DE9004823U1 - Vorrichtung zum Trocknen einer bewegten Bahn - Google Patents
Vorrichtung zum Trocknen einer bewegten BahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trocknen einer bewegten Bahn mit Düsenfeldern und Gebläse.
Bekannt sind Bahnentrockner, deren Düsenfelder eine Mehrzahl von sich quer über die Bahnbreite erstreckender Schlitzdüsen
enthalten, die gemeinsam von einem Gebläse mit Trocknungsmedium, meist Luft, versorgt werden. Das verbrauchte Trocknungsmedium wird in die Atmosphäre geführt, wenn es keine schädlichen
Bestandteile enthält. Wenn hingegen Schadstoffe darin enthalten sind, beispielsweise Lösungsmittel, muß es entsorgt
werden. Im Falle von Lösungsmitteln wird es im allgemeinen einer Nachverbrennung zugeführt. Die Größe der Entsorgungsanlagen
richtet sich nach der anfallenden Abluftmenge. Die Effektivität der Entsorgung ist um so höher, je konzentrierter
die Schadstoffe in der Abluft sind. Bekannt ist es, zur Erreichung einer höheren Konzentration der Lösungsmittel das
Trocknungsmedium innerhalb eines Düsenfelds im Kreislauf zu
führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bahntrockner
zu schaffen, der insbesondere für die Nachrüstung an bestehenden Anlagen (beispielsweise Druck- oder Beschichtungsmaschinen)
bestimmt ist und eine übersichtliche Bauweise mit Wirtschaftlichkeit verbindet.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß ein Gebläse im Gasweg derart zwischen zwei Düsenfeldern angeordnet ist, daß
das eine Düsenfeld saugseitig und das andere Düsenfeld druckseitig an dasselbe Gebläse angeschlossen ist.
Diese Lösung hat sowohl verfahrenstechnische als bautechnische Vorteile. Die verfahrenstechnischen Vorteile bestehen darin,
daß auf sehr einfache Weise eine höhere Beladung des Trocknungsmediums mit im Lösungsmittel erreicht wird, weil das
Trocknungsmedium zwei Düsenfelder nacheinander durchströmt.
Die Konzentration des Lösungsmittels im Trocknungsmedium ist daher nahezu verdoppelt, ohne daß es zusätzlicher Maßnahmen
bedarf. Größe und Kosten der nachgeschalteten Entsorgungsanlage können daher nahezu halbiert werden. - Die bautechnischen
Vorteile bestehen darin, daß eine Zentraleinheit, die die Gasführungen, das Gebläse und ggf. Wärmetauscher zum
Heizen oder Kühlen des Trocknungsmediums enthält, als Halterung für die beiderseits daran angeschlossenen Düsenfelder
dienen kann, die daran zweckmäßigerweise hochklappbar befestigt sind. Wenn der Trockner für eine zylindrische Bahnführung
eingerichtet ist und mit seinen Düsenfeldern den Zylinderbereich der Bahn teilweise umfaßt, werden die Düsenfelder
zweckmäßigerweise an winklig zueinanderstehenden Flanschflächen der Zentraleinheit angeschlossen, wodurch sich eine sehr
kompakte Bauweise sowie eine übersichtliche und leicht zu handhabende Anordnung ergibt. Selbstverständlich kann der
Trockner aber auch bei gestreckten Bahnen Verwendung finden.
Da das Trocknungsmedium, das dem druckseitig angeschlossenen
Düsenfeld zugeleitet wird, bereits das saugseitige Düsenfeld durchströmt hat und daher mit Lösungsmittel angereichert ist,
wird das druckseitige Düsenfeld zweckmäßigerweise auf der Bahnzuführungsseite angeordnet, damit das Trocknungsmedium mit
dem höheren Lösungsmittel-Partialdruck auf derjenigen Seite wirkt, auf der die Lösungsmittelkonzentratxon an der Bahn
höher ist, und umgekehrt.
Die Zentraleinheit kann Einrichtungen enthalten, die einen zumindest teilweise geschlossenen Trocknungsmittelkreislauf
ermöglichen, um dadurch eine noch höhere Anreicherung an Lösungsmittel zu erreichen, als sie durch die zweifache
Felddurchströmung bereits gewährleistet ist.
Bei manchen Trocknungsgütern ist es erwünscht, auf der Bahnzuführungsseite
das Trocknungsmedium mit geringerer Intensität auf die Bahn zu richten, als in einem späteren Trocknungsstadium,
weil die zu trocknende Beschichtung zunächst noch empfindlich sein kann. Dem kann dadurch Rechnung getragen
werden, daß die Düsenquerschnitte des druckseitig angeordneten Gebläses größer als diejenigen des saugseitigen bemessen
werden. Wünscht man jedoch eine übereinstimmende Bauweise beider Düsenfelder, so kann nach einem weiteren Merkmal der
Erfindung die Beaufschlagungsintensität innerhalb des druckseitigen
Düsenfelds, das auf der Bahnzuführungsseite angeordnet ist, dadurch vermindert werden, daß in der Zentraleinheit
ein Bypass vorgesehen ist, der einen Teil des Trocknungsmedium zur Saugseite zurückführt und dadurch den Durchsatz des
druckseitigen Düsenfelds vermindert.
An den Begrenzungen der Düsenfelder sind wirksame Abdichtungen gegenüber der Bahn bzw. dem Bahnträger (beispielsweise Trommel)
erforderlich, und zwar insbesondere an dem druckseitigen Düsenfeld, um einen Austritt des ggf. schadstoffhaltigen
Trocknungsmediums in die Umgebung und insbesondere in den Arbeitsplatzbereich zu verhindern. Zwischen den beiden
Düsenfeldern wird zweckmäßigerweise eine Mehrfachdichtung mit mindestens zwei Dichtleisten vorgesehen, da an dieser Stelle
eine im Verhältnis zum Druck der einzelnen Düsenfelder verdoppelte Druckdifferenz herrscht. Diese Dichtung sollte genau
einstellbar sein. Damit dies möglich ist, ohne daß auch die Anordnung der Düsenfelder an der Zentraleinheit mit entsprechender
Präzision erfolgen muß, ist nach der Erfindung vorgesehen, daß die Dichtungen an der Zentraleinheit einstellbar
vorgesehen sind, und zwar vorzugsweise klappbar, wobei ihre Klappbewegung von derjenigen der Düsenfelder her gesteuert
sein kann. Dadurch kann erreicht werden, daß die Dichtungen beim Aufklappen der Düsenfelder gleichfalls hochgeklappt
werden und dadurch der Weg frei ist beispielsweise für das Einführen einer neuen Bahn.
Wenn der Austritt von Trocknungsmedium aus dem druckseitigen Düsenfeld jedenfalls verhindert werden muß, empfiehlt es sich
nach der Erfindung, dort ein weiteres Düsenfeld vorzuschalten, das mit einem Druck in der Nachbarschaft des Atmosphärendrucks
oder darunter betreibbar ist, so daß etwaiges aus dem druckseitigen Düsenfeld austretendes Medium mit dem Trocknungsmedium
dieses weiteren Trocknungsfelds abgezogen werden kann. Das weitere Düsenfeld kann beispielsweise an die Saugseite des
Gebläses angeschlossen sein.
Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert, die in einer Figur einen schematischen
Längsschnitt durch die Anordnung zeigt.
Die zu trocknende Bahn 1 läuft in Pfeilrichtung 2 um eine Trommel 3, die vorzugsweise beheizbar und/oder kühlbar ist.
Sie trägt eine Beschichtung, deren Lösungs- oder Dispersionsmittel zu trocknen ist. Dafür ist die im folgenden beschriebene
Trocknungsvorrichtung vorgesehen. An einem nicht dargestellten Maschinenrahmen ist die Zentraleinheit 4 starr
befestigt, die den mittels Motor 5 angetriebenen Ventilator 6 sowie nicht näher dargestellte Luftführungskanäle enthält,
deren Anordnung sich aus der Funktionsbeschreibung ergibt. Sie bildet zwei Flanschflächen 7 und 8, an denen die Hauben 9 und
10 der Düsenfelder 11 und 12 angesetzt sind. Diese sind schwenkbar um die Achsen 13 bzw. 14, um von der zu trocknenden
Bahn weggeklappt werden zu können, wie dies bei 15 für das Düsenfeld 12 dargestellt ist. Dadurch wird die Bahnführung
zugänglich. Eine Federstütze oder dergleichen kann vorgesehen sein, um den Klappvorgang zu erleichtern.
In den Flanschflächen 7 bzw. 8 der Zentraleinheit sowie in
entsprechenden Anschlußflächen der Hauben 9, 10 schließen die Zu- und Abführungskanäle für das Trocknungsmedium dicht
aneinander an. Sie sind so angeordnet, daß von der Zentraleinheit das Trocknungsmedium im Sinne des Pfeils 16 in die Haube
9 des Düsenfelds 11 gelangt, die Düsen 17 durchströmt, um auf die zu trocknende Gutbahn 1 einzuwirken. Danach wird das
Trocknungsmedium von seitlich der Düsen 17 gelegenen Abführungsbereichen aufgenommen und im Sinne des Pfeils 18 der
Zentraleinheit und darin der Saugseite des Gebläses 6 zugeführt. Von der Druckseite des Gebläses gelangt es im Sinne des
Pfeils 19 in die Haube 10, durchströmt die Düsen 20 des Düsenfelds 12 und gelangt durch gleichfalls neben den Düsen
gelegene Aufnahmebereiche im Sinne des Pfeils 21 zurück zur Zentraleinheit und in den Abluftkanal. Das saugseitige Düsenfeld
beaufschlagt die Bahn demzufolge mit einem unterhalb des Atmosphärendrucks liegenden Druck und das druckseitige Düsenfeld
mit einem überatmosphärischen Druck. Die Zentraleinheit kann Stellorgane enthalten, die es gestatten, einen Teil des
gebrauchten Trocknungsmedium zur Anreicherung des aufgenommenen Lösungsmittels zur Frischluftseite zurückzuführen.
Die Düsenfelder 11, 12 sind allseits gegenüber der Bahn bzw. der Trommel 3 abgedichtet. Zu diesem Zweck ist am freien Ende
beispielsweise des Düsenfelds 11 ein Schieber 23 vorgesehen.
Zwischen den Düsenfeldern 11 und 12 sind zwei Dichtungen 24, 25 vorgesehen, die an der Zentraleinheit 4 befestigt sind und
gegenüber der Bahn bzw. dem Trommelumfang justierbar sind. Sie sind schwenkbar, beispielsweise um die Schwenkachse 26, um
eine (auf einer Seite bei 27 angedeutete) offene Stellung einnehmen zu können, in welcher die Trommel 3 bzw. die Bahn
zugänglich sind. Sie sind über eine Zugstange 28 mit der jeweils zugeordneten Düsenfeldhaube verbunden, so daß sie beim
Hochklappen dieser Haube gleichfalls geöffnet werden, wobei die Zugstange zum Ausgleich von Toleranzen eine Federreserve
enthält.
Das druckseitig von der Zentraleinheit angeordnete Düsenfeld 12 ist auf der Zuführungsseite der Bahn angeordnet. Ihm
vorgeschaltet ist ein Vortrockner 29, der gleichfalls als Düsentrockner ausgebildet ist. Durch den Kanal 30 kann ihm von
der Zentraleinheit her erwärmte Luft zugeführt werden, wobei seine Abführungsseite an die Saugseite des Gebläses 6 oder an
ein besonderes Abluftgebläse angeschlossen sein kann, damit in diesem Düsenfeld ein dem Atmosphärendruck naher oder unter
Atmosphärendruck liegender Druck herrschen kann. Dadurch wird sichergestellt, daß kein lösungsmittelhaltiges Trocknungsmedium
auf der Bahnzuführungsseite aus dem Trockner austreten kann. Auch etwaiges Trocknungsmedium, daß aus dem druckseitigen
Düsenfeld 12 durch die Dichtung 31 hindurch austritt, wird über das Düsenfeld 29 abgeführt.
Die Erfindung schafft eine Trocknungseinheit, die wegen ihrer Kompaktheit, Übersichtlichkeit und Anpassungsfähigkeit besonders
zur Nachrüstung an bestehenden Anlagen geeignet ist und dabei hohe Wirtschaftlichkeit aufgrund hoher Anreicherung des
Trocknungsmediums mit Lösungsmittel gewährleistet.
Claims (12)
1. Vorrichtung zum Trocknen einer bewegten Bahn mit Düsenfeldern und Gebläse, dadurch gekennzeichnet, daß das Gebläse
(6) im Gasweg derart zwischen zwei Düsenfeldern (11, 12) angeordnet ist, daß das eine Düsenfeld (11) saugseitig und
das andere Düsenfeld (12) druckseitig an dasselbe Gebläse
(6) angeschlossen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung für die Düsenfelder (11, 12) von einer die
Gaszu- und -abführung sowie das Gebläse (6) enthaltenden Zentraleinheit gebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenfelder (11, 12) an der Zentraleinheit (4) hochklappbar angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie für eine zylindrische Bahnführung
eingerichtet und die Düsenfelder (11, 12) an winklig zueinander stehenden Flanschflächen (7, 8) der Zentraleinheit
(4) angeschlossen sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das druckseitig an das Gebläse (6)
angeschlossene Düsenfeld (1)2 auf der Bahnzuführungsseite angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie für einen zumindest teilweise
geschlossenen Gaskreislauf eingerichtet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Bypass von der Druckseite des Gebläses zu seiner Saugseite vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch zwei Bahndichtungen (24, 25) zwischen den beiden
Düsenfeldern (11, 12).
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungen (24, 25) klappbar und einstellbar an der
Zentraleinheit (4) angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungen gemeinsam mit dem einen bzw. anderen
Düsenfeld (11, 12) aufklappbar sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß dem druckseitigen Düsenfeld (12) ein
weiteres Düsenfeld (29) vorgeschaltet ist, das mit Atmosphärendruck oder darunter betreibbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
das weitere Düsenfeld (29) ebenfalls an die Saugseite des Gebläses (6) angeschlossen ist.
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