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Gärfutteranlage mit mehreren Hochsilos und mechanischer Beschickungs-und
Entleerungseinrichtung Die Erfindung betrifft eine Gärfutteranlage mit mehreren
Hochsilos und mechanischer Beschickungs-und Entleerungseinrichtung, die mit einem
Greifer ausgerüstet ist, welcher sowohl sämtliche Silos als auch die Standfläche
eines Transportfahrzeuges bestreicht, und hat eine besonders zweckmäßige Ausgcstaltung
zum Gegenstand, durch welche die Hochsilos ohne besonderen Kostenaufwand in einer
gärtechnisch bestmöglichen Weise ausnutzbar sind.
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Für die Vergärung von Futter, insbesondere von Grünfutter, sind sowohl
Tiefsilo- als auch Hochsiloanlagen zur Anwendung gekommen. Während bei den Tiefsilos
durch einen luftdichten Tauchdeckelverschluß günstige Bedingungen für die Nutzbarmachung
pflanzlicher Kohlensäure und zugleich ein Fernhalten des schädlichen Niederschlagwassers
erreicht wurde. war der infolge des Eigendruckes des Futterstockes günstige Hochsilo
wegen fehlender technischer Möglichkeiten zum Auflegen und Bewegen eines Tauchdeckels
auf eine Abdeckung des Futterstockes und einen Schutz gegen Regenwasser angewiesen.
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Ein luftdichter Verschluß wurde beispielsweise durch Abdecken des
Futterstockes mit einer Plastikplane zu erreichen versucht; jedoch hat sich diese
umständliche Maßnahme nicht bewährt. Zum Schutze gegen nachteilige Einwirkungen
von Regenwasser mußten Hochsilos mit teuren Regenschutzdächern ausgestattet werden.
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Während beim Tiefsilo die Beschickung und Entleerung relativ einfach
von Hand oder mit geeigneten Ladegeräten möglich war, wurde beim Hochsilo zum Beschicken
ein Förderband oder ein kraftaufwendiges Gebläse eingesetzt, während die Entnahme
unter schwierigen Verhältnissen von Hand erfolgen mußte.
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Die Hochsiloanlagen blieben in der Regel wegen Mangel an Arbeitskräften,
insbesondere in Großbetrieben. unbeschickt. Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt,
Gärfutteranlagen mit den infolge des Eigendruckes günstigen Hochsilos und einer
mechanischen Beschickungs- und Entnahmeeinrichtung einzurichten. Bei einer mit einem
Greifer ausgestatteten Portalkrananlage haben sich in nachteiliger Weise besonders
hohe Kosten und die kontinuierliche Beschickung und Entnahme beeinträchtigende Transportschwierigkeiten
ergeben.
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Demgegenüber ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die in einem Kreisbogen
angzordneten Hochsilos mit luft- und gasdicht abdichtenden Tauchdeckeln versehen
sind und daß die Beschickungs- und Entleerungaeinrichtung als zentrisch angeordneter
Drehkran ausgebildet ist, welcher gleichzeitig das Versetzen der Deckel crmöglicht.
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Durch die Verwendung der bei Gärfutteranlagen mit Tiefsilos bekannten
Tauchdeckel für Gärfutteranlagen mit Hochsilos werden einmal die infolge des Eigendruckes
gegebenen günstigen Verhältnisse genützt und zum anderen infolge des luftdichten
Tauchdeckelverschlusses die pflanzliche Kohlensäure nutzbar gemacht und somit gärtechnisch
bestmögliche Bedingungen geschaffen. Auch wird ein gesondertes Regendach eingespart.
Erst durch diese Maßnahmen sind die statischen und wirtschaftlichen Vorteile der
Hochsilos voll ausnutzbar.
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Im wesentlichen haben die Schwierigkeiten beim Transport der schweren
Tauchdeckel in Verbindung mit der mechanischen Beschickungs- und Entleerungseinrichtung
eine Verwendung der Tauchdeckel unmöglich gemacht. Diese Schwierigkeiten werden
erfindungsgemäß erst durch die besondere Anordnung der Hochsilos in einem Kreisbogen
und durch die Ausbildung der Beschickungs- und Entleerungseinrichtung als zentrisch
angeordneter Drehkran, der gleichzeitig das Versetzen der Deckel ermöglicht, beseitigt.
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Auf diese Lösung weist auch ein zum Abheben und Umsetzen von Rcgenschutzdächern
für in einem Kreisbogen angeordnete Tiefsilos bekannter zentrischer Drehkran mit
Seilwinde und Haken nicht hin, der keine Beschickung und Entleerung der Silos zuläßt.
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Die neue Gärfutteranlage hat eine vorteilhafte vollmechanische Einrichtung
zum Beschicken und Entieeren der Silos und zum Umsetzen der schweren
Tauchdeckel,
wobei jedoch erst die neuartige Siloanordnung zum Drehkran die Verwendung eines
preisgünstigen Drehkranes mit einer großen Ladefrequenz ermöglicht. Deren geringere
Fertigungskosten wiederum ermöglichen auch mittleren landwirtschaftlichen Betrieben
das Anschaffen von Gärfutteranlagen mit Tauchdeckelverschluß und Drehkran sowie
Greifer, was nicht zuletzt den volkswirtschaftlichen Nutzen mit sich bringt, daß
die Gärfuttermethode, die ein volles Ausnutzen von Grünfutter auch bei sonst große
Ausfälle verursachenden Regenperioden od. dgl. ermöglicht, in immer größerem Umfange
zur Anwendung kommen kann.
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Damit ein hoher Drehkran für Hochsilos eine ausreichende Stabilität
erhält, ist erfindungsgemäß vorgesehen, ihn auf einem Mast od. dgl. anzuordnen und
dessen oberes Ende gegenüber den Silowänden zu versteifen. Besonders leicht läßt
sich eine solche Versteifung auch in Verbindung mit einer am oberen Teil des Mastes
vorgesehenen Arbeitsbühne bringen, wobei diese sich gegen die benachbarten Silowände
abstützt und gegebenenfalls mit letzteren durch Schweißen od. dgl. verbunden ist.
Die Winden und elektrischen Motoren und Bedienungsmittel sind zweckmäßig auf der
Arbeitsbühne angebracht.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine Gärfutteranlage mit drei Hochsilos, Fig.
2 den Gegenstand der Fig. 1 in einer schematischen Draufsicht von oben und Fig.
3 den Greiferteil des Kranes nach Fig. 1 in vergrößertem Maßstab.
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Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Gärfutteranlage besteht im wesentlichen
aus zwei Hochsilos 1 mit zugehörigen wasser- und luftdicht verschließenden Deckeln
2. Zwischen den Silos ist ein Drehkran 13 angebracht, der sich auf einem beispielsweise
aus Stahlbeton gefertigten Mast abstützt. Dieser Mast entspricht in etwa der Höhe
der Hochsilos. Am oberen Teil des Mastes ist eine Arbeitsbühne 11 angebracht, die
sich gegen die benachbarten Silowände abstützt und mit diesen verbunden ist. Eine
Leiter 12 gestattet der Bedienungsperson das Erklettern der Arbeitsbühne. Der Drehkran
13 hat in an sich bekannter Weise einen schwenkbaren Ausleger, der durch Hand oder
elektromotorisch antreibbar ist. Außerdem sind in Fig. 1 schematisch die Kranseile
veranschaulicht.
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Auf der Arbeitsbühne 11 sind außer den elektrischen Motoren auch die
Bedienungsmittel für den Drehkran 13 angebracht.
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Wie insbesondere Fig. 3 erkennen läßt, ist am Drehkran 13 ein an
sich bekannter Greifer 19 angebracht, der beim Herablassen in das Ladegut eingreift.
Die Zinken des Greifers ziehen sich beim Hochheben zusammen und ergreifen das in
der Regel aus Grünfutter bestehende Ladegut. Unterhalb des Greifers 19 ist eine
Öse angebracht. in welche ein durch eine Kette verbundener Doppelhaken 17 ein-
hakt.
Der untere Haken 17 ist nun dafür vorgesehen, mittels einer zugeordneten Bedienungsstange
18 in die tm oberen Ende der Deckel 2 vorhandenen Ösen 16 inzugreifen, so daß der
Deckel abgehoben und umgesetzt werden kann.
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Damit der Ladegreifer leicht von oben auf die Transportwagen herabgelassen
werden kann. ist durch räumliche Anordnung dafür Sorge zu tragen, daß der Drehkran
eine für diesen Transportwagen vorgesehene Standfläche i iberstreichen kann. Bei
dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel wird dies dadurch erreicht. daß
die eine Seite zwischen zwei Silos als Standfläche vorgesehen wird. In Fig. 2 ist
dies der untere Querschnittsbereich. In der Regel wird man eine solche Standfläche
für Transportwagen dadurch schaffen. daß der Drehkran in bezug auf die Querschnitte
aller zur Anlage gehörenden Silobehälter 1 exzentrisch angebracht ist. Sofern vier
Silos gewünscht werden. wird daher zweckmäßig der Drehkran nicht genau in die Mitte
zwischen diesen vier Behältern, sondern etwas versetzt hierzu aufgestellt. Entsprechend
verhält es sich auch bei fünf. sechs und mehr Siloanlagen.