DE898946C - Verfahren zur Herstellung kuenstlicher, geformter Gebilde aus Erdnussproteinen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung kuenstlicher, geformter Gebilde aus ErdnussproteinenInfo
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- A23J—PROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
- A23J1/00—Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites
- A23J1/14—Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites from leguminous or other vegetable seeds; from press-cake or oil-bearing seeds
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- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Extraktion von Proteinstoffen aus Erdnüssen (Arachis Hypogaea).
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein verbessertes Verfahren zur Extraktion von Proteinstoffen
aus dem Rückstand, der verbleibt, nachdem das natürliche Öl durch Extraktion oder Auspressen
aus Erdnüssen entfernt worden ist.
Es wurden an sich schon, beispielsweise in der britischen Patentschrift 467 704, Verfahren zur
Herstellung von geformten Gebilden aus pflanzlichem Protein beschrieben. Bei diesen bekannten
Verfahren wird das Rohmaterial, beispielsweise die Erdnüsse, zunächst einer Behandlung unterworfen,
um das öl zu entfernen, und dann mit einem Lösungsmittel für das Protein extrahiert. Der nicht
gelöste Rückstand wird abgeschieden und das Protein aus dem Extrakt ausgefällt, dann in einem
geeigneten Lösungsmittel, beispielsweise einer wäßrigen Harnstofflösung, aufgelöst, die danach
versponnen oder in anderer Weise geformt und schließlich einer Behandlung in einem Fällbad
unterworfen wird.
Wenn irgendeins der bisher bekannten Verfahren für die alkalische Extraktion von in Saatmaterial
enthaltenem Protein für die Behandlung von Erdnußmehl angewandt wird, so werden stark gefärbte
Lösungen erhalten, aus denen das Protein nicht in dem erwünschten ungefärbten Zustand erhalten
werden kann. Diese schädliche Farbe ist auf die bräunlichrote Farbe der Samenhülle der Nuß
zurückzuführen. Aus diesem Grunde konnte bisher ein Protein mit geeigneter geringer Färbung,
wie es zur Herstellung von Produkten, wie Fäden und Filme, Anwendung finden kann, nur durch Behandlung
von geschälten Nüssen erhalten werden, d. h. von Nüssen, bei denen die Samenhüllen
mechanisch entfernt worden sind.
Ein Merkmal der Erfindung besteht nunmehr darin, daß ein Verfahren für die alkalische
ίο Extraktion des Proteins aus Erdnüssen vorgeschlagen wird, mit dem das aus ungeschälten
Nüssen entstehende mehlige oder flockenförmige Material verarbeitet werden kann. Das dabei erhaltene
Protein weist verbesserte Eigenschaften auf, so daß es sich ganz besonders zur Herstellung
von Fäden z. B. durch Naßspinnverfahren eignet. Gemäß der Erfindung wird bei der Extraktion
von Protein aus gemahlenen Erdnüssen in der Weise vorgegangen, daß unter Umrühren einer
wäßrigen Suspension von feinverteilten nicht geschälten Erdnüssen eine wäßrige Lösung eines
alkalischen Stoffes in der Weise hinzugefügt wird, daß der pH-Wert der Mischung 8,5 nicht überschreitet
und schließlich einen Wert annimmt, der zwischen 8,0 und 8,5 liegt. Dann wird der unlösliche
Anteil von der wäßrigen Lösung abgetrennt und das gelöste Protein beispielsweise durch Ansäuern
der Lösung gewonnen.
Geeignete alkalische Stoffe, die gemäß der Erfindung Anwendung finden können, sind milde
oder kaustische Alkalien, wie Natriumcarbonat, -hydroxyd oder Ammoniak, und stark alkalische
Salze, wie Natriumsulfid.
Wenn alkalische Erden zur Einstellung des gewünschten p^-Wertes in der Mischung verwendet
werden, so bleibt eine gewisse Menge des Proteins ungelöst, die in wäßrigem Natriumhydroxyd des
gleichen pfj-Wertes löslich sein würde.
Da aufeinanderfolgende zu verarbeitende Mengen
des Erdnußmehles unter Umständen etwas verschiedene Mengen von Alkalien benötigen, um die
Alkalität der Suspension auf den gewünschten pH-Wert zu bringen, wird zweckmäßig das Alkali
in kleinen Mengen hinzugefügt, und die dabei auftretenden Änderungen in der Alkalität der Lösung
werden durch einen geeigneten Indikator angezeigt, wie er bei der Titration einer undurchsichtigen
Flüssigkeit üblich ist. Die folgenden Indikatoren zeigen eine Farbänderung innerhalb des pH-Bereiches
an, der gemäß der Erfindung in Frage kommt:
Neutralrot, Rot in Gelb pH-Wert 6,8 bis 8,0
m-Nitrophenol, farblos in Gelb - 6,8 - 8,2
Phenolrot, Gelb in Rot - 6,9 - 8,4
a-Naphtholphthalein, Rosa in
Grünlichblau - 7,4 - 8,7
Kresolrot, Gelb in Rot - 7,2 - 8,8
Thymolblau, Gelb in Blau... - 8,0 - 9,6
Phenolphthalein, farblos in Rot - 8,1 - 10,0
Lackmus, Rot in Blau - 5,0 - 8,0
Es kann auch eine Mischung von Indikatoren, beispielsweise eine Mischung sogenannter Universal-
■ Indikatoren, angewandt werden, um die Änderung in der Alkalität der Lösung zu verfolgen. Es kann
auch ein Indikator, wie Phenolrot oder Kresolrot, verwandt werden, um den Endzustand der Extraktion
festzustellen, und zwar in "Verbindung mit
einem stärker sauren Indikator, wie Lackmus oder Bromthymolblau, die bei einem pH-Wert von 6,0
bis 7,6 von Gelb in Rot übergehen. Hierdurch wird genau angezeigt, wenn der saure Stoff in dem Nußmehl
sich der Erschöpfung nähert.
Wenn die Mischung· eine genügende Zeit lang bei der gewünschten Alkalität gehalten worden ist, um
eine im wesentlichen vollkommene Extraktion des löslichen Proteins bei dieser Alkalität zu bewirken,
kann die Mischung absitzen gelassen oder zentrifugiert werden, um den suspendierten Anteil zu
entfernen. Der unlösliche Anteil kann mit Wasser aufgerührt und nochmals zentrifugiert werden,
wobei diese Waschflüssigkeiiten der Hauptlösung hinzugefügt werden. Diese Flüssigkeiten können
dann geklärt werden, beispielsweise durch Behandlung in einer hochtourigen Zentrifuge. Das lösliehe
Protein wird durch Ansäuern der Extraktionsflüssigkeit ausgefällt.
Das auf diese Weise isolierte Protein ist frei von irgendwelcher unerwünschten Färbung und löst
sich in geeigneten Lösungsmitteln, wie konzentrierte wäßrige Harnstofflösungen, auf, um Spinnlösungen
zu bilden, aus denen durch Naßspinnverfähren Gebilde hergestellt werden, die ein ausgezeichnetes
Aussehen und ausgezeichnete physikalische Eigenschaften besitzen.
In den folgenden Beispielen sind einige Ausführungsformen der Erfindung angegeben, worin die
Teile Gewichtsteile sind.
Beispiel 1 10Q
200 Teile Erdnußmehl aus ungeschälten Erdnüssen werden kräftig 5 bis 10 Minuten mit
3500 Teilen Wasser von 200 verrührt. Darauf werden
350 Teile einer i,2%igen Lösung von Natriumsulfid innerhalb eines Zeitraumes von 14 Minuten
zugegeben. Während dieser Zugabe entsteht Schwefelwasserstoff, und die Mischung beeinflußt
die Farbe von rotem Lackmus nicht wesentlich. Durch weitere Hinzufügung von Natriumsulfidlösung
erfolgt jedoch ein Ansteigen des pH-Wertes, und die Geschwindigkeit der Alkalizugabe wird
daher verringert. Nach Verlauf von 30 Minuten sind 170 Teile Natriumsulfidlösung hinzugefügt
worden, und der pH-Wert der Lösung hat sich auf etwa 8,0 bis 8,5 eingestellt. Mit dem Umrühren
wird eine weitere Stunde fortgefahren, wobei nach Verlauf dieser Zeit die Extraktion nahezu vollkommen
durchgeführt wird. Die Mischung wird dann zentrifugiert und ergibt eine gelbgrün fluoreszierende
Lösung mit einem pH-Wert von 8,0. Dann wird Schwefeldioxyd bei Raumtemperatur
unter Umrühren eingeleitet, bis der pH-Wert auf 4,8 sinkt, wodurch ein vollkommen weißer Niederschlag
von Protein entsteht. Dieser Niederschlag wird absitzen gelassen, zentrifugiert, gewaschen
und getrocknet. Auf diese Weise werden 84 Teile
lufttrockenes Protein in Form eines weißen Pulvers
erhalten. Das Pulver löst sich leicht in konzentrierter wäßriger Harnstofflösung auf, wobei eine
fast farblose Lösung entsteht, die zu Fäden ausgezeichneter Qualität versponnen werden kann.
200 Teile Erdnußmehl von ungeschälten Nüssen werden kräftig mit 3500 Teilen Wasser von 200 in
der im 'Beispiel 1 angegebenen Weise verrührt. 150 Teile einer i,2°/oigen Lösung von Natriumhydroxyd
in Wasser werden dann innerhalb eines Zeitraumes von 20 Minuten hinzugefügt, wobei die
Mischung umgerührt wird. Am Schluß dieser Arbeitsweise besitzt die Lösung einen pH-Wert von
ungefähr 8,0 bis 8,5. Dann wird 1 Stunde lang weitergerührt. Nach der Klärung hat die Lösung
einen pH-Wert von 8,3 angenommen und ist vollkommen frei von irgendwelcher unerwünschten
so Färbung, Durch die (Lösung wird dann Schwefeldioxyd hindurchgeleitet, bis der pH-Wert 4,5 beträgt,
und der dabei entstehende weiße Niederschlag von Protein wird in der im Beispiel 1 angegebenen
Weise aufgearbeitet. Das trockne, in einer Menge von 84 Gewichtsteilen erhaltene Produkt
besitzt eine weiße Farbe und ergibt eine fast vollkommen farblose Lösung in konzentriertem
wäßrigen Harnstoff, die beim Stehenlassen ungewöhnlich viskos wird, bevor sie gelatiniert.
Die Lösung kann zu Fäden ausgezeichneter Qualitat versponnen werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung künstlicher, geformier Gebilde, wie Fäden oder Filme, aus Erdnußproteinen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Erdnußprotein '.als Aufbaustoff verwendet wird, welches man aus in Wasser fein suspendierten, von ihrem ölgehalt durch Extrahieren oder Auspressen befreiten ungeschälten Erdnüssen durch so geregelten Zusatz einer verdünnten wäßrigen Lösung eines schwach oder stark alkalischen Stoffes, wie Ätznatron oder Soda, oder eines stark alkalischen Salzes, wie Natriumsulfid, unter Umrühren herausgelöst hat, daß der pH-Wert der Suspension 8,5 nicht überschreitet und schließlich zwischen 8,0 und 8,5 liegt, worauf man das in Lösung befindliche Protein von dem ungelöst gebliebenen Rückstand abgeschieden und schließlich durch Ansäuern der Lösung gewonnen hat.Angezogene Druckischrif ten:
Französische Patentschrift Nr. 812474;
britische Patentschrift Nr. 467 704.@ 5647 11.53
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB4882/38A GB513896A (en) | 1938-02-16 | 1938-02-16 | Improvements in or relating to the extraction of protein from ground nuts |
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Family Applications (1)
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FR812474A (fr) * | 1935-10-22 | 1937-05-11 | Perfectionnements ayant trait à la fabrication de filaments, fils, pellicules, films et autres produits en matières artificielles |
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- 1938-02-16 GB GB4882/38A patent/GB513896A/en not_active Expired
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- 1939-02-04 US US254741A patent/US2230624A/en not_active Expired - Lifetime
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- 1939-02-16 FR FR850388D patent/FR850388A/fr not_active Expired
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR812474A (fr) * | 1935-10-22 | 1937-05-11 | Perfectionnements ayant trait à la fabrication de filaments, fils, pellicules, films et autres produits en matières artificielles | |
GB467704A (en) * | 1935-10-22 | 1937-06-22 | Albert Charles Chibnall | Improvements in or relating to the production of artificial filaments, threads, films, and the like |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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