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Werkstoff mit einer die Leuchtdichte durchtretenden Lichtes steigernden
Wirkung Es ist bekannt (vgl. z. B. Patent 651 823), transparente, gegebenenfalls
gefärbte Werkstoffe, wie anorganische oder organische Gläser, Kunstharze, u.dgl.
mehr mit optisch trübenden, gegebenenfalls ihrerseits färbenden Dispersoiden, vorzugsweise
solchen phosphoreszierender, fluoreszierender oder opaleszierender Natur, zu versetzen
und derartige Werkstoffe als Leuchtzeichenbänder in eine undurchsichtige Schildplatte
einzusetzen und sie von der dem Beschauer abgekehrten Seite anzuleuchten und so
unter Ausnutzung -des sogenannten Tyndall-Effektes gesteigerte Leuchtdichten für
das durchtretende Licht zu erzielen.
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Nach neueren Erfindungen werden derartige Werkstoffe auch für die
verschiedensten anderen lichttechnischen Zwecke verwendet, z. B. als Abdeckungen
für Beleuchtungskörper bzw. als solche selbst, als Einsätze in Zifferblätter, Uhrzeiger,
Fahrzeug-Kennzeichnungsschilder u.rdgl., als Leuchtzeichen, Leuchtzeicheneinsätze
und Lichtfilter für transparente, seitlich bestrahlte Scheiben, für Lettern zum
Lichtsetzen, als Vorsatzscheiben für Nebelscheinwerfer und für andere Zwecke mehr.
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Es wurde nun die überraschende Feststellung gemacht, daß sich der
diesbezügliche, Gebrauchswert derartiger Werkstoffe noch wesentlich verbessern bzw.
die Leuchtdichte des durch dieselben hindurchtretenden Lichtes noch bedeutend steigern
läßt, wenn man diese Werkstoffe mit einer Vielzahl von
kleinen,
vorzugsweise gleichmäßig verteilten Hohlräumen durchsetzt.
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Sofern derartige Werkstoffe nach ihrer Herstellung nicht noch einer
besonderen Bearbeitung unterworfen oder die endgültigen Gebrauchsformen aus bzw.
von größeren Stücken, z.- B. Blöcken, abgetrennt, z. B. herausgeschnitten oder abgesägt
werden, werden ihre Hauptflächen im. allgemeinen glatt sein. und keine nach außen
offenen Hohlräume aufweisen. Es hat sich nun aber herausgestellt, d.aß es in Abhängigkeit
von dem jeweiligen speziellen Anwendungszweck der Werkstoffe für deren vorerwähnte,
die Leuchtdichte durchtretenden Lichtes steigernde Wirkung von besonderem Vorteil
sein kann, die Werkstoffe, welche im allgemeinem in Band-, Streifen- oder Scheibenform
zur Anwendung gelangen, an einer oder an beiden ihrer Hauptflächen und/oder =mindestens
an einem Teil ihrer umlaufenden Seitenkantenfläche nicht glatt und geschlossen zu
halten, sondern mit einer von offenen Hohlräumen durchsetzten Oberfläche auszustatten.
Eine solche kann. auf einfachste Weise z.. B. durch oberflächliches Abschleifen
erzieht werden, sofern nicht bereits- bei der Formgebung oder sonstigen Bearbeitung
des Werkstoffes eine solche Oberflächenbeschaffenheit herbeigeführt worden ist.
Welche der einzelnen Oberflächen zweckmäßig in solcher Weise ausgebildet werden,
richtet sich dabei nach dem jeweiligen Verwendungszweck und jeweils angestrebten
Sondereffekt sowie insbesondere auch danach, ob die Beleuchtung von der Seite oder
von der dem Beschauer abgewandten Seite erfolgt.
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Die erfindungsgemäß angestrebte und erzielbare Wirkung der Vielzahl
von kleinen, den Werkstoff durchsetzenden Hohlräumen ist bei alledem, um so besser,
je kleiner die Hohlräume. sind, und vor allem, je gleichmäßiger die Hohlräume innerhalb
des Werkstoffes verteilt sind.
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Die Art und Weise der Einfügung der Hohlräume in die Werkstoffe richtet
sich insbesondere danach, um weiche Stoffe es sich dabei jeweils im Einzelfall handelt,
und es 'stehen, die verschiedensten Wege zur Verfügung, die naturgemäß alle das
eine gemeinsam haben bzw. haben müssen, daß die Einfügung der Hohlräume- in einem
Stadium der Werkstoffherstellung zu erfolgen hat; in welchem sich diese noch in
einem genügend: flüssigen bzw. dehnbaren Zustand befinden, so daß sich die gewünschten
Hohlräume bilden. können,- sofern man es nicht vorzieht, die Werkstoffe für, den
genanntem. Zweck nachträglich nochmals in einen, solchen Zustand überzuführen.
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So kann man z. B. in der Weise vorgehen, daß man dem Werkstoffbindungsgemisch
gasabspaltende Stoffe zugibt, welche bei d-emr E.rweichungspunkt desselben Gase
abgeben und so zu dar gewünschten Hoblraumbildung führen. Hierbei ist es im allgemeinen
ebenso wie bei den sonstigen Herstellungsweisen von Bedeutung, eine geeignete Temperaturregelung
vorzunehmen, damit nicht etwa durch vorzeitiges Zusammenziehen der sich verfestigenden
Masse die gebildeten Hohlräume wieder mehr oder minder zum Verschwinden. gebracht
werden.. Andererseits kann man diese Erscheinungen naturgemäß auch dazu benutzen,
die Größe der Hohlräume nach Wunsch zu' beeinflussen.
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Ferner kann man z. B. auch in der Weise vorgehen, daß man aus dem
Werkstoffbildungsgemisch durch mechanischeEinwirkung, z. B. mittels Schlag-und Rührwerkzeug,
oder durch Gaseinblasen eine schaumige Masse erzeugt und diese zu dem Werkstoff
sich verfestigen läßt, oder daß man derartigen Schaum zu sonstigem Werkstoffbildungsgemisch
einheitlich zumischt und so die gewünschte Durchsetzung mit Hohlräumen herbeiführt.
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Man .kann ferner z. B. auch. in der Weise vorgehen, daß man. dem Werkstoftlyildungsgemisch
Stoffe zusetzt, welche bei dessen Erwveichungstemp-eratur verdampfen oder vergasen,
ohne sich zu zersetzen, und welche bei der darauf folgenden Abkühlung wieder in
ihren ursprünglichen. Zustand übergehen und so luftleere Hohlräume innerhalb des
Werkstoffes entstehen lassen.
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Ferner kann, man auch mit Hilfe von Unterdruck arbeiten, indem man
den Werkstoff oder dessen Bildungsgemisch bis zum Erreichen ausreichender Zähigkeit
erhitzt und dann die Masse einem: solchen Unterdiluck aussetzt, daß sie sich aufbläht
und. die jeweilige Herstellungsform ausfüllt, in der sie dann unter Vermeidung eines
Abschreckens und. dadurch etwa bedingten Zusammensockens abgekühlt wird. Umgekehrt
kann man die Überführung der Masse in schaumigem: Zustand auch in, einem Raum vornehmen,
in welchem. ein ihrer Temperatur entsprechender Überdruck herrscht, und diesen Überdruck
während des Erstarrens der schaumigen Masse entsprechend ihrer sinkenden Temperatur
bis auf Atmosphärendruck senken.
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Schließlich kann, man die gewünschte Hohlraum: bildeng, insbesondere
die Bildung kleinster Poren, gegebenenfalls auch auf elektrolytischen Weg herbeiführen,
indem der erhärtende Werkstoff zur Erzeugung von Gasblasen gegenüber den Elektroden
schnell bewegt und die Anode dauernd durch einen Schaber od. dgl. gereinigt wird,
um die Wirkung der Kataphorese zu neutralisieren.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in zwei verschiedenen
beispielweisen Ausführungsformen veranschaulicht. Bei beiden Ausführungsformen ist
der transparente, gegebenenfalls gefärbte, mit optisch trübenden, gegebenenfalls
ihrerseits färbenden Dispersoiden versetzte Werkstoff i mit einer Vielzahl von kleinem,
vorzugsweise gleichmäßig verteilten Hohlräumen 2 durchsetzt. Brei der in Abb. i
dargestellten Ausführungsform ist dieser scheibenförmig gehaltene Werkstoff an seinen
beiden. Hauptflächen 3 und q. sowie dem; Seitenkantemfiächen 5 und 6 glatt.bzw..
in sich geschlossen gehalten. Bei der in Abb. 2 dargestellten. Ausführungsform sind
die beiden Hauptflächen 3 und q. dagegen abgeschliffen und besitzen so eine mit
Hohlräumten durchsetzte Oberfläche.