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l7bergußvorrichtung für Koch- und Waschkessel Die Erfindung betrifft
eine übergußvorrichtung für Koch- und Waschkessel mit einem den Kesselboden bedeckenden
und mit seitlichen öffnungen versehenen, unten offenen und oben geschlossenen Blechzylinder,
in deseen Mitte ein Steigrohr mit Sprudlerkopf angebracht ist.
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Solche tberguBvorrichtun:gen sind: .an sich, bekannt. Die bekannten
Übergußvorrichtungen sind aber baulich viel zu kompliziert, wie es die Verwendung
solcher Geräte als reine Haushaltsgeräte nicht rechtfertigt. So zeigen beispielsweise
einige der bekannten Übergußvorrichtungen mehrteilige, teleskopartig ineinandergeschobene
Steigrohre, die mit besonderen Einstellvorrichtungen u. dgl. zum Regulieren des
Austritts des erhitzten Wassers versehen sind. Wieder andere Geräte arbeiten mit
doppelter Siebplatte, von denen die eine ebenfalls mittels eines Stutzens im Steigrohr
teleskopartig geführt ist, um den Querschnitt der Sieblöcher im Siebteller variieren
zu können. Dabei ist bei den bekannten Übergußvorrichtungen trotz dieser obengenannten
baulichen Besonderheiten nicht zu vermeiden, daß das erhitzte Wasser stoßweise in
mehr oder weniger kurzen Abständen aus dem Sprudlerkopf austritt.
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Es versteht sich von selbst, daß diese konstruktiven Besonderheiten
die gesamte Konstruktion nicht nur unnötig verteuern, sondern auch von der bedienenden
Hausfrau besondere technische Kenntnisse zur Bedienung des Gerätes verlangen. Es
ist ferner einleuchtend" daß die Anordnung von teleskopartig ineinandergeführten
Rundteilen eine
genaue Paßarbeit der Bauteile erfordert und ferner
eine recht sorgsame Behandlung des Gerätes zur Voraussetzung hat, wenn die Verschiebbarkeit
der Teile in- und gegenein2.n:der gewährleistet sein soll. Rein herstellungsmäßig
ergeben die bekannten Vorrichtungen recht komplizierte Teile, die fertigungsmäßig
das Gerät ganz erheblich verteuern und die Bedienung erschweren.
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Demgegenüber ist bei der vorliegenden übergußvorrichtung der größte
Wert darauf gelegt worden, daß sie aus baulich, d. h. geometrisch einfachsten Teilen
besteht, die leicht herstellbar sind, z. B. durch Kaltverformen der Bleche, So besteht
die ganze Übergußvorriehtung aus dem tellerartigen unteren Siebblech, dem daran
anschließenden, konisch nach oben verlaufenden Steigrohr und dem kegelmantelförmigen
Sprudlerkopf, der seinerseits aus zwei im Abstand voneinander angeordneten Kegelmantelblechen
besteht. Für die Verbindung dieser Teile untereinander und für die Wirkungsweise
der ganzen Vorrichtung genügt es vollkommen, wenn die Randpartien der benachbarten
Blechteile durch Umbördelung oder Umfalzung miteinander verbunden werden, da für
die Verwendung des Gerätes als reines Haushaltsgerät eine absolute Dichtigkeit der
einzelnen Bauteile keinesfalls erforderlich ist. Die neue Bauart hat außerdem noch
den großen Vorteil, daß eine genaue Paßarbeit der einzelnen Blechteile nicht erforderlich
ist.
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Dadurch, daß man das Steigrohr selbst in sich konisch nach oben verjüngend
ausbildet, entsteht in demselben nicht nur eine düsenartige Wirkung, sondern es
wird auch eine kontinuierliche Strömung des heißen Wassers in dem Steigrohr und
dem anschließenden Sprudlerkopf erreicht, da dessen ringförmiger Querschnitt gegenüber
dem Querschnitt des Steigrohres geringer ist und sich' nach dem oberen Ende zu verjüngt.
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Dadurch, daß ferner der eigentliche Sprudlerkopf sich kegelig nach
oben und außen -erstreckt, wird das erhitzte Wasser durch die nach außen und unten
gerichteten Austrittsöffnungen gleichmäßig über die ganze Oberfläche der Wäsche
verteilt.
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Im einzelnen besteht der einen Ringraum bildende Sprudlerkopf aus
zwei schräg nach oben und außen im Abstand voneinander verlaufenden" kegelförmigen
Blechen, von denen das äußere, mit siebartigen Öffnungen versehene Blech einen oben
und unten offenen Kegelmantel darstellt, während das innere Blech als unten geschlossener
Blechkegel ausgebildet ist. Das untere Ende des äußeren Kegelmantelbleches ist an
das Steigrohr und das obere Ende an das obere Ende des inneren Kegelbleches durch
einfaches Umbördeln oder Umfalzen angeschlossen.
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Auch die Befestigung der so ausgebildeten Übergußvorrichtung in dem
Kessel ist baulich und bedienungsmäßig so einfach wie möglich und unterscheidet
sich auch in dieser Hinsicht von den bekannten Übergußvorrichtungen vorteilhaft,
bei denen, soweit überhaupt eine Verbindung zwischen Kessel und Übergußvorrichtung
vorgesehen ist, mit Schraubenverbindungen, Druckfedern od, dgl. gearbeitet wird.
Eine irgendwie geartete Verbindung zwischen Übergußvorrichtung und Kessel ist aber
bei der zu erwartenden Dampfbildung aus Sicherheitsgründen nicht entbehrlich.
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Die vorgeschlagene Verbindung ist bajonettartig ausgebildet, indem
am Boden des Kessels, und zwar in dessen Mitte, zwei U-förmige, in beliebigem Abstand
voneinander und parallel zueinander verlaufende Flacheisen befestigt sind. Die Gegenstücke
der bajonettartigen Verbindung bestehen ebenfalls aus zwei Flacheisen beliebiger
Form, die in der Mitte des Siebtellers befestigt sind und deren Breite etwas geringer
ist als der Abstand der Flacheisen am Kesselboden. Diese Gegenstücke werden zwischen
die Flacheisen am Kesselboden eingeführt und die Übergußvorrichtung sodann um 9o°
gedreht,-wonach Übergußvorrichtung und Kessel fest miteinander verbunden sind.
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Es versteht sich von selbst, daß diese Verbindungsart baulich und
bedienungsmäßig so einfach wie möglich ist. Zu ihrer Herstellung können beliebige
Blechabfallstücke verwendet werden, die auch leicht verformbar sind.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel schematisch
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i einen Wasch- oder Kochkessel in Seitenansicht
mit einer Übergußvorrichtung, die in lotrechtem Schnitt dargestellt ist; Abb. 2
zeigt in größerem Maßstab den Anschluß der Übergußvorrichtung an dem Kesselboden
in lotrechtem Schnitt und Abb. 3 einen lotrechten Schnitt durch den Anschluß der
Übergußvorrichtung an den Kesselboden nach der Linie C-D der Abb. 2.
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Die Vorrichtung besteht aus einem üblichen transportablen Kessel i
beliebiger Größe und Form, der durch einen Deckel 2 verschließbar ist. Am Boden
3 des Kessels i, und zwar in der Mitte, sind zwei beispielsweise U-förmig abgebogene
beliebig lange, breite und starke Flacheisen q. in beliebigem Abstand voneinander
und parallellaufend befestigt, z. B. durch Punktschweißung.
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Die-Übergußvorrichtung besteht aus einem oben geschlossenen und unten
offenen Blechzylinder 5 von ausreichender Höhe, auch Siebteller genannt, dessen
Durchmesser etwas geringer ist als der des Kessels i. Er ist zweckmäßdgerweise aus
einem Stück gezogen. Die Höhe sowie die Formgebung des Deckels 6 und der Seitenwände
7 des Blechzylinders 5 sind beliebig. Der untere Rand ,des S iebtellers 5, der unmittelbar
auf dem Boden 3 des Kessels i aufruht, .ist zwecks Versteifung und satten Auf sduzens
iirgendwie, 8, urngeböndelt. In.den flanschartig nach unten abgebogenen Seitenwänden
7, und zwar zweckmäßigerweise in deren unterem Teil, sind Löcher i i vorgesehen,
durch welche das Wasser des Kessels i in den Siebteller 5 eintreten kann.
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In der Mitte des Deckels 6 des Siebtellers 5 ist ein beliebig geformtes
Loch 9 eingestanzt, an
welches ein ebenfalls beliebig geformtes,
sich zweckmäßigerweise nach oben verjüngendes Steigrohr io angeschlossen ist. Zweckmäßigerweise
wird man das Loch 9 und das Steigrohr io kreisrund ausbilden. An der Unterseite
des Siebtellerdeckels 6, und zwar in dessen Mitte, sind beispielsweise zwei beliebig
geformte Flacheisen i2 irgendwie befestigt, etwa durch Punktschweißung, deren Breite
kleiner ist als der Abstand der am Kesselboden 3 angebrachten Flacheisen q. voneinander.
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Am oberen Ende des Steigrohres io ist der eigentliche Sprudler- oder
Brausekopf angebracht und mit diesem irgendwie verbunden. Er besteht aus einem äußeren,
nach oben kegelig oder konisch sich erweiternden und nach unten offenen, schalenartigen
Blechkegel 13, der mit mehr oder weniger feinen, siebartigen Löchern 14 versehen
ist. Die Verbindung des unten offenen Blechkegels 13 mit dem Steigrohr io kann durch
Verfalzung oder Verbördelung erfolgen. Am oberen Rand des Blechkegels 13 ist in
geringem Abstand von diesem ein zweiter, innerer, nach unten aber vollkommen geschlossener
Blechkegel 15 befestigt, etwa auch durch Verfalzung oder Verbördelung. Es entsteht
also zwischen den beiden Schalen 13 und 15 ein oben geschlossener, nach unten offener
und mit dem Steigrohr io in Verbindung stehender kegeliger Ringraum 17, der durch
die bereits erwähnten siebartigen Löcher 14 mit dem Kesselinnern in Verbindung steht.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Bevor die Wäsche und
die Waschbrühe in den Kessel eingebracht wird, wird die Übergußvorrichtung in den
Kessel so eingebracht, daß die am Siebteller 5 angebrachten Flacheisen 12 zwischen
die am Kesselboden 3 im Abstand voneinander angebrachten Flacheisen q. eingeführt
werden. Sodann wird die Übergußvorrichtung unter leichtem Druck um 9o° gedreht,
so daß die Flacheisen i22 unter die Flacheisen q. greifen und senkrecht zu letzteren
verlaufen. Hierdurch wird die übergußvorrichtung mit ihrem Siebteller 5 gegen den
Boden 3 des Kessels angepreßt und gegen Herausnehmen oder Abheben verriegelt. Hierauf
kann die Wäsche und Waschbrühe in den Kessel eingebracht werden.
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Durch die gewählte Bauart entstehen also trotz der Lochungen i i im
Siebteller zwei verhältnismäßig streng voneinander getrennte Räume innerhalb des
Kessels i, nämlich der Raum A, in dem sich die Wäsche und die Waschbrühe befindet,
und der Raum B, der durch den Siebteller 5 gebildet ist und nur Waschbrühe enthält.
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Wird nunmehr der Kessel i auf das Feuer gesetzt, so wird sich die
Waschbrühe in dem Raum B sehr schnell erhitzen, da nur dieser Raum den Heizgasen
unmittelbar ausgesetzt ist, während #der große Raum A mit den Heizgasen nicht in
Berührung kommt. Die Erwärmung des letzteren Raumes und der darin befindlichen Gegenstände
erfolgt nur mittelbar, nämlich durch den Deckel 6 des Siebtellers 5 und durch die
Überflutung mit erhitztem Wasser aus dem Raum B. Bei der Erhitzung des Wassers in
dem Raum B steigt dieses in dem Steigrohr io hoch und tritt über die siebartigen
Löcher 1q. des Sprudlerkopfes 13 bis 17 unter kräftigen Strahlen in den Raum
A ein und überspült die darin befindliche Wäsche. Beim Durchsickern des so ausgetretenen
erhitzten Wassers durch die Wäsche wird sich die Brühe abkühlen und gelangt im Laufe
der Zeit über die Bohrungen ii im Siebteller 5 in den Raum B, wo es wieder erhitzt
wird, im Steigrohr io hochsteigt und durch die Löcher 1q. auf die Wäsche gelangt.
Die Stromrichtung des umlaufenden Wassers verläuft daher vom Raum B über das Steigrohr
io, Sprudlerkopf 13 bis 17 in den Raum A und von da wieder in den Raum B. Ein Austritt
des erhitzten Wassers aus dem Raum B durch die Löcher i i in den Raum
A kann höchstens im Anfang der Heizperiode stattfinden, später aber nicht
mehr, da die Hauptstromrichtung des umlaufenden Wassers umgekehrt verläuft.
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Durch diese Vorrichtung wird einmal ein ständiges Überspülen der Wäsche
und damit eine schonende Behandlung der Wäsche erreicht, und zum anderen wird auch
bei längerem Heizen ein Überkochen dadurch vermieden, weil der Raum A, also der
eigentliche Kessel, nicht unmittelbar unter der Wirkung der Heizgase steht. In dem
Raum A wird daher die Temperatur stets einige Grade unter dem Siedepunkt des Wassers
stehen, weil das aus dem Sprudlerkopf austretende Wasser sich auf seinem Wege durch
die Wäsche abkühlt. Ein weiterer nicht unwichtiger Vorteil dieser Vorrichtung besteht
darin, daß die Wäsche unter" keinen Umständen anbrennen kann, da, wie schon wiederholt
ausgeführt, der Raum A mit den Heizgasen nicht unmittelbar in Berührung kommt.