DE902952C - Ruettelverfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Betonhohlbalken od. dgl. - Google Patents

Description

• Rüttelverfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Betonhohlbalken od, dgl. Die Erfindung bezieht sich auf ein Rüttelverfahren und eine Rüttelvorrichtung zur Herstellung von Betonhohlbalken, -pfosten, -massen u. dgl., insbesondere solchen Betonkörpern mit Eisenbewehrung oder sonstiger Metallbewehrung. 'Die Herstellung derartiger Körper geschieht durch Gießen, Stampfen, Rütteln oder durch Pressung mittels Ziehformschlitten. Beim Gießen benötigt man sehr viele Formen, weil die Balken bis zur Erhärtung 2 bis 4 Tage in dien Formen verbleiben müssen. Demzufolge ist bei dieser Herstellungsweise viel Platz erforderlich. Das Stampfen ist mühevoll und erfordert viel Zeit, um lange Balken in mehreren Schichten einzustampfen; neben der Stampfarheit ist noch ,das Fertigmac'hen und! Profilieren not-,vendig,, außerdem eine etwaige Kernbehandlung. Dem Rüttelverfahren haftete u. a. bisher der Nachteil an, daß durch die Erschütterungen die in der Nähe der Rüttelmaschine lagernden frischgeformten Balken miterschüttert un,d in ihrem Gefüge gelockert wurden. Auch zeigten sich häufig Ungleichmäßigkeiten in der Struktur. Beim Pressen der Ballken mittels Ziehformschlitten wird nicht die not,#vendige Wirkung erreicht. Die Ballken werden nur an der Oberfläche fest, lassen jedoch in der Tiefe von etwa 8 cm eine Pressung vermiesen, so daß sie vorgestampft werden müssen, wenn man einwandfreie Balken erzeugen will. Ein Rütteln, bei welchem der Formtisch und ein Stoßkörper gegeneinander auf- und abwärts, bewegte werden, liefert bei dicken Formkörpern im oberen Teil ein weniger dichtes Gefüge als im unteren Teil.
• Alle die erwähnten Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch beseitigt, ,daß das Rüttelverfahren mit gegeneinander Auf- und Abwärtshewegen des Formtisches und eines Stoßkörpers in der Weise durchgeführt wird,, daß die zu verformende, in einem Formkasten eingebrachte Masse mit einem Preßbalken beschwert wird.
• Auf diese Weise wird eine Gegernstoßrüttelung ausgelöst, welche stets eine durchgreifende Verdichtung 4er zu verformenden Masse bis in. den innersten Kern des Formkörpers herbeiführt und - insbesondere auch bei EisGen@betonhohlbalken u. d91:. Körper in allen Teilen eine gleiche und einwandfreie Massenstruktur vermittelt. Dabei bleibt die Umgebung der Formmaschine völlig erschütterungsfrei. Es werden lediglich auf @die zu verformende Masse sich auswirkendie Sch-,vin6ungsrüttel!bewegungen ausgelöst..
• In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform einer Rüttelvorrichtung zur Durchführung des Verfa',hrens gemäß der Erfindung dargestellt.
• Fig. i zeigt die Vorrichtung in Vorderansicht, Fig. 2 in Draufsicht,auf den Formkasten, Fig. 3 in Seitenansicht, Fig. .I einen Teillängenschnitt durch den Preßb alken, Fig. 5 einen Querschnitt durch den Preßbalken, Fig.6 und 7 einen Teillängenschnitt und Querschnitt durch dien Formkasten, Fig. 8 und 9 eine Quer- und Längsansicht der oszillierenden Gegenstoßvorrichtung, Fig. @ao eine Seitenansicht der Bewe,-unrgseiarichtung.
• An einem festen Rahmen z, ?, 3 befinden sich Ständer 4. mit Achsbolzen 5, um welche Doppelliebel 6 schwingen können. Diese tragen an einem Ende mittelis Aufsätzen 7 einen Gegenstoßbalken 8, am anderen: Ende mittels Stempeln 9 den Formkasten io mit Formboden ri. Über dem Formlasten io befindet sich in den Rahmenstielen 2 auf und ab bewegbar ein Prefbalken 12, .dessen Bodenplatte den um die Kerne 13 herum frei bleibenden Teil des Formlings deckt.
• In dem Preßbelken 12 befindet sich vorteilhaft eine Welle 1q. mit Hebeln 15 und Zugmitteln 16, welch letztere an einer Schubstange %17 mit Haken i8 zum Einhängen und Ausziehen der Kerne 13 befestigt sind. Bolzen i9 an den Kernen 13 dienen zum Halten der Kerne im Formboden, vi während des Einfüllens und Rüttelns.
• Der Preßballzen @12 besteht zweckmäßig aus einem Stück, um die Schwingungs- und Rüttelbewegungen und den Preß,druck gleichmäßig auf die :gesamte zu verformende Masse zu verteilen. Damit trotzdem die Form schnell und leicht gefüllt und entleert werden kann, ist der Preßbalken 12 zweckmäßig derart ausgebildet, daß er in seiner Ruhestellung in Haken 20 hängen kann und mittels Gegengewichten 21 an Seiltrommeln 22 sowie mit Hilfe einer endlosen: Kette 23, welche mit Haken 24 (s. Fig. 3) versehen ist, auf und ab bewegbar ist. Zum Rütteln kann der Preßbalken 12 durch Stützen 25, welche die Gegengewichte 2i während des Rüttelns halten, freigegeben werden.
• Zum Aufundabbewegen .des. Formkalstens io bei der Unterbrechung der Rüttelarbeit dient ein Hebel 26 mit Segmentbügel 27. Der Hebel ist im Aclisbol'zen 28 in den Rahmenstützen 29 gelagert.
• Der Formboden., I I ist zweckmäßig lose und durch mit Federn gehaltene Hebel 35 gestützt. Wie aus Fig. 7 ersichtlich ist, sind Druckhebel 35 an Bolzen 37 gelenkig angeordnet und werden -durch Zugfedern 36 hochgezogen.. Mittels Hebel 38 können die Zugfedern 36 gespannt und losgelassen werden.. Auf diese Weise wird beim Rütteln der Formtoden i i stets angepreßt gehalten.
• Gemäß Fig. Z.o wird durch einen Exzenter 39 mittels Hebel q0, der um Achsbolzen 41 schwingt und mit einer Laufrolle 42 versehen ist. der Stoßbalken 8 periodisch abwärts gedrückt. Dabei wird durch die Stütze 7, die am Balken 8 befestigt ist und mit einem Ende des Hebels 6 im Eingriff steht, die am anderen End le des Doppeliliebels 6 befindliche Stütze 9 hochgedrückt und. demzufolge der Formkasten bzw. der Formboden gehoben.. Nach Beendigung der Abwärtsbewegung des Stoßbalkens 8 drückt der Formkasten io bzw. der Formboden m mit der auf ihm ruhenden Last d iie Stützen 9 nach unten, hebt dabei gleichzeitig vermittelis des Doppelhebels 6 die Stützen 7 mit dem daran befindlichen Stoßbalszen und schlägt schließlich auf die Stützen 7 auf.
• Die Anordnung eines auf einer ortsfesten Achse gelagerten zweiarmigen Hebels, 4essen einer Arm den Formenträger stützt, ist an -,ich bekannt. Ferner .sind für sich, heb- und senkbare Preßkörper bei Formmaschinen anderer Art bekannt.
• Der Arbeitsgang eist folgender: Nachdem der Farmkasten ao in seine Enafüllstellung gebracht ist, wird der Formboden i i eingelegt und der Preßbalken itz mit den Kernen 13 'heruntergelassen; bis die Kerne mit ihren Bolzen ig in; dien Löchern des Formbodens sitzen. Dann wird: die Schubstange 17 (gemäß Fig. q. nach rechts) -derart gezogen:, d@aß die Haken 18 mixt den, Kernen 13 außer Eingriff kommen. Hierauf wird :der Preßbalken ohne Kerne gehoben und an Hakens 2o eingehängt. Dann folgt Einfüllen des Farmgutes, gegebenenfalls Einlegen der Eisen, oder isonstigen Einlagen und Fertigfüllen etwa bis zum oberen Rand der Kerne bzw. des Formkastensi. Danach wird der Preßbalken 12 auf das Forangut abgelassen, und die Gegengewichte 21 werden durch die Stützen bzw. Klinleen 25 abgestützt. Alsdann wird die Rütteleinrichtung in Tätigkeit gesetzt. In der oben geschilderten Weise wird vermittels mechanischen Antriebes, sich ständig wiederholend, der Stoßbalken. 8, unter Anheben des Formkastens io, mit denn tauf dem Formgut frei aufliegenden- Pre&balken 12 abwärts gedrückt und-dann der Formkasten bis zum Gegenstoß mit dem Stoßbalken 8 bzw. -dessen Stützen 7 sinken bzw. fallen gelassen. Nach Beendigung der Rüttel'ung wird der Stoßbalken 8 1n seiner Ruhestellung gesichert, die Stange 17 nach links so daß die Haken i8 wieder,die Kerne 13 erfassen, durch Drehen der Hebel 15 an der Welle '14 die Haken 18 angezogen und der Preßbalken 112 hoc'hgezogen. Auf diese Weise wird der im Formkasten liegende Formling fehlerfrei nach oben 'hin freigelegt. Darauf wird der Formkasten io nach unten mittels der Hebel 26, 27 angesenkt unid kann nunmehr der völlig frei liegende Formling auf .das Erhärtungsl.ager abgeschoben werden und ,der beschriebene Arbeitsvorgang von neuem beginnen.
• Das Verfahren und die beschrilebene Vorrichtung läßt sich zur Herstellung von Hohlkörpern jeder Art aus Beton oder Eisenbeton anwenden, desgleichen auch für Vollkörper aus solchen Werkstoffen. Volle oder hohle Ballken. von mehreren Metern Länge können 'hergestellt werden. Die Anordnung mehrerer Rüttelanordniungen (Fi;g. 8, 9) beseitigt durch Vermehrung tragender Stützpunkte jede Längenbeschränkung.

Claims (6)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Rüttelverfahren zur Herstellung von Betonhohlbalken, -pfosten, -masten u. dgl., insbesondere mit Eiisenibewe'hrung, bei welchem der Formtisch lind. ein Stoßkörper gegeneinander auf- und abwärts bewegt werden, dadurch gekennzeic,hliet, daß die zu verformende, in einem Formkasten eingebrachte Masse mit einem Preßbalken beschwert wird.
2. 2. Rüttelvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i mit auf einer ortsfesten Achse gelagertem zweiarmigem Hebel, liessen einer Arm den Formenträger stützt, diadurch gekennzeichnet, daß ein Formkasten (io) mit auflegbarem Preßbal'ken (12) .durch Stützen (7) eines auf und ab beweglichen Stoßbalkens: (8) lösbar getragen wird' und die Stützen (7) jeweils mit. einem Arm eines ortsfest gelagerten zweiarmigen Hebels (6) iah Eingriff stehen, dessen anderer Arm eine Stütze (9) für den Formlasten trägt.
3. 3. Vorrichtung rnerh Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, d'aß der Stoßbalken (8) mittels eines ortsfest gelagerten einarmigen Hebels (4o), durch die Umdrehung eines Exzenters (39) unterbrochen, abwärts gedrückt wird.
4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und/oder 3 mit losem Formkastenbaden,dadurch igekennzeichnet, daß der lese Boden (r i) des Formkastens (io) durch federnd gehaltene Hebel (35) gestützt wird.
5. 5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4 mit heb- und senkbarem Preßkörper, dadurch gekennzeichnet, daß dem Preßbalken (12) ein ausschaltbares Gegengewicht zugeordnet ist und an einer Welle (14) mit Dreh'liebel (r5) Zugorgane (16) befestigt sind, welche eine Schubstange (17) mit Griff und Haken (18) tragen für .dlas Anhängen auswechselibar angeordneter Kerne (13).
6. 6. Vorrichtung mach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkasten (io) mit Hubhohen (34) ausgestattet ist, so ,daß er mittels eines Hebels (a6) und Segmentbügels (27) hochgehoben bzw. festgestellt werden kann. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patenitsthriften Nr. 208 369, 290 376, 56o 885, 563 358 britische Patentschriften Nr. 26 655, 347 63; 1 - französische Patentschriften Nr.45 172 (Zusatz zum Patent 762 938), 715 530.