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Verfahren zur Herstellung von Thiophen Die Erfindung bezieht sich
auf ein Verfahren zur Herstellung von Thiophen aus normalen aliphatischen Kohlenwasserstoffen
mit 4 Kohlenstoffatomen, d. h. aus n-Butan, n-Butenen und Butadienen.
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Bekannt ist bereits, daß bei der Reaktion von Butan mit Schwefel auch
in Spuren Thiophen entsteht (Baker und Reid, J. Am. Chem. Soc. Vol. 51, S. 1566
[192g]). Es wurde nun gefunden, daß man Thiophen in wesentlichen Mengen dadurch
erhalten kann, daß einerseits Schwefel und andererseits n-Butan, n-Butene oder Butadiene
für sich allein oder in Mischung getrennt so vorerhitzt werden, daß ihre nachfolgende
Mischung eine Temperatur zwischen etwa 454 und etwa 76o° ergibt, daß die erhaltene
Mischung bei diesen Temperaturen"umgesetzt und dann ihre Temperatur unter etwa 454'
erniedrigt wird. In der Zeichnung stellt Fig. x eine Kurve dar, die die Ausbeute
an Thiophen in Abhängigkeit von dem Gewichtsverhältnis Schwefel zu Kohlenwasserstoff
angibt; Fig. 2 zeigt den Durchsatz an Schwefel in Abhängigkeit von der Temperatur;
Fig. 3 zeigt das Verhältnis zwischen der Ausbeute an Thiophen und der Temperatur
in einem Kreislaufsystem; Fig. 4 zeigt das Verhältnis zwischen der Ausbeute an Thiophen
pro Durchgang und der Reaktionstemperatur; Fig. 5 zeigt eine Anlage zur Ausführung
des Verfahrens.
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Das Verfahren wird, wie schon erwähnt, in der Weise ausgeführt, daß
einerseits Schwefel und andererseits
n-Butan, n-Butene und Butadiene
für sich allein oder in Mischung getrennt so vorerhitzt werden, daß ihre nachfolgende
Mischung eine Temperatur zwischen etwa 454 und 76o° hat. Die Mischung kommt dann
bei diesen Temperaturen während eines solchen Zeitraums zur Reaktion, daß die Entstehung
von sekundären Produkten möglichst gering bleibt, worauf die Temperatur unter etwa
454' erniedrigt wird. Die Zeitdauer der Reaktion beträgt wenigstens o,oi Sekunde.
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Bei dem Verfahren werden neben Thiophen noch andere Verbindungen erhalten,
wie Schwefelwasserstoff und ein Teer mit einem Gehalt von 0,759,
Schwefel.
Der Schwefel in diesem Teer kann wiedergewonnen und erneut in dem Verfahren benutzt
werden; ebenso wird Schwefelkohlenstoff in geringen-Mengen erhalten, dessen Schwefelgehalt
ebenfalls wiedergewonnen werden kann.
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Wie erwähnt, kann eine Mischung von n-Butan, n-Butenen und Butadienen
verwendet werden. Es empfiehlt sich aber, aus wirtschaftlichen Gründen keine Mischung
zu verwenden, bei denen der größte Teil aus Butadienen besteht, weil diese Stoffe
dazu neigen, unter den Bedingungen des Verfahrens zu polymerisieren. Die bei der
Petroleumraffinerie erhaltenen Gase sind eine brauchbare Quelle für n-Butan und
n-Butene. Nach dem Verfahren kann Thiophen mit guten Ausbeuten und unter leichter
Reinigung auf billige Weise erhalten werden, ohne daß Katalysatoren benötigt werden.
In den Abgasen befindliche Mengen von Ausgangsstoffen können dabei im Kreislauf
wieder verwendet werden.
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Zur Ausführung des Verfahrens sind Einrichtungen zur Vorerhitzung
der Kohlenwasserstoffe und des Schwefels erforderlich, die aus einer korrosionsfesten
Legierung bestehen, weiter eine Reaktionsschlange aus einer entsprechenden Legierung
und Trenneinrichtungen zur Trennung des Thiophens von den übrigen Bestandteilen.
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Wie Fig. I zeigt, kann das Verhältnis des Schwefels zum Kohlenwasserstoff
in weiten Grenzen schwanken. Wenn man zuviel Schwefel verwendet, so ist die Ausbeute
an Thiophen pro Durchsatz gering, und es wird die Umsetzung des Kohlen-v#asserstoffs
zu C S, begünstigt.
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Eine zu geringe Menge Schwefel vermindert ebenfalls die Ausbeute infolge
thermischer Zersetzung des Kohlenwasserstoffs. Die besten Ergebnisse werden erhalten
unter Verwendung des Gewichtsverhältnisses von Schwefel zu Kohlenwasserstoff von
etwa 0,5 bis etwa 4, obgleich bei der Verwendung von Butenen oder Butadienen
als Hauptmenge der Kohlenwasserstoffe die untere Grenze auch geringer als o,5 sein
kann.
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Wesentlich für die Reaktion ist die Reaktionstemperatur, bei der die
Kohlenwasserstoffe mit dem Schwefel in Berührung kommen, und die Reaktionszeit,
Die Reaktionstemperatur soll zwischen etwa 454 und etwa 76o° liegen, vorteilhaft
zwischen 538 und etwa 649°, wenn das Butan in vorherrschender Menge vorhanden ist,
und zwischen etwa 482 und etwa 593', wenn Butene und - Butadiene vorherrschend sind.
Unterhalb der unteren Grenze des Temperaturbereichs ist, wie die Fig. 2 und 3 zeigen,
die Reaktion so gering, daß ein großer Einsatz von Schwefel und ein höheres Verhältnis
zum Kohlenwasserstoff für eine bestimmte Menge des Endproduktes erforderlich ist.
Ferner verbraucht die sekundäre Reaktion der Teerbildung einen größeren Teil des
Einsatzes. Oberhalb der oberen Grenze nimmt, wie Fig. 3 und 4 zeigen, die sekundäre
Reaktion der Zersetzung von Kohlenwasserstoffen zu und die Ausbeute an Thiophen
ab. Außerdem begünstigen hohe Temperaturen die Bildung von C S2. Auch ist bei diesen
Temperaturen die Korrosionsgefahr größer.
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Die Reaktionszeit hängt von der Temperatur ab, und zwar kann man im
allgemeinen sagen, daß, je niedriger die Temperatur ist, um so länger die Reaktionszeit
ist. Beide stehen infolge der Zersetzung der Kohlenwasserstoffe unter Bildung unerwünschter
Produkte in einem- gewissen Verhältnis zueinander. Eine zu lange Kontaktzeit bei
hohen Temperaturen ergibt ein Kracken der Kohlenwasserstoffe.
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Die Reaktion gebt mit außerordentlicher Geschwindigkeit vor sich.
Die einzige Begrenzung ist offenbar die Geschwindigkeit, mit der Wärme zu der Reaktionsmischung
zugeführt werden kann. Die Reaktion ist endotherm und erfordert etwa 28 ooo Kalorien
pro Grammöl Thiophen, hergestellt aus n-Butan. Die untere Grenze der Reaktionszeit
ist abhängig von der Wärmeübertragung und von mechanischen Bedingungen, wie z. B.
vom zulässigen Druckabfall im Reaktionsbehälter. Eine zu lange Reaktionszeit bei
Temperaturen in der Nähe der unteren Grenze des genannten Temperaturbereichs hat
geringe Durchschnittsausbeuten an Thiophen infolge der vermehrten Teerbildung zur
Folge. Eine zu kurze Reaktionszeit bei diesen Temperaturen ergibt eine ungenügende
Reaktion.
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Das Verhältnis zwischen der Reaktionstemperatur und der Reaktionszeit
zeigt die folgende Tabelle.
Tabelle I |
Veränderung der Reaktionszeit |
mit der Reaktionstemperatur |
Gewichts- Ausbeute |
I`r. Re- Re- verhältnis pro Einsatz |
des aktions- aktions- von von Thiophen, |
Ver- zeit in tempe- Schwefel bezogen auf |
suches Sekunden ratur zu n-Butan n-Butan, |
in der in Gewichts- |
° C Charge prozent |
1 0,07 704 l,0 18,4 |
2 1,23 540 1,0 1919 |
3 5,66 478 1,0 l9,4 |
Aus diesen Versuchen ergibt sich, daß bei steigender Reaktionszeit und abnehmender
Temperatur die Ausbeute an Thiophen pro Einsatz im wesentlichen konstant bleibt.
Die berechnete Endausbeute an Thiophen bleibt ebenfalls im wesentlichen konstant
in der Nähe von 7o Gewichtsprozent, berechnet auf eingebrachtes Butan. Der Versuch
3 ist mit einer Reaktionsschlange aus einem 3/"zölligen Eisenrohr von 15,8 m Länge
erhalten worden. Versuche über längere Zeiträume wurden infolge der dabei nötigen
Länge der Rohre nicht durchgeführt.
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Aus dem obigen ergibt sich, daß die Bestimmung der optimalen Arbeitstemperatur
im Bereich von 454 bis 7 6o' und der Reaktionszeit entsprechend den
Betriebskosten,
wie;- B. W-ir mezuführung, und den Anlagekosten erfolgen muß, wobei zu beachten
ist, daß in gewissen Grenzen der Satz gilt, daß, je kürzer die Reaktionszeit und
entsprechend je höher die Temperatur ist, um so größer die Ausbeute ist.
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Die geringste praktische Zeitgrenze der Reaktion liegt in der Größenordnung
von etwa o,oi Sekunden und etwa 76o°; die obere Grenze entspricht der Größenordnung
von mehreren Sekunden bei der unteren Grenze der Reaktionstemperatur.
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Die getrennte Vorerhitzung der Kohlenwasserstoffe und des Schwefels
und die Abkühlung der Reaktionsmischung ist nötig, um eine genaue Kontrolle der
Reaktionszeit bei der gegebenen Reaktionstemperatur zu erzielen. Bei den auftretenden
Nebenreaktionen erfolgt die Bildung leichterer Kohlenwasserstoffe und die Bildung
von C S2 etwas langsamer als die Bildung des Thiophens. Infolgedessen ist eine geeignete
Kontrolle der Reaktionszeit auf dem erfindungsgemäßen Wege nötig, um hohe Ausbeuten
an Thiophen mit begrenzten Mengen an C S2 und Zersetzungsprodukten der Kohlenwasserstoffe
zu erzeugen. Da die Bildungsgeschwindigkeit des Teers etwa der Bildungsgeschwindigkeit
des Thiophens entspricht, ist die Kontrolle dieser Reaktion jedoch ziemlich schwierig.
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Wenn man die Kohlenwasserstoffe und den Schwefel nicht getrennt erhitzt,
sondern zusammen, so wird bei niedrigen Temperaturen die teerbildende Reaktion begünstigt,
und weiter werden diese Teere nachher bei der Reaktion gekrackt und verursachen
unerwünschte Verkokung. Wie Versuche gezeigt haben, tritt bei gemeinsamer Erhitzung
die Teerbildung in solchem Maße auf, daß eine Verstopfung in der Reaktionszone eintritt.
Deshalb werden die Kohlenwasserstoffe und der Schwefel getrennt auf Temperaturen
im Bereich der Reaktionstemperatur erhitzt, bevor ein Kontakt zwischen ihnen stattfindet.
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Nach der Reaktion wird die Temperatur der Reaktionsmischung sofort
unter etwa q54° abgekühlt, und zwar praktisch wesentlich darunter, beispielsweise
durch Besprühen mit einer Kühlflüssigkeit.
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Die Verwendung von Kohlenwasserstoffen, die in der Hauptsache aus
Butadienen bestehen, ist, wie bereits bemerkt, wirtschaftlich unvorteilhaft. Wenn
aber Butadien in Mischung mit vorherrschenden Mengen von Butan und/oder Butenen
oder geeigneten Verdünnungsmitteln, die gegen Schwefel und die Reaktionsprodukte
des Verfahrens inert sind, verwendet wird, so können hohe Ausbeuten an Thiophen
erzielt werden. Im allgemeinen kann gesagt werden, daß zur wirksamen Durchführung
des Verfahrens die Butadiene nur den geringeren Anteil an der Charge darstellen
sollen.
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Die Reaktion wird vorteilhaft bei Atmosphärendruck oder unter einem
geeigneten Druck ausgeführt, um die Reagenzien durch die Einrichtung zur Ausführung
des Verfahrens strömen zu lassen.
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Versuche haben gezeigt, daß die Ausbeute an Thiophen mit zunehmendem
Druck abnimmt; doch wird sogar bei erheblichen Drucken noch Thiophen in wesentlichen
Mengen erhalten. Zur Erreichung einer guten Wärmeübertragung und einer innigen Vermischung
der reagierenden Dämpfe ist es vorteilhaft, wenn die Dämpfe den aus einer Rohrschlange
bestehenden Reaktionsbehälter in turbulenter Strömung durchlaufen. Diese Strömung
kann durch einen Druckabfall von etwa 0,07 bis 1,4 kg, je nach dem Durchmesser
des Rohres und seiner Länge, erreicht werden.
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Man kann den nicht zur Reaktion gekommenen Teil der Kohlenwasserstoffe
aus dem abfließenden Strom wieder im Kreislauf zurückführen, um die Endausbeute
an Thiophen zu vergrößern. Dieser Rücklauf wirkt sich wie eine Verlängerung der
Reaktionszeit aus, ohne daß der schon erwähnte unerwünschte Zerfall der Kohlenwasserstoffe
eintritt. Es ist aber zu bemerken, daß bei alleiniger Verwendung von Butenen als
Ausgangsprodukt ein solcher Rücklauf wegen der hohen Konzentration von Butadienen
im Reaktionsprodukt nicht erwünscht ist. Man kann indessen in diesem Falle, wie
erwähnt, Butan und andere Verdünnungsmittel zugeben und dann gute Ausbeuten an Thiophen
erhalten.
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In Fig. 5 ist eine Anlage zur Ausführung des Verfahrens dargestellt.
In dieser Anlage wird n-Butan von einem Vorratsbehälter 4 mittels einer Pumpe 5
durch eine Vorerhitzerschlange 6 gepumpt. Geschmolzener Schwefel wird vom Vorratsbehälter
i durch die Pumpe 2 zu einer Vorerhitzerschlange 3 gepumpt. Die vorerhitzten Dämpfe
von Butan und Schwefel werden bei 7 gemischt, und das Dampfgemisch geht dann durch
eine Reaktionsschlange B. Die Vorerhitzer 3 und 6 und die Reaktionsschlange 8 können
sich entweder in getrennten Öfen befinden oder, wenn sie im selben Ofen liegen,
wie dargestellt, können sie verschiedene Länge haben, um die gewünschte Vorerhitzungs-
und Reaktionstemperatur zu erzeugen.
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Wie vorher angegeben, muß aus wirtschaftlichen Gründen eine möglichst
kurze Reaktionszeit verwendet werden. Das erfordert ein rasches Mischen der Reagenzien
und eine rasche Wärmeübertragung auf die Reaktionsmischung. Die Reaktionsprodukte
kommen in eine Sprühkammer 9, wo sie durch Besprühen mit rohem Thiophen oder einem
anderen flüssigen Produkt des Verfahrens auf eine Temperatur von etwa i5o° abgekühlt
werden. Die abgekühlten Reaktionsprodukte gehen dann in den Teerabscheider io, in
dem Teer ausgeschieden wird, der zu einer Anlage ig zur Wiedergewinnung des Schwefels
gelangt.
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Die von der Hauptmasse des Teers befreiten Reaktionsprodukte gehen
zu einem Filter ii, um hier noch den Teernebel abzutrennen. Die filtrierten Produkte
kommen dann in einen Kondensatabscheider 12, wo die bei normaler Temperatur flüssigen
Reaktionsprodukte zum größten Teil abgetrennt werden. Dieser Abscheider kann als
Absorptionsvorrichtung arbeiten, in der Thiophen als Absorptionsflüssigkeit benutzt
wird. Die flüssigen Produkte des Abscheiders 12 gehen zu einem Schwefelkohlenstoffturm
17 und die flüchtigen Produkte zu einem Kompressor 13 und dann zu einer Säule 14,
in der C3 Kohlenwasserstoffe, leichtere Gase als C3 Kohlenwasserstoffe und Schwefelwasserstoffe
als obere Fraktion entfernt und zu der Schwefelrückgewinnungsanlage ig geschickt
werden. Die Bodenfraktion der Säule 14, die aus C4 Kohlenwasserstoffen und Stoffen
mit höheren Siedepunkten als C4 Kohlenwasserstoffen besteht, gelangt zur Säule i5,
in
der C4 Kohlenwasserstoffe als obere Fraktion erhalten und durch einen Meßapparat
16 zu dem Vorerhitzer 6 zurückgeführt werden und so im Kreislauf in das Verfahren
zurückkehren. Die Bodenfraktion der Säule 15 wird mit der Bodenfraktion des Kondensators
12 vereinigt und kommt in den Schwefelkohlenstoffturm 17. C SZ wird als obere Fraktion
aus dem Turm 17 abgezogen und kommt in einen Sammelbehälter, während die Bodenfraktion
des Turms 17 in einen Thiophenturm 18 gelangt. Dort wird Thiophen als obere Fraktion
abgenommen und kommt in einen Sammelbehälter, während die Bodenfraktion in einen
anderen Sammelbehälter gelangt, um im Kondensator 12 und/oder als Abkühlmittel verwendet
zu werden.
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Bei einer für die Erfindung typischen Ausführungsform des Verfahrens
besteht der in die Vorerhitzerschlange 6 eingeführte Kohlenwasserstoff aus einer
normalen Butanfraktion, die wechselnde Mengen von Butenen enthält und einer Krackanlage
zur Umwandlung von Gasöl in Benzin entnommen ist. Der Schwefel wird in den Vorerhitzer
3 in solchen Mengen eingebracht, daß bei 7 eine Mischung mit einem Gewichtsverhältnis
des Schwefels zur Butanfraktion von etwa 1 entsteht, und die Geschwindigkeit des
Durchlaufs wird so eingestellt, daß sich eine Reaktionszeit von etwa 0,05 Sekunden
in der Reaktionsschlange 8 bei Temperaturen von 649° ergibt. Beispiel 1 Eine :Mischung
aus 30 Volumprozent 1, 3-Butadien und 70 Volumprozent n-Butan wurde
in einen Vorerhitzer in einer Menge von 359 pro Minute eingebracht und auf
eine Temperatur von 593° erhitzt. Der Schwefel wurde in einem getrennten Vorerhitzer
in einer Menge von 28 g pro Minute auf eine Temperatur von 593° erhitzt. Die beiden
Ströme wurden durch eine Mischdüse gesandt und dann durch ein mit Prallplatten versehenes
Rohr von 50 ccm Volumen, das aus nichtrostendem 27°/olgem Chromstahl hergestellt
war und auf einer Temperatur von 7o5° gehalten wurde. Das Reaktionsprodukt wurde
durch Besprühen mit Wasser abgekühlt, ging durch einen kleinen Abscheider, um den
Teernebel zu entfernen, und wurde dann in einem Turm mit heißen Alkalien im Gegenstrom
ausgewaschen.
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Anschließend wurde das Reaktionsprodukt in einem Wasserkühler und
durch Eiskühlung kondensiert, getrennt und das verbleibende Gas gemessen. Insgesamt
waren 49 °jo des eingebrachten Kohlenwasserstoffs in ein flüssiges Produkt und in
Teer umge-vandelt worden. Eine Fraktionierung eines Teiles des von C4 Kohlenwasserstoffen
und leichteren Bestandteilen befreiten Produktes zeigte die folgende Zusammensetzung:
CS2 . . . . . . . . . . . . . . . . : . . . . . . . . . . . 9,0110 Thiophen . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8o,5"/, Rest (im wesentlichen Thiophen)
. . 10,5 0/a Beispiel e 4995 g technisches Buten-2 (o,9"/, Isobutylen, 98,5
°/o Buten-2 und o,6 °/o n-Butan) wurden in einer :Menge von 49 9 pro Minute
in einer Vorerhitzerschlange, die aus einem 6,1 m langem Rohr aus nichtrostendem
Stahl mit einer lichten Weite von 4 mm bestand und in ein Bleibad von 643° eingetaucht
war, auf eine Temperatur von etwa 626° erhitzt. Des weiteren wurden 79,30
g geschmolzener Schwefel in einer Menge von 71,7 g pro Minute in einer Vorerhitzerschlange,
die aus einem 6,1 m langen, 1/$zölligen Rohr aus nichtrostendem 27°/oigem Chromstahl
bestand und in ein Bleibad von 7r5° eingetaucht war, auf eine Temperatur von 676°
vorerhitzt. Die vorerhitzten Stoffe wurden durch eine Mischdüse in einen Reaktionsraum
geleitet, der aus einem 3,66 m langen 1/8zölligen Rohr aus nichtrostendem 27°/oigem
Chromstahl bestand und in ein Bleibad von 682° eingetaucht war, wodurch am Eingang
des Kühlturms eine Temperatur von 677° erhalten wurde. Der Druckabfall im Reaktionsraum
betrug etwa o,84 kg/cm1 und die Reaktionszeit 0,03 Sekunden.
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Das Reaktionsprodukt wurde durch Sprühen mit Wasser abgekühlt und
nach Durchgang durch einen mit Wasser gekühlten Kühler in einen Behälter zum Absetzen
des Teers und dann durch ein Glaswollefilter zum Abfiltrieren des Teers geleitet.
Das filtrierte Gas wurde dann in einen Skrubber geleitet, der im Gegenstrom mit
Alkalien beschickt war und auf einer Temperatur von 8o° gehalten wurde, um Schwefelwasserstoff
zu entfernen. Das verbleibende Reaktionsprodukt wurde vorgekühlt, und schließlich
wurde unter Abkühlung in einem mit Eis beschickten Kühler das rohe Thiophen gesammelt:
Die Abgase des Kühlers wurden einer Destillation unterworfen mit folgenden Ergebnissen
Schwefelwasserstoff . . . . . . . . . 0,4 Molprozent |
Methan .................... 3,4 - |
C,- Kohlenwasserstoffe ....... 2,7 - |
C3-Kohlenwasserstoffe .......- 6,3 - |
Butene ...... ,............ 49,6 - |
Butadien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35,2 - |
Butan ..................... I,o - |
Rest . . . . . . . . . . . . ... . . . . . . . . 1,4 - |
Folgende Reaktionsprodukte wurden erhalten: Schwefelwasserstoff . . . . . . . .
. . . . . .
39829
flüssiges Produkt................. 33409 Abgase .........................
161o g Teer...................... .....
30209
Das flüssige Produkt wurde fraktioniert
mit folgenden Ergebnissen:
C¢-Kohlenwasserstoffe .. 17,1 Gewichtsprozent |
c s, .................. 8,9 - |
Thiophen ............. 71,5 |
- |
Rest . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,5 - |
Beispiel 3 Der in Beispiel e beschriebene Durchlauf wurde wiederholt mit der Änderung,
daß 487o g n-Butan mit einem Gehalt von 93 Molprozent n-Butan und 6 Malprozent Isobutan
in einer Menge von
319 pro Minute in den Kohlenwasserstoffvorerhitzer zusammen
mit 4370 g eines Rücklaufstroms eingebracht wurden, der in einer Menge von 28,6
g pro Minute zugeführt wurde. Dieser Rücklaufstrom wurde durch Kompression der
Abgase
erhalten, die aus dem Eiskühler von Beispiel 2 kamen. Die komprimierten Gase gingen
durch einen mit Wasser gespeisten Kühler zu einem Vorratsgefäß für flüssige Kohlenwasserstoffe.
Der Druck in diesem Gefäß wurde auf 5,6 kg/cm" gehalten.
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Der Rücklaufstrom zum Kohlenwasserstoffvorerhitzer hatte folgende
Zusammensetzung:
Schwefelwasserstoff . . . . . . . . . i,o Molprozent |
Methan .................... i,o - |
C.- Kohlenwasserstoffe ....... 4,2 - |
C,- Kohlenwasserstoffe ....... 8,o - |
Butene .................... 14,2 - |
Butadien................... 23,3 - |
Butan ..................... 47,2 - |
Rest....................... i,o - |
Bei diesem Durchlauf wurden 986o g Schwefel in den Schwefelvorerhitzer in einer
Menge von 64,4 g pro Minute eingebracht. Der Druckabfall im Reaktionsbehälter betrug
0,56 kg/cm2 und die Reaktionszeit 0,04 Sekunden.
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Folgende Reaktionsprodukte wurden erhalten:
Leichte Gase . . . . . . . . . . . . . . . 10739 |
Schwefelwasserstoff . . . . . . . . . i,o Molprozent |
Methan . . .... .... ... . . . .. . . 36,6 - |
C,- Kohlenwasserstoffe ....... 16,1 - |
C,-Kohlenwasserstoffe ....... 5,0 - |
Butadien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13,0 - |
Butene .................... i2,2 - |
Butan :.................... 15,6 - |
Rest....................... o,6 - |
Schwefelwasserstoff . . . . . . . . . 73209 |
Teer....................... 26459 |
Kohlenstoff .. . .. . . . . . . 25,2 Gewichtsprozent |
Wasserstoff . . . . . . . . . . . . i,8 - |
Schwefel.............. 73,0 - |
Rohes Thiophen ....... 3456 g |
C4 Kohlenwasserstoffe .. 15,4 Gewichtsprozent |
C S2 .................. 10,2 - |
Thiophen ............. 72,4 - |
Bodensatz............. 2,o - |