrehtrafo selbst zu erzeugen. Durch solche zusätzlichen Hauptschlußwicklungen
können auch, soweit dies in der Praxis erforderlich ist, die Abweichungen der dem
Drehtrafo primär zugeführten Generatorklemmenspannungen U bzw. UA bzw. US von den
theoretisch, nach Gleichung (II) bzw. (I2) bzw. (I3), zur Speisung erforderlichen
elektromotorischen Kräften E bzw. EA bzw. ES kompensiert werden. Diese Abweichungen
sind ja gleich den im Generator und daher den Bürstenströmen proportional.
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Um die zur Wendepolerregung erforderliche Blindleistung und damit
auch die Größe des Erregerdrehtrafos zu beschränken, sind möglichst schmale Wendezonen
und möglichst kleine Wendepollüftspalte anzustreben. Bei Generatoren mit ungerader
Phasenzahl, wie Dreiphasenmaschinen, ist außerdem die Spulenweite der Ankerwicklung
um einen solchen Teil der Polteilung zu verkürzen (gesehnte Wicklung), daß in jeder
Nut die Leiter der Oberschicht und der Unterschicht möglichst gleichzeitig kommutieren;
bei Dreiphasenmaschinen beträgt diese Verkürzung ein Drittel der Polteilung, da
nur dann die Zahl der Wendepole gleich der Zahl der möglichen Bürstenreihen (Polpaarzahl
mal Phasenzahl) wird, ohne dabei die Ausnutzung des Hilfsankers vermindern zu müssen.
Bei der bei Gleichstrommaschinen üblichen ungesehnten Ankerwicklung (Durchmesserwicklung)
und ungerader Phasenzahl müßte nämlich entweder die Zahl der Wendepole doppelt so
groß wie die Zahl der möglichen Bürstenreihen sein, nur dann würden beide Seiten
einer kommutierenden Spule unter Wendepolen liegen, oder es müßte die Wirksamkeit
der Wendefelder, die dann nur auf eine Seite einer kommutierenden Spule wirken,
verdoppelt werden, was bei den hohen Eisensättigungen derselben auch eine Verdoppelung
der Länge des Hilfsankers bedingen würde. Die durch die Wicklungssehnung Verringerung
der Ankerausnutzung ist nur gering (bei Dreiphasenmaschinen I3,4%) und wird durch
die Ersparnis an und Erregerleistung für die Wendepole bei weitem wettgemacht. Außerdem
ergibt die 5ehnung noch eine wirksame Unterdrückung von Oberwellen in der erzeugten
EMK. Bei Maschinen gerader Phasenzahl, wie Sechsphasenmaschinen, kann die Sehnüng
unterbleiben, da hier bei Durchmesserwicklung Ober- und Unterschicht eder Nut gleichzeitig
kommutieren, die Zahl der Wendepole bzw. die Länge des Hilfsankers also nicht durch
Sehnung vermindert werden kann.