-
Einrichtung zum Prüfen von Werkstücken auf Bearbeitungsmaße
Die Prüfung
von bearbeiteten Werkstücken ist oft sehr umstänldlich und zeitraubend. Die Tiefe
von Bohrungen kann z. B. mittels einer Lochlehre gemessen werden, wobei jedoch von
der prüfenden Person die Prüfung an Strichen großer Feinheit beurteilt werden muß.
Diese Striche bzw.
-
LIIarkierungen sind sehr fein, und die Beobachtung von Unterschieden
in der Größe von 11io mm ist für die Augen der prüfenden Person sehr anstrengend.
Dabei sind Bearbeitungsfehler in der Größenordnung von 11io mm als sehr grob. anzusehen,
denn häufig sind viel geringere Bearbeituiigsfehler zugelassen, die ebenfalls im
Wege einer Prüfung festgestellt werden müssen. Prüfungen dieser Art sind, nach den
üblichen Verfahren ausgeführt, sehr zeitraubend, besonders wenn es sich um Massenanfertigungen
handelt.
-
Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung zum Prüfen von Werkstücken
auf Bearbeitungsmaße mit Hilfe von Tasteinrichtungen, und die Erfindung besteht
darin, daß die Tasteinrichtung zum Steuern von Stromkreisen dient, die Warnlampen
enthalten, wobei einer der Stromkreise vor Beginn der Prüfung bereits geschlossen
ist und bei tZberschreitung des zulässigen Maßes in einer Richtung geschlossen bleibt,
während der andere Stromkreis bei Überschreitung des zulässigen Maßes in der anderen
Richtung geschlossen wird. Bei Einhaltung des vorschriftsmäßigen Maßes wird bei
dieser Anordnung der zuvor geschlossen gehaltene Stromkreis geöffnet, und der andere
Stromkreis bleibt geöffnet. Es erfolgt in diesem Fall also keine Auslösung der Warneinrichtung.
Gemäß einer weiteren Ausbildung nach der Erfindung sind
die beiden
Stromkreise nur vorbereitet und werden erst dann geschlossen, wenn sich alle Teile
der Prüfeinrichtung in derjenigen Lage befinden, die für den Prüfvorgang maßgebend
ist. Es wird dann vermieden, daß die Warneinrichtung zur Wirkung gebracht wird,
ehe dies notwendig ist.
-
Weitere Einzelheiten seien an Hand der Zeichnung erläutert, die ein
Ausführungsbeispiel darstellt. Das zu prüfende Werkstück ist mit I bezeichnet. Es
hat eine Bohrung 2, die auf vorschriftsmäßige Tiefe ~ gemessen werden soll. Das
Werkstück I wird auf eine Unterlage 3 gebracht, und diese wird mittels einer in
Lagern 5 gefiilirten Zahnstange 4 aufwärts bewegt, so daß das Werkstück I von unten
gegen eine Platte 21 gedrückt wird. Die Zahnstange wird mittels des Zahnrads 6 angetrieben,
das mittels des Hebels 8 zu bewegen ist. Die Teile 6 und 8 sind in dem Lager 7 abgestützt.
-
Auf der Platte 21 befindet sich eine Führung 10 für den Taststift
9. Letzterer steht mit dem kurzen Arm eines doppelarmigen Hebels II im Eingriff,
und etwaige Bewegungen des Tasters g wenden daher mit großer Übersetzung auf die
Kontakteinrichtungen 13 bzw. 14 übertragen. Die Kontakte I3 sind gewöhnlich geschlossen,
die Kontakte 14 hingegen offen. Der Hebel II steht unter der Wirkung einer Feder
I2, und der Taster g stützt sich mit einer Schulter auf der Platte 21 ab.
-
Wind, wie dargestellt, das Werkstück I von unten gegen die Platte
21 gedrückt, was durch Drehen des Hebels 8 im Uhrzeigersinn geschieht, so kann bei
der dargestellten Lage des Werkstücks I der Taster g den Boden der Bohrung 2 erreichen
oder auch nicht (wie Idargestellt), oder er kann auf den Boden der Bohrung 2 zum
Aufliegen kommen und wird dann angehoben. Im gewöhnlichen Fall, d. h. wenn die Bohrung
die vorschriftsmäßige Tiefe hat, soll der Taster g so weit angehoben werden, daß
der Hebel II die Kontakte 13 öffnet, die Kontakte 14 jedoch nicht zu schließen vermag.
In diesem Fall wird keine der Lampen 15 oder I6 zum Aufleuchten gebracht. Ist die
Bohrung zu tief (wie gezeichnet), so bleiben die Kontakte 13 geschlossen, und es
erfolgt eine Warnung durch Leuchten der Lampe 15. Ist die Bohrung nicht tief genug,
so wird der Hebel 11 50 weit im Rechtssinn gedreht, daß die Kontakte 14 geschlossen
werden, und dann kommt die Lampe I6 zum Aufleuchten. Die hinter einem Schirm 22
angebrachten Lampen 15 und I6 bzw. deren Abdeckungen 23 können verschieden gefärbt
sein, damit beurteilt werden kann, in welcher Richtung der Fehler liegt. Es kann
also überblickt werden, ob das Stück durch Nachbearbeitung brauchbar gemacht werden
kann oder nicht.
-
Um ein Aufleuchten der Lampe 15 vor Beginn der Prüfung zu verhüten,
sind die Lampenstromkreise an einem Schalter 19 untenbrochen, der erst geschlossen
wird, wenn der Prüfling sich in der Prüflage befindet. Das geschieht mittels eines
Schalthebels I7, der mittels eines am Hebel 8 angebrachten Zahns I8 gesteuert wird.
Bei offenem Schalter 19 ruht der Hebel I7 auf dem Anschlag20.
-
Das beschriebene Prüfverfahren ist für die gleichzeitige Ausführung
mehrerer Prüfungen geeignet. Ist der Körper I beispielsweise mit mehreren Bohrungen
versehen, die in gleicher oder annähernd gleicher Richtung gebohrt sind, so wird
die Prüfung mittels mehrerer Taster zugleich vorgenommen. Da nicht die Taster bewegt
werden, sondern der Prüfkörper selbst, entstehen in bezug auf die Steuerung des
Geräts keine besonderen Schwierigkeiten. Die einzelnen Hebel II sind bei Vorhandensein
mehrerer Taster g strahlenförmig von dem Körper IO aus zu verlegen. Die Warnlampen
15 und I6 liegen dann auf Kreisbögen. Die beschriebene Einrichtung läßt sich auch
zur Nachprüfung mehrerer Durchmesser von abgestuften Körpern verwenden sowie zur
Nachprüfung anderer Bearbeitungsmaße, wobei in jedem Fall eine ungenügende Bearbeitung
oder eine zu weitgehende Bearbeitung festgestellt werden kann. Wenn nur das Vorhandensein
des Fehlers festgestellt werden soll ohne besondere Berücksichtigung der tS,ber-oder
Unterbearbeitung, so genügt es, nur eine Warnlampe anzuhnugen, die beim Schließen
der Kontakte 13 und der Kontakte 14 zum Leuchten gebracht wird. An Stelle der Lampen
können andere, z. B. akustische Warneinrichtungen verwendet werden.
-
PATENTANSPROCHE: I. Einrichtung zum Prüfen von Werkstücken auf Bearbeitungsmaße
mit Hilfe von Tasteinrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Tasteinrichtung
zum Steuern von Warneinrichtungen enthaltenden Stromkreisen dient, von denen einer
vor Beginn der Prüfung bereits geschlossen ist und bei Überschreitung des zulässigen
Maßes in einer Richtung geschlossen bleibt, der andere jedoch geschlossen wird,
wenn das zulässige Maß in der anderen Richtung überschritten wird.