DE900996C

DE900996C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Hohlkoerpern aus Kunstholz

Info

Publication number: DE900996C
Application number: DEP6380A
Authority: DE
Inventors: Theodor Prell
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-10-26
Filing date: 1951-10-26
Publication date: 1954-01-07

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Hohlkörpern aus Kunstholz Es sind bereits Einrichtungen bzw. Maschinen bekanntgeworden, um Hohlkörper, wie Fässer, Eimer usw., aus Papierbrei u. ä. Material in Verbindung mit einem Bindemittel, wie Harz oder Asphalt oder Zellulose bzw. einem Material in feingepulvertem trockenem Zustande, mit Harzgummi vereinigt, nach breiartiger Vermengung der jeweils in Frage kommenden Rohstoffe in Form zu pressen.
In allen bekanntgewordenen Fällen wurde das zu pressende Gut einer Vorverformung unterworfen, dann von Hand in die Form eingebracht, worauf der endgültige Preßvorgang unter Zuhilfenahme hydraulischer (Dampf-) Anlagen folgte.
Nach erfolgter Pressung wurde alsdann die Form oben wiederum von Hand geöffnet und anschließend unter Zuhilfenahme eines besonderen Ausstoßers der Hohlkörper der Preßform entnommen.
Diese Arbeitsweise war außerordentlich umständlich und zeitraubend und verursachte sehr hohe Gestehungskosten. Außerdem waren aber auch die der Herstellung der Hohlkörper dienenden Einrichtungen bzw. Maschinen äußerst kompliziert und unpraktisch.
Ein weiterer großer Nachteil ist in der Verwendung des zur Verarbeitung gelangenden Preßmaterials zu sehen, das im Fertigzustand nicht nur sehr wenig widerstandsfähig ist, sondern vor allem auch nicht gänzlich feuchtigkeits- und säurefest ist, des ferneren aber auch nicht geruchfrei.
Die herzustellenden Hohlkörper eignen sich infolgedessen insbesondere als Verpackungsbehältnisse z. B. für Lebensmittel, wie Butter, Margarine od. dgl., keinesfalls.
Die aufgezeigten Mängel zu beseitigen, ist Zweck der Erfindung, und er wird in einfachster Weise durch Anwendung eines Verfahrens und einer Vorrichtung erreicht, wonach- sehr haltbare wasser- und säurefeste bzw. geruchfreie Hohlkörper, wie insbesondere Fässer, Kästen u. dgl. Verpackungsbehälter, dadurch hergestellt werden, daß eine aus langgezogenen dünnen Holzfasern und einem Kunstharzbindemittel ähnlich einem auf Geruchfreiheit behandelten, an sich bekannten Harnstoff - Formaldehyd - Harz bestehende breiförmige Masse in die entsprechende Hohlkörperform gepreßt und selbsttätig unter Zuhilfenahme von Druckluft sowohl mengenmäßig von dem übrigen Werkstoff durch kreiselnde Luft abgetrennt als auch in der Form zum Abbinden unter Druck gesetzt wird.
Die Zeichnung stellt eine der Ausübung des Verfahrens dienende Vorrichtung beispielsweise dar, und zwar zeigt dieselbe einen Kolbenzylinder in Verbindung mit einer Preßform im Vertikallängsschnitt.
Die Vorrichtung nach der Erfindung besteht im wesentlichen aus einem Zylinder a, in dessen Innenraum in beiden Achsrichtungen ein Kolben b gleitbar bzw. längs verschiebbar ist.
Während das eine Ende des Zylinders beispielsweise mittels eines aufschraubbaren Deckels c verschlossen ist, schließt sich an das gegenüberliegende Ende eine Preßform d mit ebenfalls längs verschiebbarem Stempel dl an.
Ein im Verschlußdeckel angebrachter Gewindestutzen cl dient dem Anschluß einer von einer Preß- -luftanlage (Kompressor) ausgehenden Schlauch- oder Rohrleitung e. Die Zuführung des Preßgutes erfolgt dagegen über eine Transportschnecke f durch eine in der Zylinderwandung vorgesehene Durchlaßöffnung al.
In der verstärkt ausgebildeten Preßformwandung befindet sich eine ringförmige, mit einer größeren Anzahl von tangential gebohrten, nach dem Innern des Zylinders zu offenen Löchern g versehene Düsenkammer gl.
Die Düsenkammer ist ebenfalls über eine Rohr- oder Schlauchleitung g2 an eine Druckluftanlage angeschlossen.
Die Preßform kann beliebige Innengestaltung aufweisen. Ihr angepaßt ist ein Stempel dl, der von außen kommend sich abstandsmäßig so einfügt, daß zwischen beiden eine der Form des herzustellenden Behälters zugedachter Hohlraum d2 gebildet wird.
Nach der Zeichnung weist die Preßform beispielsweise eine stumpfkegelige Form auf, sie kann indessen auch zylindrisch oder kantig sein.
Während der Kolbenzylinder stationär bzw. fest gelagert ist, kann der Stempel in beliebiger Weise längs bewegbar bzw. längs verschiebbar sein.
Die aus der Zeichnung ersichtliche Vorrichtung ist in ihrer Füllstellung veranschaulicht. Bei Längsverschieben des Stempels, wie strichpunktiert angedeutet, befindet sich die Vorrichtung dagegen in ihrer Ausstoßstellung.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung gemäß der Erfindung ist wie folgt: Holzfaser mit Bindemittel breiförmig gemengt wird mittels der Transportschnecke f dem Zylinderinnenraum zugeführt, aus welchem durch einen Kolben von Preßluft geschoben die Masse in die Form gestoßen wird.
Sobald die Form gefüllt und damit der Vorpreßvorgang abgeschlossen ist, wird die Unter- bzw. Bodenfläche des Hohlkörpers durch kreiselnde Luft abgeschnitten und die nicht benötigte Masse des Preßgutes in den hinteren Teil des Zylinderinnenraumes zurückgedrückt.
Die kreiselnde Luftbewegung erfolgt durch eine zweite Preßluftzuführungsleitung g2, welche über die Düsenkammer g durch tangential gebohrte Löcher gel am Zylinderende die Trennung bzw. das Abteilen der Restmasse vom Hohlkörperboden vornimmt.
Da hierbei zum gleichen Zeitpunkt der Druck auf den Zylinderkolben durch entsprechende Umschaltung des Druckluftsteuerventils zurückgenommen wird, preßt die durch die Düsenkammer strömende Druckluft gleichzeitig die Restmasse in die Ausgangsstellung zurück.
Zum Abbinden der in der Form gepreßten Masse ist außer dem Druck eine Erhitzung von 90" erforderlich. Um zu vermeiden, daß sich die Hitze aus dem Zylinderraum ausdehnt, wird die Düsenkammer zweckmäßig von einem Kühlmantel umgeben.
Das Herausnehmen des Hohlkörpers geschieht auf einfachste Weise dadurch, daß nach Entfernung des Düsendeckels durch nochmaligen Luftdruck über die Düsenkammer das fertige Stück bzw. der Formling herausgestoßen wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Herstellung von wasser- und säurefesten sowie geruchfreien Hohlkörpern aus Kunstholz, wie insbesondere Fässer, Kästen u. dgl.

Verpackungsbehälter, dadurch gekennzeichnet, daß eine aus langgezogenen dünnen Holzfasern und einem Kunstharzbindemittel ähnlich einem auf Geruchfreiheit behandelten, an sich bekannten Harnstoff - Formaldehyd - Harz bestehende breiförmige Masse in die entsprechende Hohlkörperform vorgepreßt und selbsttätig unter Zuhilfenahme von Druckluft sowohl mengenmäßig von dem übrigen Werkstoff durch kreiselnde Luft abgetrennt als auch in der Form zum Abbinden unter Druck gesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß zum Abbinden die in die Form gepreßte Masse auf etwa go"C erhitzt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der fertige Hohlkörper bzw. Formling aus der Form mittels in kreiselnde Bewegungen zu versetzender Preßluft ausgestoßen wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht benötigte Preßmasse durch die kreiselnde Preßluft gleichzeitig in den hinteren Teil des Zylinderinnenraumes zurückgeführt wird.
5. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach den Ansprüchen I bis 4, gekennzeichnet durch einen Zylinder (a), in dessen Innenraum in beiden Achsrichtungen ein Kolben (b) gleit- bzw. ver- schiebbar ist, sowie durch einen aufschraubbaren Deckel (c) und eine diesem gegenüberliegenden Preßform mit ebenfalls längs verschiebbarem Stempel (dl).
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine Zuführung des Preßgutes mittels einer -Förderschnecke (f) durch eine in dem Zylinder (a) vorhandene Durchlaßöffnung (al).
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der verstärkten Wandung der Preßform eine Düsenkammer (g) mit tangential angeordneten, nach innen zu gerichteten Löchern (gl) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenkammer (g) von einem Kühlmantel od. dgl. umgeben ist
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein am Verschlußdeckel (c) angebrachter Gewindestutzen (c1) sowie die Düsenkammer (g) jeweils an eine mit einer Druckluftanlage in Verbindung stehende Rohr-oder Schlauchleitung (e bzw. g2) angeschlossen sind.

IO. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5- bisg, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderkolben (b) im Bereiche des Preßlufteintrittes eine kugelige Ausdehnung (bl) besitzt.

Angezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 526 7I7, 526 693, 666 812.