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Übergußvorrichtung Es sind übergußvorrichtungen für Wäschekochkessel
bekannt, bei denen zwecks gut verteilter Strömung des Waschwassers in allen Wäscheschichten
eine Siebglocke mit mittlerem Steigrohr auf den Boden des Kochgefäßes aufgesetzt
wird. Bei dieser Vorrichtung gelangt durch das Sieb immer ein größerer Teil des
Dampfes in den Waschraum; der Dampf bläht die Wäsche auf; er hebt sie aus, und sie
schwimmt; bei reichlich gefülltem Kessel kommt es zum überlaufen desselben, und
es wird nicht möglich, viel Wäsche in den Waschraum zu bringen; außerdem nimmt der
Wasserlauf im Waschraum immer den reibungsfreieren Weg; er sucht die Wäschestücke
zu umgehen und übt eine gute Waschwirkung auf die Wäschefasern nicht mehr aus. Hier
ist es erforderlich, den gesamten Lochungsquerschnitt des Siebes klein zu halten,
da anderenfalls fast aller Dampf durch die Sieblöcher direkt in den Waschraum eindringt
und sich :ein Sprudel gar nicht entwickelt oder ein solcher nur sehr schwach ausfällt.
Diese Mängel könnten durch ein Beschweren der Wäsche zum Teil behoben werden. Sobald
aber die beschwerte, unter leichtem Druck stehende Wäsche die Siehlöcher überdeckt,
ist wohl der Wasserfluß gezwungen, alle Wäschestücke gleichmäßig verteilt zu durchfluten;
jedoch wird jetzt die Durchflußgeschwindigkeit in den Sieblöchern von der Reibung
des sich durch die Wäsche drängenden Wassers stark abhängig; der Wasserfluß äußert
sich in den Sieblöchern nur noch als Sicherung, und je höher die Wäsche in dem Waschraum
geschichtet ist, desto geringer wird die Sickermenge des Wassers. Um überhaupt genügend
Wasser für ein flottes Verdampfen, das ist einen kräftigen Sprudel bzw. Wasserumlauf,
durch die Sickerfläche gelangen zu lassen, ist es nötig, den gesamten Lochungsquerschnitt
reichlich groß 'zu machen; je größer dieser aber ist, desto mehr Dampf dringt teils
an den Sickerflächen in die Wäsche, teils verdichtet er sich sofort an ihnen. Dieser
Umstand beeinträchtigt auch bei Wäschebeschwerung die Sprudelstärke wesentlich.
Kommt zu diesem übelstand noch der fast unvermeidliche Umstand hinzu, daß sich die
Siebglockenachse wesentlich aus der Kesselachse verlagert und dadurch noch am Außenrand
der Siebglocke gegenüber der üblichen Wölbung des Kesselbodens Lücken entstehen,
dann dringt durch diese ebenfalls Dampf in den Waschraum, und der Wirkungsgrad der
Vorrichtung senkt sich weiter. Es können Fälle vollkommener Sprudelaussetzung eintreten.
Solches Aussetzen hat bei den älteren Sprudelwaschgeräten, die den Wasserfluß vom
Waschraum zum Verdampfungsraum am Außenrand der Glocke haben, schon viele Hausfrauen
von der Verwendung derselben wieder abkommen lassen. Auch an bisherigen Siebglockengeräten
werden die obenerwähnten Übelstände schwer eine vollkommene Freude
in
der Wirkung aufkommen lassen. Es ist an den bisherigen Vorrichtungen eine Höchstleistung
und :eine gewisse Zuverlässigkeit im. Wasserumlauf, das ist in der Waschwirkung,
nicht -zu erreichen. g Die Erfindung läßt nun den der ganzen, erzeugten Dampfmenge
entsprechenden Was-: serumlauf in hohem Grade zur Auswirkung kommen.
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Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß zwischen dem Waschraum
und dem Dampfraum unter der Siebglocke ein dieser gleichgeformter, glockenartiger
Teil beweglich angeordnet ist, der unter Überwindung seines Auftriebes oder einer
Druckfeder durch den sich im. Waschraum während des Sprudelvorganges bildenden Überdruck
des Wassers die Siebglockenlochungen freigibt.
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Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiels des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Abb. i ist ein Querschnitt durch einen Kessel mit übergußvorrichtung;
Abb. 2 und 3 zeigen den beweglichen glockenartigen Teil in anderen Ausführungen.
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Über die mit recht großem Lochquerschnitt versehene Siebglocke i und
ihrem Steigrohr 2 ist in üblicher Weise der Sprudelverteiler 3 mit seinem Rohransatz
¢ gestülpt. Der glokkenartige Teil 5 liegt mit der Siebglocke i gleicha,--hsig und
befindet sich zu ihr in direkt anschließender Parallellage; er hat den Wa@serzufluß
vom Waschraum 6 zum Dampfraum 7 zu regem; außerdem den Dampf von den Sieblöchern
8 abzuschirmen und ihn zum Steigrohr 2 zu leiten; . zugleich bildet er ein Mittel
zur Verminderung der Wärmeüberleitung vom Dampfraum zum Waschraum, wodurch erreicht
wird, daß im Dampfraum die Siedetempieratur wesentlich früher eintritt als die Höchsttemperatur
im Waschraum. Es kommt dadurch zeitig ein Dampfsprudel zustande, der zur Wasserströmung
übergeht und einer Dampfblasenbildung in der Wäsche sowie .einem Aufwallen und Ausheben
der Wäsche auch dann entgegentritt, wenn keine Wäschebeschwerung vorhanden ist.
Die Wasserströmung drückt außerdem die Wäsche ständig nach unten auf \ das
Sieb, so daß der Kessel reichlich mit Wäsche beschickt werden kann. Es gibt verschiedene
Ausführungsarten für den glockenartigen Teil 5. Ein unten offener, mit der Siebglocke
i gleichachsig geführter zllahlschwünmer 9 (Abb. i), bei dem sein Fühuta srohr i
o nach unten zu nicht ganz bis zur @; e des Außenrandes herunterreicht, um ö Hochsteigen
des sich unter ihm entwikeInden Wasserdampfes nach dem Steigrohr zu erwirken. Der
Hohlschwimmer erfährt durch die Dampfspannung im Hohlraum einen Auftrieb. Eine andere
Ausführungsform ist der Massivschwimmer i i (Abb. 2), der für die Dampfleitung nach
dem Steigrohr 2 an seiner Unterfläche nach der Achse zu ansteigt; er untersteht
seinem eigenen Auftrieb. Der glockenartige Teil 5 kann auch von unten durch den
Druck einer Feder 12 (Abb. 3) gegen die Siebglocke i gedrückt werden. Der Teil s
läßt dabei zunächst eine Wasserströmung in den Sieblöchern 8 nicht zu. Sobald aber
die Sprudelbildung beginnt, senkt sich der Wasserspiegel im Steigrohr 2; es entsteht
vom Wasser des Waschraumes 6 her ein Überdruck, der den gering gehaltenen Auftrieb-
oder Federdruck des Teiles 5 überwindet und ihn von der Siebglocke i etwas entfernt
und dadurch den Wasserzufluß durch die Sieblöcher 8 freigibt. Das Wasser fließt
zwischen dem Teil 5 und der Siebglocke i am Außenrand der Glocke zum Dampfraum 7.
Der Teil 5 läßt in der Schwebelage immer nur so viel Wasser durch die Sieblöcher
8, als es der Heizwirkung bzw. der Verdampfung entspricht.