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Buchungsformular Im Patent 813 228 ist ein Postscheckformular behandelt,
dessen an sich bekannte drei Teile gleich breit gehalten sind, um alle drei Teile
auf einmal durchschreiben zu können. Um das Aufaddieren dieser Formulare zu erleichtern,
soll das Feld für den Eintrag des zu überweisenden oder überwiesenen Betrages am
oberen Rand des Formulars angeordnet sein, so daß die Beträge bei gestaffelt übereinander
in einen Grundbogen einzuklebenden Scheckabschnitten leicht addiert werden können
und dadurch die Buchhaltung vereinfachen.
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In weiterer Ausgestaltung dieses Gedankens sind gemäß der Erfindung
ganz allgemein Buchungsformulare aller Art mit einem Raum am oberen oder unteren
Rand für die immer an gleicher Stelle und in gleichen Zwischenräumen einzusetzenden
Betragszahlen zum Aufaddieren der Zahlen .bei gestaffelt in die zugehörige Liste
eingeordneten oder einzuklebenden Formularen versehen. Damit ist eine äußerst einfache
Buchführung und Buchhaltung besonders für Kleinbetriebe geschaffen, welche die damit
zusammenhängende Arbeit namentlich für den kleinen Handwerker und Geschäftsmann
ganz bedeutend erleichtert und ihnen Zeit erspart, weil die bisher erforderliche
vielfache und oft lästige Schreibarbeit wegfällt. Die Buchungsbelege bleiben sonst
in der Form, wie sie in Gebrauch sind und anfallen, ohne daß noch Änderungen, Notizen
u. dgl. vorgenommen werden müssen. Bei Nachprüfungen durch die Finanzbehörde sind
Buchführung
und Belege in einer Mappe übersichtlich und vollständig vereinigt.
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Die Erfindung wird durch folgende Punkte gestützt: i. durch den Buchungsträger
als verbindendes Hilfsmitel. Bei Eintragungen oder anderen Aufzeichnungen in Kassenbüchern,
Listen, Registern u. a., also bei Eintragungen, die knappe, übersichtliche Zusammenstellung
erstreben, wird trotz der engsten räumlichen Zusammenfassung eine größere Aufzeichnungsfläche
(sog. Textraum) erzielt durch folgende Verfahren nebst den dazu dienenden Einrichtungen,
nämlich verbindenden Hilfsmitteln, also durch anfängliche Trennung des Textraums
und seiner Beschriftung vom Kassenbuch und seinen Konten. Als Buchungsträger dient
ein mäßig großes Blatt, das in jeder Buchhaltung durchweg gleiche Höhe hat und am
oberen oder unteren Rand als den wichtigsten Inhalt den Betrag in Zahlen und meist
auch das Datum der Eintragung trägt. Der Buchungsträger jeder Kassenführung muß
außerdem enthalten: a) die Belegnummer, da ein Beleg für jede Eintragung in einer
vollwertigen Buchhaltung unerläßlich ist, b) die Kontenbezeichnungen der betroffenen
anderen Konten, d. h. der Konten, auf denen die Gegenbuchung steht. Natürlich muß
auch die Eintragung genügend und möglichst ausführlich gekennzeichnet sein durch
c) Angabe des Anlasses oder Verwendungszweckes bei Zahlungen, d) Angabe des Gegenstandes
der Buchung einschließlich der Vertragspartner usw., was gerade durch den ungewöhnlich
großen Textraum der Klebebuchung ermöglicht und erleichtert wird. Werden Fälschungen
befürchtet, so kann e) der Betrag in Buchstaben wiederholt werden und f) durch eigene
Unterschrift gesichert werden, wodurch der Buchungsträger zugleich die Beweiskraft
eines eigenen Belegs erhält; g) der Buchungsträger ist also in Form und zum Teil
im Aufdruck möglichst weitgehend genormt. Seine beste Höhe ist io cm, da so hoch
auch die Zahlungsformulare der Deutschen Post sind sowie die meisten privaten und
ausländischen Zahlungsformulare (Schecks usw.) als häufige Belege. Auch für die
Breite der Buchungsträger empfiehlt sich dasselbe Maß, da schmalere Blätter das
Ausschreiben des Textes zu sehr beengen.
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Gestaffelt, also nur schuppenförmig mit einem Rand sichtbar, ergeben
die Buchungsträger das übliche Bild eines Kassenbuches (oder einer Liste oder eines
Registers) und ermöglichen die Zusammenrechnung und den sonstigen Überblick, doch
ist theoretisch nicht zwingend, daß der Betrag rechts und das Datum links auf dem
Blatt steht oder das Datum überhaupt gleich sichtbar ist oder daß sie am oberen
Rand stehen, denn diese Anordnung ist nur üblich, und bisher hat kein Buchungssystem
sie gehabt, da z. B. das Sichtbuch von Hinz und die Sichtkartei von Kardex, in denen
die Blätter hängen, auf dem sichtbaren unteren Rand die Kontenbezeichnungen tragen
(Köpfe), nicht aber die Betragszahlen und Daten. Der auf dem Buchungsträger zu io
X io = iooqcm frei bleibende Textraum von mindestens 9o qcm (gegenüber 6 bis 9 qcm
in der Eintragungszeile des bisherigen Übertragungs- oder Durchschreibebuches) erlaubt
weitgehende Beschriftung. Demzufolge kann er so viele Angaben tragen, daß dadurch
Sonderbücher, z. B. das Wareneingangsbuch, das Lohnsummenbuch u. a., überflüssig
werden, da zugleich so viele Durchschläge möglich sind, daß sie zu verschiedenen
Zwecken benutzt werden können; h) für die Betragszahlen wird .die übliche senkrechte
Liniatur vorgedruckt, und zur Vermeidung von Irrtümern aus seitlichen Abweichungen,
also zur Erleichterung des genauen Aufklebens, können die Zahlenräume besonders
breit gezogen werden.
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a. Die Konten werden gebildet durch senkrechte, vorgedruckte Spalten
in Breite der Buchungsträger auf Blätter oder Doppelbogen, die zum festen Buch gebunden
werden. Die Konten erhalten in üblicher Weise Überschriften (Köpfe).
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3. Das Buchungsverfahren, d. h. die Eintragung, besteht darin, daß
die so vorbereiteten Buchungsträger untereinander so genau gestaffelt auf das Kontoblatt
geklebt werden, daß sie ebenso sicher und leicht zusammengerechnet werden können
wie die zeilenweise eingetragenen Betragszahlen der geschriebenen Kassenbücher (oder
Listen), da die Betragszahlen sofort beim Überblick sichtbar sind,. Auch der Text
kann sofort gelesen werden, wenn nur der Buchungsträger in seinem losen Teil angehoben
wird; dies ist um so weniger ein Schaden, als z. B. auf dem Textraum von 6 qcm im
Amerikanischen Journal meist auch nur wenig steht, oft nur die Nummer einer Rechnung.
Besteht die Befürchtung, aufgeklebte Buchungsträger könnten zwecks Buchfälschung
später herausgerissen und durch andere ersetzt werden, so können auf das Kontoblatt
als Kontrollzahlen neben die Betragszahlen der Buchungsträger die Zahlen nochmals
geschrieben werden, also unmittelbar in das fest gebundene Buch, wobei die DM-Zahlen
(ohne Pfennige) genügen, da der Zweck ja nicht die genaue Zusammenrechnung ist,
sondern nur das Festhalten des gebuchten @ Betrags zur Buchungskontrolle; überdies
ist eine Fälschung durch Entwendung eines schon eingeklebten Buchungsträgers dadurch
fast unmöglich, daß mehrere Durchschläge gleichmäßig und mit ausführlichem Inhalt
nebst Unterschrift gefälscht werden müßten und das Herausreißen der Buchungsträger
leicht sichtbar ist. Jedenfalls ist die Entwendung viel schwerer möglich als beim
Lose-Blätter-Buchungsverfahren. Dies dürfte auch alle etwaigen Bedenken der Steuer-
und. Justizbehörden beseitigen dahin, daß die Erfindung als vollwertige Buchung
allgemein anerkannt wird und sogar gern Aufnahme findet bei den buchungspflichtigen
freien Berufen, kleinen und mittleren Gewerben und der Landwirtschaft. Übrigens
werden die Buchungsträger billig, da sie nur einseitig beschrieben werden und daher
aus
billigerem Papier sein können, während die Kassenbücher, Listen
usw. sonst meist aus besonders gutem Papier sind.
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q.. Zusammengefaßt: Schon jede Staffelung der Buchungsträger, auch
in Listen usw., bietet erhebliche Vorteile; durchgeschrieben werden nicht die Kontenblätter,
sondern diese sind nur die körperlichen Unterlagen für die darauf zu klebenden Buchungsträger,
die allein durchgeschrieben werden. Dadurch wird das Durchschreiben sowohl möglich
mit der Hand als auch mit Maschinen, sogar mit gewöhnlichen Schreibmaschinen ohne
besondere Vorrichtungen. So kommen die Vorteile voll zur Geltung ohne besondere
Maschinen oder andere Schwierigkeiten, auch für Kassenführer, die schlecht schreiben;
die Behörden leiden demnach nicht unter der schlechten Schrift der Pflichtigen.
Die Richtigkeit der Eintragungen wird gesteigert durch die zwangsläufige Gleichheit
der Buchungen; mithin wird für Betriebsführer und Behörden die Prüfung vereinfacht.
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5. Das Aufkleben kann natürlich bequemer gemacht werden durch Gummieren
mit Trockenklebstoff.
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6. Wie auch die Sichtbücher von Hinz und die Sichtkarteien der Fa.
Kardex bestätigen, ist die Staffelung von Blättern, d. h. ihr schuppenförmiges Übereinanderlagern,
bekannt, konnte aber nur zum Ersatz von einfachen Listen bzw. Kontenköpfen verwendet
werden, dagegen bringt die Verbindung der Staffelung mit dem Durchschreiben gemäß
der Erfindung erhebliche Vorteile, nämlich z. B. dank dem zwangsläufig gleichen
Inhalt die Einordnung an verschiedenen Stellen und damit die Bildung mehrerer Listen
in einem Arbeitsgang, z. B. von Bücherlisten nach den Verfassern und dem Gegenstand
(in Personal- und Realkatalogen), von Aktenlisten, zu statistischen Zwecken usw.
und auch sogar die Benutzung zu Katalogen in öffentlichen Büchereien, wo Verschleppung
oder Entwendung befürchtet werden muß, indem auf fester Platte die einzelnen hochklappbaren
Buchungsträger aus Karton, Tauenpapier od. dgl. mit Gelenken montiert werden, auf
welche dann die dünneren, durchgeschriebenen Blätter aufgeklebt werden und dauernd
bleiben. Durchschreiben ist ja nur möglich auf dünnerem Papier, nicht aber auf Karton
oder noch stärkerer Platte, die erst durch das Aufkleben für diese Zwecke brauchbar
wird.
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Die wichtigste und eigenartigste Anwendung der Erfindung ist die Buchung
von Geschäftsvorgängen; ihre Vorteile sind hier vor allem zu beachten, weil diese
Arbeit schwierig ist und genau ausgeführt werden muß und daher die Vermeidung von
Irrtümern durch die zwangsläufige Gleichheit der Eintragungen den größten Nutzen
schafft.
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Die technischen und wirtschaftlichen Vorteile der Erfindung bestehen
z. B. im folgenden: Aus dem allgemeinen Vorteil, daß die Durchschreibung ohne teure
Maschinen und schwierige handschriftliche Buchführung ermöglicht und damit auch
für kleine und mittlere Betriebe, Private usw. anwendbar wird, folgen, die Vorteile,
.die schon von Bott (Durchschreibebuchführung) und zum Teil auch vorstehend geschildert
sind, besonders, wenn (wie zu erwarten) die Schreibmaschine immer mehr benutzt wird,
was sogar jetzt schon Handwerkern und Privaten möglich ist. Das Eintragen wird aus
mehreren Arbeitsgängen zu einem zusammengelegt. Die zwangsläufige Gleichheit erleichtert
im Betrieb und für die Behörden die Prüfung und üfiersicht, vermeidet Irrtümer und
erschwert Fälschungen, erspart Sonderbücher, da ja viele Durchschläge möglich 'sind.
Nicht lose Blätter bilden das Kassenbuch, sondern wieder fest gebundene Bücher lt.
§ 43 HGB. Bürohilfen können erspart werden, obwohl die Buchung verbessert und beschleunigt
ist, selbst wenn die Fernbuchhaltung des Steuerberaters bestehenbleibt. Da die Klebebuchung
keine besonderen Bürohilfen in kleinen oder mittleren Betrieben erfordert oder voraussetzt,
so werden natürlich in der praktischen Ausgestaltung die Hilfsmittel (Buchungsträger
und Kontenblätter) handlich und bequem brauchbar geliefert, z. B. die gefalteten,
trennbaren Buchungsträger der Schreibmaschine angepaßt in Bogengrößen Din A:¢ oder
Din A 3 (nicht i .n einzelnen Zetteln) und für die Kontenköpfe aufklebbare Vordrucke
entsprechend den Kontenrahmen mit Praktischen Winken als Gebrauchsanweisung.
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Da leider die Zahlungsformulare der Deutschen Post und der Banken
noch nicht so weitgehend genormt sind, erstreben die Vorschläge deren praktische
Gestaltung, wodurch sie selbst als Buchungsträger verwendbar werden. Die Erfindung
ist brauchbar für jedes Buchungssystem, z. B. für das Amerikanische, weil sie insofern
mit dem Erfordernis des erschöpfenden Geschäftstagebuches übereinstimmt, als darin
alle Geschäftsvorgänge erfaßt werden. Dies ermöglicht die Klebebuchung schon bei
drei Durchschlägen. Da reichlich Textraum ist, kann die Wissenschaft der Zeichen,
Symbole usw. entbehrt oder zumindest sehr eingeschränkt werden, was auch die Buchführung
erleichtert und volkstümlicher macht.