-
Es sind zur Aufnahme von photographischen Reliefbildern in Form von
Linienrasterbildern Vorrichtungen bekannt, bei denen das Bild des Gegenstandes unter
verschiedenen Gesichtswinkeln und unter Verwendung von Linienrastern oder Linsennetzen
nacheinander auf einer lichtempfindlichem Fläche aufgenommen wird. Zu diesem Zweck
wird die leichtempfindliche Fläche auf einer Bahn verschoben, die einem Kreisbogen,
entspricht, dessen Mittelpunkt der Gegenstand bildet, wobei die genannte Fläche
während ihrer Verschiebung belichtet wird.
-
Dabei ist die Anordnung meist eine solche, daß die lichtempfindliche
Fläche bei ihrer Verschiebung senkrecht zur optischen Achse verbleibt. Dieses hat
nun zur Folge, daß die so erhaltenen Reliefbilder insofern eine grundsützlicheUnvollkommenheitaufweisen,
als man bei der Betrachtung des Bildes die Bedingungen nicht wiederherstellt, unter
welchen die Aufnahme erfolgte. Die Gesichtsachse des Beobachters kann nämlich nicht
überall zur Bildebene senkrecht sein, vielmehr trifft dieses nur für den Mittelpunkt
zu. Für die Randteile müßte das Bild, um das Betrachten desselben unter den gleichen
Bedingungen wie die Aufnahme zu ermöglichen, eine solche Schwenkbewegung ausführen,
daß es stets zur Gesichtsachse senkrecht bleibt, was weder für die beiden Augen
gleichzeitig noch für sämtliche Teile des Bildes auf einmal möglich ist. .
-
Es ist ferner eine Vorrichtung bekannt, bei welcher die lichtempfindliche
Fläche zwar stets parallel zu sich selbst, aber längs einer geradlinigen Bahn verschoben
wird, wobei das Objektiv ebenfalls auf einer geradlinigen, mit der erstgenannten
parallelen Bahn wandert. Diese Anordnung - hat aber den Nachteil, daß der Abstand
des Objektivs . vom Gegenstand bzw. von der lichtempfindlichen Fläche sich mit der
Lage der Kamera auf ihrer Bahn ändert, wodurch sich im Laufe ein und derselben Aufnahme
eine Änderung in der Einstellung und in der Bildgröße ergibt., was die Qualität
der so erhaltenen Bilder beeinträchtigt.
-
Aufgabe der Erfindung ist, eine Einrichtung zur Aufnahme von stereoskopischen
L.inienrasterbildern zu schaffen, bei der solche Mängel nicht in Kauf zu nehmen
sind, und zwar geht die Erfindung aus von einer längs eines Kreisbogens um das Objekt
zu bewegenden Kamera mit fest angeordnetem Raster und sieht vor, daß die aus Schichtträger
und Raster bestehende Einheit bei der Bewegung der Kamera stets zu sich selbst parallel
bleibt. Die Fig. r der Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung die Anordnung
bei der früheren obenerwähnten Einrichtung. Der aufzunehmendeGegenstand befindet
sich im Mittelpunkt des Kreisbogens mit dem Halbmesser r, längs, welchem sich die
lichtempfindliche Schicht S bewegt, die von einem beweglichen, aus einem Raster
oder aus Linsen bestehenden Wählernetz R abgedeckt wird. Man sieht nun, daß die
genannteSchichtS zur optischenAchse senkrecht bleibt, die mit dem Halbmesser r zusammenfällt.
-
Bei der in Fig. a gezeigten Einrichtung nach der Erfindung dagegen
bewegt sich zwar auch die lichtempfindliche Schicht S mit dem damit fest verbundenen
Wähler R längs des Kreisbogens mit dem Halbmesser r, aber gleichzeitig werden beide
um die Achse x derart verschwenkt, daß sie stets zu sich selbst parallel bleiben.
-
Die Wirkung dieser Bewegungsarten der lichtempfindlichen Schicht mit
dem Wähler geht aus den Fig. 3 und q. hervor, welche die Verhältnisse bei der Aufnahme
mit der älteren bzw. mit der erfindungsgemäßen Einrichtung zeigen. Im ersten Fall
wird der Gegenstand A auf der lichtempfindlichen Fläche S beiAl für jedes mit dem
Objektiv 0 erhaltene Elementarbild der Aufnahme abgebildet. Die Länge dieses Elementarbildes
ist l1. Gemäß der Erfindung dagegen (s. Fig. q:) entsteht unter sonst gleichen Bedingungen
auf der lichtempfindlichen Schicht S ein Bild A2, dessen Länge 1, um so größerwird,
je stärker die Neigung der optischen Achse gegenüber der Ebene der lichtempfindlichen
Schicht S ist.
-
Bei der Betrachtung des Bildes durch einen Beobachter, der sich z.
B, an einer dem Objektiv 0 entsprechenden Stelle befindet, wird das Bild somit,
wie aus den Fig. 5 und 6 hervorgeht, unter einem scheinbaren Durchmesser d2 gesehen,
der genau demjenigen der Aufnahme entspricht; anders ist es im ersteren Fall, in
dem der scheinbare Durchmesser dl notwendigerweise kleiner ist. Unter diesen Bedingungen
wird .das Bild des Gegenstandes verzerrt und in der Länge vermindert erscheinen.