DE902197C

DE902197C - Vorrichtung zum Verdampfen, Vergasen, Verraeuchern und/oder Vernebeln von Chemikalien zur Ungezieferbekaempfung u. dgl.

Info

Publication number: DE902197C
Application number: DEE3561A
Authority: DE
Inventors: Dr Rer Nat Werner No Dipl-Chem; Ludwig Eberhardt
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-04-05
Filing date: 1951-04-05
Publication date: 1954-01-21

Description

Es ist bekannt, daß sich durch Wärmeeinwirkung eine große Anzahl von Chemikalien von ungezieferbekämpfendem, desinfizierendem und Geruchstoffe erzeugendem Charakter aus dem stofflich kompakten in den gas-, rauch-, dampf- und/oder nebeiförmigen Zustand überführen lassen. Eine besondere Bedeutung haben in diesem Zusammenhang z. B. die verräucherbaren Kontaktinsektizide vom Typus des Gamma-Hexachlorcyclohexans.

Um den Vergasungsvorgang zu bewerkstelligen, sind bereits verschiedene Anordnungen und Einrichtungen vorgeschlagen worden. So sind beispielsweise patronenförmige, aus einer Papphülse od. dgl. bestehende Körper bekannt, die mit einem Brennsatz zum Entwickeln von zur Schädlingsbekämpfung dienenden giftigen Gasen gefüllt sind und ein Reibzündorgan besitzen, durch dessen Betätigung der Brennsatz der Patrone in Brand gesetzt wird. Diese Einrichtung ist indessen verhältnismäßig umständlich in ihrer Herstellung, die mehrere Arbeitsgänge erfordert, da vor allem auch das Reibzündorgan gesondert angefertigt werden muß und nachträglich erst mit der Patrone verbunden, beispielsweise in diese eingesteckt wird. Außerdem sind hülsenförmige Patronen dieser Art nicht für alle verräucherbaren Substanzen geeignet, so daß sie insofern den an derartige Einrichtungen zu stellenden Anforderungen nur bedingt entsprechen.

Auch die zum Aufhängen bestimmten anzündbaren Späne genügen vielfach nicht den Bedürfnissen der Praxis, da zu deren Anzünden ein Streichholz od. dgl. erforderlich ist, wodurch es, falls ein solches fehlt, oftmals nicht möglich ist,

einen derartigen Span im Bedarfsfall rasch in Gebrauch zu nehmen.

Gemäß der Erfindung werden diese Mangel und Unzulänglichkeiten der bekannten Vorrichtungen dadurch in einfacher und zuverlässiger Weise behoben, daß eine Brenn- oder Glimmasse auf einen zweckmäßig stabförmigen, aus Holz, Papier, Stoff, Draht od. dgl. bestehenden Trägerkörper aufgetragen und mit einem Zündkopf versehen wird. Die ίο Chemikalien mit ungezieferbekämpfendem, desinfizierendem und Geruchstoffe erzeugendem Charakter werden auf die Brenne oder Glimmasse aufgetragen oder mit ihr vermischt. Das Aufbringen der Masse und der Chemikalien sowie des an einem Ende des Trägerkörpers vorgesehenen Zündkopfes erfolgt in an sich bekannter Weise z. B. im Tauchverfahren, wie dies u. a, beim Bengalholz üblich ist.

Die erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung unterscheidet sich somit vorteilhaft von den bekannten Verdampfungsgeräten und -körpern dadurch, daß die in Frage kommende Masse unmittelbar auf einem Trägerkörper aufgetragen ist, den sie im wesentlichen völlig umhüllt, und der Trägerkörper selbst zugleich auch den Zündkopf aufweist, der ebenfalls unmittelbar auf den Trägerkörper aufgebracht ist. Dadurch kann die Vorrichtung in besonders vorteilhafter Weise in kürzester Zeit durch Massenfertigung, z. B. nach Art der Zündholzherstellung, erzeugt werden.

Durch einfaches Anstreichen des Zündkopfes an einer Reibfläche wird die Brenn- oder Glimmasse entzündet und bewirkt während des selbsttätigen Verbrennungsvorganges das Verdampfen, Verräuchern, Vergasen und/oder Vernebeln der auf ihr aufgetragenen oder mit ihr vermischten Substanz mit ungezieferbekämpfendem, desinfizierendem und/oder Geruchstoffe erzeugendem Charakter. Die Zündmasse kann dabei entweder in der Weise zusammengesetzt sein, daß sie nur an einer präparierten Reibfläche zur Entzündung gebracht werden kann, oder aber derart, daß sie sich an jeder beliebigen rauhen Fläche entzünden läßt. Der Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung liegt vor allen Dingen in ihrer einfachen Herstellung sowie der überaus zweckmäßigen, keine besonderen Umstände und Hilfsmittel beanspruchenden Handhabung. Ist der Trägerkörper nicht vollkommen von der Brenn- oder Glimmasse umhüllt, so kann die Vorrichtung während des Vorganges gefahrlos in der Hand gehalten werden.

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Verdampfen, Vergasen, Verräuchern und/oder Vernebeln von 'Chemikalien zur Ungezieferbekämpfung, zur Desinfektion, zum Verbreiten von Geruchstoffen oder zu ähnlichen Zwecken, gekennzeichnet durch einen vorteilhaft stabförmigen, aus Holz, Papier, Stoff, Draht od. dgl. bestehenden Trägerkörper mit einer auf diesen aufgetragenen und mit einem Zündkopf an sich bekannter Art versehenen Brenn- oder Glimmmasse sowie einer diese umhüllenden oder mit ihr vermischten Substanz von ungezieferbekämpfendem, desinfizierendem und/oder Geruchstoffe erzeugendem Charakter.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerkörper auf nahezu seiner ganzen Länge, lediglich unter Freilassung einer Handhabe, umhüllt ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der über seine gesamte Länge umhüllte Trägerkörper mit einer Aufhängevorrichtung od. dgl. versehen ist.

4. Verfahren zur Herstellung von Vorrichtungen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Brenn- oder Glimmasse als auch die Chemikalien sowie zweckmäßig zugleich auch der Zündkopf im Tauchverfahren auf den Trägerkörper aufgebracht werden.

Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 434 582.