DE895976C - Verfahren zur Herstellung von Polyamiden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Polyamiden

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DE895976C
DE895976C DEB7164D DEB0007164D DE895976C DE 895976 C DE895976 C DE 895976C DE B7164 D DEB7164 D DE B7164D DE B0007164 D DEB0007164 D DE B0007164D DE 895976 C DE895976 C DE 895976C
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DEB7164D
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Gerd Dr Kochendoerfer
Hanns Dr Ufer
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BASF SE
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BASF SE
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G69/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic amide link in the main chain of the macromolecule
    • C08G69/02Polyamides derived from amino-carboxylic acids or from polyamines and polycarboxylic acids

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polyamides (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Polyamiden Es ist bekannt, durch Kondensation von Diaminen mit etwa äquirnolekularen Mengen Dicarbonsäuren oder von amidbildenden Derivaten oder von Salzen dieser Stoffe oder durch Kondensation von Aminocarbonsäuren oder ihren amidbildenden Derivaten bei höheren Temperaturen unter Zusatz geringer Mengen von zur Teilnahme an der Reaktion befähigten Verbindungen mit mehr als zwei reaktionsfähigen Gruppen Polyamide mit nicht mehr geradkettigem, sondern teilweise vernetztem Molekülbau herzustellen.
  • Es wurde nun gefunden, daB man Polyamide mit besonders wertvollen Eigenschaften erhält, wenn man bei dieser Kondensation als Verbindungen mit mehr als zwei reaktionsfähigen funktionellen Gruppen Stoffe der allgemeinen Formel zusetzt. In der Formel bedeuten R gleiche oder verschiedene aliphatische, aromatische oder cycloaliphatische, eventuell verzweigte oder durch Heteroatome, wie Sauerstoff, Schwefel oder Stickstoff oder Sulfoxyd- oder Sulfongruppen unterbrochene Kohlenstoffketten oder Ringe und R' das gleiche oder ein Heteroatom. Die Reste R können auch Hydroxylgruppen, Mercaptogruppen, Äthergruppen und auch Carboxylgruppen enthalten. Der Rest X kann ein Wasserstoffatom, eine Hydroxylgruppe, Mercaptogruppe, Äthergruppe und auch eine Carboxylgruppe bedeuten. .
  • Als geeignete Verbindungen mit mehr als zwei funktionellen Gruppen der genannten Art kommen beispielsweise Tetracarbonsäuren in Betracht, die durch Verbinden von 2 Mol einer Dicarbonsäure, wie Adipinsäure, Pimelinsäure, Korksäure, Sebacinsäure, Nonandicarbonsäure, erhalten sein können. Als Beispiel sei Methylendiadipinsäure der Formel genannt, die durch Oxydation von 4, 4'-Dioxydicyclohexylmethan leicht erhältlich ist. Ferner eignen sich Äthylen-, Propylen-, Isopropylen-, Butylen-, Isobutylen-, Hexylen-, Phenylen-, Hexahydrophenylendiadipinsäuren oder die Analogen von gleichen oder verschiedenen höheren Dicarbonsäuren.
  • An Stelle der rein aliphatischen Dicarbonsäuren, wie Adipinsäure, können auch cyclische Reste enthaltende aliphatische Dicarbonsäuren, wie z. B. Phenylendipropionsäure, Phenylendibuttersäure, zum Aufbau der genannten Verbindungen verwendet werden, indem beispielsweise 2 Mol dieser Säuren mit i Mol Formaldehyd, Phosgen oder Thionylchlorid umgesetzt werden. Die erfindungsgemäß zu verwendenden Polycarbonsäuren können auch aus einer der genannten Dicarbonsäuren und einer höheren Monocarbonsäure oder Monooxycarbonsäure oder Äthercarbonsäure durch Verbindung mit einem Kettenglied aufgebaut sein. Man erhält in diesem Fall verzweigte Tricarbonsäuren.
  • Um besonders wertvolle Kondensationsprodukte zu erhalten, ist es zweckmäßig, bei der Kondensation eine den obengenannten Polycarbonsäuren äquivalente Menge eines zur Polyamidbildung geeigneten Diamins, wie Hexamethylendiamin, Dekamethylendiamin, Diaminodicyclohexylmethan, Äthylen-, Propylen-, Butylen-bis-y-aminopropyläther u. dgl. beizufügen.
  • Durch Zugabe der genannten Polycarbonsäuren werden im allgemeinen die Molekulargewichte erhöht, die mechanischen Eigenschaften verbessert und wird die Löslichkeit vermindert und die Wasserempfindlichkeit ganz wesentlich herabgesetzt. Diese spielt besonders eine Rolle bei Mischpolyamiden, z. B. aus 6o Teilen adipinsaurem Hexamethylendiamin und 4o Teilen s-Caprolactam. Während Preßplatten aus diesem Material, unter Biegung in heißes Wasser getaucht, brechen, ist die Wasserfestigkeit der Polyamide gemäß der Erfindung sehr stark verbessert.
  • Die jeweils nötigen Zusatzmengen an den genannten Polycarbonsäuren schwanken je nach Art des Polyamids und der gewünschten Wirkung. Sie betragen im allgemeinen nur einige Prozent, meist weniger als ein Prozent. Vielfach tritt bei der Kondensation, vor allem bei Zusatz von etwas größeren Mengen der Polycarbonsäuren, eine solche Erhöhung der Schmelzviskosität auf, daß sich die Polyamide nicht mehr gut oder nicht mehr im Schmelzfluß aus dem Kondensationskessel nach Beendigung der Kondensation abdrücken lassen. Es ist deshalb vielfach zweckmäßig, die Kondensation bei Gegenwart von indifferenten Verdünnungsmitteln, z. B. Polyglykolen, die leicht mit Wasser auswaschbar sind, durchzuführen. Am geeignetsten sind jedoch solche, die aus dem fertigen Polymerisat nicht mehr entfernt werden müssen und für den weiteren Verarbeitungszweck dem Material. besonders geeignete Eigenschaften geben, wie Weichmacher, beispielsweise Dibenzylphenol und 2, 2'-Dioxydiphenyl.
  • Im allgemeinen setzt man die Verbindungen mit mehr als zwei funktionellen Gruppen den polyamidbildenden Stoffen gleich zu Anfang zu. Man kann sie aber auch während oder nach der Kondensation zugeben.
  • Die Kondensation wird in der bei der Herstellung von Polyamiden üblichen Weise ausgeführt, wobei man unter erhöhtem, atmosphärischem oder erniedrigtem Druck diskontinuierlich oder kontinuierlich arbeiten kann. Die Kondensation kann in Anwesenheit von Wasser, Lösungsmitteln, Stabilisatoren usw. vorgenommen werden.
  • Beispiel i i2oo Teile adipinsaures Hexamethylendiamin, 8oo Teile e-Caprolactam, 5 Teile durch Oxydation von 4, 4'-Dioxydicyclohexylmethan gewonnene Methylendiadipinsäure und iooo Teile Wasser werden in einem Druckgefäß aus Edelstahl in einer sauerstofffreien Stickstoffatmosphäre aufgeheizt, wobei der Druck durch Entspannen des Wasserdampfes auf 15 Atm. gehalten wird. Wenn 27o° erreicht sind, wird der Druck innerhalb i 1/Z Stunden auf Atmosphärendruck entspannt und dann die Kondensation durch il/, stündiges Erhitzen auf 275 bis 28o° unter Atmosphärendruck zu Ende geführt. Beim Ausdrücken der Schmelze in . Wasser erhält man ein methanollösliches Polyamid, das gut schmelzbar, zu Fäden und Drähten verspinnbar ist und dessen Wasserfestigkeit gegenüber dem gleichen Produkt ohne den Zusatz an Methylendiadipinsäure verbessert ist.
  • Verwendet man statt 5 Teile Methylendiadipinsäure io Teile, so ist das Molekulargewicht des Polyamids so weit erhöht, daß sich die Schmelze gerade noch bei der genannten Temperatur abdrücken läßt. Das erhaltene Polyamid ist weicher, die Wasserfestigkeit so weit verbessert, daß auch beim Eintauchen gebogener Stäbe in kochendes Wasser praktisch keine Veränderung mehr eintritt. Das Produkt ist nicht mehr klar methanollöslich.
  • Kondensiert man 2ooo Teile a-Caprolactam und 2 Teile Methylendiadipinsäure in Gegenwart von i2oo Teilen Wasser, so erhält man ein Polyamid, dessen mechanische Eigenschaften gegenüber dem gleichen Polyamid ohne Methylendiadipinsäure wesentlich verbessert sind.
  • Ein ähnliches, aber weicheres und klareres Polyamid erhält man-, wenn 2ooo Teile e-Caprolactam mit 8 Teilen Methylendiadipinsäure und 5,8 Teilen Hexamethylendiamin kondensiert werden.
  • Ähnliche Ergebnisse erhält man, wenn man statt Methylendiadipinsäure Hexylendiadipinsäure oder entsprechende Abkömmlinge von anderen Dicarbonsäuren, wie Pimelinsäure, Korksäure, Sebacinsäure, verwendet.
  • Die so hergestellten Kondensationsprodukte sind im allgemeinen durch eine breite Erweichungszone ausgezeichnet, so daß es gelingt, die Verarbeitung zu Formkörpern auch auf üblichen Schneckenspritzmaschinen, Strangpressen, Spritzgußautomaten,Mischwalzen, Knetern, Etagenpressen u. dgl. vorzunehmen. Man kann so Rohre, Schläuche, Kabelumhüllungen, Profilstäbe, Spritzgußkörper, Folien und Preßplatten herstellen.
  • Beispiel 2 i2oo Teile adipinsaures Hexamethylendiamin, 8oo Teile e-Caprolactam, 12 Teile der im Beispiel 1 genannten Methylendiadipinsäure, 9,1 Teile Hexamethylendiamin, 8oo Teile Dibenzylphenol und 6oo Teile Wasser werden in der im Beispiel x angegebenen Weise behandelt. Man erhält ein sehr weiches, gegen heißes Wasser völlig beständiges, hochmolekulares, noch methanollösliches Polyamid, das sich besonders für Folien und als Lederaustauschmaterial eignet. Die aus dem Schmelzfluß erhaltenen Fäden lassen sich gut recken und zeigen trotz des hohen Weichmachergehalts eine sehr hohe Festigkeit.
  • Verwendet man 15 oder 18 Teile Methylendiadipinsäure und 11,4 oder 13,7 Teile Hexamethylendiamin, so erhält man Polyamide, deren Wasserfestigkeit noch höher ist. Die Löslichkeit hat entsprechend abgenommen.
  • Beispiel 3 i2oo Teile adipinsaures Hexamethylendiamin, 8oo Teile Caprolactam, 16 Teile Methylendiadipinsäure, 11,7 Teile Hexamethylendiamin, 6oo Teile Benzolsulfomonomethylamid (als Weichmacher) und looo Teile Wasser werden in der in Beispiel i angegebenen Weise behandelt.
  • Das erhaltene Polyamid besitzt eine gegenüber einem Polyamid, das ohne Methylendiadipinsäure und Hexamethylendiamin hergestellt ist, verbesserte Beständigkeit gegen Wasser, insbesondere von unter Spannung stehenden Formteilen gegen kaltes oder heißes Wasser. Das Produkt läßt sich gut auf dem Mischwalzwerk bei etwa 135° verwalzen. Dabei kann man der Mischung Pigmente, Farbstoffe, zusätzlich Weichmacher u. dgl. einarbeiten. Man kann auf dem Walzwerk auch chemisch mit Polyamiden reagierende Stoffe, wie Formaldehyd oder formaldehydabspaltende Stoffe oder auch Isocyanate, z. B. q., 6, 4.'-Diphenyltriisocyanat, zusetzen. Die Massen eignen sich auf Grund der guten Weichheit, Geschmeidigkeit und Festigkeit zur Herstellung von künstlichem Leder. Die hierfür dienenden, bei etwa z75° hergestellten Preßplatten können eine beliebige Narbung und Farbe erhalten und können insbesondere für Riemen, Koppel, Pferdegeschirr, für Aktenmappen, Brieftaschen, Schulranzen, Gürtel, als Schuhsohlen oder Schuhoberleder u. dgl, verwendet werden. Die Lederaustauschprodukte sind durch gute Scheuerfestigkeit, Reißfestigkeit und Beständigkeit gegen Alterung ausgezeichnet.
  • Ähnliche Ergebnisse erhält man, wenn man i2oo Teile adipinsaures Hexamethylendiamin, 8oo Teile Caprolactam, 905 Teile Benzolsulfomonomethylamid, 2o bzw. 22 Teile Methylendiadipinsäure und 15,2 bzw. 16,8 Teile Hexamethylendiamin in Gegenwart von 5oo Teilen Wasser kondensiert.
  • Statt Benzolsulfomonomethylamid kann man auch Benzolsulfomonoäthylamid oder Gemische aus Benzolsulfomonomethyl-, -äthyl-, -butylamid, gegebenenfalls mit geringen Mengen Benzolsulfamid, verwenden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Polyamiden aus lineare Polyamide bildenden Ausgangsstoffen und geringen Mengen von zur Teilnahme an der Reaktion befähigten Verbindungen mit mehr als zwei funktionellen Gruppen, dadurch gekennzeichnet, daß man als solche Verbindungen Stoffe der allgemeinen Formel zusetzt, in der R gleiche oder verschiedene aliphatische, aromatische, cycloaliphatische, eventuell verzweigte oder durch Heteroatome oder -atomgruppen unterbrochene Kohlenstoffketten oder Ringe und R' das gleiche oder ein Heteroatom und der Rest X ein Wasserstoffatom, eine Hydroxylgruppe, Mercaptogruppe, Äthergruppe oder auch eine Carboxylgruppe bedeuten.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Verbindungen mit mehr als zwei funktionellen Gruppen eine etwa äquivalente Menge eines zur Polyamidbildung geeigneten Diamins zusetzt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kondensation in Gegenwart von Weichmachern vornimmt.
DEB7164D 1943-12-14 1943-12-14 Verfahren zur Herstellung von Polyamiden Expired DE895976C (de)

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