DE891676C - Verfahren zur Herstellung von keramischem Material - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von keramischem Material

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DE891676C DEC4593A DEC0004593A DE891676C DE 891676 C DE891676 C DE 891676C DE C4593 A DEC4593 A DE C4593A DE C0004593 A DEC0004593 A DE C0004593A DE 891676 C DE891676 C DE 891676C
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    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B41/00After-treatment of mortars, concrete, artificial stone or ceramics; Treatment of natural stone
    • C04B41/009After-treatment of mortars, concrete, artificial stone or ceramics; Treatment of natural stone characterised by the material treated
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C03CCHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
    • C03C8/00Enamels; Glazes; Fusion seal compositions being frit compositions having non-frit additions
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    • C04B41/45Coating or impregnating, e.g. injection in masonry, partial coating of green or fired ceramics, organic coating compositions for adhering together two concrete elements
    • C04B41/52Multiple coating or impregnating multiple coating or impregnating with the same composition or with compositions only differing in the concentration of the constituents, is classified as single coating or impregnation
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von keramischem Material Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung keramischen Materials und zeigt gleichzeitig die nach dem Verfahren bzw. aus dem Material hergestellten Gegenstände, die mit einem aus einer weißen oder gefärbten Tonsuspension hergestellten, wasserdichten, glasurähnlichen und gesinterten Überzug versehen sind, der den gleichen mattglänzenden Charakter wie Terra-Sigillata aufweist, der auf gewissen Teilen der Oberfläche einen Glasurüberzug tragen kann.
  • Keramische Gegenstände mit gesintertem, glasurähnlichem Überzug, der diesen Gegenständen Wasserdichtigkeit verleiht, sind seit langem bekannt. Als das bekannteste Beispiel auf diesem Gebiet seien die Terra-Sigillata-Gegenstände erwähnt, die neben dem glasurähnlichen, gesinterten Überzug durch die roten, braunen und schwarzen Farben gekennzeichnet sind. Wasserdichte Terra-Sigillata-ähnliche Gegenstände sind in anderen Farbtönen unbekannt.
  • Untersucht man die chemische Zusammensetzung eines bekannten Terra-Sigillata-Überzuges, zeigt es sich, daß der hohe Flußmittelgehalt, der gewöhnlich mehr als 5o % im Verhältnis zum Si02 Gehalt des Überzuges beträgt, für die Wasserdichtigkeit des Gegenstandes ausschlaggebende Bedeutung hat. Typische Terra-Sigillata-Überzüge, die rot brennen und wasserdicht sind, haben zum Beispiel einen Si02 Gehalt von ungefähr 45 %, einen Al, 0.-Gehalt von vorzugsweise ungefähr 30 °/o und einen Flußmittelgehalt von ungefähr 2o bis 30 °/o. Der Flußmittelgehalt beträgt daher qq. bis 66°/" und liegt gewöhnlich über 5o °/o im Verhältnis zum Si 02-Gehalt. Als Flußmittel werden vor allem gerechnet die Oxyde des Natriums, Kaliums, Calciums, Magnesiums usw. und auch Eisenoxyd. Ein so hoher prozentualer Anteil an Flußmitteln kommt jedoch nur bei der Herstellung von glasurähnlichen, gesinterten Terra-Sigillata-Überzügen mit roten, braunen oder schwarzen Farbtönungen vor, während glasurähnliche, gesinterte Terra-Sigillata-Überzüge mit anderen Farben einen wesentlich niedrigeren prozentualen Flußmittelanteil aufweisen. Der niedrige Flußmittelgehalt dürfte jedoch unter anderem der Anlaß sein, warum die bisher hergestellten, andersgefärbten, glasurähnlichen Terra-Sigillata-Überzüge 'nicht ganz gesintert waren und deshalb nicht wasserdicht wurden.
  • Die weiße oder gefärbte Tonsuspension vom Terra-Sigillata-Typ kann, wie gesagt, zur Herstellung wasserdichter, keramischer Gegenstände auch in anderen als für Terra-Sigillata-Gegenstände typische rote, braune oder schwarze Farbtöne angewandt werden. Überraschenderweise haben Tonsuspensionen vom Terra-Sigillata-Typ darüber hinaus eine besondere Bedeutung, verglichen mit Glasuren gewöhnlicher Zusammensetzung. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß Glasuren mit bekannter Zusammensetzung, die auf die obengenanntenrohen oder gebrannten Überzüge vom Terra-Sigillata-Typ aufgetragen sind, wie auch solche Glasuren, zu denen die obengenannten Tonsuspensionen vom Terra-Sigillata-Typ beigefügt worden sind, teils nach dem Brand einen bedeutend höheren Glanz und eine größere Farbentiefe als gewöhnliche Glasuren aufweisen, teils auch die Herstellung von Farbtönen gestatten, die mit Glasuren gewöhnlicher Zusammensetzung nicht erzielt werden können und in hohem Grad an die alten chinesischen Glasuren erinnern, deren Herstellung heute auf große Schwierigkeiten stößt.- Weiter konnte festgestellt werden, daß der Zusatz der obengenannten Tonsuspension vom Terra-Sigillata-Typ zu einer Glasur von bekannter Zusammensetzung auf Grund des erhöhten Ale 03 Gehaltes und der feinen Teilchengröße der Tonsuspension einen sehr günstigen Einfluß gegen die Neigung der Glasur zur Rissebildung ausübt. Man konnte zum Beispiel die Rissefreiheit einer Betriebsglasur vom Klarglasurtyp durch den Zusatz der Terra-Sigillata-Tonsuspension so weit steigern, daß die Glasur bei der Glasurrißkontrolle nach Harkort erst bei einer Temperatur Glasurrisse aufwies, die 3o bis q0° höher war als die entsprechende Temperatur für die gleiche Betriebsglasur, zu der die genannte Tonsuspension nicht hinzugefügt worden war.
  • Auf Grund der Erfindung ist es möglich, wasserdichte, gebrannte keramische Gegenstände herzustellen mit einem durch eine weiße oder gefärbte Tonsuspension vom Terra-Sigillata-Typ hergestellten glasurähnlichen, ganz gesinterten Überzug, der ganz oder teilweise mit einer Glasur überzogen sein kann, ohne daß man eine Tonsuspension anzuwenden braucht, die einen gleich hohen Flußmittelgehalt aufweist wie die Tonsuspensionen der bekannten Terra-Sigillata-Type für die charakteristischen roten, braunen und schwarzen Terra-Sigillata-Farben.
  • Die keramischen Gegenstände der Erfindung sind dadurch gekennzeichnet, daß die Überzugsschicht einen A1203 Gehalt über 66 °/o, vorzugsweise über 8o"/" und einen Flußmittelgehalt unter 5o0/(" vorzugsweise unter q0 °% im Verhältnis zum Si 02 Gehalt, und eine Schichtdicke hat, die zwischen 0,03 und i mm, vorzugsweise zwischen o,o7 und 0,15 mm liegt und andere Farben aufweisen kann als die für die typischen Terra-Sigillata-Produkte kennzeichnenden roten, braunen oder schwarzen Farbtöne. Der Flußmittelgehalt hat nicht die gleiche ausschlaggebende Bedeutung wie bei den vorbekannten roten, braunen und schwarzen Terra-Sigillata-Produkten, da die erfindungsgemäße Ausgangssuspension für die Überzugsschicht unter anderem solche physikalischen Eigenschaften aufweist, daß die Wasserdichtigkeit gesichert ist, selbst wenn der Flußmittelgehalt nicht so hoch ist wie bei den vorbekannten Terra-Sigillata-Gegenständen. Es kann in diesem Zusammenhang erwähnt werden, daß es verschiedene Tonarten gibt, deren chemische Zusammensetzung innerhalb der Grenzwerte für die erfindungsgemäße Überzugsschicht liegen kann. Diese Tonarten können ebenfalls zum Sintern gebracht werden innerhalb des für die Erfindung charakteristischen Temperaturgebietes. Im Gegensatz zu der Überzugsschicht, die erfindungsgemäß angewandt wird, weisen derartige Tonarten auf Grund physikalischer Eigenschaften, vor allem auf Grund der gröberen Teilchengröße, jedoch nicht den für die vorliegende Überzugsschicht und für Tonsuspensionen vorbekannten Terra-Sigillata-Typs charakteristischen Terra-Sigillata-Glanz auf, falls ein mit einem solchen Ton hergestellter Überzug nicht besonderer Behandlung, z. B. Polierung, unterworfen wird.
  • Im Vergleich mit Überzugsschichten, die mit Tonsuspensionen für vorbekannte typische rote, braune und schwarze Terra-Sigillata-Farben hergestellt worden sind, haben Überzugsschichten, die mit Tonsuspensionen auf Grund der vorliegenden Erfindung hergestellt wurden, eine bedeutend größere Schichtdicke, welches sich teils mit Hinsicht auf die Stärke der Überzugsschicht als vorteilhaft erwiesen hat, teils von großer Bedeutung ist mit Hinsicht auf die Deckkraft der Überzugsschicht, z. B. bei der Herstellung weißer oder hellfarbiger Überzüge, wenn die Tonsuspension auf einem Tonscherben mit kräftiger, beispielsweise rotbrennender Brennfarbe angebracht worden ist. Messungen, die an vorbekannten Überzugsschichten vom Terra-Sigillata-Typ mit roten, braunen oder schwarzen Farben vorgenommen wurden, haben ergeben, daß die Überzugsschicht vorzugsweise eine Dicke von ungefähr o,oi bis 0,03 mm hatte, was auch der Grund dafür sein dürfte, daß frühere Versuche, nach bekannten Anweisungen wasserdichte weiße oder hellfarbige gesinterte Überzüge vom Terra-Sigillatä-Typ herzustellen, nie gelungen sind. Die erfindungsgemäße Überzugsschicht kann, wie gesagt, eine Schichtdicke aufweisen, die zwischen 0,03 und i mm, vorzugsweise zwischen 0,07 und o,i5 mm variiert.
  • Folgt man dem der Erfindung zugrunde liegenden Prinzip, nämlich der Anwendung einer Überzugsschickt vom Terra-Sigillata-Typ mit einem A1203-Gehalt von mindestens 660/0 des Si 02-Gehaltes, so wird es, wie bereits erwähnt, ermöglicht, wasserdichte, gebrannte keramische Gegenstände mit nicht gesintertem oder gesintertem Tonscherben und einer glasurähnlichen, ganz gesinterten Überzugsschicht vom Terra-Sigillata-Typ auch in anderen Farben, Farbenschattierungen und Farbenkombinationen herzustellen als in den für die vorbekannten Terra-Sigillata-Gegenstände typischen roten, braunen und schwarzen Farbtönen.
  • Die Oberfläche der erfindungsgemäß hergestellten keramischen Gegenstände kann ganz oder teilweise alle gewünschten Farben oder Farbkombinationen aufweisen und sind auch in diesem Falle wasserdicht.
  • Folgende Farbverbindungen haben sich zum Beispiel als besonders geeignet erwiesen: Kobaltoxyd für Blau, Kupferoxyd für Grün usw., ebenfalls andere Verbindungen, z. B. färbende Metallsalze, können Anwendung finden. Die färbenden Substanzen werden vorzugsweise entweder in kolloidaler oder in feinverteilter Form angewandt. Für die meisten gefärbten Tonsuspensionen vom Terra-Sigillata-Typ werden als Ausgangsmaterial solche Tonsuspensionen angewandt, die nach dem Brande wasserdicht, ganz gesintert sind und einen deckenden weißen Farbton geben.
  • Bei dar Anwendung eines farbigen Tonscherben und einer hellbrennenden Tonsuspension vom Terra-Sigillata-Typ kann vor allem, wenn die mit der vorliegenden Tonsuspension hergestellte Überzugsschicht nur eine Schichtdicke von 0,03 mm hat, die Schwierigkeit auftauchen, daß der farbige Tonscherben nach dem Brennen durch die Überzugsschicht hindurchscheint, was vor allem der Fall sein kann, wenn auch der Tonscherben gesintert ist. Da die vorliegende Überzugsschicht vom Terra-Sigillata-Typ auf jeder beliebigen keramischen Unterlage angebracht werden kann, kann diese Unannehmlichkeit vermieden werden, wenn erfindungsgemäß eine weiße oder hellbrennende Deckschicht, z. B. eine aus weißem Ton hergestellte Wasseraufschlemmung, zwischen dem Tonscherben und der glasurähnlichen gesinterten Überzugsschicht angebracht worden ist.
  • Die Herstellung der wasserdichten, gebrannten keramischen Gegenstände wird erfindungsgemäß durchgeführt, indem eine weiße oder gefärbte Tonsuspension vom Terra-Sigillata-Typ mehrere Male auf den rohen oder gebrannten Scherben mit entsprechenden Bränden aufgetragen wird und daß der Gegenstand, um wasserdicht zu werden, zumindest einmal bei einer Temperatur über iooo° C, vorzugsweise bei ioio bis I050' C und im allgemeinen höchstens bei 1150'C gebrannt wird, wobei die Wasserdichtigkeit erzielt wird.
  • Diese Brenntemperatur liegt etwas höher als bei den vorbekannten Terra-Sigillata-Artikeln, die bei Temperaturen gebrannt werden, die vor allem in den Fällen, in denen die Wasserdichtigkeit nicht für notwendig erachtet wird, etwas oder wesentlich unter iooo° C liegt. Die etwas höhere Brenntemperatur hängt zusammen mit dem wesentlich niedrigeren Flußmittelgehalt, den die vorliegende Tonsuspension gegenüber den vorbekannten Terra-Sigillata-Gegenständen aufweist.
  • Selbst wenn es sich im allgemeinen als zweckentsprechend erwiesen hat, die mit der vorliegenden Tonsuspension vom Terra-Sigillata-Typ behandelten keramischen Gegenstände bei Temperaturen zu brennen, die in -der Nähe oder über iooo° C liegen, können in gewissen Fällen Temperaturen unter iooo° C angewandt werden. Dieses gilt vor allem, wenn man mit Glasuren arbeitet, die die vorliegende Tonsuspension vom Terra-Sigillata-Typ enthalten, da die erwähnte Tonsuspension in diesem Fall in der Glasur aufgelöst, und somit ein Bestandteil des während des Brandes entstehenden glasartigen Silicates wird, wobei es bedeutungslos ist, ob die mit der vorliegenden Tonsuspension bereitete Glasur auf den rohen oder gebrannten Tonscherben oder auf eine Tonsuspensionsüberzugsschicht vom Terra-Sigillata-Typ ein- oder mehrmals aufgetragen wird. Bekanntlich bildet sich während des Brandes immer eine Zwischenschicht zwischen Tonscherben und Glasur, die dadurch entsteht, daß die Glasur während des Brandes in gewissem Grad Verbindungen mit dem unterliegenden Tonscherben eingeht. Diese Neigung der Glasuren genügt jedoch, um eine zwischen dem Tonscherben und der Glasurschicht angebrachte Überzugsschicht, die mit Hilfe der vorliegenden Tonsuspension vom Terra-Sigillata-Typ hergestellt wurde, zur Sinterung zu bringen, selbst wenn Temperaturen unter iooo° C angewandt werden.
  • Die Tonsuspensionen vom Terra-Sigillata-Typ, die erfindungsgemäß als Überzugsschicht bei den vorliegenden keramischen Gegenständen angewandt werden oder Teil einer Glasur sind, werden dadurch hergestellt, daß eine Ausgangssuspension, -die in sich eine Viskosität von über 25 cP haben kann und die peptisierten Ton enthält und mit einem Schutzkolloid stabilisiert worden ist, einer oder mehreren aufeinanderfolgenden Zentrifugierungen mit hoher Peripheriegeschwindigkeit unterworfen wird. Bei der Zentrifugierung der Ausgangssuspension werden vor allem die gröberen Bestandteile in der Tonsuspension entfernt, wobei eine Erhöhung des verhältnismäßigen A1203-Gehaltes erreicht wird. Erfindungsgemäß wird mit hohen Peripheriegeschwindigkeiten von beispielsweise 40 m/sec und höher zentrifugiert. Hierdurch wird es möglich, die Ausgangssuspension auf eine höhere Viskosität einzustellen, als es bisher praktisch der Fall gewesen ist. Diese Arbeitsmethode gibt in der Praxis voll zufriedenstellende Ergebnisse und hat gleichzeitig den Vorteil,. daß die auf diese Weise zentrifugierte Tonsuspension ein höheres spezifisches Gewicht aufweist als bei der Anwendung einer auf niedrigeren Viskositätswert eingestellten Ausgangssuspension. Geht man zum Beispiel von einer Ausgangssuspension mit einer verhältnismäßig hohen Viskosität von 21 cP und einem entsprechenden spezifischen Gewicht von etwa 1,6 aus, erhält man nach dem Zentrifugieren eine erfindungsgemäße Tonsuspension vom Terra-Sigillata-Typ mit erhöhtem A1203 Gehalt. Die vorliegende Tonsuspension hatte nach dem Zentrifugieren ein spezifisches Gewicht von etwa 1,3 und eine Viskosität von 2,7 cP. Auf Grund bisher bekannter Vorschriften arbeitet man vorzugsweise mit Tonsuspensionen, deren spezifisches Gewicht bei 1,o5 bis i,1 und deren Viskosität unter 2,o cP liegt, falls diese Werte nicht später, beispielsweise durch Eindunsten, erhöht werden. Die praktische Durchführung der Erfindung kann auf verschiedenste Weise variiert werden, und die Produktion umfaßt die verschiedensten Gegenstände. Die bisher genannten Richtlinien geben jedoch dem Fachmann die Möglichkeit, für jeden einzelnen Fall die zweckentsprechendste Arbeitsmethode zu finden.-Es hat sich in der Praxis als zweckentsprechend erwiesen, . die Schwingungs-, Sinterungs-, Deckkraft-und Glanzverhältnisse der vorliegenden Tonsuspension zu verändern. Arbeitet man mit niedrigeren Temperaturen, kann zum Beispiel Feldspat oder ein Flußmittel zur Änderung der Schwindungs- und Sinterungsverhältnisse angewandt werden. Die Deckkraft kann durch Zusatz von beispielsweise Calciumphosphat erhöht werden, und der Glanz kann nicht unwesentlich erhöht werden durch Zusatz von beispielsweise auf den Farbton nicht einwirkender Metalloxyde. Der Fachmann hat zu diesem Zweck eine Anzahl vorbekannter Stoffe zur Verfügung.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜGHF,: i. Gegenstand aus gebranntem keramischem Material mit einer aus einer weißen oder gefärbten Tonsuspension hergestellten, glasurähnlichen und gesinterten Überzugsschicht mit dem .gleichen mattglänzenden Charakter wie Terra-Sigillata, der auf bestimmten Stellen der Oberfläche einen Glasurüberzug tragen kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Überzugsschicht einen A1203 Gehalt von über 660/" vorzugsweise über 8o0/" und einen Flußmittelgehalt von unter 5o"/0, vorzugsweise unter 40 0/, im Verhältnis zum Si 0z-Gehalt, und eine Schichtdicke aufweist, die zwischen 0,03 und i mm, vorzugsweise zwischen o,o7 und 0,15-mm liegen kann und andere Farbtöne haben kann als die für die typischen Terra-Sigillata-Gegenstände kennzeichnenden roten, braunen oder schwarzen Farben.
  2. 2. Gegenstand, wie unter Anspruch i angegeben, mitfarbigemTonscherben, dadurchgekennzeichnet, daß eine weiß- oder hellbrennende Deckschicht zwischen dem Tonscherben und der glasurähnlichen, ganz gesinterten Überzugsschicht liegt.
  3. 3. Verfahren zur Herstellung eines wie in Anspruch i und 2 angegebenen Gegenstandes, dadurch gekennzeichnet, daß die Tonsuspension, die färbende Stoffe enthalten kann, auf den rohen oder gebrannten Scherben mehrere Male mit entsprechenden Bränden aufgetragen worden ist und daß der Gegenstand, um Wasserdichtigkeit zu erzielen, mindestens einmal bei einer Temperatur von über iooo° C gebrannt worden ist. q.. Verfahren, wie unter Anspruch 3 angegeben, dadurch gekennzeichnet, da'ß zur Herstellung der Überzugsschicht eine weiße oder gefärbte Tonsuspension angewandt wird, die dadurch hergestellt worden ist, daß eine Ausgangssuspension, die in sich selbst eine Viskosität von über 25 cP haben kann und peptisierten Ton enthält und mit einem Schutzkolloid stabilisiert worden ist, einer oder mehreren aufeinanderfolgenden Zentrifügierungen mit hoher Umfangsgeschwindigkeit unterworfen worden ist.
DEC4593A 1950-01-06 1951-08-11 Verfahren zur Herstellung von keramischem Material Expired DE891676C (de)

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