DE598872C - Verfahren zur Erzeugung farbiger oder farbig gesinterter Oberflaechen auf gebrannten Ziegel- und Tonwaren durch Einfuehrung von Metallchloriden in die Brennkammer - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung farbiger oder farbig gesinterter Oberflaechen auf gebrannten Ziegel- und Tonwaren durch Einfuehrung von Metallchloriden in die BrennkammerInfo
- Publication number
- DE598872C DE598872C DEL76707D DEL0076707D DE598872C DE 598872 C DE598872 C DE 598872C DE L76707 D DEL76707 D DE L76707D DE L0076707 D DEL0076707 D DE L0076707D DE 598872 C DE598872 C DE 598872C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- colored
- pottery
- metal chlorides
- production
- firing chamber
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B33/00—Clay-wares
- C04B33/32—Burning methods
- C04B33/34—Burning methods combined with glazing
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Ceramic Engineering (AREA)
- Dispersion Chemistry (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Structural Engineering (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Pigments, Carbon Blacks, Or Wood Stains (AREA)
Description
- Verfahren zur Erzeugung farbiger oder farbig gesinterter Oberflächen auf gebrannten Ziegel- und Tonwaren durch Einführung von Metallchloriden in die Brennkammer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung gebrannter Ziegel- und Tonwaren mit gefärbter oder farbig gesirrterter Oberfläche.
- Die Farbe gebrannter unglasierter Ziegel-und Tonwaren ist abhängig von im Grundmaterial enthaltenen mineralischen Beimengungen. Bei Fehlen der gewünschten färbenden Beimengungen im Grundmaterial kann man solche in bekannter Weise mechanisch zusetzen; nach anderen bekannten Verfahren überzieht mar, die Rohware vor dem Brennen mit einem überzug von zweckmäßiger Zusammensetzung, mit der sogenannten Engobe, und erzielt so beim Brennen die gewünschte Färbung der Oberfläche. Diese Verfahren sind jedoch wenig wirtschaftlich wegen der im ersten Falle durch Beschaffung des Zusatzes, im zweiten Falle durch die Handarbeit entstehenden erheblichen Verteuerung des Fabrikates.
- Bekannt sind ferner Verfahren, bei denen während des Brennprozesses Metalloxyde mit oder ohne Flußmittel in der Brennkammer oder in besonderen Brennkapseln zum Verdampfen gebracht werden, um auf diesem einfacheren Wege eine Färbung des keramischen Gegenstandes zu erzielen. Diese Verfahren erfordern aber sehr hohe Temperaturen und sind daher nur für hochwertige keramische Materialien (Porzellane) im Kapselbrand anwendbar. Bekannt ist weiter ein Verfahren, bei welchem an Stelle der sehr schwer zu verflüchtigenden Metalloxyde Metallchloride unter Beigabe mindestens der gleichen Menge von Natriumchlörid zur Färbung der keramischen Gegenstände benutzt werden. Bei diesem Verfahren bildet: jedoch in jedem Falle zunächst das Natriümchlorid bzw. das durch Umsetzung entstehende Natriumoxyd mit dem Silicat des keramischen Gegenstandes eine Salzglasur, und diese wird dann durch die gleichzeitig beigegebenen sonstigen Metallchloride gefärbt. Es entsteht bei Anwendung dieses Verfahrens eine Hochglanzglasur, die in den meisten Fällen der Verwendung der Ziegel- und Tonwaren für bauliche Zwecke, besonders bei Verblendklinkern, unerwünscht ist. Auch die Einwirkung von Manganchloriddämpfen, ohne Na Cl-Zuschlag, ist bereits vorgeschlagen worden, zwecks Herbeiführung einer Verdunkelung oder Verdekkung der Farbe des Brenngutes. Hierzu führte man Manganchlorid in den Ofen auf die oberste Schicht des in voller Brandhitze befindlichen Brenngutes ein und leitete die aus der Schmelze sich langsam entwickelnden Dämpfe durch den Ofenzug nach den tiefer gelegenen Schichten weiter. Bei diesem Verfahren findet jedoch . eine weitgehende vorzeitige Zersetzung der Manganchloriddämpfe durch den Sauerstoff- und Wasserdampfgehalt der Ofengase statt, so daß die Ausnutzung der Dämpfe sehr schlecht ist. Die Zersetzung von aus flüssiger Phase (Schmelze ),entwickelten Metallchloriddämpfen ist nicht Gegenstand der Erfindung.
- Die Erfindung geht vielmehr darauf aus, bunte Färbungen auf unglasierten gebrannten Ziegel- oder Tonwaren dadurch zu erzielen, daß man während des Brennprozesses in die Brennkammer solche Chloride von Metallen, insbesondere Eisenchlorid, einführt, die bereits weit unterhalb der im normalen Brennprozeß auftretenden Temperaturen leicht sublimieren, daher im Ofen als Dämpfe sich schnell verbreiten und keiner vorzeitigen Zersetzung durch die Ofengase unterliegen. Wenn diese Dämpfe auf das Brenngut auftreffen, tritt eine Umsetzung unter Ausscheidung der entsprechenden Oxyde ein, so daß die Oberfläche des Gutes eine andere Färbung erhält. Gegenstand der Erfindung ist also, im Brennprozeß ein sublimierendes Metallchlorid in ein Metalloxyd überzuführen und gleichzeitig mit dem keramischen Gegenstand in dauernde Verbindung zu bringen. Bei entsprechend erhöhten Temperaturen und geeignetem Grundmaterial kann sich nach der Erfindung auch eine farbig gesinterte Oberfläche bilden, keinesfalls aber, da Alkalichloride nicht zugeführt werden, eine gefärbte Salzglasur.
- Besonders bei Verblendklinkern ist nach der heutigen Geschmacksrichtung eine ungleichmäßige Färbung erwünscht. Diese läßt sich nach der Erfindung leicht erzielen, indem man die Zufuhr der sublimierenden Chloride nicht gleichmäßig über die Brennkammer verteilt und so -eine verschieden starke Färbung herbeiführt.
- Als beispielsweise Anwendung sei die Herstellung roter bis eisenblauer Verblender aus einem nicht rot brennenden Ton oder Lehm beschrieben. Die in bekannter Weise geformten Steine werden in üblicher Weise in den Ring- oder Kammerofen eingesetzt. Während des Brennprozesses wird nun durch die Schüttlöcher oder in sonst geeigneter Weise eine durch Versuche zu bestimmende Menge Ferrichlorid in den Ofen eingeführt, das sublimiert und auf den eingesetzten Steinen sich niederschlägt. Im Verlaufe des Brennprozesses wird das Ferrichlorid in Eisenoxyd überführt und geht als solches eine Verbindung mit der Kieselsäure des Tons ein, wobei es diesen in seiner Oberschicht färbt. Die Intensität der Färbung ist abhängig von der zugesetzten Menge Ferrichlorid. Wird das Ferrichlorid nicht gleichmäßig über die Brennkammer verteilt, so entsteht eine ungleichmäßige Färbung des Einsatzes. Wird bei geeignetem Grundmaterial mit gesteigerter Temperatur weitergebrannt, so entsteht eine farbig gesinterte Oberfläche. Wird bei Luftabschluß weitergebrannt, so entsteht eine der Reduktion entsprechende Färbung.
- Um eine gleichmäßige Verteilung des Sublimats im Ofen zu erhalten, kann man es auch auf mehreren in verschiedeneY Höhe eingehängten Tellern o. dgl. zum Verdampfen bringen oder das Chlorid außerhalb des Ofens in einer Diestillationsblase o. dgl. verdampfen und das Sublimat in den Ofen einblasen.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Erzeugung farbiger oder farbig gesinterter Oberflächen auf gebrannten Ziegel- und Tonwaren durch Einführung von Metallchloriden in die Brennkammer, dadurch gekennzeichnet, daß sublimierende Metallchloride, insbesondere Eisenchlorid, benutzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL76707D DE598872C (de) | 1929-11-12 | 1929-11-12 | Verfahren zur Erzeugung farbiger oder farbig gesinterter Oberflaechen auf gebrannten Ziegel- und Tonwaren durch Einfuehrung von Metallchloriden in die Brennkammer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL76707D DE598872C (de) | 1929-11-12 | 1929-11-12 | Verfahren zur Erzeugung farbiger oder farbig gesinterter Oberflaechen auf gebrannten Ziegel- und Tonwaren durch Einfuehrung von Metallchloriden in die Brennkammer |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE598872C true DE598872C (de) | 1934-06-28 |
Family
ID=7284020
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEL76707D Expired DE598872C (de) | 1929-11-12 | 1929-11-12 | Verfahren zur Erzeugung farbiger oder farbig gesinterter Oberflaechen auf gebrannten Ziegel- und Tonwaren durch Einfuehrung von Metallchloriden in die Brennkammer |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE598872C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1011351B (de) * | 1954-11-09 | 1957-06-27 | Friedrich Cramer | Verfahren zum Aufbringen einer braunen Salzglasur auf Steinzeugscherben |
-
1929
- 1929-11-12 DE DEL76707D patent/DE598872C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1011351B (de) * | 1954-11-09 | 1957-06-27 | Friedrich Cramer | Verfahren zum Aufbringen einer braunen Salzglasur auf Steinzeugscherben |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2012304B2 (de) | Verfahren zum Herstellen farbiger keramischer Werkstücke | |
DE598872C (de) | Verfahren zur Erzeugung farbiger oder farbig gesinterter Oberflaechen auf gebrannten Ziegel- und Tonwaren durch Einfuehrung von Metallchloriden in die Brennkammer | |
DE19625236C2 (de) | Verwendung wäßriger Rutheniumchloridlösungen zum Schwarzfärben von Keramikoberflächen | |
DE2056567A1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines kohlenstoffhaltigen feuerfesten Produkts | |
AT137335B (de) | Verfahren zur Farbüng der Oberfläche von unglasierten gebrannten Ziegel- und Tonwaren. | |
DE2601550C3 (de) | Verfahren zum Herstellen von Überzügen auf keramischen Gegenständen | |
CH170969A (de) | Verfahren zur Färbung der Oberfläche von unglasierten gebrannten Ziegel- und Tonwaren. | |
DE665266C (de) | Begussverfahren zur Erzielung von Glanzwirkungen unter gleichzeitiger Faerbung der Oberflaeche von unglasierten Ziegel- und Tonwaren | |
DE1471452A1 (de) | Verfahren zur Behandlung feuerfester Stoffe | |
DE431243C (de) | Verfahren zur Herstellung feuerbestaendiger Gegenstaende aus Rutil | |
DE2105159A1 (de) | Verfahren zur Behandlung der Ober flache von Baumaterialien | |
US1954936A (en) | Coloring ceramic materials | |
DE531367C (de) | Verfahren zum Unschaedlichmachen von Stueckkalk und Schwefelverbindungen in Ziegeln beim Ringofenbrand | |
DE150845C (de) | ||
DE561039C (de) | Schutzanstrich, insbesondere fuer Ofengewoelbe | |
DE496320C (de) | Verfahren zur Herstellung glasierter keramischer Erzeugnisse in einem Brande | |
DE587828C (de) | Verfahren zur Erzeugung von Daempffaerbungen auf Klinkerwaren | |
DE648786C (de) | Verfahren zum Glasieren und oberflaechlichen Faerben von Ziegeln | |
RU1768565C (ru) | Состав дл декорировани керамической плитки методом сериографии | |
DE1471329B2 (de) | Verfahren zur herstellung keramischer erzeugnisse mit einer glasur | |
EP0761624B1 (de) | Verfahren zum Einfärben von Speckstein | |
DE854472C (de) | Herstellung von Glasuren auf keramischen Erzeugnissen | |
DE408115C (de) | Verfahren zur Herstellung von hydraulischen Bindemitteln und Schwefelerzeugnissen aus Kalziumsulfat | |
DE468703C (de) | Verfahren zur Herstellung keramischer Koerper mit Oberflaechenschutz | |
DE1005887B (de) | Verfahren zum Herstellen von hochfeuerfesten stabilisierten Steinen |