DE898062C

DE898062C - Verfahren zur Herstellung wasserunempfindlicher Starrschmiermittel

Info

Publication number: DE898062C
Application number: DED11119A
Authority: DE
Inventors: Otto Dr Schweitzer; Adolf Dr Weihe
Original assignee: Degussa GmbH
Current assignee: Evonik Operations GmbH
Priority date: 1951-12-14
Filing date: 1951-12-15
Publication date: 1953-11-26

Description

Verfahren zur Herstellung wasserunempfindlicher Starrschmiermittel Es ist bereits vorgeschlagen worden, durch Einarbeitung von pyrogen in der Gasphase erzeugter Kie,selsä;ur.e in Schmieröle Produkte von saUnartiger Konsistenz zu erzeugen" welche ;dadurch bemerkenswert sind, daß sie diie starke Abhängigkeit der Viskosität b:zw. Konsistenz der meisten Schmiermittel von der Temperatur nicht zeigen. Dies ist in solchen Fällen von großer praktischer Bedeutung, in denen, wie z. B. bei Gleitlagern, eine möglichst gleichbleibende Schmierwirkung über einen weiten Temperaturbereich gefordert wird.
Diese meist als Gelfette bezeichneten Starrschmiermittel haben jedoch den Nachteil, daß sie gegenüber dem normalen Schmierfett eine gewisse Wasserempfindlichkeit zeigen, welche dadurch störend in Erscheinung tritt, daß bei Zutritt von Wasser oder Wasserdampf eine Zerstörung des Schmierfilms durch Entmischung einsetzen kann. Es wurde gefunden, d,aß man in einfacher Weise zu wasserunempfindlichen Schmiermitteln. gelangen kann, wenn man hochdisperse Oxyde hzw. Oxhydrate, von Silicium, Titan, Aluminium, Eisen od. dgl. der Einwirkung von I,so:cyan:at:en aussetzt. Besonders gute Ergebnisse werden bei Verwendung von in. der Dampfphase als Aerosol gewonnenen feindispersen Oxyden., vorzugsweise von Silicium, erzielt. Nach -einer bevor-zugten Ausführungsform der Erfindung werden der Mischung des flüssigen Schmiermittels mit dem feindispersen Oxyd geringe Mengen, z. B.,unter a °/a, von Is:ocyanaten zugesetzt. Dabei war keineswegs vorauszusehen, daß bei dem Zusatz des Isocyanats zu dem bereits gebildeten Gelfett schon mit geringen Mengen von Isocyanat "ein-e hydrophobierende Wirkung erzielt wird. Es muß angenommen werden, daß das in :dem flüssigen Schmiermittel, z. B. Maschinenöl, gelöste Isocyan.at weitgehend vom: .der Oberfläche .der feiniverteilten Oxyde aufgenommen und :dabei voraussichtlich durch topoche.mische Reaktion von vorhandenen Hydroxylgruppen od.. dgl. gebunden wird. Bei der Durchführung der Erfindung können die feinverteilten: Oxyde, z. B. auf pyrogenem Wege gewonnenes Siliciumdioxyd, in einem raschlaufenden Dreiwalzenstuhl mit dem Maschinenöl gemischt werden. Bei. zwei- bis @dreimaligem Durchlauf erhält man eiin homogenes Gelfett @in Form einer meist transparenten Salbe. Das Isocyanat kann während .des Mischvorganges zugesetzt werden, indem man. es allmählich zutropfen läßt und das erhaltene Produkt nach erfolgter D.urchmischung Deinige Zeit erwärmt. Dabei verschwindet der starke Geruch der Isocyan@ate vollständig.
Nach einer anderen Ausführungsform .der Erfindung können die Oxyde auch vor der Mischung mit dem flüssigen. Schmiermittel mit Isocyanaten beh.andelt werden. Hierbei können die Isocyanate z. B. in Dampfform zur Einwirkung auf die feind ispersenOxyde gebrachtwerden. UnterUmstäniden ist es in ,diesem Fallerforderlich, zur Erzielung des gleichen.Verdickungseffektes etwas größere Mengen an feinverteilten. Oxyden zuzusetzen. Zur Herstellung der Gelfette können die üblichen Mineralöle, z. B. Maschinenöl, synthetische Öle, tierische und pflanzliche Öle, Silikonöle usw., verwendet werden.
Das Verfahren gemäß .der Erfindung ist mit einem sehr erheblichen technisch-en Fortschritt verbunden. Es gelingt in ein.@acher Weise, vorzüglich Starrschmiermittel zu erhalten, die lange Zeit, z. B. in Lagern, verwendähar sind und unter der Einwirkung z. B.. von Kondenswasser sich nicht nachteilig verändern. Ein weiterer Vorteil des Zusatzes von Isocyanaten besteht darin, .daß geringe Verunreinigungen von Wasser im flüssigen Schmiermittel oder Reste von Feuchtigkeit auf der Oberfläche der feindispersen Oxyde durch Isocyanat mit Sicherheit gebunden werden. Man hatalso. bei ziem Zusatz von I,socyanaten neben der hydrophobierenden Wirkung noch die Gewähr, daß das Gelfett praktisch wasserfrei ist.
Beispiel 9o Teile Maschinenöl und ro Teile Siliciumdioxyd,das aus S:iliciumtetrachlorid pyrogen erzeugt wurde, werden auf einem Dreiwa.l.zenstuhl homogenisiert. Nach zweimaligem Durchlauf gibt man .auf die sich, bewegende salbenartige Masse 2 Teile Toluylenrdi-isocyanat und bringt nach erfolgter Durch.misch,ung - die Masse in ein dicht schließendes Gefäß. Man erwärmt 4 Stunden auf 6o°. Das erhaltene Gelfett ist in. der Konsistenz mit dem ohne Isocyanatzusatz identisch. Es ist jedoch wasserabnveisend geworden, so- daß ein Schmierfilm durch Wasser nicht zerstört werden kann.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Herstellung wasserunempfindlicher Starrschmiermittel aus flüssigen Schmiermitteln, z. B. Maschinenöl, und hochdispersen Oxyden bzw. Oxydhydraten von z. B. Silicium, Titan, Aluminium oder Eisen, dadurch gekennzeichnet, daß diese Oxyde bzw. Oxydhydrate durch Einswirkung von I:soeyanat wasserunempfindlich gemacht werden.
2. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß die anorganischen feindi.spersen Oxyde bzw. Oxydhydrate, vorzugsweise Silnciumdioxyd, aus der Dampfphase von z. B. ,Siliciumtetrachlorid, gewonnen worden sind.
3. Verfahren nach Anspruch r und 2, dadurch gekennzeichnet, .daß die Isocyanate ,der Mischung ,des flüssigen Schmiermittels mit den fein-,dispersen Oxyden bzw. Oxydhydraten, vorzugsweise in Mengen unter 204, zugesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch z bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die feindispersen Oxyde ,bzw. Oxydhydrate mit Isocyanaten, z. B. durch Einwirkung der Isocyanate in Dampfiform, behandelt werden.