DE249602C

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Publication number: DE249602C
Application number: DENDAT249602D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 249602 KLASSE 35 ö. GRUPPE

ERNO DEUTSCH in BUDAPEST. Baukran.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. November 1911 ab.

Die Erfindung betrifft einen Baukran mit drehbarem Ausleger, der längs eines aus einzelnen Rahmen zusammengesetzten Mastes verschiebbar ist. Bei derartigen Kranen ist es bekannt, die zum Aufführen und Abtragen erforderlichen Transportarbeiten zum Teil durch den Kran selbst zu bewirken. Diese Krane weisen jedoch den Übelstand auf, daß man die Rahmen mit dem Kran lediglich hochheben bzw. senken kann, die stets erforderliche wagerechte Verschiebung der Rahmen jedoch durch am Mast stehende Arbeiter ausführen lassen muß. Diese Arbeiten sind bei Baukranen, die einen hohen schlanken Mast besitzen, äußerst gefährlich. Der angeführte Übelstand wird gemäß der Erfindung dadurch beseitigt, daß der Kran mit einer Einrichtung versehen ist, mittels welcher der Auslegerkopf über die Mittelachse des Mastes gebracht werden kann. Man kann auf diese Weise mit dem Kran beim Aufführen des Mastes einen dem bereits fertigen Mastteil hinzuzufügenden Rahmen in die die Verbindung desselben mit dem fertigen Mastteil ermöglichende Lage bringen und beim Abtragen des Mastes den jeweilig obersten Rahmen desselben senkrecht hochheben und außerhalb des Mastes niederlassen.

Der Gegenstand der Erfindung ist auf der

'Io Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel ver-

\ anschaulicht, und zwar zeigt:

\ Fig. ι eine Gesamtansicht des Baukranes,

Fig. 2 eine Teilansicht in größerem Maßstäbe,

Fig. 3 den Grundriß zu Fig. 2.

Der Mast ι des Kranes besteht aus einer Anzahl einander gleicher Abschnitte, die übereinander gebracht durch geeignete Mittel, z. B. Schrauben, miteinander verbunden sind. An seinen vier Eckwinkeln 2 sind Zahnstangen 3 befestigt, in die Zahnräder 4 eingreifen. Diese Räder haben einen gemeinsamen Antrieb durch einen Elektromotor 5, der an einem längs der Kransäule 1 verschiebbaren Rahmen 6 befestigt ist. Beim Drehen des Motors in der einen Richtung wird der Rahmen 6 gehoben, beim Drehen in der entgegengesetzten Richtung gesenkt. Zur Führung des Rahmens längs der Säule dienen Rollen 7.

Am Rahmen 6 ist ein zweiter Rahmen 8 drehbar angeordnet, der mit seinen konischen Laufrollen 9, 10 an entsprechenden ringförmigen Schienen 11, 12 des Rahmens 6 läuft. Zum Drehen des Rahmens 8 dient ein Elektromotor 13, der mittels eines Schneckengetriebes 14 ein konisches Rad 15 antreibt, das in einen am Rahmen 6 befestigten Zahnkranz 31 eingreift.

Der Rahmen 8 trägt einen Drehkran, der z. B. so ausgebildet sein kann, daß eine hohle Kransäule 15' mit einem Ausleger 16 um eine feststehende Königsachse 17 sich dreht, an der die Kransäule mittels Kugeldruck- und Traglager 18, 19 gelagert ist. Mit dem Rahmen 8 ist ein Zahnkranz 20 verbunden, den ein Rad 21, das mittels eines Schneckengetriebes 22 von einem an der Plattform des Drehkranes befestigten Elektromotor 23 angetrieben

wird, antreibt. Zum Heben der Last dient ein besonderer Hubmotor.

Das Ende 25 des Auslegers 16 ist um die Stange 24 verschwenkbar, so daß der Auslegerteil 25 von der in Fig. 3 mit vollen Linien angegebenen Lage in die mit gestrichelten Linien gezeichnete Lage gebracht werden kann. Beim Verschwenken des Drehkranes bei dieser Lage des Auslegerendes 25 gelangt der Auslegerkopf bzw. der Haken über die Mittelachse der Kransäule. Die Endlage des Auslegerendes 25 kann durch Anschläge festgelegt sein.

Um das Ende 25 des Auslegers 16 in der in Fig. 3 mit vollen Linien angegebenen Mittelstellung festzuhalten, sind mit dem Auslegerkopf Seile 26, 27 verbunden, die zu mit der Kransäule 15 verbundenen Armen 28, 29 führen, an deren Ende feststellbare, durch eine Kurbel drehbare Rollen o. dgl. sich befinden. Dadurch, daß man das Seil 26 aufwickelt, das Seil 27 hingegen nachläßt, gelangt der Auslegerteil 25 in die mit gestrichelten Linien gezeichnete Lage. Mit den Seilen 26, 27 kann der Auslegerteil 25 in seine Mittelstellung zurückgebracht oder in die entgegengesetzte Richtung ausgeschwenkt werden.

Die Steuerung sämtlicher Motoren erfolgt zweckmäßig von einer mit dem Drehkran yerbundenen Plattform 30. Zur Verminderung der Anzahl der vom Kranführer zu bedienenden Steuerhebel werden in bekannter Weise zwei Anlasser durch je einen Hebel miteinander verbunden.

Die Arbeitsweise mit dem Baukran ist folgende:

Soll die' Kransäule 1 und der Baukran irgendwo aufgestellt werden, dann wird zunächst der unterste Abschnitt der Säule am Boden befestigt und auf ihm die Rahmen 6 und 8 mit dem Baukran aufmontiert. Der zweite Säulenabschnitt kann schon mittels des Kranes hochgehoben werden. Bei diesem Hochheben liegt der Auslegerteil 25' etwa in seiner Mittelstellung. Ist der betreffende Abschnitt hochgehoben, dann wird der Auslegerteil 25 verschwenkt und in die mit gestrichelten Linien gezeichnete Stellung gebracht. Hierauf wird der Drehkran soweit gedreht, bis der Auslegerkopf über der Mitte des Mastes 1 sich befindet. Der betreffende Säulenabschnitt wird hierauf mittels des Hubmotors in der Höhe genauer eingestellt und mit dem unteren Abschnitt verbunden. Der Rahmen 6 kann hierauf um die der Höhe eines Säulenabschnittes entsprechende Höhe aufwärts fahren. In dieser neuen Stellung wird der beschriebene Arbeitsvorgang wiederholt und auf diese Weise der Mast absatzweise aufgebaut.

Ist der Mast fertig und beginnt der Kran seine normale Arbeit, so wird der Auslegerteil 25 in seiner Mittelstellung festgestellt. Soll eine Last lediglich hochgehoben und verschwenkt werden, dann wird nur der Rahmen 8 verschwenkt, und die Lage des Auslegers 16 bleibt mit Rücksicht auf den Rahmen 8 unverändert. Soll hingegen eine Last auch radial verlegt werden, dann wird auch der Ausleger 16 entsprechend verschwenkt. Man kann auf diese Weise ohne einen einziehbaren Ausleger eine Kreisfläche mit dem Drehkran bestreichen.

Das Abtragen des Kranmastes geht in umgekehrter Reihenfolge wie seine Aufführung vor sich.

Die Einrichtung braucht nicht unbedingt so getroffen zu werden, daß das Ende des Auslegers für sich drehbar ist. Wesentlich ist, daß an einem Drehkran eine Vorkehrung getroffen ist, die eine Einwärtsbewegung der hochgehobenen Last gegen die Drehachse des Kranes ermöglicht, so daß die von der Drehachse vorher zu entfernt liegende Last auf die Entfernung der Drehkranachse von der Säulenachse gebracht wird. Eine diese Einwärtsbewegung ermöglichende Ausführung ist z. B. auch die, daß die im Auslegerkopf gelagerte Lastseilführungsrolle verschiebbar gemacht ist, so daß sie z. B. nach Lösung eines Riegels in einem Schlitz sich einwärts bewegt; diese Bewegung tritt unter der Wirkung des Seilzuges selbsttätig ein. Ist die Ausladung des Drehkranes gerade der Entfernung der Drehkranachse von der Säulenachse gleich, dann kann die Vorrichtung zur Einwärtsbewegung der Last überhaupt fortfallen,

Statt der Feststellung des Auslegerteiles 25 mittels der Seile 26, 27 kann eine beliebige andere vom Kranführer zu bedienende Vorrichtung verwendet werden.

Der Kranmast kann durch Spannseile in seiner senkrechten Stellung gehalten werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Baukran mit drehbarem Ausleger, der längs eines aus einzelnen Rahmen zusammengesetzten Mastes verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Ausleger beim Aufführen des Mastes ein dem bereits fertigen Mastteil hinzuzufügender Rahmen in die die Verbindung desselben mit dem fertigen Mastteil ermöglichende Lage gebracht und beim Abtragen des Mastes der jeweilig oberste Rahmen ' desselben senkrecht hochgehoben und außerhalb des Mastes niedergelassen werden kann.

2. Baukran nach Anspruch i, dessen Ausleger von einem längs des Mastes verschiebbaren drehbaren Rahmen getragen

wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger als ein bei seiner Verschwenkung mit dem Auslegerkopf in die Verlängerung der Mittelachse des Mastes (i) gelangender Drehkran ausgebildet ist.

3. Baukran nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende (25) des Auslegers um eine senkrechte Achse (24) für sich verschwenkbar und in seiner Mittelstellung durch Riegel, Seile o. dgl. feststellbar ist.

4. Baukran nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die im Auslegerkopf befindliche Seilführungsrolle verschiebbar gelagert ist, so sie daß sich nach Lösung eines Riegels, zweckmäßig selbsttätig unter Einwirkung des Seilzuges, gegen die Drehkranachse bewegt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.