DE896486C - Verfahren zur Herstellung von Polgeweben - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Polgeweben Polgewebe, wie Samte, Plüsche, Velpel, Teppiche und ähnliche Textilerzeugnisse, werden bekanntlich rückseitig appretiert oder geleimt, um die Pol- oder Florfäden zu fixieren und den Geweben, soweit not-,vendig, eine gewisse Steifheit zu geben. Besonders wichtig ist eine derartige Fixierung, wenn der Flor aus Kunstfasern besteht, weil die Kunstfasern infolge ihrer größeren Glätte weniger fest in der Einbindung sitzen als die rauheren Naturfasern.
• Im folgenden wird ein Verfahren beschrieben, das die Fixierung des Flors in Polgeweben ohne besondere Appretur-mittel in wesentlich einfacherer Weise als bisher möglich macht. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Pol- oder Florgeweben, das dadurch gekennzeichnet ist, daß im Grund- oder Bindegewebe thermoplastische, unter Streckung gesponnene Fäden oder Fasern verwendet werden und diese nach Fertigstellung des Polgewebes einer schrumpfend wirkenden Behandlung unterworfen werden. Die Schrumpfung .der Gewebe kann durch Einwirkung von Wärme oder von Quell- bzw. Läsungsm@tt-eln oder durch beides nacheinander ausgelöst werden. Zum Beispiel können die Florgewebe auf einem Heiß,kalander kurz erwärmt werden oder sie können durch ein Outllmittel geführt und gegebenenfalls darauf einer Wärmebehandlung und Glättung unterzogen werden.
• Um beispielsweise einen Teppich mit Zellwolleflor, bei dem die Polfäden ohne Leimung der Rückseite nur ungenügend fixiert sein würden, herzustellen, werden Tals Unterkette oder Unterschuß bzw. beides Fäden oder Garne aus unter Streckung ersponnenen synthetischen Fasern, ,z. B. aus Polyvinylchlorid, eingearbeitet, worauf der fertig-`gewe`e`° I eppich lediglich einer Schrumpfbehandlung, z. B. einer Wärmebehandlung, unterworfen wird. Durch diese Wärmeibehandlung wird eine Schrumpfung der Kunststoffasern des Unterge-#veb,es bewirkt, wodurch die Polfäden unverrückbar fest eingebunden und ein Herausziehen der einzelnen Polfäden praktisch unmäglich gemacht wird. Außer der festen Einbindung der Polfäden gibt .die Wärmebehandlung dem Teppich gleichzeitig, besonders wenn ein Heißkalander zur Anwendung kommt, eine gewisse Glätte und Steifheit.
• Im Hinblick auf die bei Textilfasern im allgemeinen einzuhaltenden Temperaturgrenzen sind zur Wärmebehandlung Kunstfasern aus Polyvinylderivaten mit Erweichungspunkten um ioo° #besonders geeignet. Es können jedoch auch Fasern mit höherem Erweichungspunkt, wie Polyacrylnitrilfasern, Celluloseester- und Ätherfasern sowie Fasern aus,Superpolyestern, Polyamiden und Polyurethanen, Verwendung finden und :die Schrumpfung der Kunststoffaserndurch die Behandlung mit Quell- oder Lösungsmitteln herbeigeführt werden. Dieser Behandlung mit Quell- oder Lösungsmitteln kann man eine Wärmebehandlung folgen lassen. Das Verfahren ist bei allen Polgeweben, bei denen eine Fixierurig der Polfäden erwünscht ist, anwendbar. Es kann auch auf Gewebe zur Anwendung kommen, deren Polfäden aus vegetabilischen und animalischen Fasern bestehen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Polgeweben, .dadurch gekennzeichnet, daß im Grund- oder Bindegewebe thermoplastische, unter Streckung gesponnene Fäden oder Fasern verwendet werden und diese nachFertigstellung des Gewebes einer schrumpfend wirkenden Behandlung unterworfen werden. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, .daß .die ,Schrumpfung der Grund-oder Bindegewebefäden durch Wärme, z. B. durch Heißkalandern der Warenrückseite, erfolgt. 3.. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrumpfung der Grund- oder Bindefäden .durch Einwirkung von Quellungs- oder Lösungsmitteln bewirkt oder unterstützt wird. Ange-zogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 730 5i4, 725 i72, 7o6 337, 563.,667 französische Patentschrift Nr. 8698318; britische- Patentschriften Nr. 449 522, 444 3,00, 4o8 654, 349 121, 342 075