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Für Stückgutbetrieb mit gleicher Last und Geschwindigkeit verwendbare
Vierseil-Greiferwinde Zur Lösung .der Aufgabe, ein Grei.ferwindwerk so zu gestalten,
daß .--s zeitweise als Stückgutwindwerk verwendbar ist, sind verschiedene Wege bekanntgeworden.
Die vielseitige Verwendbarkeit des Kranes wird dabei besonders bei Laufkranen und
Katzen stets mit betriebsmäßigen Nachteilen und Einschränkungen oder großem konstruktiven
Aufwand erkauft, z. B. schlecht zugängliche Umschaltvorrichtungen, Feststellbremsen
und Einschränkungen der Arbeitsgeschwindigkeiten oder T.ragfähigkeit.
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Bei Drehkranen können beim übergang zum Stückgutbetrieb, abgesehen
von den am Greiferkopf leicht lösbaren Halteseilen, auch die Schließseile durch
Einschaltung von lösbaren Seilverbindungen abgetrennt werden, so da- ein Ausscheren
nicht nötig ist. Die Seilverbindungen laufen infolge der Auslegerlänge auch bei
hochgezogenem geschlossenem Greifer nicht auf die Seiltrommel auf, sondern höchstens
über die entsprechend gestalteten Ausle.gerkopfrollen. Umschaltvorrichtungen und
Feststellbremsen an der Greiferwin.de selbst sind infolge der meist ausreichenden
Platzverhältnisse gut zugänglich und können vom Kranführer bequem erreicht, bedient
und überblickt werden.
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Viel ungünstiger liegen die Verhältnisse bei Laufkranen und Katzen.
Bedingt durch eine im Vergleich zur Laufbahnhöhe weitgehend ausgenutzte
Hubhöhe
muß der Greifer in den meisten Fällen bis dicht unter die Katze hochgezogen werden.
Wenn zur Erzielung gleich einfacher Abnehmbarkeit des Greifers wie bei Drehkranen
in die Schließseile lösbare Seilverbindungen eingeschaltet werden, so müssen .diese
bei hochgezogenem geschlossenem Greifer infolge des großen Schließhubes betriebsmäßig
auf die Seiltrommeln auflaufen. Will man .diesen Nachteil nicht in Kauf nehmen,
so müssen die Schließseile aus dem Greifer ausgeschert werden. Dies bereitet bei
Laufkranen, wo Bauhöhe und Lichtraumprofil eingeschränkt sind, erhebliche Schwierigkeiten:
Dass Lösender Seilschlösser der Trommeln ist umständlich, zeitraubend und bei Nachlässigkeit
des Personals auch mit Unfallgefahr verbunden; zudem muß das Seil nach Lösen von
.der Trommel auf Flur abgeworfen und nach Ausscheren aus dem Greifer mittels eines
Hilfsseiles wieder hochgezogen und auf .der Trommel befestigt werden. Eine häufigere
Wiederholung des Vorganges ist zeitraubend und unwirtschaftlich.
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Die weiter bekannte Möglichkeit, im Stückgutbetrieb mit den Halteseilen
allein zu arbeiten, macht bei einer Planetengreiferw'inde eine Abschaltung und Festlegung
der Schließtrommel nötig, wobei Möglichkeiten bekannt sind, das Lösen oder Ausscheren
der Schließseile zu umgehen. Es ist aber hierbei notwendig, die Katze zu .besteigen.
Bei der Zweimotorengreiferwinde kann durch elektrische Verriegelung die Stillegung
der Schließtrommel erzielt werden, ohne 4aß eine Getriebe-oder sonstige mechanische
Umschaltung an der Winde selbst erfolgen muß. Ohne eine entsprechend größere Bemessung
.des Haltemotors, der auch der Schließmotor angeglichen werden muß, und entsprechende
Bemessung der Halteseile usw. läßt sich jedoch bei Stückgutbetrieb gleiche Tragfähigkeit
und Arbeitsgeschwindigkeit wie beim Greiferbetrieb nicht erreichen.
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Diese Nachteile .der bekannten Maßnahmen zum Übergang vom Greifer-
auf Stückgutbetrieb werden nach der Erfindung bei einer für Stückgutbetrieb mit
gleicher Last und Geschwindigkeit verwendbaren Vierseil-Greiferwinde dadurch vermieden,
daß .an die Greiferhubseiie an den nach der Hubtrommel zu liegenden Enden .die Stückguthubseile
etwa in gleicher Länge mittels lösbarer Seilverbindungen derart angeschlossen sind,
daß dm Greiferbetrieb .die Seilverbindungen nicht von .der Hubtrommel ablaufen.
Hierbei ist die Endschaltung an der Haltetrommel sowohl bei Greifer- als auch bei
Stückgutbetrieb wirksam. Zweckmäßig ,ist ein elektrischer Umschalter vorgesehen,
.der bei Stückgutbetrieb die Bewegungen Greifer öffnen und Greifer schließen sperrt,
so daß nur nochHeben und'Senken möglich ist.
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Die Vorteile .der neuen. Anordnung zum übergang vom Greifer- auf Stückgutbetrieb
bei einer Vierseil-Greiferwinde sind folgender Kein betriebsmäßiges Auf- bzw. Ablaufen
von Seilverbindungen auf die Trommel, kein Ausscheren der Greiferhubseile und Lösen
der Seilschlösser auf den Trommeln mit dem dadurch bedingten Abwerfen auf Flur und
wieder Hochziehen mit einem Hilfsseil, keine mechanische Umschaltung auf der Katze,
so daß es nicht notwendig ist, sie zu betreten, und keine komplizierten zusätzlichen
elektrischen Sicherheits- oder Endschalteinrichtungen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigt Fig. i eine Ansicht der Vierseil-Greiferwinde bei Greiferbetrieb
und Fig. 2 bei Stückgutbetrieb.
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Die Länge der Haltetrommel (nicht dargestellt) ist normal. Sie entspricht
der Hubhöhe mit den erforderlichen Reservewindungen. Das Seilfassungsvermögen .der
Hubtrommel i ist etwa auf das Doppelte vergrößert, d. h. sie besitzt etwa
die doppelte Länge wie bisher, um die nach der Erfindung an die Greiferhubsei.le
,in etwa gleicher Länge angeschlossenen Stückguthubseile unterzubringen. In Fig.
i, die den Greifer .in geschlossener höchster und geöffneter tiefster Stellung zeigt,
ist die Reihenfolge der Seilwindungen auf der Hubtrommel von innen nach außen wie
folgt .dargestellt: a sind die Windungen für den Greiferschließhub, b sind die Windungen,
für den Greiferhub, c sind die Reservewindungen zur Entlastung der Seilverbindung,
2 ist die lösbare Seilverbindung, d sind die Windungen für .das Stückgufhubseil,
e sind Reservewindungen für den Stückgutbetrieb und 3 -ist -das Seilschloß auf der
Hubtrommel i.
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Beim Greiferbetrieb arbeiten die Greiferhalteseile q. mit den Greiferhubseilen
5 zusammen, ohne .daß .die lösbaren Seilverbindungen .2 und die daran anschließenden
Stückguthubseile 6 von der Hubtrommel i ablaufen. Zum Übergang auf Stückgutbetrieb
wird .der Greifer in die tiefste Stellung gebracht. Dann werden die Halteseile q.
vom Greifer gelöst und die Greiferhubseile 5 mit .den an sie anschließenden Stückguthubseilen
6 so, weit abgespult, bis die lösbaren Seilverbindungen 2 auf Flur in gleicher Höhe
wie die Halteseilenden sind. Nach Lösen der Seilverbindungen kann das viersträngige
Stückgutgeschirr 7 an .die beiden Halteseile q. und die beiden Stückguthubseile
6 angeschlossen werden. Es arbeiten dann die Halteseile mit den Stückguthubseilen
im Stückgutbetrieb zusammen, während der Greifer mit .den noch an ihm befindlichen
Greiferhubseilen 5 beiseite gestellt wird. Der Wechsel .der Arbeitsweise bzw. .der
Übergang vom Greifer- auf Stückgutbetrieb kann von dem Kranführer allein durchgeführt
werden.
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In der Kransteuerung wird ein elektrischer Umsehalter vorgesehen,
.der beim Umschalten vom Greifer- auf Stückgutbetrieb die Bewegungen Greifer öffnen
und Greifer schließen sperrt, so daß nur noch Heben und Senken möglich ist. An der
Endschaltung der Haltetrommel wird nichts geändert, so daß sie sowohl für Greifer-
als auch für Stückgutbetrieb wirksam ist. Es wird nur in Reihe mit .dieser ein Endschalter
an der Hubtrommel i geschaltet, der den Zweck hat, die Bewegung der Hubtrommel beim
Abspulen .der Stückguthubseile 6 bis .auf die zwei üblichen Reservewindungen e zu
unterbrechen.
Um dieses Abspulen beim Übergang vom Greifer- auf Stückgutbetrieb trotz der Endschaltung
der Haltetrommel zu ermöglichen, wird letztere durch einen Druckknopf überbrückt.