-
Maschine zum Kantenwellen von Metallbändern und -streifen, insonde@rheit
von. Stahlbändern Warmgewalzte Metallbänder und -streifen, insonderheit warmgewalzter
Bandstahl, müssen vor dem Weiterverarbeiten durch Kaltwalzen, Ziehen u. @dgl. von
der ihnen anhaftenden Zunderschicht befreit werden. Zu diesem Zweck wird das Walzgut
in der Regel in Ringform aufgewickelt gebeizt, in Wasser abgespült, neutralisiert
und gegebenenfalls getrocknet.
-
Um nun ein gleichmäßiges Entfernen der Zunderschicht zu gewährleisten
und die Bildung von Flecken zu vermeiden, müssen die Flüssigkeiten sowohl der Beize
als auch der Neutralisation den Werkstoff an allen Stellen gleichmäßig umspülen,
d. h. die einzelnen Lagen der Ringe müssen genügend Abstand voneinander haben. Da
mit dem Fortschreiten der Walztechnik die Breite und Länge der Bänder immer mehr
zunimmt, läßt sich der Abstand für die einzelnen Wickellagen trotz aller Sorgfalt
beim Packen der. Ringe in die Behälter, mit denen sie durch die Flüssigkeiten durchgesetzt
werden, nicht sicher einhalten. Die Folge davon ist, daß aneinanderliegende Umgänge
von den Flüssigkeiten nur unvollkommen bespült werden, was bewirkt, daß Flecke aller
Art, sei es durch nicht vorgebeizten Zunder, sei es durch mangelhafte Neutralisation
usw., entstehen.
-
Es sind daher schon Maschinen. verwendet worden, die zwecks Auflockerung
und Bauschigmachen der Ringe sogenannte Buckelwalzen
besitzen, die
das Walzgut über seine ganze Breite wellen. Beim Aufwickeln dieser gewellten Bänder
oder Streifen ergibt sich aber der Nachteil, daß einmal die einzelnen Lagen der
Umgänge linienartig in ihrer ganzen Breite aufeinanderliegen und daß zum anderen
stellenweise Welle in Welle liegt, so daß ein einwandfreies Durchspülen der Flüssigkeiten
nicht erfolgen kann.
-
Aus diesem Grunde ist man dazu übergegangen, sogenannte Stiftwalzwerke
zu verwenden, deren obere Walzen mit Stiften besetzt .sind und deren untere Walzen
entsprechende Rillen haben. Hierdurch werden über die gesamte Bandbreite und Aderlänge
kleine Kalotten eingewalzt, die ein sattes Berühren der einzelnen Lagen oder Umgänge
der gewickelten Bänder verhindern sollen. Da diese Kalotten aber nur sehr flach
eingedrückt werden können, so ist auch hier ein einwandfreies Durchspülen aller
Umgänge des Ringes nicht immer gewährleistet.
-
Zur Vermeidung dieser Übelstände hat man ferner eine Vorrichtung vorgeschlagen,
bei der zur Erzeugung von Erhöhungen an den Kanten ein Walzensatz verwendet wird,
dessen eine Walze auf ihrer Oberfläche mit Längsnuten versehen ist, während die
andere Walze aus zwei mit Nocken versehenen Scheiben besteht, die der Bandbreite
entsprechend verschiebbar angeordnet sind und deren Nocken mit den Längsnuten der
ersten Walze zusammenarbeiten. Auch bei diesen Vorrichtungen werden die Erhöhungen
wie bei den Stiftwalzen eingedrückt, die naturgemäß auch nur verhältnismäßig flach
sein können, weil sonst der Werkstoff zu sehr in: Mitleidenschaft gezogen wird.
Die anfangs beschriebenen Mängel sind also hier nicht behoben.
-
Erfindungsgemäß wird nun zum Kantenwellen von Bändern oder Streifen
eine Maschine vorgeschlagen, bei der im wesentlichen je zwei am Umfang verzahnte
oder am Umfang mit drehbar gelagerten Rollen versehene Scheiben vorgesehen sind,
die auf Achsen drehbar und axial verschiebbar lagern,-nach Art eileer Verzahnung
mit Spiel ineinandergreifen und die Bandkanten wellen, wobei sich die Verzahnungskanten
oder Rollen zur Mitte des durchlaufenden Bandes hin verjüngen und ein ineinandergreifendes
Scheibenpaar gegenüber dem anderen bis zu einer halben Zahn- oder Rollenteilung
versetzt angeordnet sein kann. Vor diesen Rollenscheiben oder verzahnten Scheiben
sind zwei senkrecht gelagerte, verstellbar angeordnete Leitrollen vorgesehen.
-
Es sind an sich Vorrichtungen zum Wellen von Metallbändern bekannt,
und es ist auch möglich, mit diesen Vorrichtungen nur die Kanten von Metallbändern
zu wellen, jedoch kann man. mit diesen bekanntgewordenen Vorrichtungen Metallbänder
und -streifen nicht mit .den hierfiür notwendigen Kantenwellen versehen, um diese
für das Beizen und spätere Kaltwalzen vorzubereiten. Die Wellen müssen sich nämlich
zur Mitte des Walzgutes verflachen, und .die gegenüberliegenden Wellen müssen um
eine halbe Wellenteilung versetzt angeordnet werden. Durch das Kantenwellen gemäß
der Erfindung ist nach dem Aufwickeln des Bandes zwischen den einzelnen Umgängen
so viel Abstand vorhanden, daß beim Behandeln dieser Bunde die Flüssigkeiten alle
Bandstellen gleichmäßig umspülen, so daß ein einwandfreies Entzundern gegeben und
eine Fleckenbildung vermieden ist, da die glatte Mittelbahn sich überhaupt nicht
und die gewellten Kanten infolge der Verwendung der verjüngten Zahnkanten oder konischen
Ausbildung der Rollen nur punktweise berühren können. Von besonderem Vorteil ist
außerdem das Versetzen der beiden Kantenwellen bis zu einer halben Wellenteilung,
wodurch vor allem bei schmaleren Bändern das Entstehen einer durchgehenden Welle
verhindert wird, so daß eine Punktberührung nur an den Kanten gewährleistet ist.
Durch Verwendung der senkrechten Leitrollen, die zwangsläufig mit den Scheiben verschoben
werden, läßt sich die Vorrichtung schnell auf Bandbreite einstellen, und durch Verschiebung
.der Leitrollen selbst quer zum Bandeinlauf ist die Vorrichtung leicht und genau
auf Bandstärke einzurichten.
-
In der Zeichnung ist ein Beispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
-
Die Abb. i und 2 zeigen die Vorrichtung in Vorder- und Seitenansicht,
und zwar einmal ausgerückt und zum anderen während des Betriebes, Abb. 3 ein auf
dieser Maschine kantengewelltes und aufgewickeltes Band und Abb. 4 die Anordnung
der Rollenscheibe mit den Vorgelegen am Lagergehäuse.
-
Der Rahmen -der Vorrichtung besteht im wesentlichen aus der Grundplatte
i, auf welcher die Ständer 2 und. 3 ruhen. Diese ,Ständer 2 und 3 dienen einmal
zur Lagerung der Welle 4, der Achsen 5 und 6 und zum anderen zur Aufnahme einer
Druckspindel 15 und einer Handhebelwelle' 17. Die Welle 4. ist mit einer Längsnut
7 versehen und trägt zwei Ritzel 8 mit Federkeilen 21, die in der Längswut 7 gleiten
und mit ihnen die Ritzel B. Diese Welle 4 -ist in den Ständern :2 und 3 drehbar
gelagert: Sie kann aber auch am Rädergehäuse 13 drehbar und mit diesem axial verschiebbar
angeordnet sein. In dem Falle ergibt sich eine niedrigere .Bauart der Ständer 2
und 3. Auf den Achsen 5 und 6, die fest in den Ständern 2 und 3 liegen, sind die
beiden Lagergehäuse 13 und 14 zur Aufnahme der Zahnräder 9 und 1o, der Ritzel 8
und der Rollenscheiben i i und 12 axial verschiebbar aufgesetzt. An den Lagergehäusen
13 und 14 sind seitlich an der Bandeinführungsstelle zwei Leitrollen a7 senkrecht
gelagert und gleichzeitig quer zum Bandeinlauf hin verstellbar angeordnet. Wie beispielsweise
aus Abb.4 hervorgeht, drehen sich die Rollenscheiben 1.r bzw. 12, die aus den Stahlscheiben
22 und 23, der Nabe 24. und den konischen Rollen 26 zusammengesetzt und an den Zahnrädern
9 bzw. 1o befestigt sind, mit diesen Zahnrädern auf einer gemeinsamen Lagerbüchse
25, die am Lagergehäuse 13 bzw. 14 ruht. Natürlich kann irgendeine andere geeignete
Bauart verwendet werden, wobei-die Rollenscheiben i i und 12
durch
gezahnte Scheiben mit nach einer Seite geneigten Zahnkanten ersetzt werden können.
Die Ritzel 8 sind gleichfalls an den Lagergehäusen 13 bzw. 14 drehbar befestigt.
In der Mitte des Lagergehäuses 13 ist eine Gewindespindel 15 drehbar befestigt,
die sich in einer Mutter des Ständers :2 bewegt, durch ein Handrad 16 verschoben
wird und somit das Lagergehäuse 13 axial bewegt.
-
Diese Spindel 15 dient einmal zum Einstellen auf Bandbreite und zum
anderen zum Feinsteinstellen auf die Dicke der zu wellenden Bänder, und zwar u.
a. mit Hilfe .der konisch ausgebildeten Rollen 26, da die Rollen um @so tiefer kämmen,
je weiter sie über die Bandkanten geschoben werden. Am Ständer 3 ist ein Nocken
18 vorgesehen, in dessen Bohrung,die Handhebelwelle 17 gleitet. Axial verstellt
wird diese durch Umlegen des Handhebels i9. Das Verstellen erfolgt beispielsweise
über Schrägflächen an den im Eingriff stehenden :Stirnflächen der Handhebelwelle
17 und des Handhebelzapfens. Durch die Hebelbewegung wird ein schnelles Verstellen
des Lagergehäuses 14 mit den Rollenscheiben i i und 12 um das eingezeichnete Maß
a .(s. Abb. 2) bewirkt, um eine Einführung des Bandanfanges in .die Maschine zu
ermöglichen. Die Ritzel 8 bewirken einen zwangsläufigen Gang der Rollenscheibenpaare
i i und 12 miteinander, und zwar derart, daß eine Wellenversetzung an den Bandkanten
gewährleistet ist, die zweckmäßig eine halbe Wellenlänge beträgt. Die an den Lagergehäusen
13 und 14 befestigten Leitrollen 27, die jede für sich quer zur Bandrichtung verstellbar
gelagert sind, führen die Bandkanten und ermöglichen durch angebrachte Marken weiterhin
eine genaue Einstellung auf Wellenhöhe und -damit Härte des Bandes.
-
Zunächst werden durch das Handrad 16 und die Spindel 15 das Lagergehäuse
und mit ihm der Zahnrädersatz 8, 9 und io sowie die Rollenscheiben i i und 12 axial
auf Bandbreite eingestellt, und zwar bei eingeschwenkter Handhebelstellung gemäß
Abb. 2. Gemessen wird die Bandbreite zwischen den Rollen 27. Es erfolgt die Feinsteinstellung
der Spindel 15 .auf wesentlich genaue Bandbreite sowie die Einstellung der senkrechten
Führungsrollen 27 auf die Bandstärke. Diese Einstellung der Rollen 27 auf Bandstärke
ist auf Erfahrungswerten aufgebaut und durch Einkerbungen gekennzeichnet. Nunmehr
wird der Handhebel gemäß Abb. i zurückgeschwenkt, das zu wellende Band eingeführt,
das Lagergehäuse 14 mittels des Hebels r9 wieder nach Abb. 3 verschoben und die
Vorrichtung ist gebrauchsfertig. Das Durchziehen des Bandes erfolgt durch eine hinter
der Maschine angebrachte Zughaspel. Es besteht aber ,auch die Möglichkeit, die Rollenscheiben
z. B. ,durch Zahnräder, welche in die Zahnräder io eingreifen, anzutreiben.